Lehrveranstaltungen
Inhaltsverzeichnis
- Proseminar: "Wissenschaft und Werturteile", SS 2008
- Proseminar "Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften", WS 2008/09
- Proseminar "Begriffliche Wahrheit", SS 2009
- Proseminar "Soziale Ontologie", WS 2009/10
- Seminar "Natürliche Arten", SS 2010
- Proseminar "Einführung in die Ontologie", WS 2010/11
- Proseminar "Philosophie und Psychiatrie", SS 2011 (HU Berlin)
- Proseminar "Kulturelle Identitäten", WS 2011/12 (HU Berlin)
- Proseminar "Intentionalität und Kollektive Intentionalität", SS 2012 (HU Berlin)
- Proseminar "Universalien, Arten, Eigenschaften", WS 2012/13 (HU Berlin)
- Proseminar "Soziale Erkenntnistheorie", SS 2013 (HU Berlin)
- Proseminar "Einführung in die Erkenntnistheorie", WS 2013/14
- Proseminar "Wissenschaft und Politik", WS 2013/14
- Proseminar "Intentionalität und kollektive Intentionalität", WS 2013/14
- Seminar "Wissenschaftlicher Pluralismus", SS 2014
- Textproseminar "Karl Popper: Logik der Forschung", SS 2014
- Proseminar "Grundfragen der Metaphysik und Ontologie", SS 2014
- Proseminar "Die Philosophie der Philosophie", WS 2014/15
- Proseminar "Einführung in die Wissenschaftstheorie", WS 2014/15
- Seminar "Epistemische Autorität", SS 2015
- Proseminar "Überreden und Überzeugen", SS 2015
- Proseminar "Theorien und Paradigmen", WS 2015/16
- Proseminar "Einführung in die Sprachphilosophie", WS 2015/16
- Proseminar "Objektivität", SS 2016
- Proseminar "Zeichen und Symbole", SS 2016
- Proseminar "Personale Identität", WS 2016/17
- Proseminar "Wissens- und Forschungsgemeinschaften", WS 2016/17
- Proseminar "Nelson Goodman", SS 2017
- Proseminar "Angewandte Erkenntnistheorie", SS 2017
- Proseminar "Einführung in die Wissenschaftstheorie", SS 2017
- Proseminar "Metaphysisches Fragen", WS 2017/18
- Proseminar "Grundfragen der Sozialontologie", WS 2017/18
- Seminar "Verstehen und Erklären in der Wissenschaft", WS 2017/18
- Textproseminar "Peter Strawson: Analyse und Metaphysik", SS 2018
- Proseminar "Dissens und Konsens", SS 2018
- Proseminar "Fiktion, Wirklichkeit und Erkenntnis", SS 2018
- Proseminar "Philosophie des Geistes", WS 2018/19
- Seminar "Intersubjektives Verstehen", WS 2018/19
- Proseminar "Erkenntnis und Moral als Ziel von Entlarvungsargumenten", WS 2018/19
- Textproseminar "McGinn: Grundprobleme der Philosophie", SS 2019
- Seminar "Vertrauen und Erkenntnis aus zweiter Hand", SS 2019
- Proseminar "Grundfragen der Handlungstheorie", SS 2019
- Proseminar "Skepsis und Skeptizismus", WS 2019/20
- Proseminar "Fragen der Wissenschaftstheorie", WS 2019/20
- Proseminar "Philosophie der Zukunft und Zukunftsforschung", WS 2019/20
- Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2020
- Proseminar "Philosophie der Einzelwissenschaften", SS 2020
- Proseminar "Relativismus", SS 2020
- Proseminar "Empathie", SS 2020
- Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", WS 2020/21
- Proseminar "Philosophie der Emotionen", WS 2020/21
- Seminar "Philosophische Kosmologie", WS 2020/21
- Textproseminar "John Stuart Mill: Über die Freiheit", WS 2020/21
- Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2021
- Proseminar "Philosophie des Geistes", SS 2021
- Seminar "Selbsterkenntnis und Selbsttäuschung", SS 2021
- Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", WS 2021/22
- Seminar "Intelligenz, künstliche Intelligenz, Superintelligenz", WS 2021/22
- Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2022
- Hauptseminar "Gesundheit und Krankheit – Fragen der Medizintheorie", SS 2022
- Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", WS 2022/23
- Hauptseminar "Analytische Philosophie der Technik", WS 2022/23
- Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2023
- Hauptseminar "Philosophische Aspekte des Digitalen und der Digitalisierung", SS 2023
- Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", WS 2023/24
- Hauptseminar "Transhumanismus und Posthumanismus", WS 2023/24
- Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2024
- Hauptseminar "Technologie- und Forschungsethik", SS 2024
- Hauptseminar "Szientismus und wissenschaftlicher Imperialismus", WS 2024/25
Proseminar: "Wissenschaft und Werturteile", SS 2008
Wissenschaft hat das Bestehen oder Nicht-Bestehen von Sachverhalten zu konstatieren, nicht aber zu bewerten; sie hat zu sagen, was ist, nicht, was sein soll. Werturteilsfreiheit gilt als zentrale Forderung an die Wissenschaft, die deren Objektivität sicherstellen soll. Aber ist diese Forderung – praktisch und prinzipiell – überhaupt einlösbar? Wird sie nicht gar sogleich ad absurdum geführt, wenn man zugesteht, daß Werturteilsfreiheit (wie Objektivität, Neutralität usw.) selbst ein Wert ist? Eine in der gegenwärtigen Wissenschaftstheorie intensiv und kontrovers diskutierte Möglichkeit, diese Schwierigkeit zu umgehen, liegt eventuell in der Unterscheidung zwischen epistemischen und nicht-epistemischen Werten. Vielleicht noch grundlegender wird das Ideal wissenschaftlicher Werturteilsfreiheit jedoch durch die Behauptung in Frage gestellt, Wert- und Sachaussagen ließen sich prinzipiell schon semantisch überhaupt nicht sauber voneinander trennen.
Im Seminar sollen die klassischen Debatten zum Problem der Werturteilsfreiheit anhand einschlägiger Texte rekapituliert und grundlegende Problemstellungen erörtert werden (z.B. Max Weber und der „Werturteilsstreit“, „Positivismusstreit“). Aber auch einige Aspekte der aktuellen Diskussion sollen behandelt werden.
Raum: BZW/0154
Zeit: Mo (3) [11.10 – 12.40 Uhr], 2 SWS, Beginn: 07.04.08
Fachrichtung nach BA-Studienordnung Philosophie: Phil-AM 1, Phil-ErgAM 1 „Theoretische Philosophie“ (Wissenschaftstheorie), Phil-AM3, Phil-ErgAM 3 „Philosophie der Wissenschaft und Technik“ (Philosophie der Wissenschaften, Wissenschaftstheorie)
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: Weitere philosophische Disziplin
Leistungsnachweis: möglich
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Proseminar "Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften", WS 2008/09
Unsere grundlegenden Vorstellungen über die Klassifikation der Wissenschaften (insbesondere die Einteilung in Natur- und Geisteswissenschaften) sind im wesentlichen im 19. Jahrhundert geprägt worden. Besonders im Umfeld der hermeneutischen und neukantianischen Philosophie wurde argumentiert, dieser Einteilung lägen völlig verschiedene, inkommensurable methodische Prinzipien zugrunde („erklären vs. verstehen“ bei Dilthey, „nomothetisch vs. idiographisch“ bei Windelband und Rickert). In zahlreichen Debatten seitdem ist der Sinn dieser Unterscheidungen verteidigt, aber auch in Frage gestellt worden, indem etwa darauf insistiert wurde, dass gar nicht grundlegend verschiedene Typen von Wissenschaft, sondern vielmehr eine einzige „Einheitswissenschaft“ mit einer – wenigstens im Prinzip – universalen Methode existiere. Das Seminar setzt sich die kritische Rekapitulation und Rekonstruktion dieser Debatten zum Ziel.
Einführend eignet sich zur Vorbereitung: Jordi Cat, “The Unity of Science”, http://plato.stanford.edu/entries/scientific-unity. Weitere Literatur wird zu Beginn des Semesters vorgestellt.
Raum: BZW/A154
Zeit: Mo (3) [11.10 – 12.40 Uhr], 2 SWS, Beginn: 13.10.08
Fachrichtung nach BA- Studienordnung Philosophie: Phil-AM 1, Phil-Erg AM 1 „Theoretische Philosophie“ (Wissenschaftstheorie), Phil-AM 3, Phil-Erg AM 3 „Philosophie der Wissenschaft und Technik“ (Wissenschaftstheorie), Phil-AM LA
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: Theoretische Philosophie (Wissenschaftsphilosophie)
Leistungsnachweis: möglich
Seminarplan
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Proseminar "Begriffliche Wahrheit", SS 2009
Die moderne Unterscheidung von synthetischen und analytischen Urteilen wurde entscheidend von Kant geprägt, sie wird bis in die Gegenwart kontrovers diskutiert und ist nicht zuletzt für die „analytische“ Philosophie von grundlegender Bedeutung. Die Wahrheit analytischer Sätze wie „Junggesellen sind unverheiratet“ ergibt sich – so die überkommene Lehre – allein aus der Bedeutung der enthaltenen Begriffe. Im Seminar sollen die wichtigsten klassischen und gegenwärtigen philosophischen Positionen (u.a. Kant, Frege, Quine, Wittgenstein, Putnam, Williamson) behandelt werden. Dabei sollen Fragen diskutiert werden wie z.B.: worum genau handelt es sich bei analytischen im Unterschied zu synthetischen/empirischen Sätzen?; ist diese Unterscheidung sinnvoll, kann und sollte sie aufrecht erhalten werden?; ist die Unterscheidung starr oder dynamisch, trennscharf oder unscharf?; worin genau besteht ihre Bedeutung für die Philosophie?
Vorbereitend kann gelesen werden: Georges Rey: The Analytic/Synthetic Distinction, SEP (2008), http://plato.stanford.edu/entries/analytic-synthetic/
Raum: ABS/105
Zeit: Do (3), 2 SWS
Modul nach BA-Studienordnung: Aufbaumodul „Theoretische Philosophie“ (Phil-AM 1, Phil-Erg AM 1), Bereiche: Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie
Fachrichtung nach Magister-/ Lehramtsstudienordnung; sonstige Verwendbarkeit, Leistungsnachweis: Theoretische Philosophie: Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie; Leistungsnachweis: möglich
Seminarplan
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Proseminar "Soziale Ontologie", WS 2009/10
In der „sozialen Ontologie“ wird danach gefragt, was das Sein von Institutionen, sozialen Gruppen, kulturellen Artefakten oder anderen „sozialen Objekten“ ausmacht, wie diese Entitäten konstituiert sind, worin ihr ontologischer Status besteht. Eine weithin geteilte Intuition besteht dabei darin, dass das Sein dieser Entitäten, anders als das natürlicher Gegenstände, in irgendeiner besonderen Form „bewusstseinsabhängig“ sein muss. So scheint etwa ein bestimmtes Stück Papier nur solange und insofern ein Geldschein zu sein, wie die sozialen Akteure es kollektiv als solchen behandeln. Neben den ontologischen, metaphysischen und sozialphilosophischen Grundlagen soll ein Schwerpunkt des Seminars auch auf einer wissenschaftstheoretischen Frage liegen: Welche methodologischen Konsequenzen ergeben sich für die Sozial-, Kultur-, und Humanwissenschaften, die es ja insbesondere mit der Erforschung sozialer Realität zu tun haben, wenn deren ontologischer Status sich tatsächlich als signifikant von jenem der physischen Natur verschieden erweisen sollte?
