01.03.2022
TUD beteiligt sich am »Coding da Vinci«
Kick-off des deutsch-tschechisch-polnischen Kulturhackathons
Lena Ludwig-Hartung
Seit 2014 vernetzt »Coding da Vinci«, der Kulturhackathon, Kultur- und Technikwelten miteinander und zeigt, welche überraschenden Möglichkeiten in offenen Kulturdaten stecken. In einer mehrwöchigen Sprintphase entwickeln Teams aus Hackerinnen und Hackern gemeinsam mit Kulturinstitutionen funktionierende Prototypen beispielsweise für Apps, Webseiten, Datenvisualisierungen, Spiele oder interaktive Installationen, die überraschende und inspirierende Wege zeigen, wie Sammlungsobjekte von Institutionen auf neue Weisen vermittelt und genutzt werden können.
Im Frühjahr 2022, vom 19. März bis 29. April, kommt »Coding da Vinci« nach Sachsen, Polen und in die Tschechische Republik. Auf der Kick-off-Veranstaltung am 19. und 20. März 2022 stellen die Kulturinstitutionen ihre Datensets vor. Es folgt vom 21. März bis 29. April eine sechswöchige Sprintphase, in der die Teams Prototypen entwickeln.
Die Sammlung Mathematische Modelle der TU Dresden – verortet im Institut für Geometrie an der Fakultät Mathematik – stellt ihre digitalen Datensätze für den Hackathon bereit. Die Sammlung Mathematischer Modelle umfasst über 400 registrierte Objekte aus Holz, Gips, Karton, Draht, Metall und Seide zur darstellenden und analytischen Geometrie sowie zur Funktionentheorie. Zum ältesten Bestand gehören zirka 60 Gipsmodelle, die ab 1877 in Serie gefertigt wurden, 13 Fadenmodelle für die Darstellung abwickelbarer Flächen sowie acht Projektionsmodelle räumlicher Kurven aus der Zeit um 1886. Möglich wurde der aktuelle, auch historisch interessante Bestand durch Ankäufe um 1960 aus der Auflösungsmasse des Verlages Martin Schilling in Leipzig. Ein zweiter großer Objektbestand stammt aus der Lehrmittelproduktion der Fa. Rudolf Stoll in Berlin und datiert ebenfalls in die 1950er- und 1960er-Jahre. 1993 wurde die Sammlung durch die Übernahme von Modellen der TU Berlin erweitert. Viele Modelle dienen regelmäßig als Anschauungsmaterial für Lehrveranstaltungen.
Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter von Museen, Bibliotheken, Archive, Gedenkstätten und wissenschaftlichen Sammlungen sowie an Künstler, Game Designer und weitere Interessierte. Sie bietet die Gelegenheit, im Dialog mit Kultur- und Technikaffinen die eigenen digitalen Bestände aus neuen Perspektiven zu betrachten.
Weitere Informationen unter: https://tud.link/dykc
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 4/2022 vom 1. März 2022 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.