C
- Cabriolo (Komturei, Italien)
- Cachon (=Yikon, Burg, Israel)
- Caesarius von Heisterbach
- Cafarlet (=Ha Bonim, Burg, Israel)
- Casale Monferrato (Komturei, Italien)
- Castrum Dumi (=La Cisterne Rouge, Ma'ale Adumim, Burg, Israel)
- Celles (Komturei, Frankreich)
- Cerres-les-Montceaux (=Serres, Komturei, Frankreich)
- Cerro di Toccalmatto (Komturei, Italien)
- Champagne, Hugues de
- Chanson de Jerusalem
- Chanu (Komturei, Frankreich)
- Charny, Geoffroi de
- Chapel, Rosslin
- Charta Transmissionis
- Chartres, Guillaume de (M)
- Chastellet (=Vadum Jacob, Mezad Ateret, Burg, Israel)
- Chastel Blanc (=Safitha, Burg, Syrien)
- Château de Pelerin (=Atlith, Komturei, Israel)
- Chieri (Komturei, Italien)
- Chinon
- "Chinon-Pergament" (Chinon-Paper)
- Chronicon Aula Regiae/Königssaaler Chonrik
- Chronisten und Theologen
- Cocharelli (Autor) / Cocharelli-Codex
- Courval (Komturei, Frankreich)
- Craon, Robert de (M)
- Cremona (Komturei, Italien)
- Cressac (=Le Dognon/Blanzac, Komturei, Frankreich)
Cabriolo (Komturei, Italien)
1227 wurde in der Komturei ein Provinzialkapitel abgehalten. Das Ordenshaus scheint in die Auseinandersetzung zwischen den Scotti und Visconti verwickelt gewesen zu sein, infolgedessen während des Prozesses das Gebäude niedergebrannt wurde und der letzte Komtur überfallen und schwer verletzt - der mit der Templerangelegenheit betraute Inquisitor sorgte für dessen medizinische Versorgung und Wiederherstellung.
Nach 1312 kam die Komturei an die Johanniter. Die Kirche war dem Hl. Thomas von Canterbury geweiht.
Komture (nach Bellomo):
~1244 Giacomo da Parma
~1268 Gabriele
~1282 Alberico da Albernasco
~1304 Giacomo Fontana
Anke Napp
Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
- Bellomo, Elena: The Templar Order in North-West Italy, 2007, S. 325ff.
Cachon (=Yikon, Burg, Israel)
Die Ruinen der Burganlage befinden sich ca. 20 km südöstlich von Caesarea. Sie wurde von Kreuzfahrern in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts zur Überwachung der in der Nähe verlaufenden großen Verkehrswegen (Via Maris) und als Verpflegungsstützpunkt zwischen der Küste und Jerusalem errichtet. 1123 versammeln sich hier die Fürsten des Königreiches Jerusalem, um das von einer ägyptischen Flotte belagerte Jaffa zu entsetzen. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wird die Burg den Templern übergeben, fällt aber nach der Schlacht von Hattin an Saladin. Nach der Rückeroberung durch christliche Truppen tauchst sie nicht mehr im Besitz des Templerordens auf.
Die Burg bestand aus einem zweigeschossigen, tonnen- bzw. kreuzrippengewölbten Wehrturm mit 18x15 m Grundfläche. Die Mauern waren knapp 3 m stark.
