Aktuelle Trefftz-Professorinnen 2020 – 2024
Inhaltsverzeichnis
- Dr. Anne-Marie Lachmund - Universität Potsdam
- Dr. Tijana Levajković - Technische Universität Wien (Österreich)
- Ludivine Gragy - Studio LUDIVINE GRAGY
- Dr. Andrea Augsten - Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit
- Dr. Joanna Feder-Kubis - Technische Universität Breslau (Polen)
- Dr. Julia Olivia Linke - University of Texas Health Science Center (USA)
- Dr. Somar Varela - Yachay Tech University (Ecuador)
- Dr. Rehana Malgas-Enus - Stellenbosch University (Südafrika)
- Dr. Sandra Buchmüller - Technische Universität Braunschweig
- Prof. Dr. Anke Meyer-Baese - Florida State University (USA)
- Dr. Kirsty Wan - University of Exeter (Großbritannien)
- Dr. Anna Maria Asunta Eder - Universität zu Köln
- Dr. Helena Reichlova - Tschechische Akademie der Wissenschaften (Tschechien)
- Prof. Dr. Carolina Granados Mendoza - Nationale Autonome Universität von Mexiko (Mexiko)
- Dr. Sarah Bianchi - Goethe-Universität Frankfurt
- Dr. Olga Klimecki - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
Dr. Anne-Marie Lachmund - Universität Potsdam
1. April 2024 – 31. März 2025 | Institut für Romanistik, Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften
Dr. Anne-Marie Lachmund absolvierte ein Lehramtsstudium an der Universität Leipzig in Französisch und Englisch und promovierte anschließend mit summa cum laude an der Universität Leipzig im Bereich Medienkultur. Seitdem ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Professuren Didaktik des Englischen als Fremdsprache sowie Didaktik der Romanischen Sprachen an der Universität Potsdam beschäftigt. Sie verfügt zudem über Lehrerfahrung an Schulen und in Lehrerbildung. Von der Universität Potsdam wurde sie 2023 für ihr Lehrprojekt zu digitalen Texten im Fremdsprachenunterricht ausgezeichnet.
Die Forschungen von Dr. Lachmund reichen über fachdidaktische Projekte bis zu kultur- und literaturwissenschaftlichen sowie mediensoziologischen Themen. Ihr Forschungsprofil kennzeichnen Überlegungen zur Vermittlung von Medienkompetenz und mediendidaktische Reflexionen zwischen Social Media und Künstlicher Intelligenz. Diese Forschungen sind am Institut für Romanistik besonders anschlussfähig und sollen unter anderem zu interdisziplinären Kooperationen in Forschung und Lehre innerhalb des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften führen, zum Beispiel mit dem Masterstudiengang Digital Humanities. Zudem wird Dr. Lachmund umfangreich in die Lehre am Institut eingebunden.
Dr. Tijana Levajković - Technische Universität Wien (Österreich)
1. April 2024 – 30. September 2024 | Institut für Mathematische Stochastik, Fakultät Mathematik
Dr. Tijana Levajković habilitierte 2020 in Mathematik an der Universität Innsbruck, wo sie ebenfalls als stellvertretende Professorin beschäfigt war. Derzeit ist sie als Postdoc am Institut für Statistik und Wirtschaftsmathematik an der Technischen Universität Wien beschäftigt. Dr. Levajkovićs Forschungsschwerpunkt liegt auf stochastischen partiellen Differentialgleichungen. Diese werden häufig zur Modellierung der zeitlichen Dynamik von Systemen in Wissenschaft und Technik verwendet, die einer probabilistischen Unsicherheit unterliegen. Dr. Levajković arbeitet auch an der Numerik von Gleichungen sowie an einigen Implikationen für Probleme der optimalen Steuerung. Seit ihrer Promotion im Jahr 2012 hat Dr. Levajković drei Bücher mitverfasst und etwa 25 Artikel in verschiedenen internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht.
