08.03.2012
Winzige Bildschirme aus organischen Leuchtdioden
Dr. Guohua Xie wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung
für zwei Jahre gefördert, um an der TU Dresden am Institut für
Angewandte Photophysik an hochtemperaturstabilen organischen
Leuchtdioden OLEDs zu forschen.
Organische Leuchtdioden (OLEDs) sind eine vielversprechende
neue Technologie. Sie haben das Potenzial, die
Beleuchtungsquelle der Zukunft zu werden. Die vom englischen
„organic light emitting diode“ kurz als OLEDs bezeichneten
Bauelemente sind viel effizienter als klassische künstliche
Lichtquellen. Eine Herausforderung der Forschung an diese
innovativen Leuchtdioden ist noch deren geringe
Hitzestabilität.
In der Praxis benötigt man jedoch OLEDs, die auch bei hohen
Temperaturen zuverlässig funktionieren. OLED-Bildschirme
erwärmen sich z. B. bei Dauerbetrieb. Nutzt man sie im Freien,
können sie sich durch die zusätzliche Sonneneinstrahlung noch
stärker erwärmen. Leider sind die meisten OLEDs unter hohen
Umgebungstemperaturen nicht mehr stabil, denn sie haben oft
eine geringe Glasübergangstemperatur (Tg: 80 - 100°C), bei der
sie ihre, für kommerzielle Anwendungen benötigten,
vorteilhaften Eigenschaften verlieren. Zusätzlich dringen bei
Hitze vermehrt Sauerstoff und Feuchtigkeit durch die
OLED-Verkapselung.
Dr. Guohua Xie möchte während seines zweijährigen Aufenthalts
erforschen, wie man hochtemperaturstabile OLEDs herstellen
kann. Dieses Thema wurde bisher nur wenig beachtet, ist jedoch
für die Anwendung in der Praxis enorm wichtig. „Es ist eine
große Chance für mich, auf diesem spannenden und bedeutenden
Gebiet zusammen mit meinem Gastgeber, Prof. Karl Leo, und
meinen Kollegen zu arbeiten. In China gibt es einen riesigen
Markt für Produkte auf der Basis organischer Elektronik,
außerdem wird in diesem Bereich sehr viel investiert. Ich bin
sehr zuversichtlich, dass wir einen wichtigen
wissenschaftlichen Beitrag zur Erforschung temperaturstabiler
und gleichzeitig preiswerter organischer Leuchtdioden leisten
können. Auch für die kommerzielle Nutzung wäre das ein großer
Erfolg.“ Die Ergebnisse für OLEDs werden später auch auf die
anderen Anwendungen der organischen Elektronik wie Solarzellen
und Transistoren übertragbar sein.
Bevor Dr. Guohua Xie nach Dresden kam, forschte er in den
Fachgebieten Mikroelektronik und Festkörperelektronik an der
Jilin Universität in China. Dort konnte er den ersten Prototyp
eines QVGA-OLED-Microdisplays herstellen. Dr. Xies
Forschungsinteresse galt bisher neben OLEDs auch organischen
Solarzellen, numerischen Simulierungen und den
Microdisplays.
Die Forschungsarbeiten des IAPP der TU Dresden auf der
Grundlage der molekularen Dotierung von organischen Halbleitern
haben in der Vergangenheit bereits zahlreiche andere
hervorragende Nachwuchswissenschaftler und Gastprofessoren nach
Dresden gezogen.
Humboldt-Stipendiaten:
Dr. Alexander Zakhidov, 1.5.2010 – 30.10.2011
Dr. Jonghee Lee, 1.7.2010 – 30.6.2012
Gastprofessoren:
Prof. Seunghyup Yoo, 08/2011 – 08/ 2012, Korea Advanced
Institute of Science & Technology (KAIST)
Prof. Wallace Choi, 22.6. – 10.8. 2011, Department of
Electrical and Electronic Engineering, The University of
Hongkong
Informationen für Journalisten:
Kim-Astrid Magister
Tel.: 0351 463-32398