Preis Internationalisierung 2021
Am 11.11.2021 fand die offizielle Preisverleihung der bereits im September von einer Jury ausgewählten Projekte und Initiativen im Beisein des Chief Officer Technologietransfer und Internationalisierung, Professor Ronald Tetzlaff und Prorektor Bildung, Professor Michael Kobel, im Dülfer-Saal statt.
In seiner Laudatio betonte Prof. Tetzlaff, dass Internationalisierung kein Selbstläufer sei, sondern von persönlichem Engagement lebe und deshalb entsprechende Würdigung als Motivator benötige. Mit dem Preis Internationalisierung erfahren beispielhafte Aktivitäten an unserer Universität Sichtbarkeit und Wertschätzung. Zudem sollen alle Angehörigen der TU Dresden bestärkt werden, die Internationalisierung unserer Hochschule in ihrer eigenen Arbeit mehr ein- und auszubauen.
Nach der Auszeichnung durch die beiden Mitglieder des erweiterten Rektorates stellten die ausgezeichneten Initiativen ihre Projekte und ihr Engagement in kurzen Impulsvorträgen vor. Diese Impulse sind ausdrücklich als Good Practise zu verstehen und können Anregungen für zukünftige Aktivitäten und Veranstaltungen bieten und weitergetragen werden.
In diesem Jahr haben sich 18 Projekte auf den Preis beworben. Eine Kommission, bestehend aus Vertreterinnen der Internationalisierungsakteure der TU Dresden, einer Alumni-Botschafterin, einer Vertreterin des wissenschaftlichen Personals, einem studentischen Vertreter und eine der Preisträgerinnen des Vorjahres, zeichnet die folgenden sechs Projekte aus:
Frau Dr. Cathleen Bochmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für politische Systeme und Systemvergleich. Ihr Projekt „CouReg“ richtet sich an junge Menschen in der sächsisch-böhmischen Grenzregion und kombiniert universitäre Lehr-und Forschungsprojekte mit Schulworkshops mit dem Ziel demokratische Potentiale auszubauen und dem „Brain-Drain“ in den grenznahen Gebieten rund um Dresden entgegenzuwirken. Insgesamt nehmen 6 deutsche und 4 tschechische Schulen mit jeweils 250 Schulstunden pro Jahr teil. Diese Schulprojekte werden von ca. 40 Studierenden der TU Dresden und der UJEP (Univerzita Jana Evangelisty Purkyně Ústí nad Labem) pro Semester in den Fächern der Politikwissenschaften, Lehramt, sowie Slawistik und Germanistik erarbeitet. Das Preisgeld wird in eine gemeinsame Winter School für Doktoranden und Masterstudierende fließen.
“It is not about blood or origin, but ideas, inspiration and friendship that drive our team’s culture”. So beschreiben Dr.-Ing Anna Martius und ihr Team der Boysen-TU Dresden-Research Training Group den spirit in ihrem Graduiertenkolleg. Für die Auswahlkommission ein wahres good-practice Beispiel von internationaler und interdisziplinärer Forschungskooperation. Jedes Jahr werfen die teilnehmenden Forscherinnen und Forscher den Blick auf den Wandel der Mobilität. Bei diesem langfristigen Blick werden beispielsweise der Individualverkehr, alternative Antriebe, Sharing-Produkte und der Logistiksektor aus der Industrie 4.0 Sicht beleuchtet. Zur Forschung nehmen die Mitglieder am Graduiertenkolleg an Workshops und Konferenzen teil, publizieren die Ergebnisse und richten einmal jährlich eine internationale Sommerschule aus. Mit dem Preisgeld möchte das Graduiertenkolleg die Mobilität der internationalen Mitglieder der Research Training Group unterstützen.