Raum: ABS/214
Zeit: Mo (3), 2 SWS, Beginn: 12.10.09
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung: Phil-AM1, Phil-AM LA, Phil-ErgAM1, Phil-AM3, Phil-ErgAM3, Bereiche: Metaphysik und Ontologie, Wissenschaftstheorie
Fachrichtung nach Magister-/ Lehramtsstudienordnung; sonstige Verwendbarkeit, Leistungsnachweis: Theoretische Philosophie (Metaphysik & Ontologie, Wissenschaftstheorie); Leistungsnachweis: möglich
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Seminar "Natürliche Arten", SS 2010
Jorge Luis Borges erzählt, einer "gewissen chinesischen Enzyklopädie" zufolge seien die Tiere in die folgenden Gruppen eingeteilt: a. Tiere, die dem Kaiser gehören, b. einbalsamierte Tiere, c. gezähmte Tiere, d. Milchschweine, e. Sirenen, f. Fabeltiere, g. herrenlose Hunde, h. in diese Gruppierung gehörige, i. die sich wie Tolle gebärden, j. unzählbare, k. die mit einem ganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sind, l. und so weiter, m. die den Wasserkrug zerbrochen haben, n. die von weitem wie Fliegen aussehen. Gegenüber einer solchen Klassifikation, die uns als merkwürdig, artifiziell, ja absurd erscheint, existieren Einteilungen, die offenbar irgendwie „natürlicher“ sind, z.B. die Einteilung der Tiere in Spezies, wie sie in der modernen Biologie üblich ist. Solche Einteilungen – ein weiteres häufig angeführtes Beispiel sind die chemischen Elemente – werden in der Philosophie unter dem Stichwort „natürliche Arten“ diskutiert. Aber was genau unterscheidet vermeintlich „natürliche Klassifikationen“ von einer so wunderlichen wie der von Borges? Im Mittelpunkt des Seminars werden Theorien natürlicher Arten stehen, u. a. diejenigen von Quine, Putnam und Kripke, sowie neuere Ansätze wie Duprés oder Boyds „property-cluster“-Theorie. Diskutiert werden sollen die metaphysischen, semantischen und wissenschaftstheoretischen Aspekte und Implikationen dieser Theorien. Daneben soll aber auch eine breitere Perspektive auf philosophische Probleme im Zusammenhang mit Klassifikationen und Kategorisierungen allgemein eröffnet werden, etwa das Universalienproblem, die Frage der linguistischen Relativität, den Prototypenansatz und die Problematik von Artunterscheidungen und Klassifikationen in unterschiedlichen natur- bzw. sozial-/humanwissenschaftlichen Disziplinen (kontroverse philosophische Überlegungen gibt es in diesem Zusammenhang bspw. bezüglich medizinischer und psychiatrischer Klassifizierungssysteme der Krankheiten und Störungen oder der Einteilung von Menschen in verschiedene Rassen).
Einführend: Bird, Alexander/Tobin, Emma: Natural Kinds, in: SEP (2008), http://plato.stanford.edu/entries/natural-kinds/
Weitere Literatur wird zu Semesterbeginn vorgestellt.
Raum: ASB/328
Zeit: Mo (5), 2 SWS, Beginn: 12.4.2010
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung: Phil-SM 1, Phil-SM LA
Fachrichtung nach Magister-/ Lehramtsstudienordnung; sonstige Verwendbarkeit, Leistungsnachweis: Theoretische Philosophie (Metaphysik & Ontologie, Wissenschaftstheorie, Sprachphilosophie); Leistungsnachweis: möglich
Seminarplan
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Proseminar "Einführung in die Ontologie", WS 2010/11
Die Ontologie („Lehre vom Sein“) untersucht die allgemeinsten Kategorien, mit denen wir das, was es gibt, überhaupt erfassen, etwa „Sein/Existenz“, „Gegenstand“, „Eigenschaft“, „Ereignis“, „Tatsache“ oder „Teil/Ganzes“. Aber auch eine Frage wie „Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?“, die zu den radikalsten und traditionsreichsten der abendländischen Philosophie gehört, kann als im weiteren Sinn ontologische aufgefasst werden. Im Seminar werden jeweils auf Grundlage eines Einführungskapitels, einer klassischen oder einer aktuellen Abhandlung grundlegende ontologische Begriffe und Problemstellungen behandelt.
Raum: ABS / 216
Zeit: Mo (5) [14.50 – 16.20 Uhr], 2 SWS, Beginn: 11.10.10
Fachrichtung nach BA-Studienordnung Philosophie: Phil-AM 1, Phil-AM LA, Phil-ErgAM 1 „Theoretische Philosophie“ (Metaphysik & Ontologie)
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: „Theoretische Philosophie“ (Metaphysik & Ontologie)
Leistungsnachweis: möglich
Seminarplan
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Proseminar "Philosophie und Psychiatrie", SS 2011 (HU Berlin)
Die Entwicklung der‚nächsten Generation’ psychiatrischer Klassifikationssysteme (DSM-V und ICD-11) und die damit einhergehende Grundlagendiskussion ist in vollem Gange. Das lässt im Grenzbereich zwischen Philosophie und Psychiatrie angesiedelte Probleme, von denen viele bereits seit Jahrzehnten intensiv untersucht werden, nach wie vor besonders aktuell erscheinen. Dabei handelt es sich sowohl um ontologische Fragen (nach der Realität von ‚Geisteskrankheiten’), als auch um wissenschaftstheoretische (etwa nach dem Status psychiatrischer Erklärungen) und ethisch-normative Fragen (z.B.: Welche Auswirkungen haben psychische Störungen auf Handlungsfähigkeit, Freiheit und Verantwortlichkeit der Betroffenen?). Nicht zuletzt sind aber auch Bezüge zur Philosophie des Geistes evident, denn das Studium der Störungen hat sich zunehmend als fruchtbar erwiesen für das Verständnis grundlegender Strukturen und Funktionsweisen von Gehirn und Bewusstsein überhaupt.
Literatur: Einen ersten Überblick über einige der zu behandelnden Fragestellungen liefern dieArtikel von Dominic Murphy: Philosophy of Psychiatry, SEP 2010, http://plato.stanford.edu/entries/psychiatry/ und Christian Perring: Mental Illness, SEP 2001/2010, http://plato.stanford.edu/entries/mental-illness/
Weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars vorgestellt.
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Proseminar "Kulturelle Identitäten", WS 2011/12 (HU Berlin)
Kulturelle (soziale, kollektive usw.) Identitäten stellen einen in den jüngeren Kulturwissenschaften prominenten Untersuchungsgegenstand dar. So werden etwa nationale, ethnische, sexuelle, religiöse oder Rassen-Identitäten und ihre jeweilige historische Genese diskutiert. Doch was eigentlich kulturelle Identitäten genau sind, ist häufig unklar. Das Seminar widmet sich dieser Frage nach den begrifflichen Grundlagen des Konzepts der kulturellen Identität. Dabei muss u.a. dieser Begriff von anderen Identitätskonzepten unterschieden und die Bezüge zwischen diesen klargemacht werden, wobei etwa an numerische oder qualitative Identität im logisch/ontologischen Sinn zu denken ist, an personale Identität im metaphysischen Sinn oder an das "Identitätsbewusstsein", dessen Herausbildung und dessen Störungen in Psychologie und Psychopathologie thematisiert wird. Darüber hinaus wird zu fragen sein, wie das einer kulturellen Identität entsprechende Bewusstsein im Selbst eines Individuums verankert ist und welche Selbstkonzepte (z.B. minimales Kern-Selbst vs. autobiographisch-narratives Selbst) dabei zu berücksichtigen sind. Schließlich stehen sozialontologische Bezüge zur Konstitution von sozialen Kollektiven und Fragen zu ethischen Aspekten und zur "Identitätspolitik" auf der Agenda des Seminars.
Literatur: Es sollen Texte gelesen werden u.a. von Ian Hacking, Anthony Appiah, Daniel Dennett, Sydney Shoemaker, Charles Taylor, Akeel Bilgrami und Linda Alcoff.
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Proseminar "Intentionalität und Kollektive Intentionalität", SS 2012 (HU Berlin)
„Die Regierung beabsichtigt, den Gesetzentwurf so schnell wie möglich einzubringen, und hofft auf eine zügige Verabschiedung durch das Parlament. Sie glaubt, damit einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten zu können.“ Sätze wie diese werden ständig geäußert; sie klingen nicht ungewöhnlich. Und doch steckt in ihnen mehr philosophischer Sprengstoff, als auf den ersten Blick ersichtlich sein mag. Immerhin wendet man in ihnen intentionales Vokabular auf kollektive Akteure – hier die Regierung – an. Aber kann eine Gruppe etwas im eigentlichen Sinne beabsichtigen, hoffen, glauben? In der philosophischen Tradition ist Intentionalität in erster Linie als Merkmal individueller Geisteszustände gedacht worden: Dort sind es immer einzelne Subjekte, die denken, glauben oder planen. Um keinen ominösen „Gruppengeist“ postulieren zu müssen, könnte es daher naheliegend erscheinen, Sätze, in denen Kollektiven derartige intentionale Zustände zugeschrieben werden, einfach als metaphorische Redeweise abzutun und zu sagen, dass nicht das Kollektiv das eigentliche Subjekt des Zustands ist, sondern dass sich die einzelnen Mitglieder in den entsprechenden Zuständen befinden und im Grunde eine Art Akkumulation der Zustandszuschreibungen gemeint sei. Allerdings stößt eine solche reduktive Strategie auf erstaunliche Schwierigkeiten.
Das Seminar widmet sich zunächst den Ursprüngen des (individualistischen) Begriffs der Intentionalität bei Brentano und Husserl und neueren Debatten dazu innerhalb der Philosophie des Geistes. Darüber hinaus sollen Überlegungen zur kollektiven Intentionalität behandelt werden, die um die Schwierigkeiten reduktiver Erklärungen kreisen (Searle, Gilbert, Tuomela), und die Rolle geteilter Intentionalität für unsere Kommunikation, unsere kulturelle Evolution, unser Mensch-Sein zum Gegenstand haben (Tomasello).
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Proseminar "Universalien, Arten, Eigenschaften", WS 2012/13 (HU Berlin)
Wenn zwei Dinge in einer oder mehreren Eigenschaften übereinstimmen, wenn z.B. beide rot sind, dann haben sie etwas gemeinsam, sie sind – in dieser Hinsicht – einander ähnlich. Dieser scheinbar simple Sachverhalt ist der Ausgangspunkt für eines der ältesten und bedeutendsten philosophischen Probleme. Denn was genau heißt es, dass ein Ding „eine Eigenschaft hat“? Muss man, um dies zu verstehen, zusätzlich zu den beiden erwähnten roten Dingen noch so etwas wie „die Röte“, d.h. eine Universalie, annehmen? Immerhin gibt es das Wort „Röte“ als eigenständige substantivierte Form in unserer Sprache, und von den meisten Substantiven her sind wir es ja gewohnt, dass es Dinge gibt, auf die sie sich beziehen. Doch was für ein Ding sollte „die Röte“ sein? Das Seminar wird sich teilweise mit wichtigen philosophiehistorischen Stationen des „Universalienstreits“, vor allem aber mit neueren systematischen Lösungsansätzen beschäftigen. Eine wichtige Rolle soll ferner die häufig gemachte Unterscheidung zwischen Eigenschaften und Arten spielen. Dabei wird angenommen, dass die Artzugehörigkeit das für ein Ding Wesentliche ist. Jemand ist zum Beispiel von seiner Artzugehörigkeit her (seinem Wesen nach) ein Mensch; er kann nicht aufhören, ein Mensch zu sein, ohne aufzuhören zu existieren. Demgegenüber kann er eine seiner Eigenschaften wie etwa die Unwissenheit verlieren und trotzdem weiterexistieren. Hier zeichnet sich ab, dass die Verständigung über Universalien/Eigenschaften/Arten auch von großer Bedeutung für das ontologische Verständnis von Einzeldingen ist. Was es für ein Einzelding heißt, sich – bis zu einem gewissen Grad – verändern zu können und dennoch dasselbe zu bleiben, steht beispielsweise in enger systematischer Verbindung mit der Art-/Eigenschafts-Unterscheidung.
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Proseminar "Soziale Erkenntnistheorie", SS 2013 (HU Berlin)
Die Erkenntnistheorie beschäftigt sich damit, was Wissen ist, auf welchen Quellen es beruht, wie es zustande kommt und gerechtfertigt werden kann und ob wir überhaupt welches erlangen können. Lange Zeit haben sich Erkenntnistheoretiker vor allem mit individuellen Wissensquellen befasst: mit sinnlicher Wahrnehmung, schlussfolgerndem Denken und Erinnerung. Fast alles, was wir wissen, wissen wir aber, weil es uns erzählt wird, wir es in den Massenmedien hören oder in Büchern lesen, also nicht durch eigene unmittelbare Erkenntnis, sondern durch die Vermittlung anderer. Soziale Erkenntnistheoretiker sind darum dazu übergegangen, die kollektive Seite unseres Erkennens in den Blick zu nehmen. Auch für die Wissenschaftstheorie haben sich in diesem Zusammenhang interessante neue Perspektiven ergeben. Es zeigt sich, dass den kollektiven Aspekten im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess (dem Zusammenwirken vieler Forscher im Labor, dem wechselseitigen Kritisieren, peer-review-Verfahren usw.) eine bisher unterschätzte systematische Bedeutung zukommt. Das Seminar bietet zunächst eine kurze Einführung in die individualistische Tradition und widmet sich dann schwerpunktmäßig neueren Entwicklungen im Bereich der sozialen Erkenntnistheorie.
