Konsum - Tipps und Hinweise
Inhaltsverzeichnis
Für viele Produkte gibt es nachhaltige Alternativen. Wer bewusst einkauft und auf hochwertige Produkte mit Zertifizierungen achtet oder darauf, dass sie aus gesicherter Herkunft stammen, unterstützt sozial und ökologisch veträgliche Produktionsweisen und spart Ressourcen.
Kleidung
"Fast Fashion" ist kurzlebig und steht für soziale und ökologische Ausbeutung. Daher lieber "Second Hand" shoppen oder zertifizierte Kleidung kaufen.
Diese Siegel sind für den Neukauf besonders empfehlenswert:
IVN Best
Der strengste Standard der Branche gilt für die gesamte Lieferkette. Alle wichtigen Chemikalien sind verboten. Zugelassen sind nur biologische Naturfasern. Außerdem gelten strenge Sozialstandards.
GOTS (Global Organic Textile Standard)
Eines der bekanntesten Siegel. Es regelt die gesamte Produktionskette nach ökologischen und sozialen Kriterien. Alle wichtigen Chemikalien sind verboten.
Made in Green
Die verschärften Umweltstandards berücksichtigen nun Chemikalien, Umwelt- und Qualitätsmanagement, sowie Arbeitssicherheit.
Weitere empfehlenswerte Siegel bieten: Bluesign, Cradle to Cradle und das EU-Ecolabel.
Für eine sozial gerechtere Produktion kannst du darüber hinaus auf die Label von Fairtrade Cotton & Fairtrade Textile Production, sowie der Fair Wear Foundation achten.
Wohnen und Haushalt
Im eigenen Haushalt kann man Einiges für einen nachhaltigen Alltag tun. Hier paar Tipps wie man Chemikalien vermeiden, Energie sparen und Abfall reduziert.
Waschen und Reinigen
- Auf Vollwaschmittel möglichst verzichten, denn es enthält Bleichmittel und Aufheller.
- Weichspüler und spezielle Waschmittelzusätze tragen oft nicht zur Waschwirkung bei, aber sie enthalten teilweise gefährliche Desinfektionsmittel, Duftstoffe oder Weichmacher.
- Bioprodukte verwenden, denn sie enthalten in der Regel keine bedenklichen Enzyme und Mikroplastik. Die Tenside sind pflanzlichen oder mineralischen Ursprungs.
- Bei der Dosierung auf die Wasserhärte achten. In Dresden ist das Wasser eher weich, daher wird hier weniger Waschmittel benötigt.
- Die heutigen Waschmittel waschen auch bei niedrigen Temperaturen gut. Wird die Waschtemperatur um eine Stufe (z.B. von 40°C auf 30°C) verringert, kann dadurch der Stromverbrauch um ca. 1/3 reduziert werden.
- Beim Waschen von Kleidung aus Kunstfasern am besten einen speziellen Waschbeutel wie den „Guppyfriend“ verwenden. Er verhindert, dass Mikroplastik, welches sich von der Kleidung löst ins Abwasser und später in Flüsse und Meere gelangen kann.
- Die fünf wichtigsten Hausmittel sind Essig - Natron - Soda - Zitronensäure und Kernseife. Daraus lassen sich DIY Reiniger herstellen und die eigenen vier Wände bleiben sauber ohne Plastikmüll zu produzieren und man verzichtet auf den Einsatz von agressiver Chemie.
Hygieneprodukte und Kosmetik
Für weniger künstliche Inhalsstoffe und zum Vermeiden von unnötigem Abfall gibt es hier ein paar Tipps:
- Apps wie "Toxfox" oder "Codecheck" helfen dabei, bedenkliche Inhaltsstoffe zu erkennen.
- Zahnbürsten gibts mit Wechselköpfen oder Holzgriffen, Zahnpasta gibts auch als Tabletten, Pulver oder im Glas.
- Festes Shampoo gibt es in vielen Varianten. Die Plastikpackung wird damit überflüssig.
Stromanbieter
Der normale Strommix verursacht Treibhausgas-Emissionen durch den Einsatz fossiler Brennstoffe. Wer Ökostrom wählt, kann dagegen die Energiewende voran bringen und Strom aus 100% Erneuerbare Energien beziehen. Dabei sollte man auf das OK-Power Siegel oder besonders empfohlene, nachhaltige Anbieter achten.
Technik
Die Produktion und Nutzung von technischen Produkten führt zu einem hohen Ressourcen- und Energieverbrauch und ist oft mit Menschenrechtsverletzung und Ausbeutung verbunden. Durch kurze Produktzyklen und fehlende Reparierbarkeit werden die Mengen an weiterer Technik zusätzlich erhöht. Zu beachten ist daher folgendes:
- Produkte auswählen, die möglichst einfach zu reparieren sind, bei denen der Akku ausgetauscht werden kann oder der Speicherplatz aufrüstbar ist. So kann die Lebensdauer verlängert werden. Ein Punktesystem zur Reparierbarkeit von Elektronikprodukten und hilfreiche Anleitungen zum selbst reparieren bietet die ifixit. https://de.ifixit.com/
- Produkte kaufen, die möglichst langlebig sind und bei denen wenig kaputt gehen kann. Bei Kopfhörern zum Beispiel ist ein Produkt mit wechselbarem Kabel die umweltfreundlichere Alternative zum akkubetriebenen, kabellosen Noise-Cancelling-Kopfhörer.
- Altgeräte beim Wertstoffhof der Kommune abgeben oder zum Händler zurück bringen. Diese sind seit 2016 gesetzlich verpflichtet Altgeräte anzunehmen.
- Beim Kauf von „weißer Ware“ also Kühlschränken, Waschmaschinen, Geschirrspüler auf das EU-Energielabel achten.
- Es gibt Firmen die es besser machen wollen und beispielsweise nachhaltige Smartphones produzieren. Dazu zählen die Unternehmen "Fairphone" und "Shiftphones".