Hauptseminar 2011: "FABEC"
Seitens des Lehrstuhls wurde das Hauptseminar durch Prof. Dr. Hartmut Fricke, Kati Ahnert, Franziska Dieke-Meier und Bernd Oreschko betreut. Zudem unterstützten Herr Dr. T. Bierwagen und Herr Dr. R. Leemüller von der Deutschen Flugsicherung (DFS) unsere Studenten auch in diesem Jahr aktiv von Seiten der Praxis.
Neben der Bearbeitung der fachlichen Fragestellungen hat das Hauptseminar das Ziel, die erforderlichen Fähigkeiten des Projektmanagements zu trainieren. So steht für die Studierenden die eigenständige Projektarbeit mit den Facetten des Zeitmanagements und der Meilensteinerfüllung, der Selbstorganisation und des Teamworks auch im Vordergrund bei der Bearbeitung der Aufgabenstellung. Die notwendigen Tätigkeiten des Projektmanagements sind von der Projektleitung zu überwachen, zu steuern und ggf. zu delegieren.
Durch folgende Gruppen wurde das Projekt bearbeitet:
Projektleitung & Strategieplanung | Florian Egner, Katja Gaunitz |
ATFM & ATC | Nadine Schick, Nancy Bienert, Tobias Albert, Matthias Asmus, Eva Lehmann, Ulrike Griesmann, Marie Kaden, Anne Kühn, Juliane Groh |
Flugleistung | Johannes Baumgarten, Jan Zilger, Michael Nimsch, Jens Boden, Thomas Zeh |
Flugplätze | André Thielmann, André Preusker, Sebastian Härtlein |
Legal Aspects | Robert Langer, Stephan Haake, Maximilian Martin, Katja Schömer |
Experimentelle Umsetzung | Ulrike Wilde, Kai Koal, Martin Menzel |
Die Europäische Union startete, unter der Leitung von EUROCONTROL, im Rahmen ihrer "Single European Sky" Initiative zur Schaffung eines einheitlichen Luftraumes in Europa im Jahr 2005 das Programm "Single European Sky Air Traffic Management Research" (SESAR). Durch dieses Programm soll ein neues, einheitliches und leistungsfähiges europäisches Air Traffic Management System (ATM System) entwickelt und implementiert werden um Luftraumstrukturen, Verfahrensweisen und Techniken an die tatsächlichen und zukünftigen Bedürfnissen anzupassen. Derzeit wird der Luftraum über Europa von 36 verschiedenen Flugsicherungsorganisationen kontrolliert, wobei zumeist andere Techniken und Verfahren zur Kontrolle des jeweiligen Luftraums angewandt werden. Die nationalen Staatsgrenzen finden sich weitestgehend auch im Aufbau des Luftraums wieder, was im Hinblick auf Kapazität und Organisation leider oftmals nicht das Optimum darstellt. Luftfahrzeuge können zudem unter den aktuellen Voraussetzungen nicht auf der direkten Route ihre Ziele anfliegen, was aus Sicht des Flugbetriebs umständlich und kostenintensiv ist. Mit dem prognostizierten Verkehrswachstum bis zum Jahr 2025 sind mit den steigenden Verkehrszahlen bei dem derzeitigen etablierten ATM-System auch häufigere Verspätungen und durch ungünstige Streckenführungen verursachte höhere Emissionen zu erwarten. Im Rahmen von SESAR sind diverse Functional Airspace Blocks (FAB) entlang der Hauptverkehrsströme definiert worden. Ein FAB ist ein länderübergreifendes Luftraumsegment, wobei angegliederte Staaten ihre jeweilige nationale Hoheit beibehalten.
Der Functional Airspace Block Europe Central (FABEC) umfasst die zivilen und militärischen Flugsicherungsanbieter aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und der Schweiz. Neben den Sektoren sollen auch Techniken und Flugverfahren innerhalb der FAB abgestimmt werden, die wiederrum Auswirkungen auf den Flugbetrieb und die Flugplätze haben. Ziel ist es, den Flugverkehr auch künftig sicher, effektiv und umweltfreundlich zu gestalten.
Ziel des Hauptseminars war es, die Anforderungen, die sich unter Berücksichtigung des "Feasibilty Study Report" und dem SESAR "Concept of Operations" an den FABEC Luftraum stellen, für einen Planungszeitraum bis zum Jahr 2025 zu untersuchen. Weiter sollten erreichbare Verbesserungen bezüglich der Targets abgeschätzt und Handlungsempfehlungen im Hinblick auf notwendige Änderungen für die Bereiche ATM, ATC, Flugleistung und -betrieb sowie Flugplätze abgeleitet werden.
Die angestrebten Änderungen waren zudem mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen abzustimmen und mit selbst entwickelten Änderungsvorschlägen für den Luftraum und die Routenstruktur gegeneinander abzuwägen. Auf Grundlage dieser Vorbetrachtungen war eine neue FABEC-konforme Luftraumstruktur zu entwerfen.
Im Ergebnis war eine Gegenüberstellung der aktuellen Luftraumsituation, allen Änderungen durch FABEC und der selbst entwickelten Luftraumstruktur bezüglich
- Auswirkungen auf die Luftraumstruktur,
- Verfahren, Arbeitsanweisungen und Arbeitslast der Lotsen,
- Anbindung der Bodeninfrastruktur (Flugplätze),
- notwendigen rechtliche Rahmenbedingungen und
- Anforderungen an den Flugbetrieb und -verfahren
plakativ zu erstellen, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Die Ergebnisse sollten beispielhaft anhand zu definierender Verkehrsszenarien experimentell mit Hilfe einer Simulationsumgebung validiert werden.
Hinweis
Alle Ausarbeitungen haben den Charakter eines studentischen Planungsprojektes.
Die Technische Universität übernimmt keinerlei Gewährleistung für die wissenschaftliche Qualität und die Richtigkeit der Ergebnisse. Eine Veröffentlichung / Weitergabe / Verwendung der Ausarbeitungen ganz oder teilweise bedarf des Einvernehmens mit der TU Dresden. Bitte wenden Sie sich hierzu an das Sekretariat der Professur.