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Proseminar "Einführung in die Erkenntnistheorie", WS 2013/14
Das Seminar bietet eine Einführung in klassische Fragen der Erkenntnistheorie. Die wichtigsten dieser Fragen lauten: Was ist Wissen? (Wissensdefinition), Was können wir überhaupt wissen? (Skeptizismusproblem), Auf welchen Quellen beruht Wissen letztlich? (Wahrnehmung, schlussfolgerndes Denken, Mitteilung anderer usw.). Dazu werden klassische und aktuelle Texte gelesen, die in der ersten Sitzung vorgestellt werden.
Raum: ABS/105
Zeit: Do (6) [16.40 – 18.10 Uhr], 2 SWS, Beginn: 17.10.13
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung:
Phil-AM1, Phil-AM LA, Phil-ErgAM1
PhF-Phil-AM 1, PhF-Phil-AM 1 LA, PhF-Phil-Ethik LA I,
PhF-Phil-ErgAM 1
PHF-SEGS-ETH-AM TP
PHF-SEMS-ETH-AM TP
PHF-SEGY-ETH-AM TP
PHF-SEBS-ETH-AM TP
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: „Theoretische Philosophie“ (Erkenntnistheorie)
Leistungsnachweis: möglich
Texte
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Proseminar "Wissenschaft und Politik", WS 2013/14
Dem klassischen Ideal der Werturteilsfreiheit zufolge soll Wissenschaft möglichst unbeeinflusst von Politik operieren; sie soll ergebnisoffen, neutral, objektiv verfahren und allein an der Wahrheitsfindung orientiert sein. In neueren Debatten allerdings wird nicht nur zunehmend angezweifelt, ob eine vollständige Trennung der Sphären von Wissenschaft und Politik jemals realisiert wurde oder auch nur werden kann, sondern auch, ob sie überhaupt wünschenswert ist. Immerhin wird es im Allgemeinen als legitim angesehen, dass Politik beispielsweise juristische Grenzen für die Forschungsfreiheit festlegt oder als wertvoll erachtete Forschungsvorhaben finanziell fördert. Umgekehrt wird häufig auch der Wissenschaft ein legitimer Einfluss auf Politik zugebilligt: Sie soll etwa in beratender Funktion bei der Entscheidungsfindung behilflich sein. Dies allerdings geht wiederum häufig mit der Sorge einher, Demokratie werde durch Expertokratie ersetzt. Abgesehen davon: Welchen Experten sollten Politiker eigentlich bei umstrittenen Fragen (wie etwa der Klimaschutzproblematik) vertrauen, wenn diese widersprüchliche Empfehlungen geben? Im Seminar werden vornehmlich wissenschaftstheoretische Texte behandelt, die sich mit dem – für beide Seiten so bedeutsamen und zugleich heiklen – Verhältnis von Wissenschaft und Politik auseinandersetzen.
Raum: BZW/A153
Zeit: Fr (5) [14.50 – 16.20 Uhr], 2 SWS, Beginn: 18.10.13
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung:
Phil-AM1, Phil-AM LA, Phil-ErgAM1
PhF-Phil-AM 1, PhF-Phil-AM 1 LA, PhF-Phil-Ethik LA I,
PhF-Phil-ErgAM 1
PHF-SEGS-ETH-AM TP
PHF-SEMS-ETH-AM TP
PHF-SEGY-ETH-AM TP
PHF-SEBS-ETH-AM TP
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: „Theoretische Philosophie“ (Wissenschaftstheorie)
Leistungsnachweis: möglich
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Proseminar "Intentionalität und kollektive Intentionalität", WS 2013/14
Intentionalität ist die Fähigkeit des Geistes, sich auf etwas zu beziehen, d.h. etwas zu glauben, zu beabsichtigen, zu hoffen usw. Eine der grundlegenden Fragen der Philosophie des Geistes lautet, wie diese Fähigkeit genau verstanden und erklärt werden kann. Nun schreiben wir intentionale Einstellungen häufig nicht individuellen Menschen, sondern Kollektiven zu. Wir äußern zum Beispiel Sätze wie: "Wir beabsichtigen, nächstes Jahr gemeinsam in die Ferien zu fahren" oder "Die Regierung glaubt, dass die Reformen erfolgreich sein werden". Die Analyse solcher Sätze hat sich als erstaunlich schwierig erwiesen. Was heißt es, dass eine Gruppe etwas beabsichtigt oder glaubt? Heißt es, dass sie so etwas wie einen eigenen Geist, ein eigenes Bewusstsein besitzt? Das Seminar beschäftigt sich mit grundlegenden Problemen der Zuschreibung intentionaler Einstellungen an einzelne Individuen und widmet sich dann schwerpunktmäßig Problemen der Zuschreibung intentionaler Zustände an Kollektive.
Raum: BZW/A152
Zeit: Fr (6) [16.40 – 18.10 Uhr], 2 SWS, Beginn: 18.10.13
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung:
Phil-AM1, Phil-AM LA, Phil-ErgAM1
PhF-Phil-AM 1, PhF-Phil-AM 1 LA, PhF-Phil-Ethik LA I,
PhF-Phil-ErgAM 1
PHF-SEGS-ETH-AM TP
PHF-SEMS-ETH-AM TP
PHF-SEGY-ETH-AM TP
PHF-SEBS-ETH-AM TP
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: „Theoretische Philosophie“ (Philosophie des Geistes/Metaphysik)
Leistungsnachweis: möglich
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Seminar "Wissenschaftlicher Pluralismus", SS 2014
Wissenschaft begegnet uns als eine Vielfalt von Einzeldisziplinen (Physik, Biologie, Psychologie, Soziologie usw.). Dieser scheinbar triviale Sachverhalt ist bei näherer Betrachtung keineswegs mehr so selbstverständlich. Denn wodurch rechtfertigt sich die heute gängige (aber historisch relativ junge) Einteilung der Wissenschaften eigentlich? Darüber hinaus: In welchem Verhältnis stehen die einzelnen Fächer zueinander? Sind bestimmte Disziplinen reduzierbar auf andere, grundlegendere, und falls ja: Was genau hieße das?
Pluralismus spielt aber nicht nur bei der Einteilung der verschiedenen Wissenschaften, sondern auch beim Verständnis ihres jeweiligen Funktionierens eine Rolle. In diesem Zusammenhang ist besonders die Frage des Theorien- und Methodenpluralismus relevant, d.h. die Frage, inwieweit ein optimales Funktionieren von Wissenschaft eine Vielfalt alternativer theoretischer und methodischer Zugänge voraussetzt. Befürworter eines solchen Pluralismus (z.B. Popper oder Feyerabend) argumentieren u.a. mit der Notwendigkeit wechselseitiger Kritik; Gegner geben u.a. zu bedenken, dass eine ausufernde Vielfalt kontraproduktiv sein und ins Chaos münden könnte.
Im Seminar soll sowohl der Disziplinen- als auch der Theorienpluralismus sowie ihr Zusammenhang mit weiteren grundlegenden wissenschaftsphilosophischen Themen behandelt werden.
Raum: BZW/A255
Zeit: Do (6) [16.40 – 18.10 Uhr], 2 SWS, Beginn: 10.4.2014
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung:
PhF-Phil-SM 1, PhF-Phil-Ethik LA II, PhF-Phil-SM 1BbS
PHF-SEGS-ETH-SM Themen
PHF-SEMS-ETH-SM Themen
PHF-SEGY-ETH-SM Themen
PHF-SEBS-ETH-SM Themen
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: „Theoretische Philosophie“ (Wissenschaftstheorie)
Leistungsnachweis: möglich
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Textproseminar "Karl Popper: Logik der Forschung", SS 2014
Poppers "Logik der Forschung" ist eines der Hauptwerke der Wissenschaftsphilosophie. Im Seminar sollen die auch Studienanfängern zugänglichen Teile des Buches gelesen und diskutiert werden, in denen neben wissenschaftstheoretischen auch grundlegende erkenntnistheoretische, logische und metaphysische Fragen behandelt werden. Neben der Beschäftigung mit diesen Fragen hat das Textproseminar besonders den Zweck, die systematische Auseinandersetzung mit philosophischen Texten einzuüben.
Raum: BZW/A151
Zeit: Do (5) [14.50 – 16.20 Uhr], 2 SWS, Beginn: 10.4.2014
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung:
PhF-Phil-PP, PhF-Phil-PP LA, PhF-Phil-ErgPP
PHF-SEGS-ETH-GM Propädeutik
PHF-SEMS-ETH-GM Propädeutik
PHF-SEGY-ETH-GM Propädeutik
PHF-SEBS-ETH-GM Propädeutik
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: „Theoretische Philosophie“ (Wissenschaftstheorie)
Leistungsnachweis: möglich
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Proseminar "Grundfragen der Metaphysik und Ontologie", SS 2014
Im Seminar geht es zunächst um Fragen der Ontologie oder "allgemeinen Metaphysik". Die Ontologie beschäftigt sich mit den allgemeinsten Kategorien des Seienden. Sie untersucht zum Beispiel, was Gegenstände sind, was Eigenschaften, was Ereignisse, was Zahlen usw. Im zweiten Teil des Seminars werden Probleme der "speziellen Metaphysik" diskutiert. Dabei handelt es sich um Fragen nach der Natur der Freiheit, der Existenz Gottes oder der Existenz von etwas überhaupt ("Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?").
Raum: BZW/A154
Zeit: Mi (5) [14.50 – 16.20 Uhr], 2 SWS, Beginn: 9.4.2014
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung:
Phil-AM1, Phil-AM LA, Phil-ErgAM1
PhF-Phil-AM 1,
PhF-Phil-AM 1 LA,
PhF-Phil-Ethik LA I,
PhF-Phil-ErgAM 1
PHF-SEGS-ETH-AM TP
PHF-SEMS-ETH-AM TP
PHF-SEGY-ETH-AM TP
PHF-SEBS-ETH-AM TP
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: „Theoretische Philosophie“ (Metaphysik/Ontologie)
Leistungsnachweis: möglich
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Proseminar "Die Philosophie der Philosophie", WS 2014/15
In diesem Seminar geht es darum, was Philosophie eigentlich ausmacht, was die Natur eines philosophischen Problems ist, welche Methoden zur Behandlung philosophischer Probleme prinzipiell in Frage kommen und in welchem Verhältnis die Philosophie zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen steht.
Raum: BZW/A251
Zeit: Do (6) [16.40 – 18.10 Uhr], 2 SWS, Beginn: 16.10.2014
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung:
Phil-AM1, Phil-AM LA, Phil-ErgAM1
PhF-Phil-AM 1,
PhF-Phil-AM 1 LA,
PhF-Phil-Ethik LA I,
PhF-Phil-ErgAM 1
PHF-SEGS-ETH-AM TP
PHF-SEMS-ETH-AM TP
PHF-SEGY-ETH-AM TP
PHF-SEBS-ETH-AM TP
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: „Theoretische Philosophie“
Leistungsnachweis: möglich
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Proseminar "Einführung in die Wissenschaftstheorie", WS 2014/15
Die Wissenschaftstheorie fragt danach, auf welchen grundsätzlichen Voraussetzungen wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung beruht. Sie beschäftigt sich damit, was Wissenschaft als solche auszeichnet und wie sie von anderen Erkenntnisformen (z.B. Alltagserkenntnis, religiöse Erfahrung, „Pseudowissenschaft“ usw.) abgegrenzt werden kann. Sie versucht eine Klärung von Begriffen, die in vielen oder allen Einzeldisziplinen grundlegenden Charakter haben, etwa „Erklärung“, „Verstehen“, „Theorie“, „(Natur)Gesetz“, „Falsifikation“ oder „Induktion“. Nicht zuletzt geht es aber auch um Fragen nach den Zielen, Potentialen und prinzipiellen Grenzen der Wissenschaft sowie ihrer Rolle in der Gesellschaft.
