Forschen im Studium
Auch Forschen ist Teil des WBF/OE. Im Rahmen des Seminars Forschungsprojekt im Modul M9 haben die Studierenden vor der Masterarbeit die Möglichkeit ein erstes Forschungsprojekt zu entwickeln, planen und durchzuführen. Das soll zum einen auf die Masterarbeit vorbereiten, zum anderen haben die Studierenden so die Möglichkeit individuelle Interessen im Rahmen des Studiums zu vertiefen.
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„Künstliche Intelligenz in der Personalentwicklung – Bedeutung, Chancen und Risiken für den betrieblichen Lernprozess“ - Ole Dreyer
Unser Student Ole Dreyer gibt einen Einblick, wie das Forschen im Rahmen des Studiums gefördert wird und mit welchem Forschungsprojekt er sich ganz konkret beschäftigt hat.
Herr Dreyer studiert im 4. Semester WBF/OE. Im Bachelor hat er Wirtschaftspädagogik an der Universität Göttingen studiert. Während des Bachelorstudiums hat sich sein Interesse an der Personal- und Organisationsentwicklung entwickelt, welches dann zu zwei Praktika bei Daimler und REWE im gleichnamigen Bereich geführt hat. Die Aufnahme des Studiums WBF/OE erfolgte dann mit der Intention, vertiefte Kenntnisse im Weiterbildungsbereich zu erlangen. Seine Interessensgebiete liegen insbesondere im Bereich der Lernenden Organisation sowie dem Einsatz von neuen Technologien in der betrieblichen Personalentwicklung.
1. Inwiefern ist das Forschen im Rahmen des WBF/OEs möglich?
„Im Rahmen des Masterstudiengangs WBF/OE war es uns nicht nur möglich, die Unternehmenspraxis während des Praktikums kennenzulernen, sondern auch eigene Forschungsprojekte im gleichnamigen Seminar durchzuführen. Alle Teilnehmer:innen arbeiten hier an einem selbst ausgewählten Thema. Die Lehrperson unterstützt dabei sowohl bei der Themenfindung als auch bei der Formulierung der passenden Forschungsfrage oder der richtigen Methode. In Abhängigkeit vom Thema sind verschiedene Forschungsdesigns möglich und durchführbar. Die Seminarzeit wird genutzt, um Grundlagenwissen über empirische Forschung zu erlangen und dies anhand des selbst gewählten Themas direkt anzuwenden“.
2. Woran haben Sie im Rahmen Ihres Forschungsprojekts gearbeitet?
„Da ich mich schon immer für die Personal- und Organisationsentwicklung interessiert habe und in einem anderen Seminar einen Vortrag zu den Anwendungsbereichen von Künstlicher Intelligenz im Human Ressource Management gehalten habe, kam der Entschluss, dies zum Thema meines Projekts zu machen. Der genaue Titel lautet: „Künstliche Intelligenz in der Personalentwicklung – Bedeutung, Chancen und Risiken für den betrieblichen Lernprozess“. Ich habe mich für die Durchführung von leitfadengestützten Experteninterviews entschieden und diese mithilfe der Analysemethode nach Meuser und Nagel ausgewertet. Das Ziel der Arbeit bestand darin, den Einfluss von Künstlicher Intelligenz im Bereich der Personalentwicklung zu ermitteln und sich daraus ergebende Chancen und Risiken abzuleiten“.
3. Welche Erkenntnisse haben Sie im Rahmen der Forschungsarbeit generiert?
„Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass es sich um keine repräsentative Erhebung handelt und es weiterer Forschung bedarf, um ein abschließendes Urteil zu fällen. Dennoch konnte ich feststellen, dass der Einsatz von virtuellen Avataren zum individuellen Coaching eine wichtige Rolle einnimmt. Hierbei können Mitarbeitergespräche simuliert werden, indem der Avatar die Rolle eines vorher definierten Gesprächspartners bzw. einer Gesprächspartnerin einnimmt und dessen/deren Verhaltensweisen, Gestik und Mimik simuliert. Der Avatar reagiert dann entsprechend seiner Konfiguration in Bezug auf den Gesprächsinhalt z.B. mit Zufriedenheit oder Abneigung. Die Trainingssequenz kann beliebig oft wiederholt und retrospektiv betrachtet werden. Daher eignet sich diese Form der KI in der Personalentwicklung, um beispielsweise Gesprächsführung zu trainieren“.
4. Welchen Mehrwert hat bzw. hatte das Forschungsprojekt für Sie?
„Das Seminar war für mich interessant, da ich vorher noch keine Erfahrungen in der empirischen Forschung gemacht habe und somit Wissenslücken füllen konnte. Dies stellt sich vor dem Hintergrund der Masterarbeit als hilfreich heraus. Zusätzlich orientieren sich der Aufbau des Seminars und seine Inhalte stark an den Themen unserer Forschungsprojekte, sodass ein Anwendungs- und Praxisbezug da ist“.