Expeditionsberichte
Regelmäßig brechen Dresdner Geodäten für einige Wochen auf, um vor Ort in den Polargebieten der Erde - Grönland und Antarktis - sowie in der Region der Patagonischen Eisfelder in Südamerika wichtige Bodenmessungen vorzunehmen. Unterstützt werden die Wissenschaftler bei den Feldarbeiten sehr oft durch Studenten, die während der Expeditionen das geodätische Handwerk unter teilweise harten Bedingungen erlernen können. Während der Feldarbeiten berichten die Forscher in Wochenberichten regelmäßig über ihre Arbeit – lesen Sie hier eine Auswahl der Arbeitsberichte unserer Kollegen und nehmen Sie teil am Abenteuer Polargeodäsie.
Und wieder führt eine Expedition ins westliche Dronning-Maud-Land in der Ostantarktis. Von Mitte Dezember 2022 bis Ende Januar 2023 sind diesmal zwei Arbeitsgruppen unterwegs, um geodätische Messungen auf GNSS-Stationen durchzuführen sowie an bereits installierten Punkten Wartungs- und Erweiterungsarbeiten durchzuführen. Hier interessiert uns besonders die Änderung der vertikalen Koordinatenkomponente, da diese in der Deformation der Erdkruste aufgrund von Eismassenänderungen begründet ist.
Besonders spannend wird das Aufsuchen von GPS-Punkten, die bereits in den Jahren 2001/02 ausgebracht wurden. Die Wiederholungsmessungen erlauben es, die eisinduzierte Erdkrustendeformation über einen Zeitraum von über 20 Jahren abzuleiten.
Der Forschungseisbrecher Polarstern startete am 28. Juni von Bremerhaven aus zur Forschungsfahrt PS131. Diese führte in die Framstraße und das Ozeangebiet in Nordost-Grönland, insbesondere vor dem Nioghalvfjerdsbrae (79-Grad-Gletscher), einem der großen Ausflussgletscher des grönländischen Eisschilds. Mit an Bord ist die Geografin Katrina Bartek (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) und der Geodät Erik Loebel (TU Dresden), die hier regelmäßig von ihren Arbeiten berichteten.
Zwei Mitarbeiter der Arbeitsgruppe sind von Januar bis Ende Februar 2020 zusammen Kollegen des BKG und der Universität La Plata in der Region des Südlichen Patagonischen Eisfelds in Südamerika unterwegs. Die geodätische Messkampagne umfasst die Neueinrichtung und Wiederholungsmessung von GPS-Punkten mit gleichzeitiger Bestimmung der Schwere mittels Absolut- bzw. Relativgravimetrie zur Ableitung der Auswirkung von großen Eismassenänderungen auf die Erdkruste.
Zwei Mitarbeiter der Arbeitsgruppe sind vom 8.Januar bis Ende Februar 2020 im westlichen Dronning-Maud-Land in der Ostantarktis unterwegs. Die geodätische Messkampagne umfasst die Neueinrichtung und Wiederholungsmessung von GPS-Punkten zur Ableitung von Koordinatenänderungen. Insbesondere interessant ist die Vertikalrate, die ihre Ursache in der Deformation der Erdkruste aufgrund von Eismassenänderungen hat.
Am 25. August 2019 begaben sich fünf Mitarbeiter unserer Arbeitsgruppe und zwei Geodäsiestudenten für etwa drei Wochen nach Westgrönland. Entlang der Küste und am Rande des Eisschilds werden vermarkte GPS-Punkte aufgesucht und präzise vermessen. Solche Messungen werden seit 1995 durchgeführt und lieferen Änderungen der jeweiligen Punktkoordinaten. Insbesondere Änderungen der Höhenkomponente von einigen Millimetern pro Jahr lassen sich auf Bewegungen der Erdkruste zurückführen.
Grund dafür ist der Massenverlust des grönländischen Eisschilds, der sich in der rezenten Deformation der Erdkruste äußert. Dabei haben neben dem heutigen massiven Eismassenverlust auch seit dem letzten glazialen Maximum erfolgte Eismassenänderungen einen gewichtigen Einfluß. Der sogenannte glazial-isostatische Ausgleich (GIA) umfasst somit das komplexe Zusammenspiel zwischen der Eisauflasthistorie und der viskoelastischen Reaktion der festen Erde.
Am 13. August 2018 begaben sich sechs Mitarbeiter unserer Arbeitsgruppe für reichlich drei Wochen nach Westgrönland. Entlang der Küste und am Rande des Eisschilds werden vermarkte GPS-Punkte aufgesucht und präzise vermessen. Solche Messungen werden seit 1995 durchgeführt und lieferen Änderungen der jeweiligen Punktkoordinaten. Insbesondere Änderungen der Höhenkomponente von einigen Millimetern pro Jahr lassen sich auf Bewegungen der Erdkruste zurückführen.