Raum: BZW/A253
Zeit: Do (5) [14.50 – 16.20 Uhr], 2 SWS, Beginn: 16.10.2014
Modul nach BA- / LA-BA-Studienordnung:
Phil-AM1, Phil-AM LA, Phil-ErgAM1
PhF-Phil-AM 1,
PhF-Phil-AM 1 LA,
PhF-Phil-Ethik LA I,
PhF-Phil-ErgAM 1
PHF-SEGS-ETH-AM TP
PHF-SEMS-ETH-AM TP
PHF-SEGY-ETH-AM TP
PHF-SEBS-ETH-AM TP
Fachrichtung nach Lehramts- und Magisterstudienordnung: „Theoretische Philosophie“
Leistungsnachweis: möglich
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Seminar "Epistemische Autorität", SS 2015
Eine epistemische Autorität ist jemand, der etwas besser weiß oder besser versteht. Das kann ein Wissenschaftler sein, der in einem Expertengutachten oder in den Medien zu einer Frage aus seinem Spezialgebiet Stellung nimmt, das kann aber auch ein Zeuge sein, der etwas „mit eigenen Augen“ beobachtet hat und somit einen Informationsvorsprung hat. Die traditionelle Erkenntnistheorie hat das Thema der epistemischen Autorität eher vernachlässigt, was eine missliche Schieflage darstellt, da ein Großteil dessen, was wir wissen, auf Büchern, den Massenmedien oder den Mitteilungen anderer beruht und nicht unmittelbar auf eigener Erfahrung oder Überlegung. Erst in jüngster Zeit bemüht sich die sogenannte soziale Erkenntnistheorie verstärkt darum, diese Schieflage zu korrigieren. Im Seminar werden wir diese Bemühungen diskutieren und dabei Fragen erörtern wie: Wie genau kann der Begriff einer epistemischen Autorität definiert werden? Wie kann ein Laie zuverlässig epistemische Autoritäten identifizieren? Wann sollte er sich in seiner Überzeugungsbildung und seinem Verhalten nach epistemischen Autoritäten richten und wann nicht? Wie soll er sich verhalten, wenn konkurrierende epistemische Autoritäten widersprüchliche Empfehlungen geben? In welchem Umfang sollte die Entscheidungsfindung in unterschiedlichen Bereichen (Politik, Justiz usw.) auf epistemischen Autoritäten beruhen?
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/url/RepositoryEntry/8108638211
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Proseminar "Überreden und Überzeugen", SS 2015
In der Philosophie, aber auch in praktisch allen anderen Wissenschaften sowie in der Politik und im Alltag zielt ein beträchtlicher Teil der kommunikativen Anstrengungen darauf ab, die Meinungen anderer zu verändern. Manche der dabei eingesetzten Strategien erscheinen als legitim, z.B. weil sie auf der Verwendung stichhaltiger und transparenter logischer Schlussfolgerungen beruhen, andere dagegen als illegitim, weil sie sich geschickter Manipulation oder mehr oder weniger sublimen Zwangs bedienen. Häufig wird dieser Unterschied durch den Gegensatz von (akzeptablem) Überzeugen und (bloßem) Überreden zu erfassen versucht. Bereits die antike Philosophie kannte mit der Differenz von Dialektik und Rhetorik einen analogen Gegensatz. In der Gegenwart beschäftigt sich die Argumentationstheorie mit den Regeln legitimen Überzeugens. Im Seminar werden wir uns mit der antiken Unterscheidung zwischen Dialektik und Rhetorik ebenso wie mit den Grundlagen moderner Argumentationstheorie befassen und die Frage erörtern, ob die Linie zwischen Überzeugen und Überreden überhaupt trennscharf gezogen werden kann. Überdies ist die fallorientierte Beschäftigung mit einigen besonders prekären Bereichen (z.B. Werbung, politische Lobbyarbeit, Arzt-Patienten-Kommunikation…) geplant.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/url/RepositoryEntry/8108638210
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Proseminar "Theorien und Paradigmen", WS 2015/16
In seinem einflussreichen Buch "Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen" hat Thomas Kuhn die These vertreten, dass wissenschaftliche Theorien in verschiedenen historischen Epochen unter dem Einfluss unterschiedlicher "Paradigmen" formuliert werden. Sie seien insofern inkommensurabel, d.h. letztlich unvergleichbar, als sich im Grunde gar nicht wirklich sagen lässt, ob eine historisch später entwickelte Theorie wirklich besser als eine ältere ist. Diese These, die den Gegenstand vieler wissenschaftstheoretischer und epistemologischer Debatten der letzten Jahrzehnte dargestellt hat, soll im Seminar diskutiert werden. Überdies wird es um die Klärung grundlegender Fragen gehen wie: Was ist eigentlich eine wissenschaftliche Theorie? Nach welchen Kriterien können Theorien verglichen werden? (Theorievergleich) Wie rational oder irrational verhalten sich Wissenschaftler bei ihrer Entscheidung für oder gegen alternative Theorien? (Theoriewahl) Gibt es überhaupt so etwas wie "wissenschaftlichen Fortschritt", wenn es so sein sollte, dass historisch frühere und spätere Theorien letztlich gar nicht verglichen und als besser oder schlechter ausgezeichnet werden können?
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/url/RepositoryEntry/9475227654
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Proseminar "Einführung in die Sprachphilosophie", WS 2015/16
Im Zuge des sogenannten linguistic turn sind viele Philosophen zu der Überzeugung gelangt, Philosophieren bestünde im Wesentlichen in einer bestimmten Form der Auseinandersetzung mit Sprache. Das hat die Sprachphilosophie im 20. Jahrhundert zu einer Art Leitdisziplin der Philosophie werden lassen. Im Seminar sollen grundlegende sprachphilosophische Fragen behandelt werden wie: Was ist Sprache und wie funktioniert sie? Was ist Bedeutung? Wie hängen Sprache, Denken und Wirklichkeit miteinander zusammen? Welche Rolle spielt Sprache (und Sprachphilosophie) für die Philosophie?
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/9479946244
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Proseminar "Objektivität", SS 2016
Von wissenschaftlichen Studien, individuellen Wissenschaftlern oder auch der Wissenschaft insgesamt wird häufig verlangt, dass sie „objektiv“ zu sein haben. Auch Journalisten und journalistischen Berichten wird das Prädikat „objektiv“ häufig zu- oder abgesprochen. Aber was genau heißt eigentlich, dass wissenschaftliche Studien oder journalistische Berichte „objektiv“ sind? Heißt es, dass sie „der Wahrheit entsprechen“ oder die „Realität abbilden“? Heißt es, dass sie nicht von Vorurteilen oder Werteinstellungen der Wissenschaftler bzw. Journalisten beeinflusst sind? Aber was hieße wiederum „Entsprechung mit der Wahrheit“ oder „Abbildung der Realität“? Ist eine solche überhaupt erreichbar? Und sind völlig vorurteils- und wertfreie Studien/Berichte möglich (und wünschenswert)? Diese und angrenzende Fragen sollen in diesem Seminar behandelt werden.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/url/RepositoryEntry/10483105795
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Proseminar "Zeichen und Symbole", SS 2016
Symbole und Zeichen umgeben und begegnen uns ständig und überall: Beim Lesen oder Schreiben eines Textes wie dieses Kommentars; wenn wir im Straßenverkehr mit Verkehrszeichen konfrontiert sind; wenn wir uns in alltäglichen sozialen Interaktionen mehr oder weniger bewusste verbale oder non-verbale Signale geben; wenn wir träumen und – wie zumindest die Psychoanalyse behauptet – den Trauminhalten dabei bestimmte Bedeutungen zukommen; oder beim Rezipieren von Kunst, das – wie die Kunsttheorie lehrt – ein Entschlüsseln von Symbolen beinhalten kann, deren Vorkommen im Kunstwerk noch nicht einmal vom Künstler selbst intendiert gewesen sein muss. Woher aber bekommen Zeichen und Symbole ihre Bedeutung? Zumal: Woher kommt die Bedeutung, wenn die Person, die das Zeichen oder Symbol verwendet, sie nicht absichtlich und bewusst darin hineingelegt hat? Mit welcher Berechtigung deutet der Psychoanalytiker einen bestimmten Trauminhalt als dieses oder jenes bedeutend, selbst wenn der Träumende sich gegen diese Interpretation sträubt? Welchen Status hat das Urteil eines Kunstkritikers, ein bestimmtes Kunstwerk, oder ein Teil davon, sei als Symbol für das und das zu verstehen, selbst wenn der Künstler eine solche Deutung gar nicht beabsichtigt hatte? Diesen und ähnlichen Fragen wird das Seminar anhand der Auseinandersetzung mit Texten aus Semiotik, Sprachphilosophie, Ästhetik, Hermeneutik, Sozialtheorie und Psychoanalyse nachspüren.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/url/RepositoryEntry/10483105796
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Proseminar "Personale Identität", WS 2016/17
Stellen Sie sich vor, es gäbe einen Apparat, mit dem Sie sich „beamen“ lassen können (wie bei Star Trek). Wären Sie bereit, einen solchen Apparat zu benutzen? Mit anderen Worten: Würden Sie ein Gerät verwenden, das Sie in Sekundenbruchteilen in Ihre atomaren Bestandteile zerlegt, um Sie anschließend an einem anderen Ort der Welt wieder zusammenzusetzen? Die Frage ist nicht, ob Sie Vertrauen darin hätten, dass der Apparat technisch wirklich einwandfrei und zuverlässig funktioniert. Die Frage zielt vielmehr darauf ab, wie Sie sicher sein könnten, dass wirklich Sie selbst die Person sind, die da wieder zusammengesetzt wird, und nicht irgendeine Kopie, die mit Ihnen nicht viel mehr zu tun hätte als ein Ihnen sehr ähnlicher Zwilling. Bedenken Sie: Was, wenn die Maschine das Original nach der Reproduktion nicht zerstören oder gleich mehrere identische Exemplare herstellen würde? Welches davon wären dann Sie? Vielleicht alle gleichzeitig? Oder keines von ihnen?
Derartige Science-Fiction-Beispiele finden sich zuhauf in der philosophischen Literatur über personale Identität. Wobei das Ursprungsproblem, mit dem sich bereits frühneuzeitliche Philosophen wie Locke, Hume oder Leibniz beschäftigt haben, eher ein theologisches war und die Bedingungen der Möglichkeit von Auferstehung und einem Leben nach dem Tod betraf: Eine Auferstehung gibt es für eine Person X offenbar nur dann, wenn die auferstehende Person auch wirklich mit X identisch und keine (wenn auch vielleicht perfekte) Kopie von ihr ist. Wie aber kann das gewährleistet werden?
Verwandte, auch in der Gegenwartsphilosophie intensiv diskutierte Probleme hängen insbesondere mit Veränderungen von Personen zusammen. Die Frage lautet dabei: Unter welchen Bedingungen persistiert eine Person in der Zeit, d.h. welche Veränderungen kann sie überdauern, ohne aufzuhören zu existieren. Beispielsweise kann eine Person offenbar einige Erlebnisse vergessen oder Haare verlieren, ohne aufzuhören zu existieren. Wir verändern uns im Laufe unseres Lebens ständig und bleiben doch numerisch dieselben Personen. Aber kann eine Person auch einen Großteil dessen vergessen, was sie weiß, und trotzdem dieselbe Person bleiben? Und was, wenn signifikante Teile ihres Körpers beispielsweise durch künstliche Prothesen ausgetauscht werden? Derartige Fragen bekommen durchaus zunehmend praktische Relevanz angesichts der Entwicklungen in der modernen Medizin – man denke an das sogenannte „Human Enhancement“, aber etwa auch an Demenzen oder andere psychische Krankheiten.
Ziel dieses Seminars ist es, die in Geschichte und Gegenwart der Philosophie geführten Debatten zum Problem der personalen Identität zu rekapitulieren.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntr/12063735808
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Proseminar "Wissens- und Forschungsgemeinschaften", WS 2016/17
Wissenschaft ist ein Kollektivunternehmen. Beispielsweise forschen Wissenschaftler zunehmend im Rahmen kleinerer oder größerer Forschergruppen und publizieren als Teil von Autorenkollektiven. Aber auch die Wissenschaftler, die nicht in solche Gruppen eingebunden sind, sind doch immer Teil fachspezifischer scientific communities (z.B. der Gemeinschaft der Physiker, der Gemeinschaft der Erkenntnistheoretiker usw.), innerhalb derer sie im stetigen Austausch mit Fachkollegen stehen und die Arbeit von Generationen von Vorläufern fortsetzen – dadurch sind sie, wie Bernhard von Chartres bereits im 12. Jh. bemerkte, gleichsam „Zwerge auf den Schultern von Riesen“.