Anke Napp
Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
- Kessler, H. W., Kessler, K.: Ritter im Heiligen Land. Kreuzfahrerstätten in Israel, Mainz, 2013
Caesarius von Heisterbach
Caesarius stammte vermutlich aus Köln, wo er auch die Kathedralschule besuchte. Nach einer Pilgerreise nach Rocamadour entschloss er sich zum Eintritt in den Zisterzienserorden. In der Abtei Heisterbach fiel er bald durch seine Gelehrsamkeit auf und wurde zum Novizenmeister ernannt. Er begleitete seinen Abt auf zahlreichen Reisen in umliegende Städte und Klöster, wo er Material für seine Exempla sammelte. Schon zu Lebzeiten galt er als berühmter Autor, dem „Predigten aus der Hand gerissen wurden“ – wie er sich selbst beschwert – und der um die Abfassung von diversen Texten gebeten wurde. Am bekanntesten ist er für seinen Dialogus Miraculorum, einer Sammlung von über 700 als Dialog zwischen Mönch und Novizen aufgestellten Geschichten voller übernatürlicher Ereignisse, göttlicher Strafen und trickreicher Dämonen. Im Dialogus Miraculorum berichtet Caesarius von sechs Templern im Orient, die von einem muslimischen Angriff überrascht wurden, während sie auf dem Boden liegend ihr Stundengebet verrichteten: Die Brüder wollten aufspringen und sich verteidigen, ihr Meister befahl ihnen jedoch, weiter zu beten. Vom Glauben des Meisters und dem Gehorsam der Brüder sei Gott so beeindruckt gewesen, dass er seine himmlischen Heerscharen schickte, die die Angreifer zurückschlugen und viele von ihnen gefangen nahmen. Auf die Frage der Gefangenen hin, wo das Heer sei, das sie eben besiegt habe, antwortete der Templermeister, dass es ihnen zu Hilfe käme, wenn sie in Not seien und wenn es nicht mehr gebraucht würde, in seine Gefilde zurückkehre. Außerdem erzählt Caesarius von einem Templer namens Eynulph aus dem Ordenshaus Niederbreisig, dem als Kind während einer schweren Krankheit eine Vision der göttlichen Herrlichkeit im himmlischen Hofstaat zuteilwurde und dessen Seele nach einstündigem Aufenthalt im Fegefeuer dem Körper zurückgegeben wurde. Als Erwachsener habe Eynulph zunächst in den Zisterzienserorden eintreten wollen, sei aber von den abschätzigen Worten von Laienbrüdern abgeschreckt worden und zu den Templern gegangen.
Anke Napp
Quelle
- Caesarius von Heisterbach: Dialogus Miraculorum, "De Diversis Visionibus", Cap. XLVII, Hg. Joseph STRANGE, 2 Bde., Köln-Bonn-Brüssel 1851, hier Bd. 2, S. 119.
Sekundärliteratur
- K. Langosch, Caesarius von Heisterbach, in: W. Stammler (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 1, Berlin/New York, 1978, Sp. 1152-1168.
Cafarlet (=Ha Bonim, Burg, Israel)
Die Burganlage befand sich 8 km südlich von Le Destroit und dem Château de Pelerin auf einem Höhenzug und war ursprünglich in muslimischen Besitz und wechselte mehrfach die Herren, bis sie 1218 an die Johanniter gelangte, zunächst als Darlehenspfand, der 1232 durch Kauf abgelöst wurde. Bereits 1255 befindet sich Cafarlet allerdings im Besitz des Templerordens und fällt 1291 in den letzten Abwehrkämpfen endgültig wieder den Muslimen zu.
Die Anlage war trapezförmig, mit außen vorgelagerten halbrunden Eck- und Tortürmen. Die Mauern waren 1,5 bis 2,5 m stark. Heute sind noch ein Großteil der Mauern und innen liegenden Gebäudestrukturen erhalten.
Anke Napp
Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
- Kessler, H. W., Kessler, K.: Ritter im Heiligen Land. Kreuzfahrerstätten in Israel, Mainz, 2013
Casale Monferrato (Komturei, Italien)
Das Ordenshaus von Casale mit der der Hl. Maria geweihten Kirche taucht 1231 erstmalig in den Quellen auf. Es befand sich außerhalb der Stadtmauern, nahe der Porta della Rocca, nicht weit von der Fährstation Frassineto sul Po.
Es wurde postuliert, dass die Templer die Reliquien und den Kult des Hl. Varus, eines östlichen Soldatenheiligen, nach Casale gebracht hätten. Die fragliche Inschrift in der Kathedrale bezieht sich neueren Forschungen zufolge aber doch eher auf den Stadtpatron Evasius, und es gibt keinerlei Hinweise, dass die Templer irgendwelche Reliquien in die Stadt importiert hätten.
Während des Prozesses nahmen die Templer von Casale offenbar Zuflucht bei ihren Familienmitgliedern. Die Komturei und ihre Liegenschaften wurden ab 1308 durch Inquisitor Ottone da Milano verwaltet und gingen nach 1312 an die Johanniter. Die mehrfach während Belagerungen stark beschädigte Kirche wurde im 17. Jh. abgerissen.
Komture (nach Bellomo):
~1268-1271 Eusepio
~1286 Riccardo de Albaruxia
Anke Napp
Quelle
- Bellomo, Elena: The Templar Order in North-West Italy, 2007, S. 331ff.
