Jun.-Prof. Dr. Mario Baumann
Inhaltsverzeichnis
1. Kontakt
Jun.-Prof. Dr. Mario Baumann
Kulturen der Antike/Griechische Literatur, Vertretung KP/Latein
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Besuchsadresse:
Wiener Straße 48, Zimmer 1.08
01069 Dresden
Sprechzeiten:
nach Vereinbarung
2. Curriculum Vitae
seit 04/2023 |
Vertretung der Professur für Klassische Philologie/Latein am Institut für Klassische Philologie der TU Dresden |
seit 04/2021 |
Inhaber der Juniorprofessur „Kulturen der Antike/Griechische Literatur“ am Institut für Klassische Philologie der TU Dresden |
10/2019–07/2020 | Vertretung der Professur für Klassische Philologie/Gräzistik (Prof. Dr. Thomas A. Schmitz) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
12/2018–03/2021 | Eigene Stelle (DFG), Projekt „Ein Kommentar zu Herodians ‚Geschichte des Kaisertums nach Marc Aurel‘“ am Institut für Altertumswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen |
06/2018 | Habilitation mit der Arbeit „Welt erzählen: Narration und das Vergnügen des Lesers in der ersten Pentade von Diodors ‚Bibliotheke‘“ |
03/2010 | Promotion mit der Arbeit „Die schöne Paideia. Bildung und ästhetisches Programm in Philostrats ‚Eikones‘“ |
10/2006–09/2018 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Altertumswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen bei Prof. Dr. Peter von Möllendorff (Griechische Philologie) |
05/2006–09/2006 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Gießener SFB Erinnerungskulturen |
04/2006 | Abschluss mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien (Griechisch/Latein) |
2003–2006 | Studium der Griechischen und Lateinischen Philologie sowie der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen |
2001–2003 | Studium der Griechischen und Lateinischen Philologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg |
3. Forschungsschwerpunkte
- Griechisches Drama
- Griechische Historiographie
- Griechische Literatur der Kaiserzeit / Zweite Sophistik
- antike literarästhetische Konzepte
- Literatur und die Sinne: Text-Bild-Intermedialität, literarische Darstellung von Gerüchen
- Literatur und Performativität
- Formen des Erzählens
4. Aktuelle Forschungsprojekte
Der Duft des Textes: Die Darstellung von Gerüchen in der antiken griechischen Literatur
gefördert von der DFG (Förderzeitraum ab Sommer 2024)
Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, wie und mit welcher Wirkung auf die Rezipienten Gerüche in der antiken griechischen Literatur dargestellt werden. Es stößt insofern in eine Lücke der Forschung vor, als es erstmals eine umfassende, autoren- und gattungsübergreifende Untersuchung des Gegenstandes auf einer durchgehenden literaturwissenschaftlichen Basis vornimmt. Aus der Zeitspanne von Homer bis Nonnos greift das Projekt dazu Texte heraus, die sich durch einen vorwiegend literarischen Charakter auszeichnen und in denen Geruchsdarstellungen in größerer Zahl oder in besonderer Ausdehnung auftreten. Konkret umfasst das so definierte Untersuchungscorpus ausgewählte Textpassagen aus folgenden Autoren: Homer, Äsop, Aischylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes, Herodot, Xenophon, Theokrit, Apollonios von Rhodos, Antigonos aus Karystos, Nikander von Kolophon, Diodor von Sizilien, Dionysios von Halikarnass, Plutarch, Lukian, Achilleus Tatios, Longos, Athenaios aus Naukratis und Nonnos. Zur Analyse dieses Textcorpus geht das Projekt drei Leitfragen nach, die zugleich die drei wesentlichen Arbeitsschritte des Vorhabens darstellen: Wie evozieren die Texte Gerüche? Wie werden die Eigenschaften des Geruchssinns von den Texten genutzt? Wie generieren Geruchsdarstellungen größere plots oder Erzählungen?
