Herausragende Ingenieurleistungen im Brückenbau gewürdigt
Dresden, 14. März 2006. Für diesen Preis war die Zeit reif - und sogar der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, wunderte sich, dass es ihn nicht schon längs gab: Der Deutsche Brückenbaupreis wurde am Montag erstmals am Vorabend des 16. Brückenbausymposiums vor rund 900 Gästen im Audimax der TU Dresden verliehen. Sechs Brücken waren in den beiden Kategorien "Straßen- und Eisenbahnbrücken" sowie "Fuß- und Radwegbrücken" nominiert - das Rennen machten schließlich die Talbrücke Wilde Gera und der La-Ferté-Steg in Stuttgart-Zuffenhausen.
Die Talbrücke Wilde Gera im Thüringer Wald, entworfen von Dr. Roland von Wölfel, überzeugt laut Jury "als Deutschlands größte Betonbogenbrücke (Spannweite des Bogens 252 m) durch außerordentliche Eleganz". Die Errichtung eines Bogens dieser Dimension im Freivorbau stelle eine ganz besondere Ingenieurleistung dar. Die Brücke mache die Dramatik des tiefen Taleinschnitts erst so richtig nachvollziehbar, befanden die Juroren, zu denen auch Prof. Dr. Jürgen Stritzke gehörte, der vor seiner Emeritierung Massivbrückenbau an der TU Dresden lehrte.
Der La-Ferté-Steg in Stuttgart-Zuffenhausen wurde von Dr. Matthias Schüller entworfen - als "Ingenieurbauwerk, an dem alles stimmig ist und das sich ausgezeichnet in seine Umgebung einfügt". Die Juroren loben "die wartungsarme und nachhaltige Konstruktion von außergewöhnlicher Eleganz, die nicht nur den Betrachter erfreut, sondern auch dem Benutzer ein Erlebnis bietet." Den Preis haben die Bundesingenieurkammer (BIngK) und der Verband Beratender Ingenieure VBI gestiftet. Die Präsidenten der BIngK, Dr. Karl Heinrich Schwinn, und des VBI, Dr. Volker Cornelius, nahmen die Preisverleihung vor. Außerdem sprachen Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee über Baukultur und innovative Bauingenieurleistungen sowie Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, über das Engagement des Bauherren Bahn für Baukultur und Brückenbaupreis.
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