Bibliotheca Carmelitana Nova
Projektleiter: Prof. Dr. Dr. h.c. Gert Melville - Bearbeiterin: Dr. Coralie Zermatten
Die Datenbank ist ab sofort unter www.bibliocarmnova.org erreichbar.
1752 erschien das zweibändige Buch Bibliotheca Carmelitana von Cosma de Villiers. In diesem Werk erfasste der Ordenshistoriker alle Karmeliten und Karmelitinnen (des beschuhten und des unbeschuhten Ordens), die eigene Schriften hinterlassen haben. Mehr als 2000 Namen sind hier registriert. Mit seiner Bibliotheca Carmelitana schuf Cosma de Villiers ein Stück Kulturgeschichte; er gibt ein Bild des Karmelitenordens aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wieder und zeigt dessen grundlegende Elemente: die Konstruktion der Heiligkeit, den Streit der Gelehrten über die Geschichte des Ordens aber auch zahlreiche Nekrologe auf Karmeliten. Seit August 2010 fördert der Karmelitenorden, die “General Curia of the Carmelite Order” mithilfe ihres wissenschaftlichen Instituts, des Institutum Carmelitanum, eine digitale Erneuerung dieses Werkes durch Einrichtung eines entsprechenden Forschungsprojektes an der FOVOG. Es soll eine Datenbank erstellt werden, mit der diese karmelitischen Autoren und ihre Schriften identifiziert werden können. Der Orden hofft, hiermit eine größere Öffentlichkeit zu erreichen. Bibliotheca Carmelitana Nova will also ein Instrumentarium bereitstellen, um der Ordensgeschichtsschreibung neue Impulse zu vermitteln.
Der wesentliche Vorteil einer Datenbank ist zum einen die Möglichkeit, vielfältige Informationen in großer Menge zu speichern und zum anderen, diese Inhalte kontinuierlich und umfassend zu erweitern. Bibliotheca Carmelitana Nova hat das Potential, exponentiell zu wachsen.
Um das Potential der elektronischen Datensammlung sinnvoll nutzen zu können, wurde ein Modell entworfen, mit dessen Hilfe alle relevanten und rekursiven Parameter dargestellt und abgefragt werden können. Zwar steht Personen-, oder besser Autorenforschung im Mittelpunkt des Projektes, jedoch ist das Potential der Datenbank damit keineswegs erschöpft, da weitere Rubriken wie Leben, Werk, Ikonographie, Sekundärliteratur oder auch der Bestand der jeweiligen handschriftlichen Überlieferung ebenfalls erfasst werden. So können zum Beispiel alle Redaktionen eines Werkes gespeichert und schnell aufgerufen werden. Gleichzeitig können alle weiteren Informationen, die eine Handschrift oder Person betreffen, problemlos verknüpft werden.
Mehrere Kategorien werden die Grundstruktur der Datenbank gliedern. Zunächst soll jeder Karmelit mit seinen verschiedenen Namen und seine Herkunftsangaben genau identifiziert werden. Dieses ist besonders wichtig, weil viele Brüder den gleichen Profess-Namen trugen. Anhand der jeweiligen ausgeübten Funktionen innerhalb des Ordens kann überdies der Grad der Institutionalisierung des Ordens erfasst werden. Besondere Beachtung wird die Kategorie ‘Handschriften’ erfahren, da die Autorschaft jeder Schrift, die Cosma de Villiers wiedergibt, überprüft werden soll. In einem weiteren Schritt können auch alle Redaktionen unter Angabe ihrer Standorte gespeichert werden. Die Kategorie ‘Ikonographie’ ist zugleich als erster Schritt hin zu einer Bilddatenbank des Karmelitenordens gedacht, die zum Ziel hat, das künstlerische Erbe des Karmelitenordens zu erfassen.
Mit Bibliotheca Carmelitana Nova bezweckt der Karmelitenorden, seine Geschichte allen Interessierten zur Verfügung zu stellen. Damit die Datenbank dieses Ziel erfüllen kann, soll sie künftig über das Internet weltweit abrufbar sein.
Mitarbeiterkontakt
Prof. Dr. Dr. h.c. Gert Melville:
Tel: +49 (0) 351 4793 4181
Email: gert.melville(at)tu-dresden.de
Dr. Coralie Zermatten:
Tel: +49 (0) 351 4793 4183
Email: coralie.zermatten(at)tu-dresden.de