Grund dafür ist der Massenverlust des grönländischen Eisschilds, der sich in der rezenten Deformation der Erdkruste äußert. Dabei haben neben dem heutigen massiven Eismassenverlust auch seit dem letzten glazialen Maximum erfolgte Eismassenänderungen einen gewichtigen Einfluß. Der sogenannte glazial-isostatische Ausgleich (GIA) umfasst somit das komplexe Zusammenspiel zwischen der Eisauflasthistorie und der viskoelastischen Reaktion der festen Erde.
Nach der Beteiligung an der Polarstern-Fahrt PS100 im Jahr 2016 sind wir auch dieses Jahr wieder in Nordost-Grönland unterwegs. Ziel ist es, an bereits vermarkten Felspunkten präzise GPS-Messungen zu wiederholen.
Nach einer Feldkampagne im Juli 2017, bei der glaziologische Arbeiten im Mittelpunkt standen, aber auch einige der GPS-Stationen auf Fels gemessen werden konnten, startete Polarstern am 12. September 2017 von Tromsö aus zur Forschungsfahrt PS109. Diese führt in die Fram-Straße und das Ozeangebiet in Nordost-Grönland, insbesondere vor dem Nioghalvfjerdsbrae (79-Grad-Gletscher), einem der großen Ausflussgletscher des grönländischen Eisschilds.
Die Polarstern-Fahrt PS 100 startete am 18. Juli 2016 in Tromsø. Mit an Bord waren zwei Dresdner Geodäten mit dem Ziel, im eisfreien Gebiet an der Küste Nordost-Grönlands mehrere Punkte mittels GPS zu vermessen.
Die Polarstern-Fahrt PS 100 startete am 18. Juli 2016 in Tromsø. Mit an Bord waren zwei Dresdner Geodäten mit dem Ziel, im eisfreien Gebiet an der Küste Nordost-Grönlands mehrere Punkte mittels GPS zu vermessen.
Die Polarstern-Fahrt PS97 im Südsommer 2016 führte ins Gebiet der Drake Passage. Im Zentrum der Forschung standen paläozeanographischen und paläoklimatische Fragestellungen. Daneben erfolgten auch geodätische Untersuchungen entlang des südamerikanischen Kontinentalrandes, des Nordrandes der Antarktischen Halbinsel und in der dazwischen liegenden Drake-Passage.
Am 14. Nov. 2014 brachen zwei unserer Kollegen auf in die Antarktis, genauer gesagt in das Gebiet der Schirmacheroase im zentralen Dronning-Maud-Land. Dort verbrachten sie fast drei Monate, zeitweise ohne jeglichen Komfort, mit Zelt und Schlafsack im Feldlager. Auf der Fahrt mit Schneemobilen bestimmten sie mit Hilfe geodätischer GPS-Messgeräte Oberflächenhöhen in einem vorwiegend von Blaueis geprägten Gebiet.
Am 7. November 2010 starteten zwei Geodäten unserer Gruppe in die Antarktis. Während ihrer bis Januar andauernden Feldkampagne führten sie statische und kinematische GPS-Messungen in einem vorwiegend durch Blaueis charakterisierten Gebiet des Zentralen Dronning-Maud-Landes in der Ostantarktis durch.
Der Fahrtabschnitt ANT-XXVI/3 von F/S Polarstern führte in das Gebiet der Amundsensee, Westantarktis. Dort sollte vor allem die Pine-Island-Bucht besucht werden. Für uns vom größtem Interesse war dabei die Küstenregion der Pine-Island-Bucht: bereits eingerichtete GPS-Punkte auf Felspunkten sollten wiederbesetzt und wiederholt beobachtet werden. Dabei wurden die Positionen der Punkte präzise bestimmt. Aus dem Vergleich dieser Koordinaten mit den bereits vorliegenden Ergebnissen der Messungen aus dem Jahr 2005 konnten Koordinatenänderungen abgeleitet und auf die Bewegung der Punkte geschlossen werden.
Geodätische Arbeiten in Nordost-Grönland
Während des Fahrtabschnitts ARK-XXIV/3 des deutschen Forschungseisbrechers Polarstern im August/September 2009 wurden die bereits im Vorjahr ausgeführten Messungen fortgeführt. Im Sommer 2008 wurden insgesamt 16 Punkte im Nordosten Grönlands neu angelegt und vermessen. Diese sollten auf dieser Messfahrt wiederholt besetzt und GPS-Beobachtungen durchgeführt werden.