Lehrveranstaltungen
Hier können Sie nachvollziehen, wie wir das Projekt Monasteries in Modern Media in die Lehre integrieren.
Inhaltsverzeichnis
Wintersemester 2023/24
Prof. Dr. Mirko Breitenstein | Nathalie Schmidt
Ringvorlesung: Monasteries in Modern Media 2: Manga, Film und Instagram – Klöster und Klerus in medialer Vielfalt
Kursbeschreibung:
Nonnen, Mönche und Klöster zählen für die meisten Menschen im 21. Jahrhundert zu Phänomenen, die sie nicht aus eigener Erfahrung, sondern wesentlich durch mediale Vermittlung kennen.
Nachdem der erste Teil der Ringvorlesung „Monasteries in Modern Media“ im vergangenen Semester unter dem Titel „Von bierbrauenden Mönchen und kriegerischen Nonnen. Klöster und Klerus in analogen und digitalen Spielen“ das Medium moderner Spiele in den Fokus gerückt hat, soll der Fokus nun erweitert werden. Auf diese Weise soll die beeindruckende mediale Vielfalt thematisiert werden, in der Klöster und Klerus in der Gegenwart präsent sind. Ein besonderer Fokus wird dabei neben dem japanischen Manga und sozialen Medien wie Instagram oder Twitter auf der Präsenz von klösterlichen Leben im Film liegen. Es wird zu zeigen sein, dass diese verschiedenen Darstellungsformen von Nonnen, Mönchen und Klöstern nicht nur ein wichtiger Bestandteil moderner (Kirchen-)Geschichtskulturen sind, sondern nicht zuletzt auch Werte, Normen und Ideen ihres jeweiligen Entstehungskontextes vermitteln.
Hauptseminar: Das multimediale Mittelalter: Der Name der Rose – Buch, Spielfilm, Serie und Spiel
Kursbeschreibung:
1980 veröffentlichte Umberto Eco seinen Roman „Il nome della rosa“, der bereits nach zwei Jahren auch ins Deutsche übersetzt wurde. Ein Franziskanerpater und sein junger Novize betätigen sich als Detektive in einer benediktinischen Abtei und sollen eine Serie geheimnisvoller Mordfälle lösen. Zwar gelingt die Aufklärung der Verbrechen, doch nur um den Preis des Untergangs der Abtei. Ecos Text entwirft ein vielfarbiges und facettenreiches Bild der Zeit: Glaubensinhalte, politische Konflikte und Akteure des beginnenden 14. Jahrhunderts werden in großer Eindrücklichkeit dargestellt. Das Buch löste eine neue Begeisterung für das Mittelalter aus, die noch einmal zunahm, als Jean-Jacques Annaud den Stoff 1986 mit Sean Connery in der Hauptrolle verfilmte und damit den sicher bekanntesten Klosterfilm schuf. Es folgten eine Hörspielbearbeitung, ein Brettspiel, eine Fernsehserie und zuletzt eine musikalische Bearbeitung des Stoffs.
Im Seminar werden zunächst die historischen Geschehnisse und Gegebenheiten des beginnenden 14. Jahrhunderts in den Blick genommen, auf die sich Umberto Eco und – anschließend an ihn – auch andere in Film oder Spiel beziehen. Anschließend soll der Blick geweitet und die Art der Beziehung der verschiedenen medialen Formen in ihrem Bezug auf Ecos Roman und die historischen Geschehnisse analysiert werden. Zugleich geht es darum zu untersuchen, in welcher Weise historische Themen in modernen Medien behandelt werden.
Sommersemester 2023
PD Dr. Mirko Breitenstein / Nathalie Schmidt / Lukas Boch (WWU Münster)
Ringvorlesung: Von bierbrauenden Mönchen und kriegerischen Nonnen – Klöster und Klerus in analogen und digitalen Spielen [Monasteries in Modern Media Teil 1]
Webseite der Ringvorlesung
Kursbeschreibung:
Die Darstellung von Nonnen, Mönchen und Klöstern in analogen und digitalen Spielen ist ein wichtiger Bestandteil moderner (Kirchen-)Geschichtskulturen: Neben tatsächlichen historischen Quellen und Artefakten sowie Reminiszenzen an den Hollywoodfilm oder Historienromane beeinflussen vor allem Werte, Normen und Ideen ihrer Entstehungszeit und ihres Entstehungsumfeldes die Gestaltung der Spiele. Wie bedeutsam das vergleichsweise wenig erforschte Thema ist, konnte die im letzten Jahr im Museum Abtei Liesborn stattfindende Ausstellung „Mönch ärgere dich nicht – kriegerische Nonnen, trinkfeste Brüder und geheimnisvolle Klöster im Spiel“ zeigen, die sich erstmalig mit der Präsenz von Klosterkultur im populären Medium des Spiels auseinandersetzt. 2023 erscheint zudem der Sammelband „Von bierbrauenden Mönchen und kriegerischen Nonnen: Klöster und Klerus in analogen und digitalen Spielen“, der das Thema weiter vertieft.
