Zauberwort Selbstwirksamkeitserfahrung
Um was es in dieser Folge geht:
Selbstwirksamkeitserfahrungen sind wichtig in der Demokratie. Aber wie lassen Sie sich fördern - und geht das überhaupt? In diesem Stück beschäftigen wir uns mit einem etwas überstrapazierten Begriff und versuchen ein bisschen Sachlichkeit in die Debatte zu bekommen. Konkret in den Blick genommen werden dabei verschiedene Formen der Kinder- und Jugendbeteiligung, Bürgerräte und die Diskurse die sich mit ihnen beschäftigen.
Bevor es logeht:
Diese Folge ist etwas mehr als 30 Minuten lang, hat den Charakter eines Debattenbeitrags und ziemlich dicht ;-)
Die zentrale Frage ist:
Kann man Selbstwirksamkeitserfahrung fördern?
Wer spricht?
Die Autorin und Sprecherin in dieser Folge ist Prof. Dr. Anja Besand, die Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle und Inhaberin der Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden. Mehr zur Person erfahren Sie hier.
Literatur zur Vertiefung:
Bandura, Albert (1977): Self-efficacy: Toward a unifying theory of behavioral change. In: Psycholo- gical Review 84, S. 191-215. Bandura, A. (1986): Social foundations of thought and action: A social cognitive theory.
Besand, Anja (2019): Hoffnung und ihre Losigkeit – Politische Bildung im Zeitalter der Illusionskrise. In: Dies./Overwien, Bernd/Zorn, Peter (Hrsg.): Politische Bildung mit Gefühl, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, S. 173–187.
Blühdorn, Ingolfur (2013): Simulative Demokratie. Neue Politik nach der postdemokratischen Wende, Berlin: Suhrkamp.
Bohnsack, Fritz (2013): Wie Schüler die Schule erleben. Zur Bedeutung der Anerkennung, der Bestätigung und der Akzeptanz von Schwäche, Opladen/ Berlin/ Toronto: Barbara Budrich.
Dewey, John (1993): Demokratie und Erziehung. Eine Einleitung in die philosophische Pädagogik, Weinheim und Basel: Beltz.
Fatke, Reinhard/ Niklowitz, Matthias (2003): „Den Kindern eine Stimme geben“. Partizi- pation von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz, Zürich: Pädagogisches Institut der Universität Zürich – unter Mitarbeit von Jürg Schwarz und Elena Sultanian im Auftrag des Schweizerischen Komitees für Unicef.
Hafeneger, Benno/ Niebling, Torsten (2008): Kinder- und Jugendparlament. In: Kersting, Norbert (Hrsg.): Politische Beteiligung, Wiesbaden: VS Verlag, S. 123–141.
Helsper, Werner/ Böhme, Janette/ Kramer, Rolf-Torsten/ Lingkost, Angelika (2001): Schulkultur und Schulmythos – Rekonstruktion zur Schulkultur, Opladen: Leske + Budrich.
Janina Jasper, Johanna F. Ziemes & Hermann Josef Abs Identität und politische Selbstwirksamkeit In: Hermann Josef Abs, Katrin Hahn-Laudenberg (Hrsg.) Das politische Mindset von 14‐Jährigen Ergebnisse der International Civic and Citizenship Education Study 2016, S. 112ff
Krüger, Hans Peter (2008): Politische Partizipation Jugendlicher in der Gemeinde. Ein internationaler Vergleich: Leipzig - Lyon, Leipzig u. a.: Peter Lang.
Maßlo, Jens (2010): Jugendliche in der Politik. Chancen und Probleme einer institutionalisierten Jugendbeteiligung, Wiesbaden: VS Verlag.
Oberle, M. (2017). Politisches Effektivitätsgefühl von Schüler/-innen. Struktur, Determinanten und Veränderbarkeit einer motivationalen Facette politischer Kompetenz. In S. Manzel & M. Oberle (Hrsg.), Kompetenzorientierung. Potenziale zur Professionalisierung der politi- schen Bildung (S. 85–97). Wiesbaden: Springer VS.
Oser, Fritz/ Biedermann, Horst (2006): Partizipation – ein Begriff, der ein Meister der Verwirrung ist. In: Quesel, Carsten/ Oser, Fritz (Hrsg.): Die Mühen der Freiheit. Probleme und Chancen der Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Zürich und Chur: Rüegger, S. 17–37.
Rieker, Peter/ Mörgen, Rebecca/ Schnitzer, Anna/ Stroezel, Holger (2016): Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Formen, Bedingungen sowie Möglichkeiten der Mitwirkung und Mitbestimmung in der Schweiz, Wiesbaden: Springer VS.
Vodaphone Stiftung (2022) Hrsg: Hört uns zu. Wie junge Menschen die Politik in Deutschland und die Vertretung ihrer Interessen wahrnehmen Düsseldorf
Wittwer, Stefan (2014): Politische Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz. Definition des Begriffs „Partizipation“ und Bedürfnisanalyse über die politische Partizipation von Kindern und Jugendlichen, Bern. Online verfügbar unter: http://www.sajv.ch/media/medialibrary/2015/04/Partizipationsstudie_Feb_2015.pdf
Selbstüberpüfungsaufgaben:
Für die Nutzer:innen der Abendschule stellen wir zu jeder Lecture Selbstüberprüfungsaufgaben bereit. Diese Aufgaben können dazu dienen, den Beitrag noch einmal zu überdenken, gedanklich zu vertiefen oder - falls Sie ein Weiterbildungszertifikat erwerben wollen - sich auf die Klausur zum Kurs vorzubereiten.
Frage 1: Wie steht es eigentlich um ihre Selbstwirksamkeiterfahrungen? Wann haben Sie sich politisch zum letzten mal wirksam gefühlt. Beschreiben Sie kurz den Zusammenhang und versuchen sie (auch vor dem Hintergrund der Fragen die im Stück aufgeworfen wurden) aus dieser Erfahrung pädagogische Ableitungen zu treffen.
Frage 2: Wenn es sich - wie im Stück vorgeschlagen wirklich lohnen würde Frustrationstoleranz in der Demokratie zu fördern - wie könnte das aussehen? Erabeiten Sie eine Projektskizze die in dieser Hinsicht inspirierend sein könnte.
Frage 3: Erfahrungsgemäß generiert ein Beitrag wie dieser auch Widerspruch. Formulieren Sie eine leidenschaftliche Gegenrede gegen die Thesen dieses Abendschulstücks.
Frage 4: Falls Sie lieber aus einer zustimmenden Haltung über das Stück sprechen möchten, geht das natürlich ebenfalls. In diesem Fall wäre es wünschenswert wenn Sie ihre Argumente mit der Hilfe möglichst konkreter Beispielen oder Erfahrungen untermauern.