Castrum Dumi (=La Cisterne Rouge, Ma'ale Adumim, Burg, Israel)
Die Burg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts an der Straße von Jericho nach Jerusalem errichtet und diente vorrangig dem Schutz der Pilger auf ihrem Weg ins Jordantal. Wahrscheinlich befand sie sich von Anfang an in der Hand des Templerordens. Nach der Schlacht von Hattin und dem folgenden Verlust Jerusalems fiel sie an die Muslimi.
Die Anlage ist auf einem trapezförmigen maximal 60x70 m messenden Grundriss errichtet. Ein Trockengraben um die Burg sollte für zusätzlichen Schutz sorgen. Im Zentrum stand der zweigeschossige Wehrturm mit einer Grundfläche von etwa 8,5x9 m und 3 m starken Mauern und einem Tonnengewölbe im Untergeschoss. Die Wasserversorgung wurde durch eine Zisterne gewährleistet.
Anke Napp
Quelle
- Kessler, H. W., Kessler, K.: Ritter im Heiligen Land. Kreuzfahrerstätten in Israel, Mainz, 2013
Celles (Komturei, Frankreich)
Architektonische und territoriale Entwicklung
Die Niederlassung in der Provinz Auvergne wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts durch ein Mitglied der Adelsfamilie von Celles gegründet. Laut einer allerdings heute verlorenen Urkunde übereignete Dalmace de Celles 1213 seine Güter dem Orden und wurde zunächst Donat. In einer Urkunde aus der Mitte des 13. Jahrhunderts ist erstmalig ein Komtur von Celles überliefert. Zu Celles gehörten zahlreiche Rechte und Einkünfte und weiterer Landbesitz, z.B. in Sévérac, ein Haus in Bonnac, das Dorf Fayet, sowie Einkünfte im Dorf Le Chaulou bei Celles. Neben Schenkungen vermehrten die Templer den Besitz der Komturei auch durch Ankäufe. 1295 erwarb der damalige Komtur das Dorf La Champ en Planèze vom Vizegrafen Guillaume de Murat.
Die dem Heiligen Illidius, einem Bischof von Clermont aus dem 4. Jahrhundert geweihte Kirche, bestand schon vor Gründung der Niederlassung und diente auch als Pfarrkirche. Der Pfarrer wurde (zumindest in Zeiten der Johanniter) vom Komtur ernannt.
Beziehungen und Konflikte
Adelsfamilien der Region wie die Rochefort unterstützten die Komturei sowohl mit Schenkungen als auch personell durch den Eintritt in den Templerorden. In den 1280er Jahren kam es zu einem großer Streit um den schuldigen Lehnseid des Fulco de Buisson an den Prior von St. Flour (Priorat von Cluny), wobei der Komtur von Celles, Fulcos Onkel, offenbar gegen den Prior Partei ergriff. Die Auseinandersetzung führte zu kriegerischen Handlungen und zur Exkommunikation der Templer wegen Aneignung von Besitz von Cluny. Erst durch das Eingreifen von Beraud VI. de Mercoeur, des Co-Herren von Celles, konnte der Streit bereinigt werden: die Templer wurden zu 300 Livres Schadensersatz verpflichtet. In zwei anderen Fällen, 1212 und 1290, griff der Papst zugunsten der Templer in Rechts- und Landbesitzstreitigkeiten ein.
Protokolle aus dem Prozess gegen die Templer geben Auskunft über zahlreiche Brüder, die in Celles ihre Profess geleistet hatten. Einige Familien, wie die Charnerii, scheinen über längere Zeit zahlreiche Mitglieder (Servienten) der Niederlassung von Celles und weiterer Templerhäuser gestellt zu haben.
Architektonische Überreste
Nach dem Prozess kam die Komturei an den Johanniterorden. Der Großteil der heute sichtbaren Bauten – eine kleine Burg mit vier Türmen an den Ecken - stammt vom Ende des 14. Jahrhunderts (Neubau nach Brand 1360). Die in weiten Teilen originale Kapelle ist 20 m lang und hat einen rechteckigen Chorschluss mit zwei Fenstern. Das Ensemble befindet sich seit der Französischen Revolution in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Komture (nach Bouffet/Sève)
1246 Pierre de Lespinasse
1247 Bertrand de Rochefort
1282 Pierre de Buisson
1292 - 1296 Durand Charnerii (nicht identisch mit dem während des Prozesses verhörten Durand Charnerii, der um 1301 aufgenommen wurde und sein Neffe war: Sève, Procès d’Auvergne, 210ff, Michelet, Procès II, 143)
1295 Guillaume Charnerii (Neffe des vorigen), von 1277- 1280 in Diensten von Papst Nikolaus III. um 1283 Provinzmeister im Patrimonium Petri.