Ein Kommentar zu Herodians „Geschichte des Kaisertums nach Marc Aurel“
gefördert von der DFG (Förderzeitraum bis Herbst 2023)
Gegenstand des Projektes ist Herodians „Geschichte des Kaisertums nach Marc Aurel“. Dieses in der Mitte des 3. Jh.s n. Chr. entstandene Werk schildert in acht kurzen Büchern die Geschichte Roms vom Tod Marc Aurels bis zur Alleinregierung Gordians III., das heißt den Zeitraum von 180 bis 238 n. Chr. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines Kommentars zur „Geschichte des Kaisertums nach Marc Aurel“, der mittels einer möglichst breit angelegten historischen Kontextualisierung den Leser_innen eine Interpretation des Herodianischen Geschichtswerks im Lichte der zeitgenössischen literarischen und gesellschaftlichen Diskurse ermöglicht. Im Mittelpunkt der Kommentierung stehen dabei erstens die „Aufladung“ der Geschichte des Kaisertums nach Marc Aurel mit Motiven und Handlungsstrukturen aus den antiken Romanen und Dramen sowie zweitens ihre Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Bildungsdiskursen, das heißt konkret mit den kaiserzeitlichen Debatten um Rhetorik und Philosophie.
5. Wissenschaftliche Aktivitäten
- zusammen mit Isabelle Künzer (JLU Gießen): Organisation einer internationalen Tagung zum Thema „Man glaubt, die Ambrosia der Götter zu genießen“ – Das Geruchs- und Geschmackserlebnis in der griechisch-römischen Welt / “You think you are enjoying the ambrosia of the gods” – Experiencing smell and taste in the Greco-Roman world (TU Dresden, 8.–10.9.2023)
- seit 2023: Mitglied im internationalen DFG-Netzwerk Reinheit und Unreinheit in den antiken Kulturen der Mittelmeerwelt
- 2022: Mitbegründer der AG Sensorium – Sinneswahrnehmung in der antiken Welt
- zusammen mit Adam Kemezis (University of Alberta, Kanada) und Maria-Eirini Zacharioudaki (TU Dresden): Organisation einer internationalen Tagung zum Thema Herodian // Historiography and Literature at the End of the High Empire (TU Dresden, 14.–15.7.2022)
- zusammen mit Vasileios Liotsakis (Universität der Peloponnes, Kalamata): Organisation einer internationalen Tagung zum Thema „Digressions in Classical Historiography“ (digitale Konferenz, 26.–27.9.2020)
- 2017–2020: Mitglied im internationalen DFG-Netzwerk CHRONOS – Soziale Zeit in den Kulturen des Altertums
- Habilitationsprojekt: „Welt erzählen. Narration und das Vergnügen des Lesers in der ersten Pentade von Diodors ‚Bibliotheke‘“ (abgeschlossen)
- zusammen mit Vasileios Liotsakis (Universität Heidelberg): Organisation einer internationalen Tagung zum Thema „Reading History in Antiquity: Audience-Oriented Perspectives on Classical Historiography“ (Schloß Rauischholzhausen, 21.–22.4.2017)
- zusammen mit Susanne Froehlich (JLU Gießen): Organisation einer philologisch-althistorischen Tagung zum Thema „Auf segelbeflügelten Schiffen das Meer befahren. Das Erlebnis der Schiffsreise im späten Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit“ (Schloß Rauischholzhausen, 18.–20.2.2016)
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Juli 2011: Fellow in der Konstanzer Meisterklasse „Performativity“
- 2010ff.: Mitarbeit an der Erstellung einer E-Learning-Einheit zum antiken Theater (Das antike Theater)
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Promotionsprojekt: „Die schöne Paideia. Bildung und ästhetisches Programm in Philostrats ‚Eikones‘“ (abgeschlossen)
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Oktober 2007 und September 2008: Forschungsstipendium der Fondation Hardt (Genf)
- Mai 2007 bis Dezember 2008: Sprecher der AG Performativität des SFB Erinnerungskulturen; Mitorganisation der Tagung „Performativität und Medien der Erinnerung“ (Gießen, 14.–15.11.2008)
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2007: Mitbegründung eines seitdem regelmäßig tagenden internationalen Kolloquiums klassisch-philologischer NachwuchswissenschaftlerInnen der JLU Gießen und der Universität Zürich (seit 2013 erweitert durch NachwuchswissenschaftlerInnen der Ruhr-Universität Bochum)
- Organisation des 2. Gießener Studierendenkolloquium „Vom Wettstreit der Künste zum Kampf der Medien?! – Medialitätsdiskurse im Wandel der Zeiten“ (27.–29.10.2006) im Rahmen von IGNIS
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Organisation des 1. Gießener Studierendenkolloquium „Wo die Liebe hinfällt… – AMORalische Liebeskonzeptionen in der europäischen Geistesgeschichte“ (15.–16.7.2005) im Rahmen der Initiative Gießener Studierender zum Erwerb interdisziplinärer Schlüsselqualifikationen (IGNIS)
6. Veröffentlichungen
Monographien
- Bilder schreiben. Virtuose Ekphrasis in Philostrats Eikones, Millennium-Studien 33, Berlin / New York 2011. Open Access: doi:10.1515/9783110254068 🔓
- Welt erzählen. Narration und das Vergnügen des Lesers in der ersten Pentade von Diodors Bibliotheke, Hypomnemata 209, Göttingen 2020.
