03.03.2022
Wie wirkt die Covid-Impfung bei Patienten mit Multipler Sklerose?
Doktorandin der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden erhält ein Stipendium der Hertie-Stiftung
Das Krankheitsbild der Multiplen Sklerose steht im Mittelpunkt der Doktorarbeit von Hannah Solchenberger. Sie möchte herausfinden, wie sich die T-Zellenimmunität bei den Patienten verhält, die eine Impfung gegen das SARS-CoV2-Virus erhalten haben. „Fast alle Patienten durchlaufen eine Therapie, die ihr Immunsystem modelliert. Interessant ist es für uns herauszufinden, wie das gedämpfte Immunsystem auf die Impfung reagiert und wie nachhaltig diese Reaktion ist“, erklärt Doktorandin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Sie nutzt dazu das Verfahren der Durchflusszytometrie. Es erlaubt die Analyse von Zellen, die in hoher Geschwindigkeit einzeln an einer elektrischen Spannung oder einem Lichtstrahl vorbeifließen.
Hannah Solchenberger hat sich mit dem Thema ihrer Doktorarbeit bei der Hertie-Stiftung beworben, die jährlich bis zu zehn Stipendien für Studierende der Humanmedizin vergibt, die sich mit der Multiplen Sklerose befassen. Sie kann sich nun über 5.000 Euro Sachmittel für ihre Promotion freuen, zusätzlich erhält sie für einen Zeitraum von zwölf Monaten je 800 Euro Unterstützung zu ihrem Lebensunterhalt. „Ich freue mich sehr über das Stipendium, denn es gibt mir die Möglichkeit, mich vollends auf das Thema meiner Arbeit zu konzentrieren“, so Hannah Solchenberger. Für sie ist die Multiple Sklerose ein sehr vielfältiges Krankheitsbild, das das Leben der Betroffenen nachhaltig ändert.
„Wir freuen uns sehr für Hannah Solchenberger. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden maßgeblich dazu beitragen, die Immunreaktionen von Patienten mit Multipler Sklerose noch besser zu verstehen. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig dieses Thema ist,“ sagt Prof. Dr. med. Tjalf Ziemssen, Gründer des Multiple-Sklerose-Zentrum am Universitätsklinikum in Dresden. Und die Leiterin des Neuroimmunologisches Labors, Infusionszentrum, PD Dr. med. Katja Akgün ergänzt: „Die Studie soll beantworten inwiefern Patienten unter Immuntherapien auch im Rahmen der Impfungen eine Immunantwort aufbauen können und wie wir diese Patienten hinsichtlich Impfstrategien und der Auswahl von Impfstoffen beraten müssen. Dies hat große Relevanz für die klinische Praxis“.