Das Projekt »Lernlandschaft Sachsen« wächst
Residenzschloss Dresden und Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz hinzugekommen
Beate Diederichs
Das Projekt vertieft seine Zusammenarbeit mit den bestehenden außerschulischen Lernorten und gewinnt neue hinzu, auch außerhalb Dresdens. Das vierköpfige Projektteam denkt nun darüber nach, in welchem organisatorischen Rahmen man »Lernlandschaft Sachsen« über das Projektende in einem knappen Jahr hinaus verstetigen kann.
Bereits bis zum Frühsommer dieses Jahres hatte »Lernlandschaft Sachsen« eindrucksvolle Namen im Angebot. Das Projektteam kooperiert mit fünf Dresdner Museen, die dabei als außerschulische Lernorte fungieren: dem Erlebnisland Mathematik, das zu den Technischen Sammlungen Dresden gehört, dem Mathematisch-Physikalischen Salon und dem Albertinum, beide unter dem Dach der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden SKD, dem an der TU Dresden angesiedelten »Lernlabor Farbe« und dem Schulmuseum Dresden. »Die Zusammenarbeit mit allen unseren kooperierenden Lernorten vertiefen und pflegen wir kontinuierlich«, erklärt Projektkoordinator Josef-Tobias Wils. Die Kooperation zu pflegen, bedeutet zum Beispiel, dass diese außerschulischen Lernorte ins Seminarprogramm des Projekts eingebunden sind und damit langfristige Kontakte zwischen den Mitarbeitern der Museen und Labore und den Lehramtsstudenten der TUD entstehen. Diese Kontakte können die Studenten auch später noch nutzen, wenn sie unterrichten. Außerdem unterstützen die Projektmitarbeiter die außerschulischen Lernorte, wenn diese neue museumspädagogische Angebote erstellen, und unterstützen sie dabei, sich methodisch-didaktisch weiterzubilden.
In den letzten Monaten sind zwei weitere museale »Schwergewichte« hinzugekommen: Das Residenzschloss Dresden, das wie Albertinum und Mathematisch-Physikalischer Salon zu den SKD gehört, und das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (SMAC). Dass man das SMAC gewinnen konnte, ist ein wichtiger Schritt: Zum ersten Mal schloss man einen Kooperationsvertrag mit einem Lernort außerhalb Dresdens. »Diese Zusammenarbeit entstand, weil ich im Rahmen meiner Masterarbeit ›Das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz als außerschulischer Lernort für den Geschichtsunterricht. Eine geschichtsdidaktische Museumsanalyse‹ mit den dortigen Mitarbeitern kooperierte«, berichtet Robert Wilsdorf. Er kam 2018 neu in das Team und vertritt darin die Didaktik des Faches Geschichte. Josef-Tobias Wils ist für die Fächer Mathematik und Chemie zuständig, Wiebke Kuske-Janßen für die Physik-Didaktik und Dr. Claudia Blei-Hoch für die Didaktik des Faches Deutsch. »Ich habe das SMAC als einen Lernort kennen gelernt, der einer Zusammenarbeit sehr offen gegenübersteht«, sagt Robert Wilsdorf. Peter Degenkolb, Mitarbeiter für Bildung und Besucherservice des SMAC, sieht sein Museum als einen attraktiven außerschulischen Lernort, den man gerne weiterentwickeln will. »Die Zusammenarbeit mit der TUD ermöglicht uns, ein didaktisch und methodisch aktuelles Programm zu erstellen, das Schüler anzieht. Lehrer, Referendare und Studenten werden durch die Kooperation für uns als außerschulischen Lernort sensibilisiert und können mit uns gemeinsam Projekte erschaffen«, kommentiert er.
Gern würde das Projektteam um Josef-Tobias Wils noch viele außerschulische Lernorte innerhalb und außerhalb Dresdens für feste Kooperationen gewinnen. »Doch die Größe unseres Teams begrenzt leider die Zahl der Kooperationen, die wir pflegen können«, sagt der Koordinator. Das Projekt selbst läuft noch bis zum 30. Juni 2019. »Doch wir überlegen natürlich schon, wie wir es über diesen Zeitpunkt hinaus verstetigen können«, betont Josef-Tobias Wils. Bisher ist die Arbeit des Projektteams seit dem Start von »Lernlandschaft Sachsen« im Jahr 2016 in 19 Lehrveranstaltungen eingeflossen und stößt auf großes Interesse der Studenten. »Damit sich noch mehr Teilnehmer für unsere Angebote einschreiben, möchten wir mittelfristig nicht mehr wie jetzt im Ergänzungsbereich, sondern im Wahlpflichtbereich tätig sein«, fügt er hinzu. »Lernlandschaft Sachsen« ist ein Teil des Maßnahmenprojektes »TUD-Sylber – Synergetische Lehrerbildung im exzellenten Rahmen«, das die Lehrerbildung an der TU Dresden stärken soll.
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 13/2018 vom 04. September 2018 erschienen. Die komplette Ausgabe ist hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei doreen.liesch@tu-dresden.de bestellt werden. Mehr Informationen unter universitaetsjournal.de.