01.12.2024
#FactFriday: Hidden Figures
Hidden Figures – Von verborgenen Heldinnen und späten Ehrungen
Vielleicht kennt ihr den Film oder das Buch „Hidden Figures“ – welche mittlerweile schon fast zum feministischen Medienkanon gehören – doch die 4 mutigen Frauen sind nicht nur Charaktere, sondern reale Menschen. Vier schwarze Frauen haben in der Mitte des letzten Jahrhunderts, in der nicht nur Rassentrennung, sondern auch Sexismus vorherrschen in den Vereinigten Staaten war, dazu beigetragen, dass amerikanische Astronauten auf dem Mond landeten. Ihre Namen sind Katherine Johnson, Dr. Christine Darden, Dorothy Vaughan und Mary Jackson und sie wurden nun endlich für ihre Arbeiten ausgezeichnet.
„Ihr Mut und ihre Vorstellungskraft haben uns auf den Mond gebracht.“ – Bill Nelson
Vier Goldmedaillen – Die höchste zivile Auszeichnung
Die vier Frauen wurden am Mittwoch, dem 18.09.2024, durch den US-amerikanischen Kongress mit Goldmedaillen für ihre Verdienste als afroamerikanische Raumfahrt-Pionierinnen geehrt. Während der Zeremonie „Hidden Figures Congressional Gold Medal“ („Parlaments-Goldmedaille für verborgene Figuren“) im US-Kongress erklärte NASA-Vertreter Bill Nelson: „Die Frauen, die wir heute ehren, haben nicht nur den „Erdlingen“ ermöglicht, über die Grenzen der Erde hinauszugehen, sondern auch Generationen von Nachfolgenden den Weg bereitet“. Die vier Wissenschaftlerinnen haben somit die höchste zivile Auszeichnung des US-Parlaments erhalten.
Rassentrennung und Rassismus
Im eigens für diese Verleihung verabschieden Beschluss heißt es zu den Hintergründen, dass die Vorgängerorganisation der NASA, die NACA (National Advisory Committee for Aeronautics), zunächst Frauen als erste Computerspezialistinnen im Luftfahrt-Labor Langley eingestellt hatte. Im Rahmen der Rassentrennung, die in den 1940er Jahren noch sehr präsent war, wurden die afroamerikanischen Frauen dann von ihren weißen Kolleginnen getrennt und in das „West Area Computing Unit“ eingeteilt, wo sie nur getrennte Bade- und Speisezimmer aufsuchen durften.
Diese Auszeichnung, so die NASA (National Aeronautics and Space Administation), soll allen Frauen gelten, die zwischen den 1930er und 1970er Jahren oft nur im Verborgenen als Computerspezialistin, Ingenieurin oder Mathematikerin tätig waren. Doch wer sind die „Hidden Figures“?
Dorothy Vaughan
Dorothy Vaughan hat bereit 1943 begonnen für die NASA, damals noch Vorgängerorganisation NACA, als Programmiererin zu arbeiten. Sie wurde aufgrund ihrer guten und sorgfältigen Arbeit zur Leiterin des „West Area Computing Unit“ befördert und war somit dort die erste afroamerikanische Vorgesetze.
Die Programmiererin hat 1971 die Rente bei der NASA angetreten und verstarb 2008. Die Goldmedaille des Kongresses wurde ihr posthum verliehen und würdigt ihre Dienste für die USA während des „Weltlaufs ins All“.
Mary Jackson
Mary Jackson trat 1951 als Computerspezialistin der NASA bei und arbeitete in der Abteilung für theoretische Aerodynamik am „Langley Research Center“. Dort hat sie Windkanal- und Flugdaten analysiert, eine Vielzahl wissenschaftlicher Abhandlungen geschrieben und sich vor allem mit der Grenzschicht der Luft zum Flugzeug befasst.
