Von Zielgruppen zu Räumen
Um was es in dieser Folge geht:
In dieser Folge gehen wir der Frage nach, welchen Nutzen (und möglicherweise welchen Schaden) in der politischen Bildung das Zielgruppenkonzept hat. Ja, Sie haben richtig gehört. Wir denken, dass es zuweilen auch schädlich sein kann, zu viel über Zielgruppen nachzudenken. Wir schlagen stattdessen vor, sich vermehrt Gedanken über Räume zu machen. Warum wir das vorschlagen und wie das aussehen kann, erfahren Sie in der heutigen Lecture.
Bevor es logeht:
Diese Folge ist wie die meisten Abendschulfolgen ungefähr 30 Minuten lang. Sie ist in Fragen gegliedert und beschäftigt sich mit den Möglichkeiten inklusiver Bildung in unterschiedlichen Bildungsräumen.
Die zentrale Frage ist:
Wie kann politische Bildung für möglichst alle Menschen gelingen und zwar, ohne sie in einzelne Schubladen zu stecken und alle getrennt zu bespaßen?
Wer spricht?
Die Autorin und Sprecherin in dieser Folge ist Prof. Dr. Anja Besand, die Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle und Inhaberin der Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden. Mehr zur Person erfahren Sie hier.
Literatur zur Vertiefung:
Besand, Anja/Jugel, David (2015): Inklusion und politische Bildung – gemeinsam denken, in: C. Dönges/W. Hilpert/B. Zurstrassen (Hrsg.), Didaktik der inklusiven politischen Bildung, Bonn 2015, S. 45-59. Hier Download möglich.
Besand, Anja/Jugel, David (2015): Zielgruppenspezifische politische Bildung jenseits tradierter Differenzlinien, in: C. Dönges/W. Hilpert/B.Zurstrassen (Hrsg.), Didaktik der inklusiven politischen Bildung, Bonn 2015, S. 99-109. Hier Download möglich
Besand, Anja (2020): Ist das noch/schon politische Bildung. Erkundungen im Überschneidungsfeld zwischen kultureller und politischer Bildung, In Oeftering, Tonio (Hrsg.): Politische Bildung meets Kulturelle Bildung, Frankfurt a.M
Besand, Anja/Hölzel, Tina/Jugel, David (2018): Inklusives politisches Lernen im Stadion - Politische Bildung mit unbekannten Spieler*innen und offenem Spielverlauf - Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts Lernort Stadion, Dresden - als barrierefreies E-Book
Zu Orten der politischen Bildung ist 2023 ein schönes heft des Journals für politische Bildung erschienen. Einen Einblick in den Inhalt finden Sie hier.
In unserem Stück die gesellige Geschichte politischer Bildung wird allerdings auch die Bedeutung von Räumen in Salonkultur und ähnlichem sichtbar auch da lohnt es sich nochmal reinzuhören.
Selbstüberpüfungsaufgaben:
Für die Nutzer:innen der Abendschule stellen wir zu jeder Lecture Selbstüberprüfungsaufgaben bereit. Diese Aufgaben können dazu dienen, den Beitrag noch einmal zu überdenken, gedanklich zu vertiefen oder - falls Sie ein Weiterbildungszertifikat erwerben wollen - sich auf die Klausur zum Kurs vorzubereiten.
Frage 1: Wie wichtig ist für Ihre Arbeit das Nachdenken über Zielgruppen? Halten Sie die Überlegungen, eine raumbezogene politische Bildung zu entwickeln, überhaupt für machbar? Erörtern Sie bitte die Vor- und Nachteile des Zielgruppen- bzw. Raumkonzepts!
Frage 2: In der Lecture "Von Zielgruppen zu Räumen" setzen wir uns intensiv mit Ausschlusslinien in der politischen Bildung auseinander. Eine unserer zentralen Thesen ist dabei, dass mit der Definition von Zielgruppen immer Zuschreibungen verbunden sind, die mehr Menschen aus- als einschließen. Erläutern Sie die Tragfähigkeit die These an einem praxisnahen Beispiel!
Frage 3: Im Kontext einer aufsuchenden politischen Bildung müssen wir - wie der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung gerne sagt - mehr Kontrollverlust wagen. Was ist mit diesem Begriff gemeint? Auch hier wünschen wir uns ein konkretes Beispiel, um den Sachverhalt zu veranschaulichen.
Frage 4: Von raumbezogener politischer Bildung zu sprechen ist bei genauer Betrachtung gar nicht so neu: Welche Vorläufer und älteren Konzepte fallen Ihnen ein, auf die wir unsere Arbeit in diesem Kontext stützen können?
Die Selbstüberprüfungsaufgaben sind als Reflexionsangebote zu verstehen und prüfen im Regelfall keine Wissenbestände. Sie sind immer stark auf die entsprechende Lecture bezogen und unterscheiden sich deshalb in Form und Struktur deutlich.