Während ihres Aufenthalts im Rahmen des Eleonore-Trefftz-Programms wird Dr. Levajković gemeinsam mit der Fakultät für Mathematik zum Forschungsschwerpunkt "Partielle Differentialgleichungen und Anwendungen" arbeiten. Das gemeinsame Projekt zielt darauf ab, stochastische Verzögerungsdifferentialgleichungen (SDDEs), die durch Levy-Rauschen angetrieben werden, zu untersuchen und die probabilistischen und Stichprobenpfadeigenschaften ihrer Lösungen zu untersuchen. Levy-Prozesse bilden eine große Klasse von stochastischen Prozessen und haben viele Anwendungen, die von der Physik bis zum Finanzwesen reichen. Im Rahmen der Lehre wird Dr. Levajković Kurse über Wahrscheinlichkeitstheorie, stochastische Analyse und Statistik für Masterstudierende anbieten.
Ludivine Gragy - Studio LUDIVINE GRAGY
1. März 2024 – 28. Februar 2025 | Institut für Landschaftsarchitektur, Fakultät Architektur
Ludivine Gragy arbeitet als selbstständige Landschaftsarchitektin in Berlin. Ihre Arbeit beruht auf einem starken Bezug zur Pflanze verbunden mit großer Erfahrung auch als Gärtnerin. Gragy wurde bereits dem Stipendium der Deutschen Akademie Rom in der Casa Baldi und dem Stipendium der Villa Kujoyama in Kyoto ausgezeichnet. Ihre Projekte reichen von der Freiraumgestaltung öffentlicher Räume, dem Management und der Regeneration historischer Parkanlagen, wie dem Park am Kranichmuseum in Mecklenburg-Vorpommern, bis zu experimentellen Fassadenbegrünungen, wie z.B. am Telegraph-Gebäude in Berlin. Zudem entwickelt sie temporäre Interventionen, etwa für das Garten-Festival Lausanne Jardins in der Schweiz. Bereits 2021 übernahm sie einen Lehrauftrag am Institut für Landschaftsarchitektur der TU Dresden.
Im Rahmen ihres Aufenthalts im Eleonore-Trefftz-Programm an der TU Dresden ist Ludivine Gragy in verschiedene Aspekte der Lehre eingebunden. So wird sie Seminare zu Hauptentwürfen für Studierende zu den Themen Wasser und Pflege anbieten. Außerdem entwickelt sie zusammen mit Architekturkolleg:innen und -studierenden Entwürfe zu unterschiedlichen Bauten, deren Fassadenbegrünung und ihrer Pflege und bietet Exkursionen zu den spezifischen Entwurfsthemen an. Frau Gragy wird auch praxisorientierte Wahlpflichtfächer mit Fokus auf die Verbindung zwischen Pflanzenverwendung und Landschaftsbau anbieten.
Die Arbeiten von Ludivine Gragy sind beispielhaft dafür, wie eine praxisorientierte Forschung Antworten auf wichtige Fragestellungen der Landschaftsarchitektur, etwa zum Thema Klimawandel, geben kann. Ihre bereits erzielten Ergebnisse werden während ihres Aufenthalts an der TU Dresden als Basis für eine Weiterentwicklung dienen und den Wissenstransfer im Institut für Landschaftsarchitektur unterstützen. Überschneidungspunkte ergeben sich z. B. bei den Themen Klimaanpassungsstrategien, ökologische Pflege sowie die Beziehungen Mensch-Tier-Pflanze.
Dr. Andrea Augsten - Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit
1. Januar 2024 – 31. Dezember 2024 | Professur für Technisches Design, Fakultät Maschinenwesen
Dr. Andrea Augsten arbeitet seit vielen Jahren als Designwissenschaftlerin bei unterschiedlichen Organisationen wie der Volkswagen AG und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit sowie seit 2021 als ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung. Sie promovierte im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der Volkswagen AG im Bereich Zukunftsforschung und digitale Transformation in Designmanagement und Organisationsentwicklung an der Bergischen Universität Wuppertal.
Dr. Augsten verfolgt in ihrer Arbeit das Ziel, die menschzentrierten Denk- und Handlungsweisen des Designs im Kontext der Innovationsentwicklung und des digitalen Wandels von Organisationen einzubringen und zu gestalten. Diese Perspektive bringt sie u.a. mit den Schwerpunkten Design Thinking und Designmanagement seit zehn Jahren national und international in die Lehre ein, unter anderem an der TU München, der Beijing Normal University, Zhuhai, China, und der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd.
