Video zum Studiengang Psychologie
Michael studiert Psychologie und gewährt einen kleinen Einblick in sein Studium.
Stellt euch vor, ihr würdet zu einem Date gehen und ihr hättet euch noch nicht für einen Film entschieden. Würdet ihr dann ehr den Liebesfilm wählen oder würdet ihr in den Horrorfilm gehen? Für die Psychologie ist die Antwort ziemlich einfach: die würden ganz klar den Horrorfilm wählen. Denn die Erregung, die man während eines solchen Films spürt, die rein körperliche Erregung, wird von vielen Menschen so uminterpretiert, dass sie auf den potenziellen Partner übertragen wird und somit als Verliebtheit interpretiert.
Ein ähnliches Experiment wurde auch schon durchgeführt mit zwei Gruppen von Männern. Eine Gruppe von Männern ist über eine sehr wackelige Hängebrücke gegangen, die andere Gruppe über eine sehr stabile Steinbrücke. Am anderen Ende der Brücke wartete eine Interviewerin und hat ein Interview mit den Männern geführt. Jetzt hat sich gezeigt, dass die Männer, die über diese wackelige Hängebrücke gegangen sind, das heißt, die eine körperliche Erregung verspürt haben vor dem Interview, häufiger in diesem Interview sexuelle Inhalte geäußert haben und auch häufiger der Interviewerin ihre Kontaktdaten wie z.B. die Telefonnummer gegeben haben. Das ist ein sehr interessanter Befund aus der Sozialpsychologie.
Doch die Psychologie bietet noch viel mehr Anwendungsbereiche, Z.B. befasst sie sich mit Motivation, mit Emotion, mit den verschiedenen Facetten des Temperamentes oder auch mit Intelligenz. Oder auch, wie hier in den Laboren der Biopsychologie, wo anhand von Haarproben das Stresshormon Cortisol nachgewiesen wird, beispielweise bei Bundeswehrsoldaten, die lange Zeit im Auslandseinsatz waren. Die Haarfarbe hat darauf allerdings nachweislich überhaupt keinen Einfluss.
Ich selbst studiere Psychologie im 7. Fachsemester. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Studium, weil wir hier in Dresden eine sehr gute methodische und theoretische Fundierung haben. Die Psychologie hier wird als Naturwissenschaft betrieben. Das heißt, sie unterliegt sehr strengen methodischen und wissenschaftlichen Ansprüchen. Diese Ansprüche und die theoretische Fundierung werden dabei allerdings auch genutzt, um sie dann in die Praxis zu übertragen, wie z.B. in der Psychotherapieforschung oder in der Unternehmensberatung