19.06.2023
International Networking Days zur Förderung des globalen Bildungsaustausch und zukünftiger Kooperationen
Weltweit stehen Schulbehörden und Hochschulen vor enormen Herausforderungen, wie den Lehrkräftemangel, die Digitalisierung oder die Agenda 2030. Die International Networking Days vom 8. bis 13. Juni 2023 brachten 30 internationale Bildungsexpert:innen, Forschende und Lehrkräfte aus 14 Ländern (u. a. Uganda, Israel, Indonesien, Mosambik, Japan, Australien und Hong Kong) zusammen, die sich über die aktuellen Herausforderungen in der Lehrkräftebildung und zukünftige Kooperationen austauschten. "Die Networking Days boten die einzigartige Möglichkeit, gemeinsame Erfahrungen im persönlichen Kontakt zu sammeln. Dieses Zwischenmenschliche schafft Vertrauen und ist sowohl bei der Sondierung neuer internationaler Kooperationspartner:innen als auch bei der Festigung schon bestehender Kontakte eine äußerst wichtige Ressource", betont Maria Richter-Babekoff (Referentin Internationales am ZLSB). Gleichzeitig erhielten die Gäste Einblick in die sächsische Lehrkräftebildung in der ersten und zweiten Phase, in Schulen im Großraum Dresden sowie in die sächsische Bildungsadministration.
Zeitgleich zum Auftakt der International Networking Days fand das Lehramtsfest "TEACHERMANIA" statt. Auf einem Podium diskutierten Dr. Esther Namugumya (Dekanin der School of Education, Nkumba University), Mustika Aji Hertanto (Catholic University of Saint Augustine of Hippo), Prof. José P. Castiano (Prorektor der Universidade Pedagogica Maputo) und Prof. Axel Gehrmann (Geschäftsführender Direktor am ZLSB) zum Thema „Schulen der Zukunft“.
Prof. Ronald Tetzlaff (Chief Officer Technologietransfer und Internationalisierung) stellte die Internationalisierung an der TU Dresden vor. Im Anschluss hatten die Studierenden die Möglichkeit, Kontakte mit den Gästen für mögliche Auslandsaufenthalte im Rahmen ihres Lehramtsstudiums zu knüpfen.
Die Querschnittsthemen Inklusion und Heterogenität sowie Digitalisierung sind Gegenstand der Arbeit der Kolleg:innen weltweit. Im Workshop "Multi-Cultural and Inclusive Classrooms" stellten die Gäste ihre Forschungsergebnisse und Erfahrungen, darunter interkulturelle Projekte, gemeinsame Schulen im jüdisch-arabischen Kontext und die Rolle des Multilingualismus für eine nachhaltige Entwicklung vor. Ein weiterer Workshop mit dem Titel "Digital Technologies and Learning" behandelte aktuelle Herausforderungen und Chancen des digitalen Lernens in verschiedenen Ländern. Die Beiträge bezogen sich auf die Themen Datenschutz, Kosten für digitale Medien im Unterricht, verfügbare Werkzeuge und Dienste sowie die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung.
Ebenso wie die Schlüsselkompetenzen ist der Lehrkräftemangel eine Herausforderung, mit der nahezu alle Bildungssysteme konfrontiert sind. Im Workshop "Teacher Profession and Teaching as Second Career" wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Lehrerkräftebildung herausgearbeitet. Die Teilnehmer:innen diskutierten den Lehrkräftemangel, alternative Ausbildungsprogramme wie den Seiteneinstieg und die Anforderungen, mit denen Lehrkräfte in der heutigen Zeit konfrontiert sind. Dadurch ergaben sich viele Felder für zukünftige Kollaborationen.
Im Anschluss erhielten die Teilnehmenden einen Einblick in das Sächsische Staatsministeriums für Kultus. Das Treffen, das von Werner Glowka (Leiter der Abteilung 3 - Grundsatz/ Berufsbildende Schulen) sowie Dr. Georg Ronny Müller und Nicolai Schenke geleitet wurde, bot eine einladende Plattform für einen regen Austausch von Ideen und Strategien, darunter das Strategieprojekt "Bildungsland Sachsen 2030". Im Landesamt für Schule und Bildung (LASUB) stellten Hans-Dieter Kretschmann (Abteilungsleiter) und Doris Kästner (Hauptausbildungsleiterin am LASUB) die zweite Phase der Lehrkräftebildung in Sachsen vor. Sie gaben den Zuhörer:innen einen Überblick über die Organisation, die Dauer des Vorbereitungsdienstes sowie das Curriculum und luden zu einem aktiven Austausch ein. Ein Teil der Gruppe besuchte zudem das SchoolLab der Fakultät Informatik der TUD und lernte die deutsche Bildungslandschaft mit Zielen und Herausforderungen im Bereich des Informatikunterrichts kennen.
Aus den Ideen aus den Workshops wurden in weiteren Runden zukünftige Kooperationsmöglichkeiten und Szenarien für Mobilitäten zwischen den Partnereinrichtungen abgeleitet. Dazu stellten die Teilnehmenden beispielhafte Projekte vor, die erfolgreiche Praxismodelle veranschaulichen. Kunto Nurcahyoko (Vize-Rektor der Catholic University of Saint Augustine of Hippo) präsentierte verschiedene Schwerpunkte des Borneo-Mobilitätsprogramms. Dr. Dr. phil. Julia Koinova-Zöllner (Dozentin und Erasmus+ Koordinatorin Fakultät Erziehungswissenschaften) stellte das Konzept "Inklusion International" vor, um Lehramtsstudierende bei der Motivation, Planung und Durchführung von Praktika und Studienaufenthalten im Ausland besser zu unterstützen. Dr. Esther Namugumya (Dekanin der School of Education, Nkumba University) gab einen Überblick über das Bildungssystem und die Schulen in Uganda und betonte die interkulturellen und gemeinschaftsbezogenen Vorteile der internationalen Mobilität.
Zum Schluss hatten die Gäste die Möglichkeit, in verschiedenen Schulen und Einrichtungen zu hospitieren: In der freien Evangelischen Schule in Coswig, dem MANOS Gymnasium und der 117. Grundschule. Ein Teil der Gruppe besuchte einen Workshop im Rahmen des Seiteneinstiegsprogramms BQL an der Dresden International University.
Die International Networking Days waren ein großer Erfolg und boten eine wertvolle Möglichkeit, den globalen Dialog und die Zusammenarbeit in der Lehrkräftebildung zu stärken und neue Impulse zu setzen.