16.02.2012
Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert zwei neue Gerätezentren an biomedizinischen Forschungszentren der TU Dresden
Am DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden
– Exzellenzcluster der TU Dresden (CRTD) sowie am
Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden (BIOTEC) fördert die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zwei neue Gerätezentren,
die jeweils institutsübergreifend einen Service- und Gerätepool
auf höchstem wissenschaftlichen Niveau etablieren und betreiben
werden. Jedes der beiden Forschungszentren wird über drei Jahre
mit je 450.000 Euro unterstützt werden. Insgesamt wurden
bundesweit 57 Anträge eingereicht, von denen elf Projekte eine
Förderung erhalten, zwei davon alleine in Dresden, teilte die
DFG am 16. Februar 2012 mit.
Das Gerätezentrum „Good Manufacturing Practice Biomedizinischer
Campus Dresden (GMPBD)“, beantragt vom CRTD, wird eine
institutsübergreifende Technologieplattform bilden, die
professionell die Entwicklung, Herstellung und therapeutische
Anwendung von neuartigen Zell- und Gewebetherapeutika, Tissue
Engineering-Produkten sowie deren arzneimittelrechtliche
Genehmigung als Serviceleistung internen wie externen Nutzern
zur Verfügung stellt. Mit dem GMPBD werden durch eine zentrale
Infrastruktur translational arbeitende präklinische und
klinische Forschungsgruppen verzahnt und auf dem Dresden Campus
die Expertise verschiedener Partner auf höchstem Niveau und mit
modernster Ausstattung synergetisch verknüpft. Die folgenden
fünf Good Manufacturing Practice-Einheiten, die allen Forschern
der modernen Lebenswissenschaften auf dem Dresden Campus zur
Verfügung stehen, bilden das GMPBD: DFG-Forschungszentrum
für Regenerative Therapien Dresden – Exzellenzcluster der TU
Dresden (CRTD), Medizinische Klinik und Poliklinik I des
Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, DRK Blutspendedienst
Ost gemeinnützige GmbH, Paul-Langerhans Institut Dresden (PLID)
und Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden
e.V./Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien.
Das Biotechnologische Zentrum der TU Dresden wird in der neu
etablierten zentralen „Biopolis Dresden Imaging Platform“
(BioDIP) die vorhandenen Imaging Facilities des BIOTEC, CRTD,
des Medizinisch-Theoretischen Zentrums (MTZ), der Medizinischen
Fakultät und des Max-Planck-Instituts für Molekulare
Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) vereinigen. Die beteiligten
Institute betreiben derzeit einen Service- und Gerätepool mit
mehr als 100 Systemen, darunter mehr als 40 Großgeräten, und
bieten auf höchstem wissenschaftlichen Niveau Serviceleistung
für die Lichtmikroskopie, Elektronenmikroskopie,
Durchflusszytometrie, Hochdurchsatz-Screening und
Bildverarbeitung an. Diese Ressourcen werden derzeit von mehr
als 500 Forschern genutzt, um für ihre Forschungsprojekte die
optimalen Mikroskopie-Bilder zu erhalten und die daraus
gewonnenen Daten bestmöglich zu analysieren.
„Aufgrund der großen Dichte von Forschungsgruppen in den
Bereichen Biologie, Biophysik, Biomaterialien und Biomedizin
des Dresdner Netzwerks Biopolis ist der zentrale,
professionalisierte Zugang anspruchsvoller Technologie wie
biologisch relevante Bildgebungsverfahren, den
Imaging-Techniken, von großer Bedeutung“, erläutert Prof.
Michael Brand, Direktor des CRTD und BIOTEC. „Die gemeinsame
Nutzung von Ressourcen lastet die Technologien effektiv aus und
ermöglicht ein breites Portfolio an anspruchsvollen Geräten.“
Hinzu kommen perspektivisch weitere Nutzer für die beiden neuen
Technologieplattformen aus den im Aufbau befindlichen Dresdner
Instituten, dem Deutschen Zentrum für Gesundheitsforschung der
Helmholtz-Gemeinschaft (DZNE), dem Zentrum für Diabetes
Forschung (DZD) und dem Konsortium für Translationale
Krebsforschung (DTKF).
„Die beiden durch die DFG geförderten Technologieplattformen
nutzen die Synergien der Region in Forschung, Ausbildung,
Infrastruktur und Verwaltung, und ergänzen somit das
Zukunftsprojekt zum Ausbau der universitären Spitzenforschung,
das die TU Dresden im Rahmen der Exzellenzinitiative beantragt
hat“, freut sich Prof. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU
Dresden.
Informationen für Journalisten:
Birte Urban-Eicheler
Pressesprecherin DFG-Forschungszentrum für Regenerative
Therapien Dresden - Exzellenzcluster und Biotechnologisches
Zentrum der TU Dresden
Tel.: 0351 458-82065
http://www.crt-dresden.de
Das 2006 gegründete DFG-Forschungszentrum für Regenerative
Therapien Dresden (CRTD) der Technischen Universität Dresden
ist das bisher einzige DFG-Forschungszentrum und
Exzellenzcluster in Ostdeutschland. Ziel des CRTD ist es, das
Selbstheilungspotential des Körpers zu erforschen und völlig
neuartige, regenerative Therapien für bisher unheilbare
Krankheiten zu entwickeln. Die Forschungsschwerpunkte des
Zentrums konzentrieren sich auf Hämatologie und Immunologie,
Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen sowie Knochen- und
Knorpelersatz. Zurzeit arbeiten sechs Professoren und neun
Forschungsgruppenleiter am CRTD, die in einem
interdisziplinären Netzwerk von über 80 Mitgliedern sieben
verschiedener Institutionen Dresdens eingebunden sind.
Zusätzlich unterstützen 18 Partner aus der Wirtschaft das
Netzwerk. Dabei erlauben die Synergien im Netzwerk eine
schnelle Übertragung von Ergebnissen aus der
Grundlagenforschung in klinische Anwendungen.
Das Biotechnologische Zentrum (BIOTEC) wurde 2000 als zentrale
wissenschaftliche Einrichtung der Technischen Universität
Dresden mit dem Ziel gegründet, modernste Forschungsansätze in
der Molekular- und Zellbiologie mit den in Dresden traditionell
starken Ingenieurswissenschaften zu verbinden. Innerhalb der TU
Dresden nimmt das BIOTEC eine zentrale Position in Forschung
und Lehre mit dem Schwerpunkt „Molecular Bioengineering und
Regenerative Medizin“ ein. Es trägt damit entscheidend zur
Profilierung der TU Dresden im Bereich moderner Biotechnologie
und Biomedizin bei. Die Forschungsschwerpunkte der
internationalen Arbeitsgruppen bilden die Genomik, die
Proteomik, die Biophysik, zelluläre Maschinen, die
Molekulargenetik, die Gewebezüchtung und die
Bioinformatik.