Kühne Solitäre
Werkschau mit Modellen und Bildern des DDR-Schalenbaumeisters Ulrich Müther
Dresden, 9. 5. 2003. Für viele junge Architekten ist das, was Ulrich Müther über 40 Jahre vom heimischen Rügen in die ganze Welt exportierte, Kult. Nun ist – mit einer umfassenden Werkschau – Dipl.-Ing. Ulrich Müther an den Ausgangspunkt seiner Karriere zurück gekehrt: Vor 40 Jahren hat er in Dresden studiert. Mittlerweile avanciert der Baumeister der DDR zum Star der Betonschalenbauten.
Im Rahmen des 175jährigen Universitäts-Jubiläums zeigt die Fakultät Bauingenieurwesen vom 9. Mai bis zum 4. Juni die Werkschau „Kühne Solitäre“. Im frisch renovierten Raum 67 der Fakultät geben zwölf Modelle und zahlreiche Bilder einen umfassenden Überblick über das Werk Ulrich Müthers, vom Teepott Warnemünde über das Raumflugplanetarium Tripolis bis zum Ahornblatt Berlin.
Ulrich Müther hatte seinen Festvortrag unter das Thema „Betonschalen – von Dresden in die Welt“ gestellt und ließ die Geschichte seiner Bauwerke Revue passieren. Die Betonschalenbauten, die er zusammen mit verschiedenen Architekten entworfen und realisiert hat, bestechen durch ihre filigrane Leichtigkeit und durch die kühne Geste, mit der die geschwungenen Formen sich von der Rechtwinkligkeit der gebauten Umwelt abheben. Mit seiner Spezialfirma für Betonbau entwickelte er Techniken, um große Dachweiten mit einer minimalen Deckenstärke zu überwölben.
Müther hat in den vergangenen 40 Jahren über 50 Betonschalen gebaut, meist für Großgaststätten, Schwimmbäder, Planetarien oder Moscheen, aber auch für die bekannte Bobbahn in Oberhof. Seine Spezialität ist die Hyparschale, die trotz ihrer bewegten Kurven aus lauter "Geraden" konstruiert ist und deshalb Konstruktion und Herstellung erleichtert.
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