07.11.2016
Polnischer Mathematiker Dr. Kamil Kaleta absolviert Humboldt-Stipendium an TU Dresden
Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt jährlich über 500 Forschungsstipendien für überdurchschnittlich qualifizierte Postdoktoranden aus dem Ausland. Dr. Kamil Kaleta stammt aus Polen und erhielt 2015 eines der begehrten Humboldt-Stipendien, mit welchem er nun seit Oktober diesen Jahres an der TU Dresden forscht. Zusammen mit seinem Gastgeber Prof. René Schilling (Professur für Wahrscheinlichkeitstheorie) wird er über zwölf Monate die Asymptotik und die Spektraleigenschaften von Halbgruppen untersuchen, die von nichtlokalen Schrödingeroperatoren erzeugt werden.
Ohne jede Frage ist Dr. Kamil Kaleta ein überdurchschnittlich qualifizierter Mathematiker. Bevor er seinen Forschungsaufenthalt an der TU Dresden antrat, arbeitete er als Assistenz-Professor an der TU Wroclaw an der Fakultät für reine und angewandte Mathematik. Seine Dissertation im Jahr 2011 zum Thema “Potential theory of fractional powers of Laplace operator and related Schrödinger operators” legte er mit Auszeichnung ab. Es folgten zahlreiche weitere Auszeichnungen und Preise für seine Forschungsergebnisse, darunter zum Beispiel Stipendien des polnischen National Science Centres und der Foundation for Polish Science. Außerdem wurde er 2014 mit dem prestigeträchtigen Kazimierz Kuratorwski Preis ausgezeichnet, die höchste Anerkennung für Nachwuchswissenschaftler im Fachgebiet Mathematik in Polen. Das renommierte deutsche Humboldt-Stipendium schloss sich im Jahr 2015 an.
Humboldt-Stipendiaten haben die Möglichkeit, ein selbst gewähltes, langfristiges Forschungsvorhaben (6-24 Monate) in Kooperation mit einem selbst gewählten wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung in Deutschland durchzuführen. Dr. Kaleta entschied sich für die TU Dresden, weil die Arbeitsgruppe von Prof. Schilling eins der führenden Teams im Zwischenbereich von Sprungprozessen und nichtlokalen (Pseudodifferential-)Operatoren ist. Die geplante enge Zusammenarbeit macht Synergieeffekte möglich, wobei gerade die Kombination neuer Techniken und die Entwicklung gemeinsamer Ideen zu spannenden Forschungsmöglichkeiten führen und die Kooperation der TU Dresden mit der TU Wroclaw intensivieren wird.
Gemeinsam mit Prof. Schilling wird er bis Ende September 2017 die Asymptotik und Spektraleigenschaften von Halbgruppen untersuchen, die von nichtlokalen Schrödingeroperatoren erzeugt werden. Damit erforscht Dr. Kaleta eine Schnittstelle zur Physik, denn viele dieser Forschungsprobleme stammen aus konkreten Anwendungen der relativistischen Quantenmechanik und der statistischen Mechanik.