"Ich hab da mal ne Frage..."
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Gute Fragen stellen
Lehrenden- und Lernendenfragen „sind aus dem Unterrichtsgeschehen nicht wegzudenken.“ (Levin 2011: 415) Doch auch wenn Fragen als didaktisches Werkzeug zum Generieren von Aufmerksamkeit, zum Hineingeben von Impulsen, zum Abfragen von Wissen und vielem mehr allgegenwärtig sind. Es ist nicht leicht, gelungene Fragen zu stellen, die zu einer hohen kognitiven oder sogar handelnden Beteiligung der Lernenden führen.
Der Fundus Inklusion bietet zu diesem Thema das Material Gute Fragen stellen an, welches Tipps zum Fragenstellen kurz und knapp erläutert.
Fragen als Teil diagnostischer Prozesse
Fragen können nicht nur erwartetes Wissen oder Kompetenzen abfragen, wie beispielsweise in einer Prüfung, sondern auch helfen, Lehr-Lern-Settings individuell zu gestalten. Denn das Format der Frage ist Teil eines diagnostischen Prozesses und dort konkretisiert in Interviews und geführten Gesprächen (Verstehende Perspektive). Werden an die Lernenden Fragen hinsichtlich "Sinn und Bedeutung, Bindung und Anerkennung" sowie "Aneignung" gestellt (Langner, Matusche, Pesch 2022), ergeben sich für Lehrpersonen Hinweise darauf, wie Schüler*innen und Studierende individuell (gut) lernen können (Downloadmaterial Fragenkatalog zur Verstehenden Perspektive).
Für diagnostische Prozesse und Fragen nach der Gestaltung von Lehr-Lern-Settings ist aber nicht nur die Frage in Richtung Lehrende-Lernende wichtig, sondern auch andersherum. Durch Fragen, die Lernende an die Welt stellen, können Sinn- und Bedeutungsstrukturen (Interessen, Vorwissen) von Lehrenden erkannt werden. Zudem kann die Befolgung der Fragen, die von Lernenden gestellt werden, deren intrinsische Motivation erhöhen, sich mit eben jenem Thema auseinanderzusetzen. Das Stellen eigener Fragen, die in einem Prozess pädagogisch-didaktisch begleitet und beantwortet werden, können bspw. beim forschenden Lernen oder in der Projektmethode für individuelle Lernprozesse nutzbar gemacht werden.