Forschung an der TUD sichtbarer machen
Im Rahmen des Zukunftskonzeptes wird an der TUD seit 2014 ein neues Forschungsinformationssystem entwickelt
Eva Wricke
Das Thema Forschungsinformationen und Forschungsinformationssysteme begleitet Hochschulen und Universitäten schon lange. In den letzten Jahren nimmt der Bedarf an vergleichbaren und mit begrenztem Aufwand abrufbaren Informationen zum Output der Forschungseinrichtungen merklich zu. Angesichts der wachsenden Wettbewerbsintensität – gerade unter den Vorzeichen einer Bewerbung zur Exzellenzuniversität – steigen auch die Anforderungen an die Qualität und Aktualität der Forschungsinformationen: Benchmarking, Rankings, Publikations- und Drittmittelindikatoren spielen eine immer größere Rolle im Wettbewerb der Universitäten um Drittmittel und beste Köpfe. Aber auch für die interne strategische Aufstellung der Hochschulen oder die eigene Positionierung der Wissenschaftler innerhalb ihrer Fachcommunity werden Forschungsdaten immer wichtiger.
Seit 1998 unterstützt die TU Dresden die Marketingaktivitäten ihrer Forscher mit einem in Eigenregie entwickelten Forschungsinformationssystem (FIS), das mittlerweile ein Gesamtvolumen von über 800 000 Datensätzen erreicht hat, jedoch den Anforderungen an die heutige Forschungsberichterstattung nicht mehr gewachsen ist. Ein Neustart war dringend geboten. Folgerichtig wurde im Jahr 2014 im Rahmen des Zukunftskonzeptes das Projekt »Erneuerung des Forschungsinformationssystems an der TU Dresden« in Kooperation mit der SLUB gestartet. Der Auftrag: Das neue FIS als zentrales Werkzeug für aktuelle Kommunikation, Dokumentation und Berichtswesen in Forschung und Transfer zu entwickeln sowie die Reichweite und Sichtbarkeit der an der TU Dresden erzielten Forschungsergebnisse spürbar zu erhöhen. Forscher und das dazugehörige Wissenschaftsmanagement sollen durch valide und schnell abrufbare Kennzahlen bei der Forschungsberichterstattung unterstützt und entlastet werden. Es galt, ein für die TU Dresden geeignetes System zu finden, das die Anforderungen hinsichtlich Datenmodell, Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit und Funktionsumfang erfüllt.
Im Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung erhielt die Firma Elsevier den Zuschlag für ihr Produkt »PURE«, ein integriertes FIS, das den Nutzern eine hohe Benutzerfreundlichkeit und eine weitgehend intuitive Handhabung ermöglicht. Europaweit wird »PURE« bereits an mehr als 80 Hochschulen, Universitäten oder wissenschaftlichen Einrichtungen erfolgreich eingesetzt. Das neue System versteht sich als ein leistungsstarkes System, das viele forschungsrelevante Daten mit einem hohen Verknüpfungsgrad aufnehmen und verwalten kann. Das hat die TU Dresden überzeugt.
Mit dem neuen FIS entsteht auch ein neues Forschungsportal, in dem für die Öffentlichkeit freigegebene Inhalte sichtbar und leicht recherchierbar werden. Für Wissenschaftler wird es künftig einfacher sein, ihr eigenes Forschungsprofil zu erstellen und für definierte Zwecke zu verwenden. Einmal erfasste Informationen stehen zum Beispiel für die Erstellung eines persönlichen Lebenslaufes nach Standards internationaler Fördermittelgeber oder für die Einbindung des Forschungsprofils auf persönlichen und institutionellen Websites einschließlich des WebCMS der TU Dresden zur Außendarstellung ihrer wissenschaftlichen Expertise zur Verfügung. Zukünftig wird jeder wissenschaftlich Tätige an der Universität über ein eigenes Login verfügen und seine Angaben über Person, Projekte, Preise, Publikationen u. a. eintragen können. Ein eigener Zugang für Promovenden und Postdocs wird künftig Ansporn sein, eigene Forschungsaktivitäten regelmäßig einzupflegen. Leitgedanke für das neue Forschungsinformationssystem ist Mehrwert und nicht Mehrarbeit.
Mit Gründung der Stabsstelle Forschungsinformationen im Dezernat Forschung zum 1. Februar 2018 hat das Thema Forschungsinformation eine neue Wertigkeit an der TU Dresden erfahren. Das Team unter Leitung von Dr. Anita Sbalzarini arbeitet derzeit im Rahmen der Implementierung intensiv an verschiedenen »Baustellen«. Genannt seien beispielsweise: Rechte- und Rollenkonzept, Datenmigration und die Anforderungen für ein neues Berichtswesen sowie vorbereitende Arbeiten für das Roll-out.
Die Einführung des neuen, integrierten FIS erfolgt in enger Abstimmung mit den Bereichen, Fakultäten, Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtungen, der Verwaltung, dem Datenschutzbeauftragten sowie dem Personalrat und ist für 2019 geplant. Selbstverständlich sind entsprechende Schulungen und Unterstützungsmaßnahmen zum Start sowie während der Einführungsphase des neuen FIS an der TU Dresden geplant.
Weitere Informationen: Stabsstelle Forschungsinformationen
https://tu-dresden.de/forschung/forschungsinformationssystem/kontakt
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 15/2018 vom 2. Oktober 2018 erschienen. Die komplette Ausgabe ist hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei doreen.liesch@tu-dresden.de bestellt werden. Mehr Informationen unter universitaetsjournal.de.