Während ihres Aufenthalts an der TU Dresden berät und unterstützt sie den Bereich Ingenieurwissenschaften bei der Weiterentwicklung zu intersektoralem und kollaborativem Human-Centred Design. Sie ergänzt damit die Prozess- und Methodenkompetenz der Professur für Technisches Design um Aspekte sozialer und organisationaler Veränderungen. Im Bereich der Lehre bietet Dr. Augsten unter anderem Wahlpflichtmodule zum Design nachhaltiger Produkt-Service-Systeme sowie zu menschzentriertem Design an. Außerdem wird sie an öffentlichen Kolloquien und der qualitativen Evaluierung bestehender Lehrangebote mitwirken sowie bei der Entwicklung eines interdisziplinären Masterstudiengangs zur menschzentrierten Technikentwicklung. In die Forschung eingebunden wird Dr. Augsten durch die Beteiligung an Forschungsarbeiten zur strategischen Ausrichtung in den Bereichen Social Innovation sowie menschzentrierte Organisations- und Technikentwicklung im Kontext des digitalen und nachhaltigen Wandels in Zusammenarbeit mit dem Exzellenz-Cluster CeTI sowie dem Verbundvorhaben Else Kröner Fresenius Center for Digital Health. Sie wird außerdem die Antragstellung für die Etablierung einer Nachwuchsforscher:innengruppe in den genannten Themenfeldern unterstützen.
Dr. Joanna Feder-Kubis - Technische Universität Breslau (Polen)
1. September 2023 – 31. August 2024 | Professur für Anorganische Chemie I, Fakultät Chemie und Lebensmittelchemie
Dr. Joanna Feder-Kubis promovierte an der Technischen Universität Posen in Chemietechnik. Derzeit arbeitet sie als Außerordentliche Professorin am Institut für Verfahrenstechnik und Technologie der Polymer- und Kohlenstoffwerkstoffe an der Technischen Universität Breslau. Sie ist eine ausgewiesene Expertin im Bereich der organischen Chemie, insbesondere in der Synthese von ionischen Flüssigkeiten. Dabei handelt es sich um moderne Lösungsmittel, welche als besonders umweltfreundlich gelten, da sie keine toxischen Dämpfe verströmen. Zudem ist sie Expertin in der Synthese von chiralen ionischen Flüssigkeiten.
Während ihres Aufenthalts an der TU Dresden wird sie in gemeinsamer Forschungstätigkeit an Anwendungen sowohl von ionischen als auch chiralen ionischen Flüssigkeiten arbeiten. Diese sollen zum einen als Reaktionsmedien für nachhaltige Lösungsmittel genutzt werden, um nanostrukturierte oder poröse Materialien herzustellen. Zum anderen sollen sie zusammen mit bioaktiven organischen Molekülen für elektrochemische Anwendungen verwendet werden. Auch die Anwendung im Bereich der Katalyse wird getestet. Dr. Feder-Kubis ist zudem in die Lehre eingebunden. Es sind Vorlesungen zur Synthese und Anwendung ionischer Flüssigkeiten im Rahmen der Bachelor- und Masterausbildung geplant.
Dr. Feder-Kubis kann bereits eine große Zahl von Publikationen vorweisen, welche durchweg in international anerkannten Journalen erschienen sind. Zudem ist sie Miterfinderin von 46 Patenten, bei denen es sich vor allem um Stoffpatente zu ionischen Flüssigkeiten handelt. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet. So erhielt unter anderem den Grand Prix Preis der Kaohsiung International Invention & Design EXPO in Taiwan sowie Auszeichnungen der World Invention Intellectual Property Associations.
Dr. Julia Olivia Linke - University of Texas Health Science Center (USA)
1. April 2023 – 31. März 2024 | Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fakultät Psychologie
Dr. Julia Olivia Linke studierte Psychologie an der TU Dresden. Im Anschluss promovierte sie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, anschließend war sie mit einem Postdoc-Stipendium am National Institute of Mental Health in den USA tätig. Seit 2022 ist sie Assistant Professor am Health Science Center der University of Texas in Houston.