Sammelbände
- Mario Baumann, Daniela Matzner, Sebastian Matzner, Yvonne Nowak (Hg.): Wo die Liebe hinfällt… AMORalische Liebeskonzeptionen in der europäischen Geistesgeschichte. Beiträge des 1. Gießener Studierendenkolloquiums vom 15.–16.7.2005, Marburg 2007.
- Mario Baumann, Yvonne Nowak (Hg.): Vom Wettstreit der Künste zum Kampf der Medien? Medialitätsdiskurse im Wandel der Zeiten. Beiträge des 2. Gießener Studierendenkolloquiums vom 27. bis 29.10.2006, Marburg 2008.
- Mario Baumann, Susanne Froehlich (Hg.), in Zusammenarbeit mit Jens Börstinghaus: Auf segelbeflügelten Schiffen das Meer befahren. Das Erlebnis der Schiffsreise im späten Hellenismus und in der Römischen Kaiserzeit, Philippika 119, Wiesbaden 2018.
- Mario Baumann, Vasileios Liotsakis (Hg.): Reading History in the Roman Empire, Millennium-Studien 98, Berlin / Boston 2022. Open Access: doi:10.1515/9783110764062 🔓
- Mario Baumann, Vasileios Liotsakis (Hg.): Digressions in Classical Historiography, Trends in Classics – Supplementary Volumes 150, Berlin / Boston 2024. Open Access: doi:10.1515/9783111320908 🔓
Aufsätze
- Moûsa lesbiázousa – Die Fellatio treibende Muse. Sexuelle Devianz und Poetologie in der Komödie des Aristophanes, in: Mario Baumann, Daniela Matzner, Sebastian Matzner und Yvonne Nowak (Hg.), Wo die Liebe hinfällt… AMORalische Liebeskonzeptionen in der europäischen Geistesgeschichte. Beiträge des 1. Gießener Studierendenkolloquiums vom 15.–16.7.2005, Marburg 2007, 5–20.
- „Sie werden alles, was sie wollen“: Performativität von Sprache in Aristophanes' Komödie Die Wolken, in: Ulrike Egelhaaf-Gaiser, Dennis Pausch, Meike Rühl (Hg.), Kultur der Antike. Transdisziplinäres Arbeiten in den Altertumswissenschaften, Berlin 2011, 369–392.
- Der Betrachter im Bild. Metalepsen in antiken Ekphrasen, in: Ute Eisen, Peter von Möllendorff (Hg.), Über die Grenze. Metalepse in Text- und Bildmedien des Altertums, Narratologia 39, Berlin / Boston 2013, 257–291.
- „Come now, best of painters, paint my lover“: The Poetics of Ecphrasis in the Anacreontea, in: Manuel Baumbach, Nicola Dümmler (Hg.), Imitate Anacreon! Mimesis, Poiesis and the Poetic Inspiration in the Carmina Anacreontea, Millennium-Studien 46, Berlin / Boston 2014, 113–130.
- „No One Can Look at Them Without Feeling Pity“: συμπάθεια and the Reader in Diodorus’ Bibliotheke, in: Vasileios Liotsakis, Scott Farrington (Hg.), The Art of History. Literary Perspectives on Greek and Roman Historiography, Trends in Classics – Supplementary Volumes 41, Berlin / Boston 2016, 183–198.