Die gleichnamige digitale Ringvorlesung möchte das Thema erneut aufgreifen und einer interessierten Öffentlichkeit vermitteln. Neben den inhaltlich einschlägigen Vorträgen soll die Präsenz von Kirchengeschichte, christlichem Kulturerbe und Klosterkultur im Spiel und die Vermittlung all dieser Aspekte diskutiert werden. Im Zentrum der Vorlesungsreihe steht deshalb die Wahrnehmung und Wiedergabe von Geschichte und Geschehen im Bezug zur Klostergeschichte und was uns das wiederum über die Bedeutung von Klostergeschichte für die Gegenwart erzählt.
Die Vorlesungsreihe ist eine Kooperation zwischen dem Institut für historische Theologie und Ihre Didaktik an der WWU Münster, der Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte (FOVOG) der TU Dresden sowie dem Projekt Boardgame Historian und dem Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele (AKGWDS). Für das Wintersemester 2023/24 ist eine Fortsetzung der Vorlesungsreihe zur Präsenz von Klöstern in weiteren populärkulturellen Medien wie Filmen und sozialen Netzwerken geplant.
PD Dr. Mirko Breitenstein / Mathias Herrmann / Martin Reimer
Hauptseminar (Didaktik)/Übung: Monasteries in Comics & (Board)Games
Kurschreibung:
Die Geschichte des Mittelalters ist integraler Bestandteil europäischer Erinnerungs- und Geschichtskultur. In diesen Zusammenhang gehören auch christliche Klöster, die nicht nur Orte des Glaubens waren, sondern auch Zentren von Bildung und Kultur. Trotz dieser unzweifelhaften Bedeutung spielen sie innerhalb der heutigen historischen Bildung im Schulkontext keine zentrale Rolle. Das Hauptseminar möchte an genau dieser Stelle ansetzen und das Thema anhand von analogen und digitalen Spielen sowie Comics zugänglich machen. Auf diese Weise sollen die Potentiale von Klöstern und klösterlicher Kultur für die Einbindung in historische Bildungsprozesse innerhalb verschiedener Schularten aufgezeigt werden.
Aus geschichtsdidaktischer Perspektive sollen dabei folgende Dimensionen behandelt werden:
- Die Verortung des Themas im Lehrplan und die Diskussion seiner mgl. Erweiterung um Perspektiven der transnationalen Forschung (Lehrplananalyse)
- Analyse der jeweiligen analogen und digitalen Medien als Medien der Geschichtskultur (Dekonstruktion und Rekonstruktion geschichtskultureller Narrative)
- Entwicklung konkreter Unterrichtsentwürfe
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PD Dr. Mirko Breitenstein / Dr. Annette Teufel
Klöster im Kino
Kursbeschreibung:
Klöster sind Orte, an denen zu allen Zeiten anders gelebt wurde. Sie sind Orte der Stille und des Gebets, aber ebenso kulturelle, wissenschaftliche oder wirtschaftliche Zentren. Auch wenn ihre gesellschaftliche Bedeutung in der Moderne deutlich zurückgetreten ist, stehen Klöster doch noch immer für ein bestimmtes Lebensmodell der Sinnsuche – in ihrem Fall der Gottsuche. Dass Klöster als Orte der Andersheit heute trotz ihres zunehmenden Verschwindens dennoch allgemein bekannt sind, verdankt sich wesentlich auch ihrer Präsenz im Film.
In der gemeinsam von der Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte (FOVOG) und der Professur für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur sowie dem Kino im Kasten durchgeführten Veranstaltung soll die Präsenz von Klöstern im Medium des Films untersucht werden. Die Übung führt in Theorien fiktionaler Räume und Methoden der Analyse von Spiel- und Dokumentarfilmen ein. Darauf aufbauend wird am exemplarischen Beispiel der Klöster die Semiotisierung von filmischen Räumen, insb. von ‚Heterotopien‘ (Foucault), und die filmische Reflexion des Bedeutungswandels dieser ‚anderen Räume‘ im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen in den Blick genommen.
Bestandteil der Übung ist die gemeinsame Lektüre der ausgewählten Filme (Kino im Kasten, jeden zweiten Montagabend).
Voraussetzung für die Teilnahme an der Veranstaltung ist die Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit und zu intensiver Lektüre, unabhängig von der jeweiligen Prüfungsleistung. Insbesondere ist die Kenntnis der zu besprechenden Filme unerlässlich. Genauere Informationen, Lektürehinweise sowie Materialien zur Vorbereitung werden rechtzeitig auf OPAL zur Verfügung gestellt.