Die Forschung von Dr. Linke ist im Schnittfeld von klinischer Psychologie, kognitiv-affektiven Neurowissenschaften und Entwicklungspsychologie angesiedelt und nutzt Methoden und Verfahren aus diesen drei Bereichen, um Mechanismen affektiver Störungen zu identifizieren und darauf basierend neue Interventionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu entwickeln. Konkret arbeitet Dr. Linke an der Identifikation von Mechanismen von affektiven und Angststörungen, der Erforschung neurobiologischer Mechanismen kurz- und langfristiger Verhaltensänderungen im Therapiekontext und der Entwicklung und Erprobung technologiebasierter Ansätze zur gezielten Prävention und Intervention. Die Qualität und Relevanz ihrer Forschungsarbeiten werden durch 45 impactstarke Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften belegt. Außerdem wurde ihre Arbeit mit zahlreichen internationalen Forschungspreisen geehrt.
Während ihrer Eleonore-Trefftz- Gastprofessur in Dresden wird Dr. Linke mit verschiedenen Professuren der Fakultät Psychologie zusammenarbeiten. Konkrete Projekte umfassen die Anwendung von Dr. Linke entwickelten analytischen Verfahrensweisen auf die an den jeweiligen Lehrstühlen existierenden Datensätze sowie deren Auswertung. Dr. Linke wird außerdem die an den Lehrstühlen tätigen Doktorand:innen und Postdoktorand:innen in diese Analysen einbeziehen und bei der Publikation der Ergebnisse aus diesen Kollaborationen unterstützen. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass Frau Dr. Linke die Lehre im neuen klinischen Masterstudiengang mit zwei Seminaren unterstützt.
Dr. Somar Varela - Yachay Tech University (Ecuador)
1. Januar 2023 – 31. Dezember 2023 | Institut für Werkstoffwissenschaft, Fakultät Maschinenwesen
Dr. Solmar Varela erwarb ihren Doktortitel in Physik an der Universidad Central de Venezuela. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit der Untersuchung des Elektronen-Spin-Transports in chiralen organischen Molekülen, um analytische Modelle zu entwickeln, die den Ursprung von chiralitätsinduzierter Spinselektivität (CISS-Effekt) erklären. Seit 2017 ist sie Dozentin an der School of Chemical Sciences and Engineering der Yachay Tech University in Ecuador. Bereits im Jahr 2022 hielt sich Dr. Varela im Rahmen des Dresden Fellowship Programms als Gastwissenschaftlerin am Institut für Werkstoffwissenschaften auf.
Dr. Varela forscht im interdisziplinären Gebiet der molekularen Spintronik, in dem sie analytische Modelle für den elektronischen und Spintransport in niedrigdimensionalen Strukturen entwickelt. Sie hat an mehreren Forschungsprojekten teilgenommen und verfügt über umfangreiche Lehrerfahrung. Außerdem hat sie eine Videoserie auf der Social-Media-Plattform TikTok mit mehr als 12.700 Follower:innen, in der sie komplexe Themen aus den Bereichen Physik und Materialwissenschaften bekannt macht. Vor kurzem hat sie begonnen, einen YouTube-Kanal mit demselben Thema einzurichten.
Während ihres Aufenthalts im Rahmen des Eleonore-Trefftz-Programms wird Dr. Varela Modellstudien durchführen, um eine allgemeine Theorie zu entwickeln, die Zirkulardichroismus und spinpolarisierte Eigenschaften in chiralen Molekülen miteinander verbindet. Darüber hinaus wird sie eine Vortragsreihe anbieten, die Anwendungen des CISS-Effekts in verschiedenen Bereichen wie Spintronik und Quantenbiologie, z. B. magnetische Orientierung von Vögeln, behandelt. Außerdem wird Dr. Varela die Grundlage für eine Reihe von Lehrvideos über CISS-Physik und -Anwendungen schaffen, die auf einem YouTube-Kanals veröffentlicht werden.