- Wunderlektüren: Paradoxa und die Aktivität des Lesers in Diodors Bibliotheke, in: Thomas Blank, Felix K. Maier (Hg.), Die symphonischen Schwestern. Narrative Konstruktion von ‚Wahrheiten‘ in der nachklassischen Geschichtsschreibung, Stuttgart 2018, 227–240.
- Caracalla on Stage: A Case Study in Herodian’s Dramatic Historiography and Reader-Response, in: Alessandro Galimberti (Hg.), Herodian’s World. Emperors and Empire in the III Century, Historiography of Rome and Its Empire 12, Leiden / Boston 2021, 70–87.
- Sailing the sea, sailing an image: Periplus and mediality in Diodorus’ Bibliotheke and Philostratus’ Imagines, in: Jason König, Nicolas Wiater (Hg.), Late Hellenistic Greek Literature in Dialogue, Reihe „Greek Culture in the Roman World“, Cambridge 2022, 94–118.
- Why Charondas Taught the Thurians How to Read and Write, or: Digression and Narration in Diodorus’ Bibliotheke, in: Mario Baumann, Vasileios Liotsakis (Hg.), Digressions in Classical Historiography, Trends in Classics – Supplementary Volumes 150, Berlin / Boston 2024, 111–130.
Quellenkommentare
- Q39. Chronologie und das Erzählen von Geschichte I: Diodor von Sizilien, Bibliotheke, in: Roland Färber, Rita Gautschy (Hg.), Zeit in den Kulturen des Altertums. Antike Chronologie im Spiegel der Quellen, Wien / Köln / Weimar 2020, 435–442.
- Q41. Ein ambivalentes Modell von Kulturentwicklung: Varro, De re rustica, in: Roland Färber, Rita Gautschy (Hg.), Zeit in den Kulturen des Altertums. Antike Chronologie im Spiegel der Quellen, Wien / Köln / Weimar 2020, 461–467.
- Q45. Chronologie und das Erzählen von Geschichte II: Cicero, Brutus, in: Roland Färber, Rita Gautschy (Hg.), Zeit in den Kulturen des Altertums. Antike Chronologie im Spiegel der Quellen, Wien / Köln / Weimar 2020, 493–500.
Lexikonartikel
- Phidias, in: Peter von Möllendorff, Annette Simonis, Linda Simonis (Hg.), Historische Gestalten der Antike. Rezeption in Literatur, Kunst und Musik. Der Neue Pauly – Supplemente, Band 8, Stuttgart / Weimar 2013, 751–758.
- Zeuxis, in: Peter von Möllendorff, Annette Simonis, Linda Simonis (Hg.), Historische Gestalten der Antike. Rezeption in Literatur, Kunst und Musik. Der Neue Pauly – Supplemente, Band 8, Stuttgart / Weimar 2013, 1065–1072.
- Diodorus (3), Diodorus Siculus, in: Tim Whitmarsh (Hg.), Oxford Classical Dictionary, 2020 (https://doi.org/10.1093/acrefore/9780199381135.013.2190).
Rezensionen
- Heinrich F. Plett, Enargeia in Classical Antiquity and the Early Modern Age. The Aesthetics of Evidence, Leiden / Boston 2012, in: Gnomon 87, 2015, 516–520.
- Cordula Bachmann, Wenn man die Welt als Gemälde betrachtet. Studien zu den Eikones Philostrats des Älteren, Heidelberg 2015, in: Anzeiger für die Altertumswissenschaft 68, 2015, 4–9.
- Alessandro Galimberti (Hg.), Erodiano. Tra crisi e trasformazione, Mailand 2017, in: Plekos 21, 2019, 391–396 (http://www.plekos.uni-muenchen.de/2019/r-galimberti.pdf).
fachdidaktischer Beitrag
- zusammen mit Christine Sacher: Das Imperium im Amphitheater – Tiere im Amphitheater, in: Ulrike Egelhaaf-Gaiser und Thorsten Fuchs (Hg.), Spektakuläre Spiele im Amphitheater. Vorschläge zur Bild-Text-Arbeit im Lateinunterricht der Oberstufe, Didaxis 1. Göttinger Didaktische Reihe, Göttingen 2006, 13–16 u. 42–45.