Tanzen und dabei die Sprachkenntnisse ausbauen? Klingt zunächst ungewöhnlich, ist aber gelebte Praxis von Susann Riedel und ihrem 4-köpfigen Team. „Salsa & Bachata Fridays“ wurde vor zwei Jahren von Studierenden und Mitarbeitenden der TU Dresden initiiert. Mit dem wöchentlichen Angebot zum Tanzen werden internationale Studierende und Mitarbeitende angesprochen, die nicht nur Fuß fassen, sondern auch Füße bewegen möchten. Dabei wird auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Hindi und Persisch kommuniziert. Die 35 Mitglieder sehen sich dabei als familiäres Umfeld an der TU Dresden, welches sich durch Mundpropaganda stetig erweitert. Mit dem Preisgeld möchten Susann Riedel und das Organisationsteam die Weiterbildung der Tanzlehrer und Lehrerinnen sicherstellen, sowie Präsente zur Wertschätzung der ehrenamtlichen Tätigkeit ermöglichen.
Einen ganz besonderen Ansatz der Internationalisierung wird von der Antragstellerin Juliane Korall und dem Team der Initiative „IDA – In Dresden Ankommen“ verfolgt und deshalb von der Jury ausgewählt. Die Sprachkurse Persisch, Türkisch und Arabisch werden von Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung gehalten. Damit verdeutlicht die Initiative, dass Integration keine Einbahnstraße ist, sondern ein Prozess des reziproken Lernens. Der Ansatz, dass geflüchtete und migrantische Mitbürger:innen als Lehrende ihr Wissen, ihre Sprachen und Kompetenzen an andere weitergeben, ist aufgrund der Augenhöhe, Wertschätzung, Gegenseitigkeit und Praxistauglichkeit sehr zu würdigen. Mit dem Preisgeld werden die Materialien für die Sprachkurse und die Honorare der lehrenden Personen bezahlt werden.
Felix Molchanov hat sich im Namen der „Refugee Law Clinic“ beworben. Diese studentische Initiative berät seit 2015 ehrenamtlich im Bereich des Asyl- und Aufenthaltsrechts Geflüchtete, Asylsuchende aber auch internationale Studierende. Gleichzeitig bietet die Refugee Law Clinic Studierenden der TU Dresden ein Ausbildungsprogramm an, um als Berater:in in der Law Clinic tätig werden zu können. Die Beratungen (über 500 seit Gründung) fielen auch während der Corona Pandemie nicht aus. Vielmehr streben die Mitglieder:innen danach, über eine zentrale Webseite die Arbeit mit Kolleginnen und Kollegen zu vernetzten und ihr Angebot digital in den internationalen Raum zu tragen, um den Bereich „Legal Tech“ mitzugestalten. Zudem steht eine mögliche Erweiterung auf den Rechtsbereich der Seenotrettung an. Das Preisgeld möchte die Initiative für das Erstellen und Drucken von Werbematerialen nutzen, sowie um die Plattform Law&Orga weiter auszubauen.
Viele werden das Gefühl kennen, neu in einer Stadt anzukommen und kaum Leute zu kennen. Julia Beneke und ihr lokales Team von „Start with a Friend“ (SwaF) nimmt sich diesen Umstand für Studierende der TU Dresden mit und ohne Migrationshintergrund an und „matched“ sie mit Menschen aus Dresden. Die 11 ehrenamtlichen Teammitglieder:innen vermittelten bereits 156 Tandempartnerschaften und tragen damit einen wichtigen Teil dazu bei, die Integration internationaler Personen in unserer Gesellschaft zu unterstützen. Besonders im Fokus steht dabei die Tandempartnerschaft auf Augenhöhe bei der nicht nur die Neulinge profitieren. Zukünftig möchte SwaF die Kooperation zur Seebrücke Dresden und die Kooperation zu IDA - In Dresden Ankommen ausbauen. Das Preisgeld wird SwaF für die Öffentlichkeits- und Netzwerksarbeit nutzen.
Im Anschluss der Veranstaltung wurden bereits Ideen und Pläne für zukünftige gemeinsame Projekte geschmiedet. Auch hier zeigte sich wieder wie engagiert sich die Mitglieder:innen unserer Universität für Vielfalt und die Internationalisierung unser Universität einsetzen und wie wichtig der Preis Internationalisierung für die Sichtbarmachung aber auch insbesondere Würdigung dieses Engagements ist. Das Team Strategie und Internationalisierung freut sich bereits auf die Fortführung des Preises Internationalisierung in 2022.
Ansprechpersonen
Koordinatorin
NameDaniela Mohrich
Förderprogramme
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).