Die sogenannte soziale Erkenntnistheorie ist ein neuerer Zweig der Philosophie, in dem diese Sachverhalte in den Mittelpunkt gerückt werden. Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass sich die Epistemologie der Wissenschaft nicht verstehen lässt, solange die ihr zugrundeliegenden sozialen Mechanismen und Organisationsprinzipien nicht hinreichend verstanden sind. Wichtige Ansätze, die dazu in der sozialen Erkenntnistheorie entwickelt wurden, werden im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Beispielsweise wird es darum gehen, wie wissenschaftliche Gemeinschaften idealerweise zusammengesetzt und organisiert sein sollten, damit die gesetzten Ziele am besten erreicht werden können; darum, ob und inwieweit die ideale Organisationsweise in der heutigen Wissenschaft bereits erreicht ist; und darum, welche sozialen Mechanismen den Erkenntnisfortschritt befördern und welche ihn behindern. Eine weitere Fragestellung lautet, ob und in welchem Sinn auch ein Kollektiv ein Wissenssubjekt sein kann, also inwiefern es sinnvoll ist davon zu sprechen, dass eine Gruppe etwas „weiß“ oder „glaubt“.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/12063735809
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Proseminar "Nelson Goodman", SS 2017
Nelson Goodman gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hat wichtige Beiträge zu so unterschiedlichen Bereichen geliefert wie der Philosophie der Kunst, der Symboltheorie, der Metaphysik und der Wissenschaftstheorie. In der Philosophie der Kunst hat etwa seine These Aufsehen erregt, in der Kunst gehe es entgegen der landläufigen Meinung gar nicht darum, etwas im engeren Sinn „Schönes“ zu produzieren oder zu rezipieren (was erklärt, wieso viele Kunstwerke in gewissem Sinn „hässlich“ erscheinen); vielmehr sei Kunst ein Symbolsystem unter anderen, dessen Zweck darin besteht, uns ein Verstehen von Welt zu ermöglichen. Ebenfalls kontrovers wurde seine Auffassung diskutiert (die ihm den Vorwurf einbrachte, Relativist zu sein), mit unterschiedlichen Sprachen und Symbolsystemen würde die Welt nicht einfach unterschiedlich repräsentiert, sondern vielmehr verschiedene Welten erzeugt (entsprechend lautet der Titel eines seiner Bücher „Weisen der Welterzeugung“). In der Wissenschaftstheorie schließlich besteht ein wesentlicher Beitrag Goodmans darin aufgezeigt zu haben, dass das klassische, von Hume formulierte Problem der Induktion (also das Problem, wie der Schluss von einer endlichen Anzahl von Beobachtungen auf gesetzesartige Allaussagen, mit anderen Worten: wie wissenschaftliche Erkenntnis möglich sein soll) noch weitaus schwerwiegender ist, als die Philosophen – Hume eingeschlossen – bis dahin gedacht hatten.
In diesem Seminar sollen verschiedene Facetten des Werks Goodmans, die zwischen diesen bestehenden Wechselbeziehung sowie ihre Bezüge zu anderen Autoren und Strömungen der Philosophie der 20. Jahrhunderts diskutiert werden.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/13350273032
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Proseminar "Angewandte Erkenntnistheorie", SS 2017
Gibt es Umstände, unter denen man einer Verschwörungstheorie Glauben schenken sollte? Wie funktionieren politische Ideologien und Propaganda? Was genau ist jemandem, der sich von Vorurteilen z.B. gegenüber Mitgliedern bestimmter Bevölkerungsgruppen leiten lässt, in epistemischer Hinsicht vorzuwerfen? Welche Strategien kann ein Laie anwenden, der seine Meinungsbildung an (medizinischen, juristischen usw.) Experten orientieren möchte, verschiedene Experten aber widersprüchliche Empfehlungen geben?
Diese und ähnliche Fragen werden in der sogenannten „angewandten Erkenntnistheorie“ behandelt. Dabei handelt es sich um ein neueres Teilgebiet der Philosophie, in dem Methoden der allgemeinen Erkenntnistheorie auf Alltagsphänomene und Phänomene der politischen Praxis anzuwenden versucht werden. Ein Vorbild dafür bildet die angewandte Ethik, in der konkrete moralische Fragestellungen (etwa die Legitimität von Abtreibung, Stammzellforschung oder Fleischkonsum betreffend) mit Mitteln der philosophischen Ethik bearbeitet werden. In vergleichbarer Weise geht es in der angewandten Erkenntnistheorie um eine epistemische Analyse von Alltagsphänomenen und Phänomenen der politischen Praxis, d.h. eine Anwendung von Begriffen und Methoden der klassischen Erkenntnistheorie (die sich ganz prinzipiell mit Fragen beschäftigt wie „Was ist Wissen“, „Auf welchen Quellen kann es beruhen“, „Was können wir überhaupt wissen?“, „Wie funktioniert Rechtfertigung?“ usw.) auf diese Phänomene. Beispiele sind etwa die Untersuchungen von Jason Stanley über politische Ideologie und Propaganda, von David Coady über Verschwörungstheorien, von Miranda Fricker über die von ihr sogenannten epistemischen Ungerechtigkeiten und von Alvin Goldman über epistemische Autorität und das Laien/Experten-Verhältnis.
Das Seminar startet mit einer kurzen Einführung in die allgemeine Erkenntnistheorie, bevor dann schwerpunktmäßig einige wichtige Arbeiten aus der angewandten Erkenntnistheorie behandelt werden sollen.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/13350273030
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Proseminar "Einführung in die Wissenschaftstheorie", SS 2017
Jeder Student, jede Studentin beschäftigt sich im Rahmen des Studiums mit den Problemen, Ergebnissen, Anwendungen usw. einer oder mehrerer wissenschaftlicher Disziplinen. Kaum explizit behandelt werden dabei allerdings Fragen wie die, was es eigentlich heißt, Wissenschaft zu betreiben, welche grundlegenden Voraussetzungen und Grenzen sie hat, was Wissenschaft von Alltagserkenntnis und anderen Praxisformen unterscheidet, was sie ihrem Wesen nach als solche auszeichnet und welches die allen wissenschaftlichen Disziplinen gemeinsamen Bedingungen sind. Die Wissenschaftstheorie befasst sich mit genau diesen und verwandten Fragen. Eine Auseinandersetzung mit der Wissenschaftstheorie stellt von daher auch eine gute Gelegenheit dar, die jeweils eigenen akademischen Bemühungen etwas eingehender auf ihre Grundlagen hin zu reflektieren.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/13350273031
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Proseminar "Metaphysisches Fragen", WS 2017/18
Metaphysisches Fragen hat etwa den Ursprung der Welt, die Existenz Gottes, den Sinn des Lebens oder die Möglichkeit von Bewusstsein und Freiheit in einer physischen Welt zum Gegenstand. Bereits die Sinnhaftigkeit solchen Fragens ist freilich umstritten. Beispielsweise scheint die Frage nach dem Ursprung der Welt nicht auf eine physikalische Ursache abzielen zu können, denn für jedes Ereignis, das als Ursache angeführt werden könnte, ließe sich die Frage nach dessen Ursprung ja erneut stellen. Worauf aber zielt die Frage dann ab? In diesem Seminar soll derartigen methodologischen und meta-metaphysischen Aspekten ein besonderes Augenmerk zukommen. Es wird also einerseits um eine Auseinandersetzung mit den klassischen Problemen der Metaphysik gehen und andererseits darum, welchen Status diese Probleme eigentlich haben und ob sie im Prinzip überhaupt einer sinnvollen Lösung zugeführt werden können.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/15032745986
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Proseminar "Grundfragen der Sozialontologie", WS 2017/18
Die soziale Wirklichkeit unterscheidet sich offenbar in einigen grundlegenden Hinsichten von der Welt der Natur. Beispielsweise scheinen „soziale Objekte“ wie zum Beispiel Geld in einer besonderen Weise von uns und unserem Bewusstsein abhängig zu sein, in der „natürliche Objekte“ dies nicht sind. Bestimmte Papierscheine oder Metallstücke sind dieser Idee zufolge nur dadurch Geld, dass wir sie kollektiv für Geld halten. Würden wir andere Objekte als Geld behandeln (etwa Zigaretten, Muscheln oder Steine, wie es in bestimmten Kulturen oder Episoden der Geschichte tatsächlich vorgekommen ist), so würde das diese Objekte zu Geld machen. Dass etwas allein durch unsere Überzeugungen zu Geld wird, klingt wie Magie oder Alchimie, ist aber der Kern einer einflussreichen sozialontologischen Theorie. Generell geht es in der Sozialontologie darum, die eigentümliche Existenzweise sozialer Objekte zu verstehen. Ziel des Seminars ist, die verschiedenen diesbezüglich angestellten Versuche nachzuvollziehen. Schwerpunkte werden dabei auf Institutionen, kulturellen bzw. technischen Artefakten und auf Kunstwerken liegen.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/15064662017
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Seminar "Verstehen und Erklären in der Wissenschaft", WS 2017/18
Wenn man danach fragt, worin ganz allgemein das Ziel wissenschaftlicher Erkenntnisbemühungen besteht, würden wohl viele Wissenschaftler wie Nicht-Wissenschaftler antworten, dass Wissenschaft auf das Erklären und/oder Verstehen von Phänomenen abzielt. Was aber genau heißt es, etwas zu erklären; was heißt es, etwas zu verstehen? Auch wenn wir ein ungefähres Vorverständnis davon haben, erweist sich die präzise Bestimmung der Natur des Erklärens und Verstehens bei näherer Betrachtung als ein schwieriges philosophisches Unterfangen, um das sich eine rege Debatte in der gegenwärtigen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie dreht. In diesem Seminar sollen einige zentrale Beiträge aus dieser Debatte diskutiert werden. Schwerpunkte werden dabei auf solchen Fragen liegen wie: Was ist eigentlich wissenschaftliches Erklären bzw. Verstehen, und wie hängt beides miteinander zusammen? Entspricht dem Verstehen ein bestimmter mentaler Zustand (ein „Aha-Moment“) oder muss die Psychologie des Verstehens auf andere Weise charakterisiert werden? Welche Rolle spielt Erklären und Verstehen für den Fortschritt der Wissenschaft? Wie genau funktioniert Erklären und Verstehen in der wissenschaftlichen Praxis (etwa im Zusammenhang mit der Konstruktion von Modellen und Computersimulationen)? Lässt sich Verstehen in derselben Weise wie Wissen testimonial (von einer Person zur anderen) übermitteln?
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/15032745987
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Textproseminar "Peter Strawson: Analyse und Metaphysik", SS 2018
Peter Strawson gehört zu den wichtigsten Philosophen der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Sein Buch „Analyse und Metaphysik“ ist als eine Einführung in die Philosophie konzipiert und enthält zugleich eine konzise Darstellung seiner philosophischen Grundpositionen. Im Seminar ist zum einen eine inhaltliche Beschäftigung mit dem Buch geplant. Darüber hinaus soll es darum gehen, methodische Grundfertigkeiten bei der Auseinandersetzung mit philosophischen Texten und beim wissenschaftlichen Arbeiten einzuüben.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/16550100994
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Proseminar "Dissens und Konsens", SS 2018
Der Dissens, also das Vorkommen gegensätzlicher Meinungen, begegnet uns überall: im Alltag, der Politik, der Wissenschaft. Dasselbe gilt für sein „Gegenstück“, den Konsens, also die Situation, dass sich die an einer Debatte Beteiligten einig über etwas sind. Beide Phänomene werfen interessante philosophische Probleme auf, die im Seminar diskutiert werden sollen. Ausgangspunkt der Diskussion werden die folgenden Leitfragen bilden. Erstens: Wie lassen sich die Begriffe des Dissenses und des Konsenses genau definieren und von verwandten Begriffen abgrenzen (z.B. von „Meinungsverschiedenheit“, „Majorität“ oder „Einverständnis“)? Zweitens: Wie sollten sich Personen in Bezug auf die beiden Phänomene vernünftigerweise verhalten? Auf welche Weise sollte beispielsweise ein Konsens hergestellt werden, sofern ein solcher angestrebt wird? Sollten sich Streitpartner, die intellektuell ebenbürtig sind (sog. „epistemic peers“), womöglich des Urteils enthalten, wenn sie dauerhaft keine Einigung erzielen können? Drittens: Welche Rolle spielen die beiden Phänomene in verschiedenen Kontexten, welche Funktionen erfüllen sie für verschiedene Praktiken? In der Politik beispielsweise scheinen beide Phänomene wichtige Rollen zu spielen – wohl mit unterschiedlicher Gewichtung je nach System (z.B. Konsensdemokratie vs. Konkurrenzdemokratie). Ähnliches gilt für die Wissenschaft. Einerseits scheint die Konsensbildung eine Art natürliches Ziel der Forschung darzustellen; andererseits betonen sog. wissenschaftliche Pluralisten mit guten Argumenten, dass es häufig gerade die Zweifler, Kritiker und Häretiker sind, die den Erkenntnisfortschritt vorantreiben. Schließlich: Kann es in bestimmten Bereichen so etwas wie fehlerfreie Dissense geben, also Situationen, in denen gegensätzliche Meinungen vertreten werden, ohne dass jemand im Unrecht ist? Kann man rational und sinnvoll über moralische, religiöse oder ästhetische Angelegenheiten streiten?
