Hauptseminar 2016: "Gestaltung eines ökoeffizienten Luftverkehrssystems"
Das Hauptseminar wurde durch den Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Hartmut Fricke sowie durch die Lehrstuhlmitarbeiter Kati Ahnert und Judith Rosenow betreut. Seitens der Praxis unterstützten Herr Dr. T. Bierwagen und Herr Dr. R. Leemüller von der Deutschen Flugsicherung (DFS) sowie Herr Dr. Michael Schultz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR). Für dieses Engagement möchten wir uns an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken!
Neben der Bearbeitung der fachlichen Fragestellungen hat das Hauptseminar das Ziel, die erforderlichen Fähigkeiten des Projektmanagements zu trainieren. So steht für die Studierenden die eigenständige Projektarbeit mit den Facetten des Zeitmanagements und der Meilensteinerfüllung, der Selbstorganisation und des Teamworks auch im Vordergrund bei der Bearbeitung der Aufgabenstellung. Die notwendigen Tätigkeiten des Projektmanagements sind von der Projektleitung zu überwachen, zu steuern und ggf. zu delegieren.
Projektleitung und Mediation | Valentin Minning |
Luftverkehrsgesellschaft | Frederike Heilmann, Fabian Kalb |
Verkehrsflusssteuerung | Christopher Baumjohann, August Lyska |
Luftfahrzeugtechnik und Konstruktion | Alina Yeruzel, Richard Hofmann |
Zweifelsohne besteht eine dringliche Notwendigkeit für ökologisch nachhaltige Verkehrsangebote. Das aktuelle 5. Luftfahrtforschungsprogramm (LuFo V) fokussiert daher mit der Förderlinie "Ökoeffizientes Fliegen" insbesondere die Erforschung aussichtsreicher Technologien für ein umweltverträgliches Luftverkehrssystem bis zum Jahr 2050. Dieser Anspruch erfordert jedoch neben technischen Anpassungen auch die Optimierung/Neuentwicklung von betrieblichen Verfahren.
Zahlreiche betriebliche Einschränkungen in der Flugdurchführung, die weder eine ökoeffiziente noch kosteneffiziente Lösung des Optimierungsproblems darstellt, sind derzeit durch Sicherheitsaspekte und aktuelle Kapazitätsprobleme im europäischen Luftraum definiert. Ökoeffiziente Optimierungsansätze der Trajektorie beschränken sich auf die an den Brennstoffverbrauch gekoppelten CO2 Emissionen, da diese bereits im Emissionshandel berücksichtigt werden. Hiermit wird jedoch nur ein bereits vorhandenes, kostenreduzierendes Optimierungsziel verfolgt. Lediglich in Bodennähe wird eine Flugtrajektorie zusätzlich in Bezug auf Fluglärm bewertet. Zudem erfolgt eine gewisse Internalisierung externer Effekte, insbesondere des Lärms und der NOx Emissionen, über die Flughafenentgelte einiger Flughäfen. Selbst unter den ökologischen Aspekten kristallisieren sich konfligierende Zielkriterien heraus. So entspricht eine Trajektorie, welche die Bildung von Kondensstreifen vermeidet, nicht einer Kohlendioxid- oder Stickoxid-minimierten Trajektorie. Die derzeitige ökologische Bewertungsgrundlage ist damit keinesfalls vollständig und damit für die Flugtrajektoriengestaltung unzureichend, denn Letztere wird künftig die Ansprüche der ökologischen Nachhaltigkeit, der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit vorhersehbar als gleichrangig zu erachten haben.
Ziel des Hauptseminars 2016 ist die Entwicklung eines Konzeptes zur Reduzierung von Emissionen und Kosten im Luftverkehr unter Beibehaltung der Sicherheitsstandards auf höchstem Niveau. Dabei sind die Emissionskenngrößen zu analysieren und auf technische, operationelle und rechtliche Innovationen zu prüfen. Des Weiteren sind im Verlauf des Hauptseminars Einzelflugtrajektorien mit Planungsgruppen-spezifischen Zielkriterien zu entwickeln, die im Ergebnis vergleichend gegenüberzustellen sind. Zudem sind darauf aufbauend durch Zusammenarbeit aller Arbeitsgruppen im Projektverlauf die Grenzen des öko- und kosteneffizienten, sicherheitsoptimierten Luftverkehrssystems auszuloten.
Das Hauptseminar richtet sich an Studierende des Studienganges Verkehrsingenieurwesen, welche im 8. Semester (SS 2016) die Vertiefung Verkehrssystemtechnik und Logistik besuchen.
Die Bearbeitung der Aufgaben erfolgt im Sommersemester 2016 unter anderem jeden Freitag in der zweiten und dritten Doppelstunde während den Workshops und in Progressreports (29.04., 03.06., 08.07.). Die Ergebnisse sowie der Endbericht wird am 15.07.2016 vor einem interessierten Publikum mit Vertretern der Praxis von den Studierenden präsentiert.
Hinweis
Alle Ausarbeitungen haben den Charakter eines studentischen Planungsprojektes. Die Technische Universität Dresden übernimmt keinerlei Gewährleistung für die wissenschaftliche Qualität und die Richtigkeit der Ergebnisse. Eine Veröffentlichung / Weitergabe / Verwendung der Ausarbeitungen ganz oder teilweise bedarf des Einvernehmens mit der TU Dresden. Bitte wenden Sie sich hierzu an das Sekretariat des Lehrstuhls.