01.07.2021
Digitalisierung und Inklusion gemeinsam denken
Digitalisierung und Inklusion sind zentrale Herausforderungen unseres zukünftigen Bildungssystems. Einerseits sollen die Potenziale moderner Technik für das Wissensmanagement im modernen Klassenzimmer optimal genutzt werden und andererseits sollen alle Schülerinnen und Schüler unabhängig ihrer Herkunft, ihres Geschlechtes, ihrer kognitiven und körperlichen Voraussetzungen und ihres Leistungsniveaus die optimalen Bedingungen für eine erfolgreiche Schullaufbahn erhalten. Die Lehrer:innenbildung der TU Dresden rüstet Lehramtsstudierende für diese Aufgabe. Im Rahmen der vom BMBF finanzierten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ kooperiert die TUD im Projekt „PraxisdigitaliS“ mit der Universität Leipzig, wobei angehende Lehrkräfte Handlungskompetenzen im Umgang mit digitalen Medien und digital organisiertem Lernen erwerben sollen. Auf dem von Frankfurt aus organisierten Programmkongress der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ mit dem Titel „Lehrkräftebildung nach dem pandemiebedingten Digital Turn“ (24./25. Juni 2021) wurden die konzeptionellen Grundlagen einer zukunftsorientierten Lehrerbildung, die Digitalisierung und Inklusion gemeinsam denkt, vorgestellt. Dr. Frank Beier und Tina Czaja (Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen am Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)) betonten in ihrem Beitrag „Digitalisierung und Inklusion gemeinsam denken: Anforderungen an die Lehrer:innenbildung“ die Notwendigkeit der ganzheitlichen Vermittlung interdisziplinärer Kompetenzen. Erörtert wurde, wie bisheriger Unterricht unter der Perspektive von Inklusion und Digitalisierung weiterentwickelt werden kann. An einem konkreten Praxisbeispiel, dem Seminar „Escape from your classroom: Digital inklusiv lehren und lernen“ wurde gezeigt, wie gemeinsam mit Lehramtsstudierenden inklusive-digitale Lernumgebungen und digitalisierte inklusive Lehr-Lern-Materialien entwickelt werden, wobei die vielfältigen Differenzierungspotenziale digitaler Lernumgebungen mitgedacht werden sollen. Die Ergebnisse werden im Lehr-Lern-Raum Inklusion integriert und stehen damit in Zukunft auch der interessierten Hochschulöffentlichkeit als konkrete Anwendungsbeispiele zur Verfügung.
Im Rahmen des Symposiums „Praxis digital gestalten in Sachsen: Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in der Lehrer:innenbildung“ kooperierten Frank Beier und Tina Czaja mit Kolleginnen aus Leipzig, die daran arbeiten, Digitalisierung und Inklusion im Sportunterricht zu verbinden.
Es zeigte sich, dass die anhaltende Pandemiesituation zwar einerseits eine große Herausforderung darstellt, andererseits aber auch neue Herangehensweisen und innovative digitale Konzepte fördert. Gleichwohl – so auch der Kongresstenor - konnte man sich darauf einigen, dass hybride Veranstaltungen die Inklusionsperspektive der Zukunft sein müssen. Dieser Weg wird auch am Zentrum für Lehrerbildung der TU Dresden aktiv weitergeführt.