1303 Guy Dauphin (Sohn des Grafen von Clermont, zuvor Komtur von Jussy)
1307 Hugues Charnerii (?)
Anke Napp
Quellen
- A. Chassaing (Hg.), De preceptoribus milicie Templi et domorium Alvernie, (Steuerliste 1293), Spicilegium Brivatense, Paris 1886, S. 212: URL
- R. Sève u. A.-M. Chagny-Sève, Le procès des templiers d'Auvergne, Paris 1986, S. 210-212.
- J. Michelet, Le procès des Templiers, 2 Bde., Paris 1851: II, S. 143.
Sekundärliteratur
- Seite des französischen Denkmalschutzes, Saint-Illide: URL
- H. Bouffet, Les Templiers et les Hospitaliers de St-Jean en Haute Auvergne, in: Revue de la Haute-Auvergne XVI, 1914, S. 89-101, hier 98ff: URL
Cerres-les-Montceaux (=Serres, Komturei, Frankreich)
Cerres ist Teil der heutigen Gemeinde Montceaux-lès-Vaudes südlich von Troyes im Département Aube, im Nordosten Frankreichs.
Schenkungen und Territorium
Die Komturei hat ihren Ursprung in einer Schenkung von Belin de Roseio und seiner Gemahlin Petronille im Jahr 1196, die diese im Beisein des Bischofs von Troyes tätigten. Die Schenkung umfasste Land, Häuser und Einkünfte in den Lehen von Cerres, Plessis und Fouchères. Erst 1238 wird jedoch ein Komtur der Niederlassung erwähnt.
Weitere Schenkungen und Immobilien-Tauschgeschäfte wie 1241 mit Jobert du Bar, dem Bailli von Troyes, rundeten den Besitz ab. Neben Landeigentum verfügte die Komturei auch über Nutzungsrechte an Wiesen und Wäldern in Rumilly, Isle und Chaource. 1270 überließ ihnen der Pfarrer von Vaudes Wiesen, Weinberge und Land aus seinem Eigentum in Vaudes und La Vacherie.
Beziehungen und Konflikte
Zwischen dem Pfarrgeistlichen von Vaudes und den Templern von Cerres gab es Streit um die Zehnterhebung der Pfarrkirche von Vaudes. Die Angelegenheit kam vor den Papst, der als Schiedsrichter Mitglieder des Kathedralkapitels von Paris ernannte. Offensichtlich an einer raschen Regelung des Falles interessiert, betrauten die Streitparteien allerdings letztlich den Erzdiakon des nahen Troyes. Dieser handelte 1203 einen komplizierten Kompromiss aus, der genau bestimmte, welche Anteile welches Zehnten der Pfarrkirche von Vaudes und ihrer abhängigen Pfarre in Montceaux den
Templern, und welche dem Pfarrer zustehen sollten. Gleichzeitig erklärten sich beide Parteien aller bis dato entstandenen Schulden ledig.
Die 1238 ausgefertigte Urkunde die zum ersten Mal einen Komtur von Cerres nennt, gibt Auskunft über einen Rechtsstreit mit der Abtei von Molesmes. Auslöser war die Nutzung von Weiden in Rumilly, die der Komtur sowohl für die Templer selbst, als auch die auf Ordensland wohnenden Leute beanspruchte. Die Unstimmigkeiten konnten durch den Provinzmeister von Frankreich, Pons d’Albon, mit einer Übereinkunft beigelegt werden: künftig sollten die Templer und ihre Leute ihre Tiere auf den Wiesen der Abtei weiden lassen können – im Gegenzug durften auch die Tiere der Abtei auf dem Weidegrund der Komturei grasen. Sollten die Templer oder ihre Leute bezüglich des Weiderechts belästigt werden, versprechen Abt und Konvent von Molesmes ihre Hilfe, und umgekehrt. Darüber hinaus verpflichten sich die Templer „pro bono pacis“ (=um des Friedens willen), als Garantie für den Schadensfall jährlich 25 Solidos Pruviniensis an die Abtei zu zahlen.