Dr. Rehana Malgas-Enus - Stellenbosch University (Südafrika)
5. September 2022 – ✝ 19. September 2022 | Bereich Anorganische Chemie, Fakultät Chemie und Lebensmittelchemie
Dr. Rehana Malgas-Enus kam im September 2022 für einen geplanten dreimonatigen Gastaufenthalt im Rahmen des Eleonore-Trefftz-Programms nach Dresden. Sie verstarb am 19. September 2022 in Dresden. Wir sind sehr betroffen von ihrem plötzlichen Tod und bekunden ihrer Familie, ihren Freund:innen und ihren Kolleg:innen unsere herzliche Anteilnahme.
Ein Nachruf ist hier erschienen: https://tu-dresden.de/tu-dresden/universitaetskultur/news/nachruf-auf-die-eleonore-trefftz-gastprofessorin-dr-rehana-malgas-enus
Dr. Rehana Malgas-Enus war Senior Lecturer im Fachbereich Chemie und Polymerwissenschaften an der Universität Stellenbosch und leitete eine Forschungsgruppe zur Entwicklung von organischen und anorganischen Nanomaterialien. Als Leiterin ihrer eigenen, selbstständig bei der südafrikanischen National Research Foundation (NRF) eingeworbenen Forschungsgruppe war sie eine leistungsstarke, bereits bestens ausgewiesene Nachwuchswissenschaftlerin.
Ihre Arbeiten eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten – von Katalyse über Wasseraufbereitung bis hin zu biomedizinischen Anwendungen z.B. im Kontext von Krebsbehandlungen. Angesichts ihrer exzellenten Leistungen wurde Dr. Malgas-Enus, die 2018 mit dem NRF Excellence in Science Engagement Award ausgezeichnet wurde, 2020 vom südafrikanischen Bildungsministerium für das renommierte, hochkompetitive Future Professors Programme ausgewählt. Dr. Malgas-Enus unterhielt unter anderem langjährige Kooperationen mit dem Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden. Im Rahmen ihres Aufenthalts in Dresden, sollte diese Kooperation vertiefen werden.
Dr. Sandra Buchmüller - Technische Universität Braunschweig
1. September 2022 – 31. August 2023 |Institut für Energietechnik, Fakultät Maschinenwesen
Dr. Sandra Buchmüller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur „Gender, Technik, Mobilität“ am Institut für Flugführung der Technischen Universität Braunschweig. Sie studierte an der Köln International School of Design und promovierte an der Universität der Künste Berlin. Als freie Designerin arbeitete sie für verschiedene Unternehmen und Institutionen wie RTL Enterprises, die Entwicklungs- und Ausstellungsgesellschaft Zollverein, Vodafone, T-Systems, die Deutsche Telekom und die Telekom Innovation Laboratories. Im Rahmen ihrer Promotion entwickelte sie eine machtkritische und genderinformierte Designmethodologie, die reflexionsleitende und methodische Empfehlungen für einen bewussten und nicht-stereotypen Umgang mit Gender und Diversity-Aspekten in gestalterischen Forschungs- und Entwicklungsprozessen liefert.
Das Anliegen von Dr. Buchmüller ist es, durch die Integration von Ansätzen der Gender- und Designforschung in die ingenieurwissenschaftliche Lehre und Forschung zu einer sozial verantwortlichen Technikentwicklung beizutragen – dies ist auch ihre zentrale Aufgabe im Rahmen ihrer Gastprofessur im Rahmen des Eleonore-Trefftz-Programms. Während ihres Aufenthalts an der TU Dresden bietet sie unter anderem Lehrveranstaltungen zu den Themen „Technik MACHT Verantwortung“ und „Was macht Technik erfolgreich? Von (Miss-)Erfolgsgeschichten, der Wissenschafts-, Technik- und Designforschung lernen“ an.
Prof. Dr. Anke Meyer-Baese - Florida State University (USA)
1. September 2022 – 28. Februar 2023 | Institut für Biomedizinische Technik, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
Frau Prof. Meyer-Baese ist eine Expertin auf den Gebieten der Medizinischen Bildverarbeitung sowie der Computational Biology und Computational Neuroscience. Sie promovierte an der Technischen Universität Darmstadt in Elektrotechnik und Computertechnik. Derzeit ist sie Professorin für Scientific Computing an der Florida State University.
