Qualitätssicherung und Professionsforschung
Das Portfolio der Begleitforschung des ZLSB zur Lehrkräfteprofessionalisierung umfasst empirische Studien zu verschiedenen Stadien der professionellen Biografie angehender Lehrpersonen. Befragungen zu Studienbeginn, während des Studiums und bei der Exmatrikulation werden ergänzt durch Befragungen von Lehrenden im Vorbereitungsdienst sowie von berufstätigen Lehrkräften. Zusätzlich zur grundständigen zweiphasigen Lehrkräftebildung nimmt das ZLSB auch alternative Wege in das Lehramt (siehe Forschung zum Quer- und Seiteneinstieg) in den Blick.
Das ZLSB befragt jeweils zu Beginn des Wintersemesters die Erstsemester im Lehramtsstudium. Die Erhebung wird im Rahmen einer Einführungsveranstaltung durchgeführt, wodurch jedes Wintersemester mehr als drei Viertel der Studienanfänger:innen erreicht werden. Befragt werden diese unter anderem zu ihrer Berufswahlmotiven, ihrer Bildungsbiographie und ihren Studienvoraussetzungen, zu ihrer geographischen Herkunft sowie zu ihren Erwartungen in Bezug auf das Lehramtsstudium.
Ausgewählte Publikationen
Um die Studiensituation in den Lehramtsstudiengängen der TU Dresden zu untersuchen, führte das ZLSB im Sommersemester 2021 eine Befragung unter allen Lehramtsstudierenden durch. Diese Studierendenbefragung des ZLSB ergänzt die Erhebungen des Zentrums für Qualitätsanalyse im Rahmen des formalen universitären Qualitätsmanagementprozesses und richtet ihren Fokus auf die Besonderheiten und Spezifika des Lehramtsstudiums. Dazu gehören die umfangreichen Schulpraktika, der Bezug des Studiums zur schulischen Praxis sowie die Frage nach der Kohärenz der Studiengänge, die sich aus Lehrveranstaltungen verschiedener Fächer und Fachdidaktiken sowie den Bildungswissenschaften zusammensetzen. Die Befragungsergebnisse zeigen die Sicht der Studierenden auf das Lehramtsstudium und können wertvolle Hinweise zur Weiterentwicklung der Qualität im Lehramtsstudium an der TU Dresden liefern.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt der Studie:
- Wie häufig kommt es zu Überschneidungen von Lehrveranstaltungen und Prüfungen und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
- Wie wird der Praxisbezug im Lehramtsstudium eingeschätzt und wie gut sind die schulpraktischen Studien organisiert?
- Wie wird die Abstimmung zwischen den fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Studienbestandteilen wahrgenommen?
- Wie gut fühlen sich die Studierenden auf den Umgang mit zentralen Querschnittsthemen der Lehrerbildung vorbereitet? Wie werden beispielsweise überfachliche Kompetenzen in den Bereichen Digitalisierung, Umgang mit einer heterogenen Schüler:innenschaft und der Gestaltung fächerübergreifenden Unterrichts eingeschätzt?
- In welchen Bereichen des Studiums benötigen die Studierenden mehr Unterstützung?
Ausgewählte Publikationen
2022 - Studiensituation im Lehramt an der TU Dresden: Lehramtsstudierendenbefragung 2021
Die technische Umsetzung der Studierendenbefragung 2021 erfolgte durch die Rogator AG Nürnberg mit der Befragungssoftware G3plus. Weitere Informationen unter https://www.rogator.de/software/befragungssoftware.
Angesichts des großen Lehrkräftebedarfs in Sachsen und ganz Deutschland und der demografisch begrenzten Zahl an Studienanfänger:innen, kommt einer Steigerung der Studienerfolgsquoten im Lehramt eine große Bedeutung zu. Um gezielte Maßnahmen zu ergreifen, die zu einer Steigerung der Studienerfolgsquote beitragen, ist zunächst eine Analyse des Ausmaßes, der Umstände und Ursachen von Studienabbruch, Studien- und Hochschulwechsel sowie von Studienverzögerung in den Lehramtsstudiengängen der TU Dresden erforderlich.
Neben einem Monitoring des Studiengeschehens anhand der Daten der Studierendenstatistik werden Befragungen von Studierenden sowie Studienabbrecher:innen bzw. -wechsler:innen durchgeführt.