Einführende Literatur
- Hickethier: Film- und Fernsehanalyse, 5. Aufl., Stuttgart/Weimar 2012;
- M. Krützen: Dramaturgie des Films. Wie Hollywood erzählt, Frankfurt a. M. 2004;
- T. Fischer, T. Schuhbauer: Geschichte in Film und Fernsehen. Theorie – Praxis – Berufsfelder, Tübingen 2016;
- P. Hasenberg, W. Luley, C. Martig (Hg.): Spuren des Religiösen im Film. Meilensteine aus 100 Jahren Filmgeschichte, Mainz 1995;
- T. Heimerl, P. Wiesfflecker (Hg.), Himmlische Frauen. Nonnen in Film und TV, Marburg 2017;
- T. Heimerl, L. Kienzl (Hg.), Helden in Schwarzz. Priesterbilder im populären Film und TV, Marburg 2014;
- R. Bartlett: The Middle Ages and the Movies. Eight Key Films, London 2022.
Sommersemester 2022
Klöster im Kino
PD Dr. Mirko Breitenstein / Dr. Annette Teufel
Klöster sind Orte, an denen zu allen Zeiten anders gelebt wurde. Sie sind Orte der Stille und des Gebets, aber ebenso kulturelle, wissenschaftliche oder wirtschaftliche Zentren. Auch wenn ihre gesellschaftliche Bedeutung in der Moderne deutlich zurückgetreten ist, stehen Klöster doch noch immer für ein bestimmtes Lebensmodell der Sinnsuche – in ihrem Fall der Gottsuche. Dass Klöster als Orte der Andersheit heute trotz ihres zunehmenden Verschwindens dennoch allgemein bekannt sind, verdankt sich wesentlich auch ihrer Präsenz im Film.
In der gemeinsam von der Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte (FOVOG) und der Professur für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur sowie dem Kino im Kasten durchgeführten Veranstaltung soll die Präsenz von Klöstern im Medium des Films untersucht werden.
Die Übung führt in Theorien fiktionaler Räume und Methoden der Analyse von Spiel- und
Dokumentarfilmen ein. Darauf aufbauend wird am exemplarischen Beispiel der Klöster die Semiotisierung von filmischen Räumen, insb. von ‚Heterotopien‘ (Foucault), und die filmische Reflexion des Bedeutungswandels dieser ‚anderen Räume‘ im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen in den Blick genommen.
Bestandteil der Übung ist die gemeinsame Lektüre der ausgewählten Filme (Kino im Kasten, jeden zweiten Montagabend). Voraussetzung für die Teilnahme an der Veranstaltung ist die Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit und zu intensiver Lektüre, unabhängig von der jeweiligen Prüfungsleistung.
Insbesondere ist die Kenntnis der zu besprechenden Filme unerlässlich. Genauere Informationen, Lektürehinweise sowie Materialien zur Vorbereitung werden rechtzeitig auf OPAL zur Verfügung
gestellt.
Einführende Literatur:
T. Fischer / T. Schuhbauer: Geschichte in Film und Fernsehen. Theorie – Praxis - Berufsfelder, Tübingen 2016; P. Hasenberg / W. Luley / C. Martig (Hg.): Spuren des Religiösen im Film. Meilensteine aus 100 Jahren Filmgeschichte, Mainz 1995; T. Heimerl / P. Wiesflecker (Hg.): Himmlische Frauen. Nonnen in Film und TV, Marburg 2017; K. Hickethier: Film- und Fernsehanalyse, 5. Aufl., Stuttgart/Weimar 2012; M. Krützen: Dramaturgie des Films. Wie Hollywood erzähl, Frankfurt/M. 2004.
Wintersemester 2021/22
Franziskus von Assisi im Spielfilm
Franziskus von Assisi zählt zu den bedeutendsten Gestalten des Mittelalters. Er wuchs auf in einer Zeit des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels und der Erneuerung. Als Sohn wohlhabender Eltern ließ er alles Materielle hinter sich und wurde zum Propheten vollkommener Besitzlosigkeit. Zunächst als Außenseiter verlacht, schlossen sich ihm dennoch rasch Frauen und Männer an, die nach seinem Vorbild ein Leben in Armut und Buße, aber auch in direkter Nachfolge Christi führen wollten. In wenigen Jahren entstand eine der größten religiösen und sozialen Bewegungen der Zeit.
Im Seminar soll das Leben des Franziskus in den Blick genommen werden, wie es in zahlreichen Texten zeitnah festgehalten wurde. Hiervon ausgehend wird auch zu untersuchen sein, auf welchen Wegen die franziskanischen Gemeinschaften ihrem Heiligen nachfolgten und dabei zum Teil in den Verdacht der Häresie gerieten.
Zudem soll im Seminar auch ein Blick auf die Geschichte der Franziskaner in Dresden geworfen werden, die im „DenkRaum Sophienkirche“ jüngst einen Gedächtnisort gefunden haben.
Einführende Literatur:
H. Feld: Franziskus von Assisi und seine Bewegung, Darmstadt 22007; V. Leppin: Franziskus von Assisi, Darmstadt 2018.