KlimaKonform
Da die Auswirkungen des Klimawandels je nach geographischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Situation regional unterschiedlich ausfallen, ist es notwendig, dass Informationen zu Klimaänderungen sowie potentielle Anpassungsmaßnahmen lokal angepasst und flexibel bereitgestellt werden, um Entscheidungen in der Praxis zu unterstützen. Hier setzt KlimaKonform an: ein inter- und transdisziplinäres Projekt bestehend aus sieben Professuren der TU Dresden mit sieben beteiligten Professuren, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, dem Leibnitz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V., der United Nations University sowie den Landesumweltämtern der Bundesländer Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Die erste Phase des Projekts (Laufzeit 2020-2023) wurde erfolgreich abgeschlossen und viele der Ergebnisse auf einer Webplattform gebündelt. Die aktuell laufende zweite Phase des Projekts (Laufzeit 2023-2026) fokussiert eine räumliche und methodische Weiterentwicklung der Arbeiten aus der ersten Phase.
Teilvorhaben: Anpassungskapazität und –notwendigkeit: Wasserwirtschaft
Die Professur Hydrologie beteiligt sich in KlimaKonform in den Bereichen Wasserhaushalt und Grundwasser sowie ihrer Verknüpfung. Im Wasserhaushalt wurden in der ersten Phase mit Hilfe des Modells ArcEGMO Wasserhaushaltsgrößen für das Einzugsgebiet Weiße Elster berechnet und der Einfluss möglicher Klimaveränderungen durch die Simulation zukünftiger Klimaprojektionen für drei verschiedene Emissionsszenarien (RCP 2.6, 4.5 und 8.5) betrachet. Diese Simulationen zeigen für die mittelfristige Entwicklung (2045-2060) der Grundwasserneubildung nur für Teile des Einzugsgebiets eine Abnahme, während die Simulationsergebnisse in den meisten Regionen keinen klaren Entwicklungstrend erkennen lassen. Für die langfristige Zukunft (2085-2100) projiziert das Emissionsszenario RCP 8.5, welches auch zukünftig von einem hohen Treibhausgasausstoß ausgeht, einen deutlichen Rückgang der Grundwasserneubildung. Im Bereich Grundwasser wurden datengetriebene Methoden zur Messstellen-spezifischen Grundwasservorhersage entwickelt und im Burgenlandkreis angewendet. Eine Analyse der Veränderung der Grundwasserstände zum Jahr 2100 zeigt leichte bis mittlere Abnahmen der Grundwasserstände für einen Großteil der Messstellen, die wiederum für höhere Emissionsszenarien verstärkt werden.
In Phase 2 wird die Modellregion des Wasserhaushaltsmodells erweitert sowie Szenarien geänderter Landnutzung analysiert, um Anpassungsstrategien zur Milderung potentiell nachteiliger Auswirkungen des Klimawandels abzuleiten. Im Bereich Grundwasser werden die datengetriebenen Methoden zur verbesserten Vorhersagegenauigkeit weiterentwickelt sowie auf vulnerable Gebiete in den drei Bundesländern Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt erweitert. Eine gemeinsame Fokusregion verknüpft die Teilbereiche Wasserhaushalt und Grundwasser, um die gesamtheitliche Abschätzung von Wechselwirkungen zu erlauben.
Link zur Projekthomepage:
https://klimakonform.uw.tu-dresden.de/
Laufzeit: | Mai 2020 – Juni 2023 (Phase 1) / Juli 2023 – Juni 2026 (Phase 2) |
Förderung: | Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt |
Fördermaßnahme: | RegIKlim – Regionale Informationen zum Klimahandeln, Schwerpunkt Modellregionen |
Förderkennzeichen: | 01LR 2005A-E (Phase 1) / 01LR2005A1-G1 (Phase 2) |
BearbeiterInnen: | Moritz Kraft, Corina Hauffe, Thomas Wöhling |