Untersuchung des Weg-Zeit-Verhaltens salinarer Einträge in die Unstrut mit isotopenhydrologischen Methoden
Halde Bischofferode Auf dem Gebiet der neuen Bundesländer kam es in den letzten 10 Jahren als Folge geänderter sozioökonomischer Rahmenbedingungen (Rückgang der industriellen Produktion, Neubau vieler Abwasserbehandlungsanlagen etc.) zu einer allgemeinen Reduzierung der anthropogenen Einleitungen in die Oberflächengewässer. Nunmehr treten einzelne punktförmige Gewässerbelastungen (z.B. Altlasten, Bergbau) und diffuse Stoffeinträge (z.B. Salzlagerstätten) in den Vordergrund. Die Unstrut ist hiervon besonders betroffen. In ihrem Einzugsgebiet gibt es infolge einstiger bergbaulicher Tätigkeit (insbesondere Kalisalzbergbau) ein langanhaltendes Nachklingen anthropogener Beeinflussungen, bedingt durch salinare Austräge aus Halden in das Grundwasser, welche die ohnehin relativ hohe natürliche geogene Salzlast der Gewässer weiter erhöhen.
Allen diffusen Einträgen ist eigen, dass sie an die Wasserflüsse innerhalb des Niederschlag-Abfluss-Prozesses gekoppelt sind. Ziel ist die Bestimmung der Größe der Umsatzräume und mittleren Verweilzeiten des Wassers in einzelnen Kompartimenten des Einzugsgebietes und punktuell an den Halden. Die Bewältigung dieser Aufgabe ist die Voraussetzung für Untersuchungen zum Weg-Zeit-Verhalten der Stoffausträge über die Boden- und Grundwasserpassage. Dabei wird nach Abflusskomponenten (z.B. Oberflächenabfluss, Zwischenabfluss, Grundwasseranteile) differenziert und der Kausalzusammenhang zwischen möglichen Steuer- bzw. Einflussgrößen (z. B. Altlastensanierung, Bewirtschaftung, Klima etc.) und Stoffaustrag ins Gewässer berücksichtigt.
Die Ergebnisse fließen ein in das übergeordnete Forschungsvorhaben "Erstellung eines Management–Tools zur Wasserbewirtschaftung unter den Bedingungen bergbaubedingter salinarer Einträge im Einzugsgebiet der oberen und mittleren Unstrut", das durch das Dresdner Grundwasserforschungszentrum (DGFZ) koordiniert wird.
Zeitraum: September 2001 bis Dezember 2004
Finanziert durch: BMBF