Ihre Forschungsarbeit der letzten 30 Jahre umfasste die Entwicklung theoretischer Methoden des maschinellen Lernens wie Lernen in grafischen Modellen, Biosignalverarbeitung, künstliche Intelligenz und Anwendungen dieser Methoden in der medizinischen Bildgebung, z. B. für die Diagnostik von Demenz und Tumoren. Prof. Meyer-Baese entdeckte das Potenzial von Computational Intelligence als Schlüsselelement für den Entwurf integrierter Systeme in der Biomedizin. In der Folge schuf sie den Rahmen für die Anwendung theoretischer Werkzeuge der künstlichen Intelligenz auf die biomedizinische Bildverarbeitung und arbeitete interdisziplinär unter anderem mit dem Lee-Moffitt-Cancer Center in der Brustkrebsforschung sowie mit dem MD Anderson Cancer Center und dem National High Magnetic Field Laboratory in der Hirnkrebsforschung zusammen. Prof. Meyer-Baese hat vier Monografien in ihrem Hauptforschungsgebiet und über zweihundertfünfzig von Expert:innen begutachtete Publikationen veröffentlicht. In Anerkennung ihrer Forschung hat sie zahlreiche internationale und nationale Forschungspreise erhalten.
Während ihres Aufenthalts an der TU Dresden konnte Prof. Meyer-Baese ihre Expertise interdisziplinär einbringen, etwa in Zusammenarbeit des Instituts für Biomedizinische Technik mit der Klinik für Neurologie des Uniklinikums Dresden, wo gemeinsame Forschung auf den Gebieten der Schlafmedizin und der neurodegenerativen Erkrankungen stattfand. Außerdem bot sie Vorlesungen an, unter anderem zum Thema Data Mining für medizinische Daten und Computational Neuroscience.
Dr. Kirsty Wan - University of Exeter (Großbritannien)
5. Mai 2022 – 22. Mai 2022| 16. Oktober 2022 - 12. November 2022| 27. April 2023 - 18. Mai 2023 | Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB)
Dr. Kirsty Wan promovierte 2014 in Angewandter Mathematik an der University of Cambridge. Seit 2017 ist sie Senior Lecturer in der Abteilung für Mathematik und Statisik sowie Senior Research Fellow und Gruppenleiterin am Living Systems Institute an der University of Exeter. Dr. Wan ist auf Forschung an der Schnittstelle von Physik, Mathematik und Biologie spezialisiert. Sie versucht, neue interdisziplinäre Methoden zu kombinieren und zu entwickeln, um Einblicke in den Ursprung, die Kontrolle und die Veränderbarkeit des Lebens auf der Mikroskala zu gewinnen. Ihr aktuelles Interesse gilt der Erforschung von Fortbewegungsstrategien mikroskopisch kleiner Organismen, insbesondere solcher mit Zilien und Flagellen – mikroskopische Fortsätze von Zellen, die es ihnen ermöglichen, sich durch Flüssigkeiten fortzubewegen. Dafür verwendet sie theoretische, computergestützte und experimentelle Ansätze. Die ordnungsgemäße Funktion und Koordination der beweglichen Zilien sind für viele physiologische Prozesse im menschlichen Körper von wesentlicher Bedeutung.
Im Rahmen des Eleonore-Trefftz-Programms arbeitete Dr. Wan auf dem Gebiet der biologischen Physik mit dem Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMBC) und dem Exzellenzcluster Physics of Life zusammen. Während ihres Aufenthalts untersuchte sie unter anderem gemeinsam mit Dresdner Forscher:innnen die physikalischen Prinzipien, die den Oszillationen in Zilien und Flagellen zugrunde liegen. Langfristig soll der Aufenthalt von Dr. Wan die Forschung zu interdisziplinären Studien auf dem Gebiet der biologischen Physik an der TU Dresden stärken sowie Kooperationen mit dem Living Systems Institute an der University of Exeter etablieren.