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/16552558592
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Proseminar "Fiktion, Wirklichkeit und Erkenntnis", SS 2018
In fiktionalen Formaten (Romanen, Spielfilmen usw.) werden typischerweise erfundene Vorgänge geschildert, die nicht der Wahrheit entsprechen. Dennoch scheint es so zu sein, dass wir aus der Rezeption solcher Formate in verschiedensten Hinsichten etwas über die Wirklichkeit lernen oder umgekehrt in die Irre geführt werden können. Um ein einfaches Beispiel für eine dieser Hinsichten zu geben: In einem historischen Roman mag die eigentliche Handlung zwar erfunden sein, der Rahmen, innerhalb dessen diese Handlung stattfindet, kann aber wirklichkeitsgetreu sein, so dass man offenbar aus der Lektüre des Romans Wissen über wichtige Orte, historische Personen, Sitten und Gebräuche der fraglichen Epoche usw. erwerben kann (diese vermeintlich unproblematische Auffassung wird wohlgemerkt keineswegs von allen Philosophen geteilt). Fiktionale Formate können uns aber auch über die Wirklichkeit täuschen. Beispielsweise dürften Historienfilme aus den 1950er Jahren überwiegend keine adäquate Darstellung etwa der Geschlechterrollen oder der psychologischen Dispositionen antiker Menschen enthalten. Im Rückblick stellt man fest, dass solche Filme mitunter mehr über die Zeit, in der sie entstanden sind, aussagen, als über die Zeit, in der sie spielen.
In diesem Seminar soll es um derlei Fragen nach dem kognitiven Wert fiktionaler Formate gehen sowie um weitere die philosophischen Grundlagen von Literatur und Literaturwissenschaft betreffende Themen wie das Problem der Abgrenzung fiktionaler von nichtfiktionalen Texten, das Problem des ontologischen Status fiktiver Gegenstände, das sog. Paradox der Fiktion (wie kann es sein, dass die Rezipienten emotional und empathisch auf Figuren reagieren, von denen sie wissen, dass sie nicht real sind?) und das Problem der objektiven Gültigkeit von Interpretationshypothesen.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/16552558594
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Proseminar "Philosophie des Geistes", WS 2018/19
Wenn das Gehirn eine Art Apparat ist, der Geist und Bewusstsein hervorbringt, dann könnte man es sich in mehrfacher Vergrößerung vorstellen, so dass man quasi hineingehen kann, ähnlich wie man in große Maschinen wie etwa eine Mühle hineingehen kann. Was würde man dann dort sehen? Man würde wohl, wie in der Mühle, verschiedenste Teile sehen, die miteinander verbunden sind und vielleicht miteinander wechselwirken. Aber würde man auch so etwas wie den Geist oder das Bewusstsein sehen oder auch nur irgendetwas, woraus die Entstehung von Geist und Bewusstsein erklärbar wäre? Leibniz, der dieses Mühlengleichnis bereits vor gut 300 Jahren entwickelt hat, hat diese Frage verneint. Dass das Gehirn irgendwie an der Entstehung von Geist und Bewusstsein beteiligt ist, scheint wenig strittig zu sein. Doch wie genau dies vonstattengehen soll, ist auch heute noch eines der großen philosophischen Rätsel. Die Philosophie des Geistes ist jene Teildisziplin der Philosophie, die der Lösung dieses Rätsels und damit zusammenhängender Probleme gewidmet ist. Im Seminar soll eine Auswahl der wichtigsten Beiträge der letzten Jahrzehnte zu diesem Gebiet behandelt werden.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/18356371464
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Seminar "Intersubjektives Verstehen", WS 2018/19
Ob beim Diskutieren im Seminar, beim Reden mit Freunden oder beim Bezahlen in der Mensa: Bei so gut wie jeder noch so geringfügigen sozialen Interaktion spielen Prozesse des Verstehens anderer (oder vielleicht besser: Versuche, die anderen zu verstehen) eine zentrale Rolle. Wir praktizieren dabei etwas, was im Englischen als „mind reading“ bezeichnet wird. Das hat nichts mit Telepathie zu tun, sondern etwas damit, dass wir genau auf Verhaltensweisen, Mimik, Gestik usw. unseres Gegenübers achten (ohne dass uns das bewusst sein muss oder normalerweise großer Anstrengung bedarf) und auf dieser Grundlage versuchen, sein oder ihr Verhalten zu deuten und vorherzusagen, um selbst entsprechend handeln zu können. Wir alle sind Psychologen und entwickeln ununterbrochen „alltagspsychologische“ Theorien darüber, was im Geist der anderen vor sich geht. Dies besagt jedenfalls einer der klassischen Ansätze zum intersubjektiven Verstehens (die sog. Theorie-Theorie). Daneben sind im Schnittbereich von Philosophie des Geistes, Sozialphilosophie und Kognitionswissenschaft in den letzten Jahrzehnten eine ganze Reihe alternativer Modelle entwickelt worden (Simulationstheorie, Theorie der direkten Wahrnehmung, Narrativitätstheorie, Personenmodelltheorie...), von denen wir einige wichtige im Seminar diskutieren wollen.
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/18356371466
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Proseminar "Erkenntnis und Moral als Ziel von Entlarvungsargumenten", WS 2018/19
Hat sich jemand schon mal auf Ihre moralischen, religiösen, politischen oder sonstigen Überzeugungen bezogen und etwas gesagt wie: „Das glaubst Du ja nur, weil...“ – und dann folgte eine Annahme über Ihre vermeintlichen Interessen, Wünsche, oder vielleicht Ihren Erziehungshintergrund? Oder haben Sie selbst schon gegenüber anderen so argumentiert? Falls ja, dann haben Sie (oder hat Ihr Kontrahent) ein sogenanntes Entlarvungsargument (engl. debunking argument) verwendet. Solche Argumente tauchen im Alltag oder im politischen Diskurs gar nicht selten auf, spielen aber auch in Geschichte und Gegenwart der Philosophie eine wichtige Rolle – etwa bei marxistischen Autoren, die der Religion vorwarfen, diese sei lediglich ein Instrument zur Unterdrückung der arbeitenden Klasse („Opium fürs Volk“) und daher in ihren inhaltlichen Aussagen nicht ernst zu nehmen. Weitere Autoren, die mit genealogischen, ideologiekritischen oder evolutionstheoretischen Entlarvungsargumenten zu zeigen versucht haben, dass weithin geteilte Moralvorstellungen, anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse oder verbreitete religiöse Überzeugungen letztlich ungerechtfertigt sind, sind etwa Nietzsche, Freud, Foucault oder in jüngerer Zeit Peter Singer, Richard Joyce und Sharon Street. Was ist von dieser Form von Kritik zu halten? Ziel dieses Seminars ist eine Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Spielarten von Entlarvungsargumenten, eine Klärung ihrer philosophischen Bedeutung und eine Prüfung ihrer Stichhaltigkeit.
Link im OPAL:https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/18356371465
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Textproseminar "McGinn: Grundprobleme der Philosophie", SS 2019
Colin McGinn gibt in seinem 1996 in deutscher Übersetzung erschienenen Buch „Die Grenzen vernünftigen Fragens“ einen Überblick über die „Grundprobleme der Philosophie“ (so der Untertitel) und entwickelt darin zugleich eine provokante, pessimistische These zum Wesen der Philosophie. Für die philosophischen Probleme sei nämlich charakteristisch, dass sie sich systematisch allen menschlichen Lösungsversuchen entziehen und immer entziehen werden.
Im Seminar ist zum einen eine inhaltliche Beschäftigung mit dem Buch geplant. Darüber hinaus soll es darum gehen, methodische Grundfertigkeiten bei der Auseinandersetzung mit philosophischen Texten und beim wissenschaftlichen Arbeiten einzuüben.
Link im OPAL:https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/19582287873
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Seminar "Vertrauen und Erkenntnis aus zweiter Hand", SS 2019
Wenn man darüber nachgedenkt, woher wir eigentlich die Dingen wissen, die wir zu wissen glauben, dann stellt man schnell fest: Die meisten Dinge wissen wir nicht aufgrund eigener Wahrnehmung oder Schlussfolgerung, sondern dadurch, dass andere sie uns mitgeteilt haben, in den Medien davon berichtet wurde oder wir in Büchern darüber gelesen haben. Wir wissen die meisten Dinge sozusagen aus zweiter Hand – testimonial, wie die Erkenntnistheoretiker sagen. Bedenkt man allerdings, dass wir zweifellos manchmal getäuscht werden, dass sich seriöse Medienberichte mitunter schwer von Fake News unterscheiden lassen oder dass auch die besten Bücher falsche Informationen enthalten können, so scheint ein gewisses Misstrauen gegenüber dieser Art von Erkenntnisquelle durchaus angebracht zu sein. Welches Vertrauen sollten wir einer solchen Methode der Erkenntnisgewinnung demnach entgegenbringen? Welche Rolle spielt Vertrauen generell bei dem Erwerb von Wissen aus zweiter Hand? Was sind gleichsam die Funktionsprinzipien dieses Erwerbs? Derartige Fragen sollen anhand von Texten aus der jüngeren sozialen Erkenntnistheorie im Seminar behandelt werden.
Link im OPAL:https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/19629604864
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Proseminar "Grundfragen der Handlungstheorie", SS 2019
Es gibt offenbar einen grundlegenden Unterschied zwischen einerseits den Handlungen einer Person im engeren Sinn und andererseits ihrem „bloßen Verhalten“ bzw. dem, was der Person lediglich zustößt. Spazierengehen, Pfeifen oder etwas im Kopf ausrechnen sind Handlungen; Stolpern, Schnarchen oder einen Einfall haben sind keine. Dieser Unterschied ist von entscheidender Bedeutung sowohl für viele philosophische Fragestellungen als auch unsere soziale Praxis ganz generell – beispielsweise dafür, wofür jemand moralisch oder rechtlich zur Verantwortung gezogen werden kann. Was Handlungen aber letztlich genau sind, lässt sich gar nicht so leicht sagen. Ob etwas eine Handlung ist oder nicht, kann man z.B. nicht einfach „von außen“ sehen. So kann ein und dieselbe Körperbewegung einmal eine Handlung sein oder keine Handlung sein (etwa wenn die Bewegung durch einen Reflex ausgelöst wurde). Darüber hinaus sind manche Handlungen in gewissem Sinn gar nicht sichtbar (wie das Kopfrechnen), und wiederum andere bestehen darin, etwas nicht zu tun (Unterlassungen). In der philosophischen Handlungstheorie nun geht es in Auseinandersetzung mit diesen und anderen Schwierigkeiten um eine Klärung des Handlungsbegriffs sowie eine Klärung der Beziehungen zwischen diesem und weiteren zentralen Begriffen wie denen der Absicht, des Willens, des Grundes, der Ursache, der Motivation, des Zwecks oder der Freiheit. Im Seminar sollen einige der maßgeblichen Beiträge zur Handlungstheorie der letzten Jahrzehnte behandelt werden.
