Fachgruppe: Neutralleichtbau
In der Fachgruppe Neutralleichtbau forschen wir zu interdisziplinären nachhaltigkeitsorientierten Fragestellungen im Leichtbaukontext. Wir untersuchen dazu Produktsysteme ganzheitlich und erarbeiten zukunftsfähige anwendungsgerechte Lösungen an der Schnittstelle der Ingenieur-, Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialwissenschaften. Dabei werden gemeinsam mit den anderen ILK-Fachgruppen folgende Themen adressiert:
- Nachhaltigkeitsorientierte Entwicklungsprozesse für Leichtbausysteme
- Kreislaufführung von Leichtbauwerkstoffen
- Ressourcenschonende Produktionstechnologien für Leichtbau und Kunststofftechnik
- Leichtbau mit Werkstoffen aus erneuerbaren Ressourcen
- Lebenszyklusanalysen von Leichtbauprodukten und -technologien
Als Fachgruppe lassen wir uns durch das ILK-Konzept des Neutralleichtbaus leiten. Demzufolge werden in Forschung, Entwicklung und neben den technischen und ökonomischen Kriterien explizit auch die ökologischen und gesellschaftlichen Aspekte entlang des gesamten Produkt- bzw. Werkstofflebenszyklus mit einbezogen. Die positive Vision des Neutralleichtbaus ist eine ressourcenneutrale Kreislaufwirtschaft.
Aus dieser Zielsetzung ergeben sich für uns vier vorrangige Forschungs- und Entwicklungsaufgaben: Erstens muss ein Produktentwicklungsprozess konzipiert und implementiert werden, der den gesamten Lebenszyklus eines Leichtbauprodukts antizipiert und die Umweltauswirkungen bereits während der Entwicklungsphase berücksichtigt. Dieser Prozess muss systematisch zu einem Produktdesign führen, das eine lange Nutzungsdauer und danach eine Rückgewinnung der produktgebundenen Ressourcen ermöglicht und zugleich in allen Lebensphasen den wirtschaftlichen Randbedingungen gerecht wird. Zweitens müssen technische Werkstoffe entwickelt und eingesetzt werden, die auf recycelten Materialien und erneuerbaren biobasierten Werkstoffen beruhen. Dies steht im direkten Zusammenhang mit dem dritten Handlungsfeld für den Neutralleichtbau: den Leichtbautechnologien, welche High-Tech-Produkte aus nachhaltigen Materialien bei geringem Ressourcenverbrauch und minimaler Umweltbelastung erlauben. Schließlich muss allgemein im Leichtbau die Methodenkompetenz aufgebaut werden, die Auswirkungen von Design, Material, Technologie und deren Wechselspiel auf den gesamten Lebenszyklus des Produktes zu prognostizieren, z. B. mittels Lebenszyklusanalysen. Um diesen vier Herausforderungen zu begegnen, unterstützen wir die Standardisierung von Methoden, Technologien, Werkstoffen und Daten.
Im Sinne der Nachhaltigkeitsdefinition der UN werden im Neutralleichtbau auch soziale Aspekte berücksichtigt. Hier spielen insbesondere die Antizipation möglicher Rebound-Effekte sowie die Analyse der Prozessnetzwerke und Lieferketten hinsichtlich sozialer Kriterien und Umweltstandards eine Rolle. Die Fachgruppe Neutralleichtbau will mit ihrer Forschungs- und Entwicklungskompetenz insbesondere zu folgenden Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) beitragen:
Dr.-Ing. Robert Kupfer
Leiter Neutralleichtbau
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Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik
Besucheradresse:
DÜR, Etage 2, Raum 264 Holbeinstr. 3
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