Ausgewählte Publikationen
2017 Studienabbruch und -wechsel im Studienjahr 2015 in den Lehramtsstudiengängen der TU Dresden
Das Lehramtsstudium setzt sich aus Lehrveranstaltungen zahlreicher Fakultäten zusammen. Zeitliche Überschneidungen von Lehrveranstaltungen stellten daher jahrelang eine enorme Herausforderung für die Studienorganisation von Lehramtsstudierenden dar und waren eine bedeutende Ursache für Studienverzögerungen. Zum Wintersemester 2023/2024 wurde an der TU Dresden ein Zeitfenstermodell als Instrument zur Planung von Lehrveranstaltungen eingeführt, das ein überschneidungsfreies Studium für die überwiegende Zahl von Fächerkombinationen im Lehramt ermöglicht.
Das Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) evaluiert im Auftrag des Senats die Implementierung des Zeitfenstermodells. Die Evaluationsstudie soll Probleme und Optimierungspotentiale des Zeitfenstermodells identifizieren und ggf. eine gezielte Weiterentwicklung des Modells ermöglichen.
Die Evaluationsstudie fokussiert auf folgende Fragen:
- Kommt es bei lehramtsbezogenen Veranstaltungen weiterhin zu Überschneidungen? In welchem Umfang treten diese auf? Welche Ursachen und Umstände führend zu diesen Überschneidungen?
- Wie bewerten Stundenplanende und die Raumvergabe die Einführung des Zeitfenstermodells und wie haben sich Ihre Arbeitsprozesse dadurch verändert?
- Inwiefern hat sich für Studierende die Zufriedenheit bzgl. der Studienorganisation seit der Einführung des Zeitfenstermodells verändert?
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameHerr Anton Strehlow
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
Besuchsadresse:
Ludwig-Ermold-Straße 3, Raum 204
01217 Dresden
Deutschland
Die Passung und Verzahnung der ersten, universitären Phase und der zweiten, schulpraktischen Phase der Lehrkräftebildung ist eine zentrale Herausforderung bei der Gestaltung guter Lehrkräftebildung, die häufig mit dem Stichwort phasenübergreifende Kohärenz diskutiert wird.
Um die Voraussetzungen für eine stärkere Kooperation zwischen universitärer Lehrkräftebildung und staalichen Ausbildungsstätten zu erheben, wurde im Jahr 2020 eine Befragung unter Haupt- und Fachausbildungsleiter:innen zweier sächsischer Ausbildungsstätten durchgeführt.
Ausgewählte Publikationen
- Puderbach, R. & Beier, F. (2021). Schnittstellen und Brüche in der zweiphasigen Lehrkräftebildung aus der Sicht von Ausbilderinnen und Ausbildern des sächsischen Vorbereitungsdienstes. In: Seminar – Lehrerbildung und Schule, BAK-Vierteljahresschrift, Jg. 27 (2021), Heft 3, 53–69.
Mit einer Lehrkräftebefragung erhob das ZLSB im Jahr 2019 ein breites Stimmungsbild der sächsischen Lehrerschaft. Per Zufallsauswahl wurden rund 2.300 Lehrerinnen und Lehrer an insgesamt 844 allgemeinbildenden Schulen (Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien) postalisch kontaktiert und um die Beantwortung des Fragebogens gebeten –dies entspricht einem Anteil von jeweils 10 Prozent der Gesamtlehrerschaft je Schulart. Insgesamt nahmen mehr als 820 Lehrkräfte an der Befragung teil, was einer Rücklaufquote von knapp 37 Prozent entspricht.
Auch vor dem Hintergrund des Generationenwechsels in den sächsischen Lehrer-zimmern standen folgende Aspekte im Vordergrund der Befragung:
•Was sind typische berufsbiographische Werdegänge der sächsischen Lehrer:innen?
•Mit welchem Berufsethos, welchen Einstellungen und Überzeugungen treten sie ihren beruflichen Anforderungen entgegen?
•Wie werden die Rahmenbedingungen der Berufsausübung eingeschätzt?
•Wie wird der Umgang mit aktuellen Herausforderungen –wie die Umsetzung von inklusiver Beschulung und der Einsatz digitaler Medien –bewertet?
•Wie bilden sich die Lehrkräfte fort und was sind Wünsche für die Zukunft?
Ausgewählte Publikationen
Schwalbe, A. & Puderbach, R. (2023). Seiteneinsteiger:innen im Schuldienst aus Sicht ihrer Kolleg:innen. In: Behrens, D., Forell, M., Idel, T. & Pauling, S. (Hrsg.), Lehrkräftebildung in der Bedarfskrise: Programme - Positionierungen - Empirie. . Bad Heilbrunn: Klinkhardt Verlag, S. 367-384. Volltext
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameFrau Anna Schwalbe M.A.
Qualitätssicherung im Lehramtsstudium
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Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
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01217 Dresden
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameHerr Anton Strehlow
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Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB)
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Ludwig-Ermold-Straße 3, Raum 204
01217 Dresden
Deutschland