Politische Bildung in der Schule
Um was geht es in dieser Folge?
Das Thema dieses Abendschulstücks sieht auf den ersten Blick vielleicht nach ziemlich kaltem Kaffee aus. Politische Bildung in der Schule – dazu ist doch wirklich schon genug gesagt und geschrieben worden, könnte man meinen. Wir wollen hier in der JoDDiD-Abendschule aber aus einer besonderen Perspektive auf dieses Thema schauen und das ist die Perspektive der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung.
Bevor es losgeht:
Die Folge ist wie die meisten Abendschulfolgen knapp 30 Minuten lang und stützt sich ganz wesentlich auf Befunde aus dem ,,Ranking politische Bildung'' der Universität Bielefeld, das wir zur vertiefenden Lektüre auch nachhaltig empfehlen.
Die zentrale Frage ist:
Was sollte oder muss man aus der Perspektive der außerschulischen politischen Jugend- (und Erwachsenen-)bildung über schulische politische Bildung wissen oder vielleicht noch grundlegender: Warum sollte man sich aus dieser Perspektive mit schulischer Bildung beschäftigen?
Wer spricht?
Die Autorin und Sprecherin in dieser Folge ist Prof. Dr. Anja Besand, die Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle und Inhaberin der Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden. Mehr zur Person erfahren Sie hier.
Wir wünschen Ihnen viel Freude damit und sind gespannt auf Rückmeldungen.
Literatur zur Vertiefung:
Becker, Helle (2014): Partizipation von Schülerinnen und Schülern im GanzTag. In: Institut für soziale Arbeit e.V. Münster, Serviceagentur„Ganztägig lernen in NRW (Hrsg.): Der GanzTag in NRW: Beiträge zur Qualitätsentwicklung, 10. Jg., H. 27, Münster. online verfügbar
Brombach, Stephanie (2015): Politische Bildung in der Berufsschule und die Kooperation mit einer außerschulischen politischen Bildungseinrichtung. In: Götz, Michael/ Widmaier, Benedikt/ Wohnig, Alexander (Hrsg.): Soziales Engagement politisch denken. Chancen für Politische Bildung, Schwalbach/ Ts., S. 53-61.
Chehata, Yasmine/ Thimmel, Andreas (2011): Politische Jugendbildung und Schule. Voraussetzungen und Wege gelingender Kommunikation, Köln.
Deinet, Ulrich/ Gumz, Heike/ Muscutt, Christina/ Thomas, Sophie (2018): Offene Ganztagsschule – Schule als Lebensort aus Sicht der Kinder. Studie, Bausteine, Methodenkoffer, Opladen/ Berlin/ Toronto.
Erben, Friedrun/ Waldmann, Klaus (2018): Lernziel Verantwortung. Politische Jugendbildung und Schule, Schwalbach/ Ts.
Fachstelle politische Bildung (2017): Gemeinsam stärker!? Kooperationen zwischen außerschulischer politischer Bildung und Schule, Essen. online verfügbar
Fuhrmann, Brigitte (2016): Konsequent dialogische Bildung. Professionalisierungsfragen im Rahmen der Projektbegleitung „Dialog macht Schule“. In: Goll, Thomas/ Oberle, Monika/ Rappenglück, Stefan (Hrsg.): Herausforderung Migration. Perspektiven der politischen Bildung, Schwalbach/Ts., S. 108-114.
Gemeinsame Initiative der Träger der Politischen Jugendbildung (GEMINI) (Hrsg.): TEAM UP! Außerschulische politische Jugendbildung in Kooperation mit Schule, Wuppertal. online verfügbar
Ganz neu erschienen ist eine Broschüre der GEMINI. Unter diesem Namen haben sich die bundesweit organisierten Träger politischer Jugendbildung zusammengeschlossen, darunter auch der Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben. Sie gibt einen Einblick in die aktuelle Situation der Zusammenarbeit zwischen der politischen Jugendbildung und Schulen und arbeitet zukünftige Potentiale heraus. Daneben werden konkrete Praxisbeispiele vorgestellt und kritisch Bedingungen für eine gute Kooperation formuliert. Die Broschüre richtet sich somit sowohl an politische Bildner:innen als auch an Lehrkräfte, Schulleitungen und politische Entscheider:innen.
