Bioprozesse
Bioprozesstechnik
In der Forschungsgruppe Bioprozesstechnik wird das Verhalten von Mikroorganismen in der technischen Umgebung des Bioreaktors untersucht. Ziel ist es, Informationen zu erhalten, die für die Entwicklung biotechnologischer Produktionsprozesse benötigt werden. Im Detail geht es um die Ermittlung der Kinetik von Bioreaktionen und um die Charakterisierung von Transportprozessen. Eine wichtige Methode ist dabei die Datenanalyse und Bilanzierung der Prozesse mittels mathematischer Modelle.
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© Schmidt
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© Schmidt
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© Haas
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© Schneider
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© Schneider
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© Schneider
Ein besonderer Fokus der Forschungsgruppe liegt auf der Nutzung der metabolen Stoffwechselleistung von Hefen. Gegenwärtig wird die Bildung von Ethylacetat aus Molke mit Kluyveromyces marxianus und die auf Pheromonen basierende Kommunikation bei Saccharomyces cerevisiae untersucht.
Projekte der Forschungsgruppe Bioprozesstechnik:
- EtAcMem – Produktion von Ethylacetat aus Molkerückstämdem mit Kluyveromyces marxianus und Produktgewinnung mittels Membranverfahren
- LEMON - Integriertes zweistufiges Fermentationsverfahren für den Aufbau reststoffverwertender Bioraffinerien am Beispiel der Zitronensäureproduktion
- VOLATIL - Integrierte zweistufige Fermentationsprozesse zur Nutzung von Abfallströmen in Bioraffinierien
- Hefe-Pheromone zur Steuerung biotechnologischer Prozesse (HeSPro)
Forschungsgruppenleiter:
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Privat-Dozent
NamePD Dr.-Ing. habil. Christian Löser
Leiter Bioprozesstechnik
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Enzymtechnik
Enzyme – vielseitige biologische Katalysatoren, ohne die es kein Leben auf dieser Welt geben würde – dies sind die Bausteine mit denen wir uns in der Forschungsgruppe „Enzymtechnik“ beschäftigen. Dabei verfolgen wir den kompletten Arbeitsstrang angefangen vom Screening verschiedener Enzymproduzenten über die Produktion und Aufreinigung bis hin zur Charakterisierung und Anwendungsentwicklung. Einen besonderen Stellenwert nehmen hierbei die Basidiomyceten, auch Ständerpilze genannt, ein. Diese besitzen ein außergewöhnliches Enzymspektrum, dessen Potential es zu nutzen gilt. In der Natur verwenden diese Pilze ihre Enzyme hauptsächlich zum Abbau organischer Substanzen und somit zur Nährstoffgewinnung. Die gleichen Abbaumechanismen können jedoch auch in der weißen Biotechnologie eingesetzt werden. So können mittels Cellulasen und Xylanasen lignocellulosehaltige Materialen, meist Reststoffe aus anderen Industriezweigen, in ihre Monomere zerlegt und als neue Ausgangsstoffe für verschiedene biologische oder chemische Umwandlungen in hochwertige Chemikalien genutzt werden. Weitere wichtige Enzyme bei unserer Forschung sind die so genannten Laccasen, in der Natur beim Abbau des Lignins beteiligt, sind sie in der Lage strukturell ähnliche Xenobiotika, wie Giftstoffe, Farbstoffe, Hormone, etc., abzubauen. Dadurch eröffnet sich eine riesige Bandbreite an Anwendungen von der Abwasserreinigung über die Bodensanierung bis hin zur Textilveredlung und dem Einsatz in der Kosmetik. Produziert werden diese Enzyme bei uns hauptsächlich mit Hilfe der Feststofffermentation – eine Kultivierungsart, die dem natürlichen Habitat dieser Pilze sehr nahe kommt. Das umfangreiche Monitoring und das Modellieren dieser komplexen Prozesse ist ein weiterer Forschungsschwertpunkt unserer Gruppe, ebenso wie die stetige Weiterentwicklung geeigneter Immobilisierungsstrategien, hochempfindlicher Biosensorsystemen, verschiedener Charakterisierungsmethoden unter anderem durch den Einsatz einer speziellen Mikrofluidik und die Produktion weiteren interessanter Inhaltsstoffe, wie Aromastoffe und Farbstoffe. Die unglaubliche Vielfalt dieser Pilze ermöglicht abwechslungsreiche und interdisziplinäre Arbeitsfelder, die sich in unserer Forschungsgruppe wiederfinden. Seit 2018 werden außerdem mycelbasierte Materialien (mycelium based composites, kurz MBC) als biologisch abbaubare Alternativen für erdölbasierte Materialien und Baukomponenten untersucht und entwickelt. Die unglaubliche Vielfalt im Reich der Pilze ermöglicht abwechslungsreiche und interdisziplinäre Arbeitsfelder, die sich in unserer Forschungsgruppe wiederfinden.