Dr. Anna Maria Asunta Eder - Universität zu Köln
1. April 2022 – 31. März 2023 | Institut für Philosophie, Philosophische Fakultät
Dr. Anna Maria Asunta Eder arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Philosophischen Seminar der Universität zu Köln. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Wissenschaftstheorie, der Erkenntnistheorie und dem noch jungen und innovativen Gebiet der Metaphilosophie. Ihre akademische Laufbahn führte sie bereits an international angesehene Universitäten. Unter anderem war sie während ihrer Promotion an der Universität Konstanz für Gastaufenthalte in Leuven und Berkeley. Mit dem Erwin-Schrödinger-Stipendium absolvierte sie anschließend einen Postdoc-Aufenthalt an der Northeastern University in Boston. Dr. Eders Publikationen erscheinen in international namhaften Zeitschriften und Verlagen. Sie ist zudem auf internationalen Konferenzen präsent und hat zahlreiche international hochrangig besetzte Workshops und Tagungen organisiert.
Dr. Eders Profil ergänzte im Rahmen der Eleonore-Trefftz-Gastprofessur das Forschungs- und Lehrprofil am Institut für Philosophie. Mit ihrer Spezialisierung auf Wissenschaftstheorie konnte sie eine Brückenfunktion zu anderen Fakultäten wahrnehmen. Die Nachfrage nach Lehrveranstaltungen und Forschungskooperationen in diesem Bereich ist besonders bei den Fakultäten für Physik und Psychologie groß. Thematische befassten sich die angebotenen Kurse von Dr. Eder neben Wissenschaftstheorie unter anderem mit Rationalitätskonzeptionen, dem Vertrauen in die Wissenschaft und Wissenschaft und Werten.
Dr. Helena Reichlova - Tschechische Akademie der Wissenschaften (Tschechien)
1. März 2022 – 28. Februar 2023 | Institut für Festkörper- und Materialphysik, Fakultät Physik
Dr. Helena Reichlova arbeitet am Institut für Physik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften zu experimenteller kondensierter Materie mit Schwerpunkt auf Spintronik. Für ihre Promotion auf den Gebieten der Spintronik und Nanoelektronik im Jahr 2015 an der Karls-Universität Prag wurde sie mit dem tschechischen Nationalpreis für die beste Doktorarbeit ausgezeichnet. Darüber hinaus hat sie bereits weitere angesehene Preise und Stipendien erhalten, wie einen Preis des tschechischen Bildungsministeriums und ein Fulbright-Stipendium. Ihr großer wissenschaftlicher Erfolg spiegelt sich in ihren insgesamt 29 Publikationen wider, darunter viele in hochrangigen Zeitschriften wie Nature Communications und Applied Physics Letters.
Im Rahmen ihres Aufenthalts an der TU Dresden unterstützte Dr. Reichlova das Institut für Festkörper- und Materialphysik bei der Erforschung von grundlegenden Wechselwirkungen zwischen Spin, Ladung und Wärme in den entstehenden Materialien sowie der Entwicklung von effizienten Geräten zur Wärmegewinnung. Außerdem war sie in die Lehre eingebunden, unter anderem hielt sie eine Vorlesung über Transporteigenschaften neuer Materialien in der Festkörperphysik. Darüber hinaus war sie Mit-Organisatorin mehrerer Workshops, Tagungen und eines internationalen Treffens junger Forscher:innen, das sich mit der Wechselwirkung von Spins, Ladung und Wärme befasste.
Prof. Dr. Carolina Granados Mendoza - Nationale Autonome Universität von Mexiko (Mexiko)
25. Juni 2021 – 22. September 2021 | Professur für Botanik, Fakultät Biologie
Prof. Dr. Carolina Granados Mendoza ist Ordentliche Professorin am Institut für Biologie an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko sowie Associate Researcher am Nationalen Institut für Biodiversität in Quito, Ecuador.
Prof. Mendoza und die Professur für Botanik an der TU Dresden verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit gegenseitigen Forschungsaufenthalten sowie Publikationen. Während ihres Aufenthalts im Rahmen des Eleonore-Trefftz-Programms konnte diese Zusammenarbeit gefestigt sowie neue Kooperationsfelder erschlossen werden.
