19.11.2024
Nachschau Grenzen überwinden im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz - Fokus Japan & Taiwan
Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe Pillars & Umbrellas - Breaching the Borders in the Era of AI haben wir am 15.11. und 18.11. ein Online-Event zu Japan und Taiwan organisiert. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, den internationalen und interkulturellen Dialog über die ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des technologischen Fortschritts, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, zu fördern und Diskussionen anzuregen.
Bei der Veranstaltung zu Japan stellten Karsten Michalke und Xiangguo Wang die japanische Herangehensweise an KI umfassend vor. Sie beleuchteten zentrale Herausforderungen wie den demografischen Wandel und die Urbanisierung und stellten die nationale Strategie „Society 5.0“ vor, die technologische Innovationen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme nutzt. Die Referenten erläuterten Japans Ansatz zur KI-Regulierung, der auf dem Prinzip der „agilen Governance“ basiert und flexible, risikoorientierte Maßnahmen in den Vordergrund stellt. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Nutzung neuer Technologien im Bildungsbereich gelegt, wie sie zum Beispiel durch das Programm „GIGA School“ gefördert wird. Japan widmet sich auch ernsthaft der Herausforderung, Gleichstellung, Diversität und Nachhaltigkeit zu fördern, und setzt damit ein Zeichen für eine inklusivere und zukunftsorientierte Gesellschaft.
Bei der Veranstaltung zu Taiwan stellte Prof.in Jih-Hsuan Lin die auf demokratischen Werten basierenden Strategien der taiwanesischen Regierung vor. Dabei ging sie sowohl auf Top-Down-Prozesse in der Politikgestaltung als auch auf erweiterte partizipative gesellschaftliche Debatten ein, die durch KI-gestützte Plattformen wie Pol.is gefördert werden und deren Konsens dann in politische Prozesse einfließen kann. Anhand anschaulicher Beispiele zeigte Prof.in Lin auf, wie immersive KI-Technologien in vielfältigen Alltagsszenarien, insbesondere im Bildungsbereich, zunehmend zum Einsatz kommen. Prof. Tzong-Han Tsai, leitender Forscher des TAIDE-Projekts (Trustworthy AI Dialogue Engine), hob die ethische Bedeutung von Fake- und Fact-Checking in LLMs (Large Language Models) hervor und präsentierte methodische Ansätze zur Problemlösung in diesem Bereich.
Beide Veranstaltungen endeten mit einer Diskussionsrunde, in der Teilnehmer:innen sowohl technische als auch ethische Fragen in einem globalen Kontext nachgegangen sind.