Nachdem sie 21 Jahre lang als NASA-Ingenieurin gearbeitet hatte, nahm sie eine Stelle als Gleichstellungsbeauftragte an, um sich vor allem für eine Verbesserung der Karrierechange weiblicher Mathematikerinnen, Ingenieurinnen und Wissenschaftlerinnen bei der Raumfahrtorganisation einzusetzen.
Sie ging 1985 in Rente und verstarb 2005. Auch sie erhielt die Auszeichnung posthum und wird für ihre Verdienste im „Weltlauf ins All“ geehrt.
Katherine Johnson
Katherine Johnson begann 1953 ihre Arbeit in der Computer-Fachkräfte-Einheit als Mitglied in der Flugtest-Einheit. Sie hat unter anderem 1961 die Flugbahn für „Freedom 7“ berechnet, den ersten bemannten Raumflug eines US-Amerikaners. Sie war außerdem die erste Frau, die als Autorin eines Berichts der Raumfahrt-Wissenschaftsabteilung anerkannt wurden ist. Während ihrer gesamten Karriere hat sie Flugberechnungen für die NASA durchgeführt und arbeitete unter andere, an den Apollo-Missionen mit, bis sie 1986 den Ruhestand antrat.
Sie erhielt ebenfalls die Goldmedaille des Kongresses für ihre Dienste als Mathematikerin. Ihre beiden Töchter nahmen die Auszeichnung stellvertretend für sie entgegen.
Dr. Christine Darden
Dr. Christine Darden begann ihre Karriere 1967 als Datenanalystin im „Langley Research Center“ und wurde 1973 zur Luft- und Raumfahrtingenieurin befördert. Ihre Forschung und Arbeit hat unter anderem zur Erzeugung von Low-Boom-Schalleffekten geführt, die das aerodynamische Design revolutionierten. Im Jahr 1983 schloss sie außerdem ihre Promotion in Maschinenbau an der Washington University ab.
Darden verfasste über 50 Artikel über Flugzeugdesign. Weiterhin wurde als erste Afroamerikanerin in den Senior Executive Service im Langley Forschungszentrum befördert. Die Goldmedaille wurde ihr für ihre Leistungen als Luftfahrtingenieurin verliehen.
Buchempfehlung: „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ von Margot Lee Shetterly (2016)
Du willst mehr zum Thema erfahren? Falls dich Geschichte der vier Frauen gepackt hat, können wir dir das Buch „Hidden Figures“ von Margot Lee Shetterly empfehlen, welches die wahre Geschichte der Frauen als Roman verpackt.
Klappentext: Die noch nie zuvor erzählte Geschichte der afroamerikanischen NASA-Mathematikerinnen, die eine bedeutende Rolle im amerikanischen Raumfahrtprogramm spielten. Bevor Neil Armstrong auf dem Mond landete, arbeitete eine Gruppe von Spezialistinnen als „menschliche Computer“, die die Flugstrecke berechneten, welche diese historischen Errungenschaften ermöglichte. Unter ihnen war eine Gruppe talentierte afroamerikanischer Frauen. Von ihren weißen Kolleginnen getrennt, arbeiten diese „farbigen Computer“ mit Papier und Bleistift an den Berechnungen, die später Raketen und Astronauten ins All beförderten. „Hidden Figures“ erzählt eine Geschichte, die sich vom Zweiten Weltkrieg, durch das goldene Zeitalter der NASA, bis hin zur Bürgerrechtsbewegung, dem Wettlauf ins All, dem Kalten Krieg sowie der Frauenrechtsbewegung zieht. Dieses Buch verbindet die größten Errungenschaften der US-amerikanischen Geschichte mit den privaten Schicksalen vier Mathematikerinnen.
PS. Wenn du keine Lesemaus bist, gibt es wie bereits erwähnt die Buchverfilmung seit ?? zu sehen.
Quellen
[2] https://www.space.com/hidden-figures-congressional-gold-medal-ceremony