Gegenstand der gemeinsamen Forschungen war es unter anderem, Gründe für den Artenreichtum bestimmter Pflanzenstämme zu identifizieren. Als Modellsystem dafür diente die Gattung Tillandsia. Durch die Anwendung modernster Sequenzierungstechniken wurde eine große Menge an molekularen Daten generiert, die als Grundlage für zukünftige Bewertungen für Faktoren und Prozesse dienen, welche die aktuelle organismische Vielfalt in Tillandsia gefördert haben. Innerhalb des Projekts arbeiteten etablierte Forscher:innen gemeinsam mit Student:innen und Nachwuchswissenschaftler:innen. Im Anschluss wurden gemeinsame Publikationen veröffentlicht.
Im Rahmen der Lehre bot Prof. Mendoza einen Kurs zur molekularen Botanik an und unterrichtete zudem bei iSCOPe, dem internationalen Sommerkurs des Bereichs für Mathematik und Naturwissenschaften.
Dr. Sarah Bianchi - Goethe-Universität Frankfurt
1. April 2021 – 31. März 2022 | Institut für Philosophie, Philosophische Fakultät
Dr. Sarah Bianchi promovierte 2014 im Fach Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Derzeit ist sie Postdoc im Projekt "Perspektiven der Kritischen Theorie" an der Professur für Sozialphilosophie der Goethe-Universität Frankfurt. In diesem Rahmen forscht sie zu dem Vorhaben "Aufklärerische Mikropolitiken nach Adorno und Foucault". Zuvor war sie Leiterin eines Teilprojekts innerhalb des Programms „The Enhancing Life Project“ der Universität Chicago in Verbund mit der Humboldt-Universität zu Berlin und assoziiert mit der Princeton University. In diesem Kontext veröffentlichte sie die Monografie "Government of the Self and Desire: Critical Aesthetics of Digital Enhancement".
An der TU Dresden arbeitete Dr. Bianchi unter anderem am Sonderforschungsbereichs 1285 „lnvektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung“. Außerdem war sie stark in die Lehre des Instituts für Philosophie eingebunden. So bot sie Pro- und Hauptseminare zu ihren Forschungsschwerpunkten an, unter anderem zur Philosophie und Literatur Nietzsches sowie zu Klassikertexten der Aufklärung aus feministischer Perspektive.
Dr. Olga Klimecki - Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
1. September 2020 – 31. Dezember 2021 | Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fakultät Psychologie
Dr. Olga Klimecki ist eine international anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Sozialpsychologie und der sozialen Neurowissenschaften. Sie promovierte in Psychologie an der Universität Zürich und erwarb einen Master in Neurowissenschaften am University College London. Von 2016 bis 2020 war sie Fakultätsmitglied für Psychologie und Politikwissenschaft an der Universität Genf. Dr. Klimecki erforscht seit über 17 Jahren die Neuroplastizität des Gehirns. Dabei untersucht sie unter anderem die Auswirkungen von Meditation und Mitgefühlstraining auf das Sozialverhalten und den Umgang mit Konflikten. Ihre wissenschaftliche Arbeit wurde mit mehreren renommierten internationalen Preisen, Stipendien und Fellowships ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie ein Early Career Award der Society for Social Neuroscience und ein Marie-Curie-Fellowship der Europäischen Kommission. Die Erkenntnisse ihrer Arbeit sind in die Trainings großer Unternehmen eingeflossen, unter anderem in das Search Inside Yourself Program von Google.
An der TU Dresden vertrat Dr. Klimecki die Bereiche Soziale Neurowissenschaften, Biologische Psychologie sowie Emotions- und Sozialpsychologie. Unter anderem bot sie ein Kolloquium zur Rolle von Emotionen bei Konfliktlösungen an, das von einem Seminar begleitet wurde. Außerdem hielt sie einen Kurs zu Achtsamkeitsmeditation für Psychologiestudent:innen. Neben Forschung an der Fakultät Psychologie, war sie auch am Centrum für Demografie und Diversität (CDD) der TU Dresden tätig. Außerdem bearbeitete sie ein gemeinsames Forschungsprojekt mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, wo sie derzeit als Interimsgruppenleiterin tätig ist.