Link im OPAL:https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/19713884180
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Proseminar "Skepsis und Skeptizismus", WS 2019/20
Wäre es nicht denkbar, dass die Welt vor genau fünf Minuten zu existieren begonnen hat? Natürlich scheint sie schon wesentlich älter zu sein – aber bedenken Sie: Alle Hinweise, die Sie darauf haben, dass die Welt älter als fünf Minuten ist (etwa Erinnerungen an länger zurückliegende Erlebnisse, Abnutzungsspuren an Gebrauchsgegenständen usw.) gäbe es natürlich ebenfalls erst seit fünf Minuten. Diese, von Bertrand Russell popularisierte, Überlegung stellt ein sog. skeptisches Szenario dar. Weitere (teilweise in Romanen und Filmen wie Welt am Draht oder Matrix aufgegriffene) skeptische Szenarien lauten: Sie sind nicht eigentlich ein Mensch, sondern (wahlweise) Teil einer Computersimulation, ein mit künstlichen Sinnesdaten gespeistes Gehirn im Tank oder das Opfer eines täuscherischen Lügendämons. Derartige Szenarien laufen darauf hinaus, dass unsere Vorstellungen von der Welt radikal falsch sind: Die wirkliche Welt ist komplett anders, als sie uns erscheint. Lässt sich komplett ausschließen, dass solche Szenarien zutreffen? Oder ist umgekehrt das eine oder andere dieser Szenarien wahrscheinlich sogar wahr? Beide Fragen sind von manchen Philosophen bejaht, von anderen verneint worden. Im Seminar geht es darum, welche Gründe diese Philosophen für ihre Auffassungen hatten, darum, ob und inwiefern skeptische Szenarien allgemein unsere Erkenntnisbemühungen untergraben, und darum, welches Wissen wir von der Welt letztlich erlangen können.
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Proseminar "Fragen der Wissenschaftstheorie", WS 2019/20
Im Seminar geht es um grundlegende Fragen der Wissenschaftstheorie, also z.B. darum, was es eigentlich heißt, Wissenschaft zu betreiben, welche grundlegenden Voraussetzungen und Grenzen sie hat, was Wissenschaft von Alltagserkenntnis und anderen Praxisformen unterscheidet, was sie ihrem Wesen nach als solche auszeichnet und welches die allen wissenschaftlichen Disziplinen gemeinsamen Bedingungen sind. Aber auch Fragen der sog. praktischen Wissenschaftsphilosophie sollen behandelt werden: Fragen nach dem Verhältnis von Wissenschaft und Werten, nach der Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft oder nach der wissenschaftsinternen und -externen Verantwortung von Wissenschaftlern.
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Proseminar "Philosophie der Zukunft und Zukunftsforschung", WS 2019/20
Was zukünftig ist, steht uns erst bevor; es existiert (noch) nicht und ist in diesem Sinne abwesend und unzugänglich. Gleichwohl ist die Zukunft (wenn man so will) allgegenwärtig, insofern sie uns in Gestalt von Erwartungen, Spekulationen, Befürchtungen oder Hoffnungen in vielfältiger Art und Weise beschäftigt und so einen entscheidenden Einfluss auf unser Denken und Handeln besitzt. Man denke etwa an in der Zukunft angesiedelte Science-Fiction-Romane oder -Filme, an Utopien und Dystopien (seien es politische, technologische, trans-/posthumanistische usw.), an kurz- bis mittelfristige Vorhersagen des Wahl-, Konjunktur- oder Wettergeschehens oder an Prognosen der langfristigen Folgen der Erderwärmung, der globalen Wirtschaftsentwicklung (Stichwort „Grenzen des Wachstums“) oder der Entstehung künstlicher Intelligenz. Aber welchen Wert haben derartige Vorhersagen angesichts der Offenheit der Zukunft? Was können wir über sie wissen? Lässt sich unser zukunftsorientiertes Handeln vernünftig ausrichten – und wenn ja, wie? Ist eine Beschäftigung mit der Zukunft auf rationaler Basis, ist eine Zukunftsforschung oder Futurologie als Wissenschaft überhaupt möglich? Diese und angrenzende Fragen sollen im Seminar erörtert werden.
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Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2020
Organisation zus. mit Pedro Schmechtig
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Proseminar "Philosophie der Einzelwissenschaften", SS 2020
Was haben geistes-, sozial-, natur-, ingenieur- und formalwissenschaftliche Disziplinen gemeinsam und was unterscheidet sie voneinander? Gewisse Gemeinsamkeiten muss es geben (so könnte man zumindest meinen), andernfalls bliebe unverständlich, wieso sie allesamt, unter dem Dach der Universität vereint, als „Wissenschaften“ akzeptiert und von anderen, nicht- oder „pseudowissenschaftlichen“ Erkenntnispraktiken abgegrenzt werden. Die philosophische Wissenschaftstheorie ist häufig von der Physik als Ideal und Vorbild ausgegangen und hat ein bestimmtes, einheitliches Bild von Wissenschaft gezeichnet und als für alle Disziplinen gleichermaßen gültig postuliert. Aber scheinen nicht die Unterschiede zwischen Physik, Soziologie, Literaturwissenschaft, Mathematik, Ingenieurwissenschaft, Theologie und den vielen anderen Fächern in Wirklichkeit viel größer zu sein als die Gemeinsamkeiten zwischen ihnen? Im Seminar soll es darum gehen, einen genaueren Blick auf die jeweiligen Besonderheiten der verschiedenen wissenschaftlichen Bereiche zu werfen und dabei der Frage nach dem, was sie trennt, und dem, was sie eint, nachzugehen.
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Proseminar "Relativismus", SS 2020
In den letzten Jahren ist vielfach ein „postfaktisches Zeitalter“ ausgerufen worden, in dem populistische Attacken die Autorität der Wissenschaft untergraben, seriöse Nachrichten zunehmend schwerer von „Fake News“ unterscheidbar sind und der Tatsachenbegriff selbst aufgrund der Bedrohung durch den der „alternativen Fakten“ immer problematischer zu werden scheint. Sofern diese Beschreibung auf eine zumindest im Ansatz zutreffende Gegenwartsdiagnose hinausläuft, stellt sich die Frage, was von solchen Entwicklungen zu halten ist. Stellen sie in erster Linie eine Verfallserscheinung des öffentlichen Diskurses dar? Oder hat vielleicht im Grunde genommen ohnehin und unvermeidlich immer schon jeder seine „eigene Wahrheit“? Wer sich seriös mit solchen Fragen beschäftigen und begründeten Antworten darauf ein Stück näher kommen möchte, kommt um eine philosophische Beschäftigung mit der Idee des Relativismus nicht herum, also der Idee, dass die Unterscheidung des faktisch Wahren vom faktisch Falschen, des Gerechtfertigten vom Ungerechtfertigten oder auch des moralisch Gebotenem vom moralisch Verbotenem immer nur relativ zu bestimmten epistemischen Systemen (d.h. Ideologien, Moralsystemen, Lebensformen o.ä.), niemals aber absolut sinnvoll ist. Das Seminar ist einer Auseinandersetzung mit dieser Idee sowie einer Erörterung wichtiger philosophischer Argumente für und wider den Relativismus gewidmet.
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Proseminar "Empathie", SS 2020
Der Begriff der Empathie bezieht sich auf Phänomene der Einfühlung in andere Personen, des Nachvollziehens ihrer Beweggründe, des Verstehens ihrer Gedanken und Emotionen. Derartige Phänomene scheinen uns einerseits aus unserer alltäglichen sozialen Praxis nur allzu vertraut zu sein, andererseits sind mit ihnen eine Reihe von philosophischen Problemen verbunden, von denen einige zentrale im Seminar diskutiert werden sollen: Wie genau funktioniert Empathie eigentlich? Welche Rolle spielt sie für die Moral? Ist Empathie (immer) etwas Positives oder hat sie (auch) negative, dunkle Seiten? Wo verlaufen die Grenzen unserer Fähigkeit – und unserer Bereitschaft –, mit anderen empathisch zu sein? Inwieweit gibt es vielleicht empathische Elemente in der Methodologie bestimmter Wissenschaften (etwa der Soziologie, der Geschichtswissenschaft oder der Psychologie)? Und inwiefern beruht womöglich unsere Fähigkeit, mit fiktionaler Literatur umzugehen, auf einer Art Empathie mit fiktiven Figuren?
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Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", WS 2020/21
Organisation zus. mit Pedro Schmechtig
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Proseminar "Philosophie der Emotionen", WS 2020/21
Was heißt es, Furcht, Stolz, Neid, Empörung, Trauer, Scham, Ärger oder Bewunderung zu erleben? Bei diesen Beispielen (die man um weitere ergänzen könnte) handelt es sich um „Emotionen“ im engeren Sinn. Mit diesem Begriff sind in der Philosophie in der Regel bestimmte mentale Zustände gemeint, die sich durch eine jeweils spezifische phänomenale Erlebnisqualität auszeichnen, zugleich aber offenbar auch einen intentionalen Charakter besitzen (d.h. sie sind auf etwas in der Welt gerichtet und repräsentieren es in einer bestimmten Weise). Wer zum Beispiel Furcht empfindet, hat eine Empfindung, die sich auf eine charakteristische Weise anfühlt. Darüber hinaus aber heißt Furcht zu haben (auch), ein bestimmtes Objekt in der Welt als furchteinflößend, gefährlich oder bedrohlich wahrzunehmen. Im Seminar sollen einige zentrale Fragestellungen vertieft werden, um die sich die jüngere philosophische Debatte über Emotionen gedreht hat, u.a.: In welchem Verhältnis stehen Emotionen im engeren Sinn zu anderen mentalen Zuständen wie etwa rein kognitiven Zuständen (z.B. Überzeugungen), sinnlichen Wahrnehmungen (z.B. visuellen Empfindungen) oder nicht-intentionalen Gefühlen (z.B. bloßen Stimmungen)? Welche Rolle spielen Emotionen für Erkenntnis, Handeln und Moralität? Inwiefern sind Emotionen „angeboren“, inwiefern „sozial konstruiert“? In welchem Verhältnis stehen philosophische Analysen zu Emotionen zu solchen der empirischen Wissenschaften?
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Seminar "Philosophische Kosmologie", WS 2020/21
Die Kosmologie beschäftigt sich mit der Beschaffenheit, dem Ursprung und der Entwicklung des Universums als Ganzem. Kosmologische Überlegungen haben traditionell sowohl in Religion und Theologie als auch in der Philosophie (namentlich der Naturphilosophie und speziellen Metaphysik) eine wichtige Rolle gespielt. In den letzten Jahrhunderten werden kosmologische Fragestellungen (zumindest zu Teilen) allerdings zunehmend auch im Rahmen empirischer Disziplinen wie der Astrophysik untersucht. In diesem Seminar sollen zentrale philosophische und im Grenzbereich zwischen Philosophie und empirischer Wissenschaft angesiedelte Fragen der Kosmologie behandelt werden – u.a. Fragen zur Schlüssigkeit von (kosmologischen) Gottesbeweisen, zum Komplex Feinabstimmung/anthropisches Prinzip/Multiversum, zur Rolle von Leben, Bewusstsein und Intelligenz im Universum und zur Methodologie empirischer und nicht-empirischer kosmologischer Forschung (Wissenschaftstheorie der Astrophysik, Meta-Metaphysik).
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Textproseminar "John Stuart Mill: Über die Freiheit", WS 2020/21
In welcher Form sollte die Gesellschaft bzw. der Staat Macht über das Individuum ausüben dürfen? Diese Frage wirft John Stuart Mill in seinem erstmals 1859 erschienenen Werk „Über die Freiheit“ auf und gibt darauf eine für die damaligen Verhältnisse im viktorianischen England radikale liberalistische Antwort. Aber auch in der Gegenwart ist sowohl Mills Frage als auch seine Antwort höchst bedenkenswert – nicht nur (aber auch) angesichts der erheblichen Einschränkungen grundlegender Freiheitsrechte, die mit Verweis auf den Gesundheitsschutz in jüngster Zeit erfolgt sind. Im Seminar ist zum einen eine inhaltliche Beschäftigung mit Mills Buch und seinen Thesen geplant. Darüber hinaus soll es darum gehen, methodische Grundfertigkeiten bei der Auseinandersetzung mit philosophischen Texten und beim wissenschaftlichen Arbeiten einzuüben.
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Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2021
Organisation zus. mit Pedro Schmechtig
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Proseminar "Philosophie des Geistes", SS 2021
Wenn das Gehirn eine Art Apparat ist, der Geist und Bewusstsein hervorbringt, dann könnte man es sich in mehrfacher Vergrößerung vorstellen, so dass man quasi hineingehen kann, ähnlich wie man in große Maschinen wie etwa eine Mühle hineingehen kann. Was würde man dann dort sehen? Man würde wohl, wie in der Mühle, verschiedenste Teile sehen, die miteinander verbunden sind und vielleicht miteinander wechselwirken. Aber würde man auch so etwas wie den Geist oder das Bewusstsein sehen oder auch nur irgendetwas, woraus die Entstehung von Geist und Bewusstsein erklärbar wäre? Leibniz, der dieses Mühlengleichnis bereits vor gut 300 Jahren entwickelt hat, hat diese Frage verneint. Dass das Gehirn irgendwie an der Entstehung von Geist und Bewusstsein beteiligt ist, scheint wenig strittig zu sein. Doch wie genau dies vonstattengehen soll, ist auch heute noch eines der großen philosophischen Rätsel. Die Philosophie des Geistes ist jene Teildisziplin der Philosophie, die der Lösung dieses Rätsels und damit zusammenhängender Probleme gewidmet ist. Im Seminar soll eine Auswahl der wichtigsten Beiträge der letzten Jahrzehnte zu diesem Gebiet behandelt werden.
