17.01.2013
TU Dresden veranstaltet internationales Wagner-Symposium
„Richard Wagner und Dresden“ heißt das Thema eines
internationalen Symposiums, das vom 24. bis 27. Januar durch
die Professur für Musikwissenschaft der TU Dresden in
Verbindung mit Sächsischer Staatskapelle, Staatsoper,
Musikhochschule Carl Maria von Weber und der Sächsischen
Akademie der Künste ausgerichtet werden soll. Vier Tage lang
werden namhafte Experten vor allem die Dresdner Jahre des
Dichter-Komponisten aus Leipzig umkreisen.
Da dürfte das künstlerisch-geistige Klima der einstigen
Residenzstadt im 19. Jahrhundert beleuchtet werden, in der
Richard Wagner 1842 immerhin seine Opern „Rienzi“ und kein
halbes Jahr später „Der fliegende Holländer“ uraufführen
konnte, wo er ab 1843 Hofkapellmeister „auf Lebenszeit“ wurde,
eine enge Freundschaft mit Gottfried Semper schloss und Anfang
1849 wegen seiner Beteiligung an den Mai-Aufständen Hals über
Kopf fliehen musste. Der Musiker wurde per Steckbrief gesucht,
verlor seine Anstellung aus „disziplinarischen“ Gründen (wegen
der erzwungenen Flucht konnte er nicht zum Dienst erscheinen)
und kehrte schließlich nie wieder in höfische Dienste
zurück.
Mit Friedrich Dieckmann und Peter Gülke kommen am ersten Tag
des Symposiums zwei ausgewiesene Kenner der Wagner-Materie zu
Wort, wobei Akademie-Präsident Gülke auch als Praktiker
dirigentische Erfahrungen im Umgang mit Wagners Klangkosmos
besitzt. Neben grundsätzlichen Themen, die sich Richard Wagner
und der Königlichen Musikalischen Kapelle sowie seinem Dresdner
Schaffen als Komponist widmen, sind auch ganz spezielle
Vorträge zu erwarten, die auf Detailwissen gründen. Peter Damm
beispielsweise wird über den Einsatz des Ventilhorns bei Wagner
bis zu dessen „Lohengrin“ sprechen, Ortrun Landmann geht auf
die „Idealvorstellungen von der Kapellentwicklung und deren
spätere Realisierung“ ein.
Explizit werden die in Dresden entstandenen bzw. aufgeführten
Opern besprochen, sollen die Leitmotivik und Instrumentationen
Wagners erörtert werden, wird der Marburger Wissenschaftler
Lothar Schmidt Wagners Dresdner Schriften analysieren und
dürfen interessante Aspekte zur heutigen Wagner-Interpretation
erwartet werden. Interdisziplinäre Vorträge und
Rundtischgespräche mit in Dresden wirkenden Wissenschaftlern
wie Michael Heinemann und Wolfgang Mende, mit Praktikern wie
der Dramaturgin Hella Bartnig, der Sängerin Evelyn Herlitzius
und dem Flötisten Eckart Haupt sowie dem langjährigen
FAZ-Kritiker Gerhard R. Koch versprechen ein ebenso anregendes
wie abwechslungsreiches Wochenende in Sachen Richard
Wagner.
Im Rahmen dieses gewiss wortgewaltigen Symposiums soll
natürlich auch die Musik nicht zu kurz kommen, so wird am
Sonnabend Abend das Konzert „Wagner & Folgen“ im
Konzertsaal der Musikhochschule unter Leitung von Rektor
Ekkehard Klemm wiederholt. Auf dem Programm stehen neben
Wagners „Siegfried-Idyll“ auch dessen Wesendonck-Lieder (in der
Fassung von Hans Werner Henze) sowie Werke von Claude Debussy,
Franz Liszt und Witold Lutoslawski, einem weiteren Jubilar im
Musikkalender 2013.
„Richard Wagner und Dresden“ - Internationales Symposion (24. -
27.1.2013), Tagungsgebühr gesamt 20 Euro, für einen Tag 10
Euro; Studenten frei. Eintrittskarten sind während der Tagung
im Blockhaus erhältlich.
Programm des Symposiums
Kartenvorbestellung und weitere Auskünfte:
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, Technische
Universität Dresden, Prof. Dr. Hans-Günter Ottenberg, Dr.
Wolfgang Mende, Clara Sanmartí,
Tel.: 0351 463-35714.