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© Steudler
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© Steudler
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© Werner
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© Steudler
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© Steudler
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© Werner
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© AG Enzymtechnik
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© AG Enzymtechnik
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© AG Enzymtechnik
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© AG Enzymtechnik
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© AG Enzymtechnik
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© AG Enzymtechnik
Forschungsschwerpunkte:
- Feststofffermentation inkl. Monitoring
- Enzymproduktion, insbesondere Laccasen
- Farbstoffproduktion
- Enzymcharakterisierung
- Biosensorik
- Enzymimmobilisierung
- Mycelbasierte Materialien
Mit folgenden Projektschwerpunkten:
- Analysen zur Kultivierung und Quantifizierung von Basidiomyceten und deren Enzyme
- Entwicklung von Technologien und Verfahren zur Kultivierung Farbstoff produzierender Pilze sowie zur Gewinnung von natürlichem Farbstoff
-
Entwicklung von Technologien und Verfahren zur Herstellung von umweltfreundlichen mycelbasierten Materialien
- Remediation von Boden und Gewässer mittels Enzymen und Basidiomyceten
Projekte der Forschungsgruppe Enzymtechnik:
- MycoMatrix - Nachhaltiges Bausystem aus Pilzmyzel
- FungiScout: Das verborgene Reich: Pilze für Nahrung, Kleidung, Wärme und Licht entdecken
- FungiColor - Natürliche Farbstoffe aus Ständerpilzen (Basidiomycota)
- CrossCat-Symbiose von biologischen & chemischen Katalysatoren zur nachhaltigen Umwandlung von Hemicellulosen
- Entwicklung von Technologien und Verfahren zur Kultivierung Farbstoff produzierender Pilze sowie zur Gewinnung von natürlichem Farbstoff.
- Symbiose von Katalyse und Biotechnologie zur nachhaltigen Verwertung von Hemicellulosen in Bioraffinerien
- ZMWBioKat: Metallische Schäume in Biosensoren
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameDr.-Ing. Anett Werner
Leiterin Enzymtechnik
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Pflanzen- und Algenbiotechnologie
Hintergrund:
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Verknappung fossiler Rohstoffe, der steigenden Bevölkerungsdichte in den Entwicklungs- und Schwellenländern einerseits und des demographischen Wandels in den Industrienationen andererseits, rücken moderne biotechnologische Produktionsprozesse für die nachhaltige Herstellung von Wirk- und Zusatzstoffen für die Pharma-, Kosmetik oder Lebensmittelindustrie verstärkt in den Fokus von Forschung und Entwicklung. Pflanzen und Algen offenbaren ein breites Spektrum an ernährungsphysiologisch und pharmazeutisch relevanten Inhaltsstoffen.
Traditionelle Methoden der Wirkstoffproduktion, z. B. die chemische Synthese oder Extraktion aus Pflanzenmaterial weisen mehrere Nachteile auf. So unterliegt die Produktqualität und -quantität infolge zahlreicher biotischer und abiotischer Einflussfaktoren starken Schwankungen. Bei der chemischen Synthese entstehen eine Vielzahl von unerwünschten Nebenprodukten, die aufwendig vom Zielprodukt abgetrennt werden müssen. Außerdem zeigen nur wenige chemische Darstellungen eine natürliche Bioaktivität. In-vitro-Prozesse ermöglichen hingegen die GMP-konforme, kontinuierliche Produktion unter optimierten Bedingungen und mit gleichbleibender Qualität und Quantität.
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© Haas
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© Schott
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© Schott
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© Schott
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© Schott
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© Lassig
Forschungsschwerpunkte:
Die Forschungsgruppe Algen- und Pflanzenbiotechnologie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Entwicklung effizienter Verfahren zur Wirkstoffproduktion mit Hilfe pflanzlicher Zellkulturen, Hairy roots sowie Mikro- und Makroalgen. Neben der Induktion und dem Screening geeigneter Zelllinien liegt die Expertise vor allem in den Bereichen:
- Naturstoffanalytik (HPLC, GC, GC/MS)
- (Photo-) Bioreaktordesign (Scale-up und Scale-down)
- Onlinemonitoring heterogener biotechnologischer Systeme (z. B. respiratorische Aktivität und laseroptische Sensorik)
- Prozesstechnische Optimierung (Prozessführung, Elizitation)
- Downstream Processing
- Green Bioprinting
Projekte Forschungsgruppe Pflanzen- und Algenbiotechnologie:
-
Simulation der Strahlungsbedingungen in horizontalen tubulären Photobioreaktoren
- MOProAlge: Schnelles Monitoring-System zur Optimierung der Prozessführung für die Wirkstoffgewinnung mit Mikroalgen
- SchuPlaHolz - Biobasiertes Schutzmittel aus Pflanzenzellkultur für Holzwerkstoffe
- Algae4Cycle - Modulare on-site Anlage zur algenbasierten Aufarbeitung von Prozessabwässern
-
Green Bioprinting - Neuartige Agglomerationsumgebung für Pflanzenzellen
- MIPHO-Multispektraler Bioreaktor für phototrophe Organismen
- BioSpeckle - Entwicklung eines laseroptischen Sensorsystems zur nichtinvasiven Biomassebestimmung in biotechnologischen Prozessen
- Neues Produktionssystem für pflanzliche Sekundärmetabolite auf Basis zellfreier Biokatalyse in einem kaskadierten, kompartimentierten Hairy-Root-Reaktor
Alle Forschungsprojekte der Professur für Bioverfahrentechnik
Forschungsgruppenleiterin:
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Wissenschaftlerin
NamePD Dr.-Ing. habil. Juliane Steingroewer
Leiterin Pflanzen- und Algenbiotechnologie
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).