01.07.2011
Zentrum für Energietechnik kann Forschungsarbeit beginnen
Nach dreijähriger Bauzeit wurde heute durch Finanzstaatssekretär Hansjörg König der Neubau des Zentrum für Energietechnik (ZET) auf dem Campus der TU Dresden feierlich an Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer sowie Vertreter der Universität Dresden übergeben. In den Neubau haben die Europäische Union und der Freistaat Sachsen zusammen rund 16,1 Millionen Euro investiert. Insgesamt sind zwischen 1991 und 2010 rund 1,1 Milliarden Euro in Baumaßnahmen der Technischen Universität Dresden geflossen.
Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer: „Im neuen Zentrum für Energietechnik werden innovative Verfahren zur Strom-, Wärme und Kältebereitstellung untersucht und damit auch ein Grundstein für die Erforschung von Zukunftstechnologien gelegt. Es ist uns wichtig, auch an dieser Stelle die Exzellenz der Technischen Universität Dresden weiter zu festigen.“
Staatssekretär König dazu: „Mit dem Zentrum für Energietechnik ist eine Lehr- und Forschungseinrichtung entstanden, die sich mit einem der wichtigsten Themen unserer Zeit beschäftigt: innovative ressourcenschonende Energiebereitstellung. Das ist der Schlüssel zu Versorgungssicherheit und weiterer positiver wirtschaftlicher Entwicklung in Sachsen und ganz Deutschland.“
Der Freistaat Sachsen steht selbst seit längerer Zeit zu seiner Verantwortung für den Klimaschutz und einen sparsamen Energieverbrauch durch den Bau von Passivhäusern, dem Einsatz energieeffizienter Technologien sowie erneuerbarer Energien. Insgesamt konnte der Freistaat Sachsen durch Energiesparmaßnahmen im Staatshochbau im Zeitraum von 2003 bis 2010 Kosten in Höhe von rund 33 Millionen Euro für Heizenergie einsparen sowie den CO2 – Ausstoß von 77.600 t im gleichen Zeitraum vermeiden.
Unter der Projektleitung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) ist ein Hochschulgebäude entstanden, das Wissenschaftlern und Studenten aus sechs Fakultäten und Fachrichtungen die Erforschung innovativer Verfahren zur Strom-, Wärme- und Kältebereitstellung auf Basis fossiler und erneuerbarer Energieträger ermöglicht. Der ZET-Neubau besteht aus einem Hauptgebäude mit vier verschiedenen Versuchsfeldern und einem Erschließungsriegel. In Stahlbetonweise errichtet und mit einer Vorhangfassade verhüllt, trägt das Gebäude seinem Charakter als modernes Forschungsgebäude Rechnung.
Die Forschungsinfrastruktur mit ihren insgesamt 40 Versuchsanlagen, die in Bezug auf ihre Energie- und Stoffströme miteinander stark vernetzt sind, ist einzigartig. Herzstück ist ein Versuchskraftwerk mit einem innovativen Gasturbinenprozess. Der erzeugte Strom und die entstehende Wärme können innerhalb der Universität genutzt werden. Außerdem verfügt das Technikum über Anlagen zur Verbrennung konventioneller und alternativer Brennstoffe wie z.B. Biomasse, ein Turbomaschinenversuchsfeld, Versuchsanlagen zur Solarthermie, Photovoltaik, Wärmeversorgung und -speicherung, so dass ein breites Spektrum an Energietechnologien vertreten ist. Das ZET bietet somit Forschungspartnern eine exzellente Infrastruktur als Angebot für die gemeinsame interdisziplinären Forschung. Gleichzeitig wird seine Einbindung in die Lehre die attraktiven und auf den Bedarf ausgerichteten Studienangebote unterstützen.
Auf dem jetzigen Baufeld stand ursprünglich das ehemalige Heizkraftwerk (1904 – 1905 gebaut) der „Königlich Technischen Hochschule Dresden“. Wegen der ungünstigen Geometrie, die eine optimale Technikausstattung erschwert hätte, musste das alte Kraftwerk abgerissen werden.