Jugend und Politik
ZUm Thema Jugend und Politik liegen in der Zwischenzeit zwei Stücke vor das erste ist von 2020 und trägt den Titel Jugend und Politik zwei getrennte Welten? Da sich die Datenlage in diesem Feld allerdings recht schnell verändert gibt es ein aktualisiertes Stück aus dem Jahr 2024 mit dem Titel "Jugend und Politik. Beide Stücke behandeln die gleiche Fragestellung legen aber unterschiedliche Schwerpunkte so dass wir beide für Sie hier erhalten haben. Das aktuellere Stück ist aber ohne Frage das Stück "Jugend und Politik" hier oben zu sehen.
Um was geht es in dieser Folge?
In diesem Beitrag der Abendschule geht es darum sich mit dem Verhältnis junger Menschen zu Politik oder Demokratie zu beschäftigen. Über viele Jahre waren wir daran gewöhnt dieses Verhältnis als eher distanziert zu beschreiben. Die Jugend, so war die allgemeine Annahme, ist eher politikverdrossen – oder Politiker:innenverdrossen. Aber stimmt das überhaupt? Wir wollen einen genauen Blick auf die empirischen Befunde der politischen Kultur- und Jugendforschung werfen und uns mit dieser Frage intensiv beschäftigen. Der zentrale Fokus ist dabei aber auch auf die Frage gerichtet, in welcher Weise uns die Befunde dieser Studien helfen können, Angebote der politischen Bildung für junge Menschen attraktiv zu machen.
Bevor es losgeht:
Die Folge "Jugend und Politik" ist mit etwas mehr als 30 min lang. Sie diskutiert ausführlich statistische Daten und sieht deshalb auch etwas anders aus als viele andere Ausgaben. Lassen Sie sich davon aber bitte nicht abschrecken und planen Sie eventuell Pausen ein. Auch in dieser Folge versuchen wir so anschaulich und problemorientiert wie irgend möglich die zentrale Frage zu diskutieren.
Die zentrale Frage ist:
Wie lässt sich das Verhältnis von jungen Menschen zu Politik angemessen beschreiben?
Wer spricht?
Die Autorin und Sprecherin in dieser Folge ist Prof.in Dr.in Anja Besand. Die Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle und Inhaberin der Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden. Mehr zur Person erfahren Sie hier.
Literatur zur Vertiefung:
Autorengruppe Fachdidaktik (2015): Was ist gute politische Bildung? Leitfaden für den sozialwissenschaftlichen Unterricht, Schwalbach 2015
Besand, Anja (2024): Das Wahljahr 2024 und seine Herausforderungen für die politische Bildung im Bundesland Sachsen, Dresden online: https://tu-dresden.de/gsw/phil/powi/joddid/das-joddid/news/positionspapier-zum-wahljahr-24
Besand, Anja (2020): Politische Bildung unter Druck - Zum Umgang mit Populismus in der Institution Schule, APuZ 14-15/2020, S. 4-9
Bundeszentrale für politische Bildung (o.J): Wahlbeteiligung nach Altergruppen online https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/11%20Wahlbeteiligung%20nach%20Alter%20seit%201953.pdf
Shell Deutschland GmbH (Hrsg.) 2024: JUGEND 2024 Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt, Weinheim
Institut für Generationsforschung 2024: Jugendwahlstudie 2024 online unter https://www.generation-thinking.de/post/jugendwahlstudie-2024
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Stück von 2020
Arnold, Nina u. A. (2011): Sprichst du Politik? Ergebnisse eines Forschungsprojekts und Handlungsperspektiven Hier finden Sie die Studie online
Besand, Anja (2017): Von roten und von blauen Kreisen Oder: Wie kommen wir zu einer inklusiveren politischen Bildung. In: Transferstelle politische Bildung, Jahresbericht 2016, S. 29-34.
Besand, Anja (2009): Politik - Nein Danke. Probleme mit der Sichtbarkeit der Politik. In: Oberreuter, Heinrich (Hrsg): Standortbestimmung politische Bildung, Schwalbach, S. 253-266.
Albert, Mathias/ Hurrelmann, Klaus/ Quenzel, Gudrun (2019): 18. Shell Jugendstudie. Jugend 2019. Beltz Verlag, Weinheim.
Kohl, Wiebke/ Seibring, Anne (Hrsg.) (2012): „Unsichtbares“ Politikprogramm? Bonn.
Schröder, Achim (2016): „In kleinen Schritten die Welt verändern.“ Ausgewählte qualitative Daten der FES-Studie und ihre biographische Deutung. In: Gaiser, Wolfgang/ Hanke, Stefanie/ Ott, Kerstin (Hrsg.): Jung – Politisch – Aktiv?! Politische Einstellungen und politisches Engagement junger Menschen in Deutschland, Bonn, S. 107-130.
Selbstüberprüfungsaufgaben:
Für die Nutzer:innen der Abendschule stellen wir zu jeder Lecture Selbstüberprüfungsaufgaben bereit. Diese Aufgaben können dazu dienen, den Beitrag noch einmal zu überdenken, gedanklich zu vertiefen oder – falls Sie ein Weiterbildungszertifikat erwerben wollen – sich auf die Klausur zum Kurs vorzubereiten.
1. Das Verhältnis der Jugend zur Politik wird immer wieder als polares Verhältnis beschrieben. Wie würden Sie dieses Verhältnis beschreiben?
2. Was lässt sich auf der Grundlage empirischer Studien über dieses Verhältnis sagen und welche Einstellungen von Jugendlichen sind für die Praxis der politischen Bildung besonders bemerkenswert?
3. Wie können sinnvolle Angebote zur politischen Bildung aussehen, die sich an Jugendliche richten, die von sich selbst sagen, dass sie sich nicht für Politik interessieren?
4. Das Interesse junger Menschen ändert sich im Laufe der Zeit gerade sind die Zahlen dazu gar nicht so schlecht. Ist das eigentlich ein gutes oder ein schlechtes Zeichen und was glauben Sie wird die Arbeit im feld der politischen Bildung einfacher wenn es grundsätzlich mehr Interesse am gegenstand gibt oder eher nicht?
6. Mit diesem Bild soll das Verhältnis von politischem Wissen und politischem Interesse beschrieben werden – wie würden Sie dieses Verhältnis beschreiben? Entwickeln Sie bildnerische Alternativen!
7. Im Hinblick auf politisches Interesse, Vertrauen und Partizipationsbereitschaft lassen sich auch heute noch deutliche Unterschiede zwischen Jugendlichen in Ost- und Westdeutschland beschreiben. Diskutieren Sie diesen Zusammenhang doch einmal im Familien- oder Freundes oder Kolleg:innenkreis! Wie erklären Sie sich diese Unterschiede? Beschreiben Sie ihr Zustandekommen anhand von alltagsnahe Beispielen.
Die Selbstüberprüfungsaufgaben sind als Reflexionsangebote zu verstehen und prüfen im Regelfall keine Wissenbestände. Sie sind immer stark bezogen auf die entsprechende Lecture und unterscheiden sich deshalb stark.