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Seminar "Selbsterkenntnis und Selbsttäuschung", SS 2021
„Gnothi seauton“ – „Erkenne Dich selbst“ – so lautete das Motto des Orakels von Delphi; es ist eine Forderung mit zentralem Stellenwert in der Geschichte des abendländischen Denkens. Aber in welchem Maße ist Selbsterkenntnis überhaupt möglich? Viele Philosophen waren und sind der Meinung, dass zumindest einige derjenigen Aspekte, die unsere jeweilige Persönlichkeit ausmachen, jedem Individuum in besonders unmittelbarer Weise zugänglich sind. Die Rede ist von unseren mentalen Einstellungen (unseren Überzeugungen, Wünschen, Sinneswahrnehmungen usw.), bezüglich derer jedes Subjekt (vermeintlich) eine besondere, erstpersonale Autorität besitzt: Es besitzt untrügliches Wissen darüber, ob es die fragliche Einstellung hat oder nicht, es kann sich nicht darüber irren. Aber selbst wenn es ein derartiges irrtumsresistentes Wissen in Bezug auf manche Eigenschaften geben sollte (was in der Philosophie durchaus umstritten ist), gibt es nicht auch viele Aspekte, die uns nicht in dieser Weise transparent sind, die uns aber gleichermaßen „ausmachen“ oder die bestimmend dafür sind, welche Art von Person wir sind – Aspekte, über die wir uns täuschen können, die wir verdrängen und die andere Menschen mitunter sogar klarer an uns sehen als wir selbst? Man könnte dabei vielleicht an unbewusste Einstellungen denken (falls es so etwas gibt), an Charaktereigenschaften, an psychologische Dispositionen, denen wir unterworfen sind (etwa sog. Biases), oder auch an verschiedene gänzlich nicht-psychische/nicht-mentale Eigenschaften. Wie können wir epistemischen Zugang zu solchen Eigenschaften erlangen? Welchen Status, welchen Wert hat mögliches Wissen hinsichtlich dieser Eigenschaften? Derlei Fragen sollen auf Grundlage des Buches Self-Knowledge for Humans von Quassim Cassam (Oxford: Oxford University Press 2014) im Seminar behandelt werden.
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Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", WS 2021/22
Organisation zus. mit Pedro Schmechtig
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/27186823170
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Seminar "Intelligenz, künstliche Intelligenz, Superintelligenz", WS 2021/22
Das Seminar behandelt aus philosophischer Perspektive Fragen wie: Was ist künstliche Intelligenz? Welche Chancen und Herausforderungen bringt ihr Einsatz in Gegenwart und Zukunft mit sich? Wie sollten wir verantwortungsvoll mit ihr umgehen? Wie wahrscheinlich ist die Entwicklung einer sog. Superintelligenz?
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Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2022
Organisation zus. mit Pedro Schmechtig
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/27186823170
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Hauptseminar "Gesundheit und Krankheit – Fragen der Medizintheorie", SS 2022
Im Seminar sollen grundlegende Probleme der Medizintheorie bzw. Philosophie der Medizin behandelt werden. Das umfasst begriffliche Fragen (z.B. danach, was Krankheit und Gesundheit überhaupt sind und ob diese Begriffe rein biologisch verstanden werden müssen oder auch eine normative bzw. evaluative Komponente aufweisen), wissenschaftstheoretisch-epistemologische Fragen (z.B. nach den Potentialen und Grenzen der sog. evidenzbasierten Medizin) oder auch ethische Fragen (z.B. nach den normativen Prinzipien und Regeln, die in therapeutischen Kontexten Anwendung finden sollten). Die besondere Aktualität und der Bezug solcher Fragestellungen zu vielen in letzter Zeit geführten Kontroversen dürfte auf der Hand liegen. Man denke etwa an die Debatten darüber, ob man asymptomatisch mit Corona infizierte Personen als „erkrankt“ bezeichnen sollte, wie geeignet sog. passive Überwachungssysteme zur Feststellung von Nebenwirkungen sind oder wie eine Impfpflicht mit fundamentalen medizinethischen Prinzipien wie etwa dem vereinbar sein soll, dass jedem ärztlichen Eingriff eine informierte Zustimmung der zu behandelnden Person vorausgehen sollte.
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Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", WS 2022/23
Organisation zus. mit Pedro Schmechtig
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/27186823170
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Hauptseminar "Analytische Philosophie der Technik", WS 2022/23
Die Fähigkeit, Technik hervorzubringen, wird oft als anthropologisches Wesensmerkmal des Menschen betrachtet (etwa im Zusammenhang mit dem homo faber-Konzept). Unsere Umwelt ist – wie der moderne Mensch selbst – in vielfältiger Weise durch technisches Handeln ge- und überformt. Im Seminar sollen aktuelle Debatten der analytischen Technikphilosophie nachvollzogen werden, in denen es um die Klärung grundlegender Fragen zum Wesen der Technik und zu ihrem Verhältnis zum Menschen geht: etwa ontologisch-metaphysische Fragen (z.B. danach, was für eine Art von Dingen technische Artefakte eigentlich sind), erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Fragen (z.B. nach dem Verhältnis zwischen Technologie und Wissenschaft), sozialphilosophisch-politiktheoretische Fragen (z.B. danach, wie digitale Technologien die Art menschlichen Zusammenlebens künftig verändern werden) oder normative Fragen (z.B. nach den Potentialen, Aufgaben und Grenzen von Technikfolgenabschätzung und Risikoethik).
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Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2023
Organisation zus. mit Pedro Schmechtig
Link im OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/27186823170
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Hauptseminar "Philosophische Aspekte des Digitalen und der Digitalisierung", SS 2023
Digitale Technologien prägen unser Leben seit geraumer Zeit in erheblichem Maße, und es ist absehbar, dass ihre Bedeutung in Zukunft weiter zunehmen wird. Diese Entwicklung wirft eine Reihe von philosophischen Fragen zum Wesen dieser Technologien auf, zu den Chancen und Herausforderungen, die sie mit sich bringen, und zu Möglichkeiten eines vernünftigen Umgangs mit ihnen. In diesem Seminar sollen einige zentrale Aspekte der jüngeren philosophischen Diskussion zu diesem Themenkomplex behandelt werden: etwa zur Ontologie des Digitalen und verwandter Konzepte (Was ist das Digitale eigentlich? Was ist Information? usw.); zur Epistemologie online stattfindender Erkenntnis- und Kommunikationsprozesse (Epistemologie von Wikis und sozialen Medien, des Bloggens, Googelns usw.), zu den sozialphilosophischen und politiktheoretischen Konsequenzen digitaler Technologien (Problem der Überwachungsgesellschaft, Einbindung von Algorithmen in politische Prozesse bis hin zur Diskussion einer „Algokratie“ als neuer Regierungsform, usw.) oder zu ethischen Fragen des Umgangs mit Daten oder künstlicher Intelligenz (Wer ist verantwortlich, wenn KIs moralisch problematische „Entscheidungen“ treffen? usw.).
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Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", WS 2023/24
Organisation zus. mit Pedro Schmechtig
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Hauptseminar "Transhumanismus und Posthumanismus", WS 2023/24
Unter den Bezeichnungen „Trans-“ und „Posthumanismus“ werden verschiedene philosophische Ansätze zusammengefasst, die auf die eine oder andere Art und Weise darauf abzielen, den Menschen mit technischen Mitteln zu verbessern („Enhancement“) oder grundlegend zu transformieren. Für Trans- und Posthumanisten soll der Mensch als erste Spezies seine eigene Evolution konsequent selbst in die Hand nehmen und zum „Homo Deus“ werden (so der Titel des bekannten, 2015 erschienenen Buches von Yuval Noah Harari). Das Spektrum reicht dabei von Implantaten und der Schaffung von „Cyborgs“ über genetische Modifikationen und radikale Lebensverlängerung bis hin zu Visionen einer Zukunft, in der sich Personen komplett von ihrem biologischen Substrat abkoppeln und in rein virtueller Form weiterexistieren („Mind uploading“). Während solche Visionen von den einen als erstrebenswert angesehen werden, werden sie von anderen als Dystopie empfunden. Das Seminar möchte dieses Spannungsfeld ausleuchten und grundlegende philosophische Fragen diskutieren, die sich in diesem Zusammenhang stellen: etwa nach den ethischen Grenzen, die einer Verbesserung oder Veränderung des menschlichen Körpers und Geistes gesetzt werden sollten; nach den sozialen, kulturellen und politischen Implikationen, die sich für eine trans- oder posthumane Gesellschaft ergeben könnten; oder nach den Konsequenzen für unsere Vorstellungen von Identität, Würde, Bewusstsein und Körperlichkeit.
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Forschungsseminar "Epistemische Invektivität", SS 2024
Organisation zus. mit Pedro Schmechtig
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Hauptseminar "Technologie- und Forschungsethik", SS 2024
Wissenschaftliche Forschung hat maßgeblichen Anteil daran, dass die moderne Welt so ist, wie sie ist. Sie hat segensreiche Technologien hervorgebracht, die unser Leben entscheidend erleichtern (man denke nur an so etwas wie die Narkose), aber auch Technologien, die eine existentielle Bedrohung für die menschliche Zivilisation als solche mit sich bringen (wie die Atombombe). In diesem Spannungsfeld ergeben sich zahlreiche normative Fragen, die im Rahmen der Technologie- und Forschungsethik diskutiert werden. Sollten beispielsweise in der Forschung tätige Personen und Institutionen bereits vor dem Forschungsprozess mögliche, auch indirekte Folgen berücksichtigen, die sich aus ihrer Forschung ergeben könnten (etwa die Entwicklung gefährlicher Technologien)? Auf welche Art und Weise sollten Forschungsresultate, die potentiell tiefgreifende Auswirkungen haben, gegenüber der Öffentlichkeit kommuniziert werden? Inwieweit kann z.B. die Geheimhaltung von Forschungsergebnissen legitim oder sogar geboten sein? Welchen ethischen Regeln sollten Forschungsprozesse selbst unterliegen (z.B. bei Forschung am Menschen), und welche Regeln und Normen sind geeignet, wissenschaftliches Fehlverhalten (Datenfälschung, Plagiarismus usw.) effektiv zu unterbinden und die Integrität der Wissenschaft sicherzustellen?
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Hauptseminar "Szientismus und wissenschaftlicher Imperialismus", WS 2024/25
Es ist wenig strittig, dass die Wissenschaft eine der zentralen menschlichen Errungenschaften darstellt und uns Aufklärung über viele Bereiche der Wirklichkeit verschafft hat. In vielen Punkten ist sie das beste uns zur Verfügung stehende Mittel zur Erlangung von Wissen. Aber gibt es auch (sinnvolle) Fragen, die sich nicht mit den Mitteln der Wissenschaft angehen lassen? Und falls ja, was passiert, wenn es doch versucht wird? Um derartige Fragen geht es in den Debatten um Szientismus und wissenschaftlichen Imperialismus. Ein oft genanntes Beispiel für einen Bereich, der sich dem wissenschaftlichen Zugriff (vermeintlich) entzieht, ist die Religion. Ein anderes Beispiel ist der Bereich des Normativen. Die Wissenschaft – so der Gedanke – kann uns bestenfalls sagen, was der Fall ist, aber nicht, was wir tun sollen. Wenn dies nicht beachtet wird und mit Slogans wie dem des "Follow the Science" so getan wird, als folgten aus Resultaten der Wissenschaft unmittelbar normative Konsequenzen, dann drohe ein "autoritärer Szientismus" (wie ihn Peter Strohschneider in einem kürzlich erschienenen Buch genannt hat), der demokratische Prinzipien nachhaltig aushöhlen könnte. Das Seminar ist einer Auseinandersetzung mit diesen und verwandten Aspekten gewidmet und möchte eine Auslotung der grundsätzlichen Potentiale und Grenzen von Wissenschaft versuchen.
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