Gesemann, Frank (2012): Abschlussbericht zur Evaluation des Projekts „Berufsbildende Träger und Schulen für Demokratie, Gleichwertigkeit und Pluralismus (RAA Berlin)“, Berlin. online verfügbar
Gökbudak, Mahir/ Hedke, Reinhold/ Hagedorn, Udo (2020): Ranking Politische Bildung. Politische Bildung in der Sekundarstufe I und in der Berufsschule im Bundesländervergleich 2020. online verfügbar
Götz, Michael/ Wohnig, Alexander (2015): Chance(n) für die Politische Bildung. Denkansätze und Forderungen. In: Götz, Michael/ Widmaier, Benedikt/ Wohnig, Alexander (Hrsg.): Soziales Engagement politisch denken. Chancen für Politische Bildung, Schwalbach/ Ts., S, 85-97.
Sander, Wolfgang (2013): Politik in der Schule. Kleine Geschichte der politischen Bildung in Deutschland, Marburg.
Schröder, Achim/ Balzter, Nadine/ Schroedter, Tommy (2004): Politische Jugendbildung auf dem Prüfstand, Weinheim/ München.
Steht, Ilona/ Möcklinghoff, Daniel/ Meyer, Dana (2014): RevierVersion 2.1. Wir mischen mit! Ein lebensweltorientiertes Partizipationsprojekt, Gelsenkirchen.
Wohnig, Alexander (2016): Kooperationen schaffen! Soziales Engagement und politische Bildung zwischen Schule und außerschulischer Bildungseinrichtung. In: Journal für politische Bildung, 6. Jg., H. 2, S. 58-64.
Selbstüberprüfungsaufgaben
Für die Nutzer:innen der Abendschule stellen wir zu jeder Lecture Selbstüberprüfungsaufgaben bereit. Diese Aufgaben können dazu dienen, den Beitrag noch einmal zu überdenken, gedanklich zu vertiefen oder - falls Sie ein Weiterbildungszertifikat erwerben wollen - sich auf die Klausur zum Kurs vorzubereiten.
Frage 1: Im Stück werden verschiedene Gelingenbedinungen für Kooperationen zwischen schulischer und außerschulischer politischer Bildung angesprochen, welche finden Sie besonders relevant und warum? Welche fehlen und müssten ergänzt werden?
Frage 2: Die Entwicklung der Schulen im Ganztagsbereich stellt eine besondere Chance für neue Kooperationsformate zwischen schulischer und außerschulischer politischer Bildung dar. Skizzieren Sie ein utopisches Zukunftsprojekt, das sich für diesen Bereich eignet. Ihrer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Frage 3: Zwischen Haltung und Zurückhaltung: Schulen sind als staatliche Institutionen in besonderer Weise aufgefordert sich politisch zurückzuhalten und ihre Schüler:innen nicht über Gebühr politisch zu beeinflussen. Außerschulische Projekte können grundsätzlich freier agieren. Was aber passiert in Kooperationssituationen? Schildern Sie eine (möglicherweise fiktive) Situationsbeschreibung, in der es an dieser Stelle zu Herauforderungen kommt.
Frage 4: Wenn Sie sich aus der Perspektive eines außerschulischen Trägers politischer Bildung eine Schule backen könnten, wie sähe die aus? Was würden Sie mit dieser Schule machen? Welche Kooperationsprojekte wären nur unter diesen Bedingungen möglich?
Selbstüberprüfungsaufgaben
Die Selbstüberprüfungsaufgaben sind als Reflexionsangebote zu verstehen und prüfen im Regelfall keine Wissensbestände. Sie sind immer stark auf die entsprechende Lecture bezogen und unterscheiden sich deshalb deutlich.