Kollegiale Fallberatung (KFB)
Inhaltsverzeichnis
Die Kollegiale Fallberatung (KFB) ist eine Methode zur Reflexion und Beratung innerhalb einer Gruppe ohne externe Leitung (kollegial). Beraten werden konkrete Probleme, Schwierigkeiten, Herausforderungen oder Fragen (Fälle) aus der pädagogischen Praxis. Durch ein strukturiertes Gespräch wird die Beratung in verschiedene Phasen aufgeteilt und zeitliche gerahmt. Für die Beratung nehmen die Teilnehmenden wechselseitig unterschiedliche Rollen ein. So stellt der/die Fallgeber*in einen Fall vor, eine Moderation leitet durch die Beratung und die Übrigen werden zu Fallberater*innen. Charakteristisch für die Kollegiale Fallberatung ist eine Kommunikation auf Augenhöhe in einem wertfreien, hierarchielosen Raum. In diesem können die Teilnehmenden sich selbstkritisch ihrer Sichtweisen bewusst werden und die eigenen Perspektiven erweitern.
Ziel der Kollegialen Fallberatung ist aber nicht nur die Problemlösung, sondern auch die Entwicklung von Handlungskompetenz (stellvertretendes Lernen), das Erleben von Kooperation, Rückhalt und Entlastung im oft stressigen Schulalltag.
Fallarbeit als Methode im Umgang mit Heterogenität
Die Kollegiale Fallberatung ermöglicht es, konkrete, individuelle Fälle zu besprechen und unterstützt dabei eine Verstehenden Perspektive zu entwickeln. Wichtig ist, dass es in der Kollegialen Fallberatung nicht um die Bewertung eines Falles geht, sondern vielmehr nach individuellen Erklärungen gesucht wird und aktiv verschiedene Perspektiven eingenommen werden. Dadurch wird für den*die Fallvorsteller*in ein Pool an verschiedenen Handlungsmöglichkeiten zusammengetragen und "andere Perspektiven als die eigene als Ressource" (Dlugosch 2006: 128) genutzt. Aus diesem Pool kann der*die Fallvorsteller*in für sich als auch für die spezifische Situation passende Handlungsmöglichkeiten wählen.