Rassismuskritische politische Bildung
Um was geht es in dieser Folge?
Politische Bildung ist für alle Menschen – deshalb kommt sie nicht darum herum, sich auch mit Fragen von Ausschluss und Diskriminierung zu beschäftigen. In diesem Stück beschäftigen wir uns deshalb mit der Frage, wie eine rassismuskritische politische Bildung gelingen kann. Was ist ihre Aufgabe und welche Fallstricke ergeben sich in diesem Zusammenhang?
Bevor es losgeht:
Diese Folge der Abendschule ist ein kleines bisschen länger als der Durchschnitt (40 Min.), aber sie ist sehr gut verständlich und in ihr wird sehr anschaulich argumentiert.
Die zentralen Fragen sind:
Warum ist es so schwer über Rassimus zu sprechen? Was ist Rassismus überhaupt? Was ist Rassismuskritik und was bedeutet das alles für die politische Bildung?
Wer spricht?
Autor dieser Folge ist Prof. Dr. Paul Mecheril, ein ausgewiesener Experte für rassismuskritische Bildung und Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration an der Universität Bielefeld. Mehr zu Person erfahren Sie hier.
Literatur zur Vertiefung:
Dirim, İnci/ Mecheril, Paul (2017): Heterogenitätsdiskurse, Sprache(n), schulische Bildung. Bad Heilbronn.
Doğmuş, Aysun/ Karakaşoğlu, Yasemin/ Mecheril, Paul (2016): Pädagogisches Können in der Migrationsgesellschaft. Wiesbaden.
Leiprecht, Rudolf (1992): Unter Anderen - Rassismus und Jugendarbeit. Duisburg.
Mecheril, Paul (1997): Psychologie und Rassismus. Reinbek bei Hamburg.
Mecheril, Paul/ Castro Varela, Maria do Mar/ Dirim, İnci/ Kalpaka, Annita/ Melter, Claus (2010): Migrationspädagogik. Weinheim/ Basel.
Mecheril, Paul (2014): Subjektbildung. Interdisziplinäre Analysen der Migrationsgesellschaft. Bielefeld.
Selbstüberprüfungsaufgaben
Für die Nutzer:innen der Abendschule stellen wir zu jeder Lecture Selbstüberprüfungsaufgaben bereit. Diese Aufgaben können dazu dienen, den Beitrag noch einmal zu überdenken, gedanklich zu vertiefen oder – falls Sie ein Weiterbildungszertifikat erwerben wollen – sich auf die Klausur zum Kurs vorzubereiten.
Frage 1: Im Stück wird sehr gut erklärt, warum es schwierig ist über Rassismus zu sprechen. Erläutern Sie vor dem Hintergrund dieser Überlegungen Ihr eigenes Thematisierungsverhalten und schildern Sie zwei Beispiele, die Sie selbst erlebt haben, die die Herausforderungen veranschaulichen.
Frage 2: Paul Mecheril sagt, dass die zentrale Aufgabe einer rassismuskritischen politischen Bildung darin besteht, Räume zu schaffen, in denen Rassismus zum Thema werden kann. Diese Räume sollen dabei so strukturiert werden, dass a) weitere Beschädigungen vermieden werden und b) Lernen möglich wird. Skizzieren Sie, wie Sie diesen Auftrag umsetzen würden und welche Vorsorge Sie treffen, damit gleichzeitig auch Arroganz und Belehrung vermieden werden kann.
Frage 3: Paul Mecheril sagt: „eine rassismuskritische Bildung hütet sich davor, die gegebenen gesellschaftlichen Verhältnisse als Verwirklichung von Demokratie zu verstehen.“ Welche Konsequenzen hat dieser Satz für politische Bildung aus Ihrer Perspektive? Was ändert sich, wenn wir das wirklich ernst nehmen?
Frage 4: Schildern Sie an einem konkreten Beispiel, welche Schwierigkeiten sich in einem Bildungsangebot, das Sie gestaltet haben, aus rassismuskritischer Perspektive ergeben und führen Sie aus, was Paul Mecheril in diesem Zusammenhang vielleicht angemerkt oder anders gemacht hätte.
Die Selbstüberprüfungsaufgaben sind als Reflexionsangebote zu verstehen und prüfen im Regelfall keine Wissensbestände. Sie sind immer stark auf die entsprechende Lecture bezogen und unterscheiden sich deshalb deutlich.
Das Manuskript zur Lecture finden Sie hier.