Im Lauf ihrer Schulzeit bekommt ein Großteil der sächsischen Schüler:innen die Gelegenheit den sächsischen Landtag zu besuchen. Trotz der häufigen Nutzung dieses Angebots existieren nur sehr wenige empirische Untersuchungen, die aus einer didaktischen Perspektive das Potential, aber auch die Schwierigkeiten und Herausforderungen eines solchen Besuches in den Blick nehmen. An dieser Stelle setzt die vorliegende Arbeit an und soll zum Verständnis der interaktionellen Vorgänge zwischen Lernenden, Lehrenden und politischen Akteuren beitragen.

Im Frühjahr 2020 sind zwei tolle Studien zum Thema Jugendprotest und Schule fertig geworden, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Frage beschäftigen wie Schulen die Friedays-For-Future Bewegung verarbeitet haben.

Politische Bildung kommt in der Berufsschule vor - oder nicht? Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Die fachlichen Strukturen sind eigentlich gut etabliert - gleichzeitig werden sie allerdings durch die Ausrichtung der zentralen Abschlussprüfungen in denen ökonomische und rechtliche Fragen dominieren stark relativiert. In der Erinnerung vieler Schüler*innen kommt politische Bildung in den beruflichen Schulen deshalb gar nicht vor. Diese Arbeit beschäftigt sich mit diesem Zusammenhang und zeigt welche Wirkung die IHK Prüfungen in der beruflichen Schule auf den Lernbereich haben.

Die Staatsexamensarbeit mit dem Titel: „Inwiefern verändert sich der Gemeinschaftskundeunterricht, wenn DaZ-Schülerinnen und -Schüler an ihm teilnehmen? Eine Untersuchung der Wahrnehmungen von Veränderungen des Politikunterrichts durch DaZ-SchülerInnen an ausgewählten sächsischen Oberschulen“ betrachtet die Praxis näher und soll Klarheit darüber herstellen, wie Gemeinschaftskundelehrende mit DaZ-Schüler*innen in ihrem Unterricht umgehen. Es wird aufgezeigt, welche Strategien das Lehrpersonal anwendet und ob bzw. wie sich der Unterricht sowohl inhaltlich als auch sprachlich und allgemeindidaktisch verändert.

In seiner wissenschaftlichen Arbeit wertet Rico Lewerenz eine Umfrage unter 710 studentischen Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland aus, die zu ihren Erinnerungen an Politikunterricht befragt wurden. Jenseits der deutlichen Unterschiede hinsichtlich der Anzahl an Schuljahren mit einem Fach für politische Bildung zeigt sich, dass der Politikunterricht in vielen Bundesländern noch immer eine starke Fokussierung auf Faktenvermittlung und Auswendiglernen aufweist.

Theo Treise hat sich im Rahmen seiner Masterarbeit mit der höchst interessanten Frage beschäftigt, welche Herausforderungen und Problemen sich im Rahmen postkolonialer Stadtführungen ergeben, wenn man diese aus der Perspektive der politischen Bildung betrachtet. Dazu hat er eine bundesweite Studie durchgeführt und Interviews mit Menschen geführt, die sich in diesem Handlungsfeld engagieren. Die Ergebnisse dürften gerade auch für Aktive in postkolonialen Bildungskontexten interessant sein, denn bislang liegen viel zu wenig systematische Überlegungen zu Vermittlungsfragen in diesem Kontext vor.

Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Befähigung der Lehrkräfte des Orientierungskurses. Die Forschungsfrage wird anhand einer Fallanalyse realisiert, die eine multiperspektivische und qualitative Betrachtung der Situation erlaubt. Im Zentrum der Fallanalyse steht die Erhebung qualitativer Interviews, die mit Orientierungskurslehrkräften und Sprachkurslehrkräften in Dresden geführt wurden.

Mit dieser Arbeit hat Jonas Hänel bereits im Studienjahr 2012/13 sein Studium abgeschlossen. Sie beschäftigt sich mit der Frage welche Rolle der Körper hinsichtlich der Darstellung und Wahrnehmung des Politischen spielt und welche Implikationen sich daraus für politische Bildungsprozesse ergeben. Die Arbeit wurde als beste Arbeit der Philosophischen Fakultät ausgezeichnet und ist in diesen Tagen als Buch im Wochenschauverlag erschienen. Wir sind sehr stolz.

Im Rahmen einer Pilot- oder Ministudie kann Steven Stahn zeigen, dass Lehrerinnen und Lehrer zwar durchaus die Herausforderung kennen, dass Schülerinnen und Schüler Verschwörungstheorien in den Unterricht einbringen, dieser Herausforderung aber zumeist ausweichend begegnen. Als Gründe für das ausweichende Verhalten werden die Dichte des Lehrplans, begrenzte Zeitreserven und Unsicherheit angegeben. Wenn Sie mehr wissen wollen, werfen Sie doch einen Blick in die Arbeit.

Jörg Landgraf hat bereits 2015 sein Studium mit einer Arbeit abgeschlossen, in der er sich mit der Frage beschäftigt, wann Politik Theater bzw. wann Theater politisch ist? Im Anschluss werden gesellschaftliche Bedingungen und Koordinaten beschrieben, unter denen mediales Politiktheater stattfindet und Erklärungsversuche dazu geleistet.

Im Wintersemester 2017/18 haben Studierende im Seminar politische Bildung mit bewegten Bildern mit großem Engagement selbst Erklärstücke entwickelt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Im Sommersemester 2018 hatten wir ein tolles Kooperationsseminar mit der Aktion Zivilcourage, in dem Studierende neue Konzepte für das bewährte Projekt "Ich bin wählerisch" entwickelt haben. Die konkrete Aufgabe bestand darin, das Projekt auf Herz und Nieren zu prüfen und anschließend ein REDESING vorzustellen. Alle Referate wurden dabei von einer professionellen Graphic Recorderin mit dem wunderbaren Namen "Himbeerspecht" aufgezeichnet. Wir finden das war eine wirklich tolle Sache. Aber sehen Sie selbst:

Diese Studie vermittelt einen ersten Überblick über die Erfahrungen die außerschulische politische Bildungsprojekten in Sachsen mit dem Peer Education Ansatz gemacht haben und erstellt darauf aufbauend Handlungsempfehlungen. Die Grundlage dieser Analyse bilden vier Peer Projekte aus Sachsen Sachsen, die mit dem Peer Education Ansatz arbeiten.