Zivilcourage als Ziel politischer Bildung?
Um was geht es in dieser Folge?
Wenn wir über politische Bildung sprechen, dann sprechen wir nicht selten auch darüber, dass sie Zivilcourage fördern soll. Je herausfordernder die demokratische Lage ist desto mehr ist das der Fall. Aber kann Zivilcourage ein Ziel politischer Bildung sein? Und wenn ja, wie lässt sie sich durch Bildungsprozesse fördern? Diesen Fragen ist Agnes Scharnetzky in einem Abendschulstück nachgegangen und zeigt: der Zusammenhang ist gar nicht so einfach.
Bevor es losgeht:
Diese Folge der Abendschule ist 35 Min. lang.
Die zentrale Frage ist:
Was ist eigentlich Zivilcourage und wie lässt sie sich fördern?
Wer spricht?
Die Autorin dieses Abendschulstücks ist Agnes Scharnetsky. Sie ist wissenschaftliche Koordinatorin der John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie und war bereits in sehr jungen Jahren Mitgründerin der Aktion Zivilcourage. Sie hat sich über viele Jahre mit der Frage der Zivilcourage beschäftigt und trägt in diesem Stück ihre Überlegungen zusammen. Mehr zu Person erfahren Sie hier.
Literatur zur Vertiefung:
Jonas, Kai J./Brandstätter, Veronika (2004): Zivilcourage. Definition, Befunde und Maßnahmen, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, 35 (4), S. 185-200.
Dietz, Simone (1996): Die Bürgerlichkeit der Vernunft: Orientierung durch Zivilcourage, in: Dietz, Simone/Hastedt, Heiner/Keil, Geert/Thyen, Anke (Hrsg.): Sich im Denken orientieren, Frankfurt am Main.
Meyer, Gerd (2014): Mut und Zivilcourage. Grundlagen und gesellschaftliche Praxis, Opladen, Berlin, Toronto.
Meyer, Gerd (2007): Lebendige Demokratie. Zivilcourage und Mut im Alltag. Forschungsergebnisse und Perspektiven, Baden-Baden.
Meyer, Gerd (2004): Zivilcourage lernen. Analysen, Modelle, Arbeitshilfen. Tübingen.
Seubert, Sandra, (2004): Zivilcourage als politische Tugend der Bürgergesellschaft, in: Meyer, Gerd/Dovermann, Ulrich /Frech, Siegfried /Gugel, Günther (Hrsg.): Zivilcourage lernen. Analysen – Modelle - Konzepte, S. 42-51.
Selbstüberprüfungsaufgaben
Für die Nutzer:innen der Abendschule stellen wir zu jeder Lecture Selbstüberprüfungsaufgaben bereit. Diese Aufgaben können dazu dienen, den Beitrag noch einmal zu überdenken, gedanklich zu vertiefen oder – falls Sie ein Weiterbildungszertifikat erwerben wollen – sich auf die Klausur zum Kurs vorzubereiten.
Frage 1: Wenn Sie in Ihrer Bildungstätigkeit bereits zum Thema Zivicourage gearbeitet haben, mit welchen Beispielen und Bildern haben Sie gearbeitet? Welche Konzepte von Zivilcourage standen dabei im Vordergrund und welche eher im Hintergrund? Warum haben Sie das so angelegt? Und würden Sie das in Zukunft so beibehalten oder ändern? Was ist Ihnen nach dem Anhören des Stückes aufgefallen?
Frage 2: Welche Konzepte von Zivilcourage gibt es und wie lassen sich diese angemessen in Bildungsprozessen thematisieren? Auf was ist in diesem Zusammenhang aus Ihrer Sicht besonders zu achten?
Frage 3: Der Begriff Zivilcourage taucht in der gesellschaftlichen Debatte nicht nur dann auf, wenn es um die Verteidigung der Demokratie geht. Nach 2014 sind auch und gerade in Sachsen Bürgerwehren mit dem Namen Zivilcourage gegründet worden. Würden Sie solche Beispiele im Kontext der Thematisierung von Zivilcourage in Bildungsprozessen auch nutzen? Und wenn nein – mit welcher Begründungen?
Frage 4: Im Abendschulstück werden integrative und innovative Konzepte von Zivilcourgage verwendet. Bitte erläutern Sie den Unterschied anhand ausdrucksstarker Beispiele und gehen Sie im Folgenden auf die Frage ein, inwiefern sich die in Frage 3 angesprochenen Erscheinungen dem einen oder dem anderen Fall zuordnen lassen.
Die Selbstüberprüfungsaufgaben sind als Reflexionsangebote zu verstehen und prüfen im Regelfall keine Wissensbestände. Sie sind immer stark auf die entsprechende Lecture bezogen und unterscheiden sich deshalb deutlich.
Das Manuskript zu dieser Folge finden Sie hier.