02.02.2021
Schweißen auf den Punkt gebracht
Prof. Uwe Füssel, Dr.-Ing. Jörg Zschetzsche
Professur für Fügetechnik und Montage
An der Professur für Fügetechnik und Montage ist das Widerstandsschweißen seit Langem Gegenstand in der Lehre und der Forschung. Das Widerstandsschweißen ist eines der ältesten aber auch effizientesten Schweißverfahren. Es ist eines der wichtigsten Fügeverfahren in der Dünnblechverarbeitung, im Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau und bietet nach wie vor großes Entwicklungspotenzial. Durch das Widerstandspunktschweißen können Bleche direkt miteinander verschweißt werden, durch das Widerstandsbuckelschweißen werden Fügeelemente wie Muttern oder Bolzen, auf Bleche geschweißt. Zum Beispiel werden bei der Herstellung einer PKW-Karosse aus Stahl ca. 4000 Punktschweißungen und ca. 500 Buckelschweißungen ausgeführt. In der Elektrik eines Autos sind mindestens noch einmal so viele Widerstandsschweißverbindungen zu finden. Es existieren zahlreiche Verfahrensvarianten, wie das Kondensatorentladungsschweißen, mit dem auch Bauteile aus unterschiedlichsten Metallen (z. B. Messing und Stahl) mit sehr geringem Energieeintrag innerhalb weniger Millisekunden miteinander gefügt werden können.
Anfang 2019 konnte die Professur für Fügetechnik und Montage im von-Mises-Bau ein Versuchsfeld für das Widerstandsschweißen einrichten. Im Dezember 2020 wurde die Anlagentechnik durch ein Großgerät für die Lehre vervollständigt. Die Anlage wurde durch die Fa. Kapkon hergestellt und vereint fast alle Aspekte des Widerstandsschweißens in einer Anlage. Sie erlaubt das Schweißen mit Mittelfrequenz und das Kondensatorentladungsschweißen mit getakteter Entladung und mit Kombipulstechnik.
Die Anlage wird in das Ausbildungsprogramm der Professur eingebunden. Praktika und Übungen vermitteln die Grundlagen des Widerstandsschweißens, in eigenständigen studentischen Arbeiten, im Forschungspraktikum und in Diplom- und Masterarbeiten wird dieses Wissen vertieft. Die zahlreichen Industriekontakte der Professur unterstützen dabei die Ausbildung.
Das Großgerät wurde vom Land Sachsen finanziert. Die Professur für Fügetechnik und Montage dankt für die Bereitstellung der finanziellen Mittel. Der Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen der TUD, aus SG 5.1 Gerlinde L. Behnke und aus SG 1.2 Susann Kessinger, für die professionelle Unterstützung bei der Beantragung und der Beschaffung.