Cerres kam nach der Aufhebung des Templerordens an die Johanniter und wurde der Komturei von Troyes angegliedert. In späteren Quellen trägt es die Bezeichnung „L’Hôpital“. Aus dem 17. Jahrhundert datiert die Beschreibung eines zweigeschossigen Hauses und einer dem Heiligen Johannes dem Täufer geweihten Kapelle. Was davon auf Templerzeit zurückging, ist unbekannt. Alle Baulichkeiten fielen der Französischen Revolution zum Opfer.
Anke Napp
Quellen:
- Chartular der Komturei Troyes: Arch. dép. Aube 31 H 14 bis, ab fol. 217.
- Zweites Chartular der Abtei Molesmes: Archives dép. Côte-d’Or 21, Cart.143 (7 H 7).
- E. Mannier, Ordre de Malte. Les commanderies du Grand-prieuré de France, d'après les documents inédits conservés aux Archives nationales à Paris, Paris 1872, S. 308.
- M. E. Socard, Chartes inédites extraites du cartulaire de Molesme, in: Mémoires de la société académique de l'Aube, 28 (1864) S. 349-350: URL.
Sekundärliteratur
- Th. Leroy, Hugues de Payns, chevalier Champenois, Fondateur de l'Ordre des Templiers, Troyes 2001.
- A. Pétel, Templiers et Hospitaliers dans le diocèse de Troyes: La maison de Serre-lès-Monceaux in: Mémoires de la société académique de l'Aube 43 (1906), S. 253-332: URL.
Cerro di Toccalmatto (Komturei, Italien)
Die Niederlassung taucht erstmalig in den Rationes Decimarum - einem Zehntregister der Region Emilia - von 1230 auf. Zur Komturei, die sich nahe dem Fluß Rovacchia an einer Seitenstraße der Via Aemilia befand, gehörte eine dem Hl. Jakobus geweihte Kirche. Zum Zeitpunkt des Prozesses wurde Cerro gemeinsam mit dem Ordenshaus in Faenza verwaltet. Nach 1312 ging die Niederlassung in den Besitz der Johanniter über.
Die einschiffige Kapelle ist noch vorhanden und wird heute von einer katholischen Neotempler-Gemeinschaft betreut.
Komture (nach Bellomo):
~1268 Alberto
~1271 Bonfili
Anke Napp
Quelle
- Bellomo, Elena: The Templar Order in North-West Italy, 2007, S. 330ff.
Champagne, Hugues de
Hugues, Graf von Troyes/Champagne, tätigte Zeit seines Lebens zahlreiche Stiftungen an religiöse Einrichtungen seiner Region. Er nahm zwar nicht am Ersten Kreuzzug teil, reiste aber wenig später, 1103/04 nach Palästina, eine Reise, die kein Einzelfall blieb. Er hatte familiäre Bindungen zu den Cisterciensern und den Kreuzfahrerstaaten. Die erste Ehe des Grafen, geschlossen mit Konstanze von Frankreich, wurde um schließlich wegen zu enger Verwandtschaft der Eheleute annuliert; 1113 ging Hugues eine zweite Ehe mit Elisabeth de Mâcon ein, die jedoch eher unglücklich verlaufen zu sein scheint, denn wenig später versuchte der Graf, bei den Johannitern einzutreten und seine Frau zum notwendigen Verzicht auf die Ehe und Eintritt in ein Kloster zu bewegen. Die Absicht scheiterte und 1114 befand sich Hugues erneut im Heiligen Land. 1124 schließlich kam es zum endgültigen Bruch mit seiner Frau, die er des Ehebruchs beschuldigte. 1125 überschrieb Hugues de Champagne seinem Neffen Thibaud de Blois das Erbe seiner Grafschaft, kehrte nach Palästina zurück und schloß sich den Templern an, deren Meister Hugues de Payens er bereits von seinem Hof in Troyes gut kannte. Hugues starb um 1130.
Anke Napp
Quelle
- Leroy, Thierry: Hugues de Payns, chevalier Champenois, Fondateur de l'Ordre des Templiers, Troyes 2001.
Chanson de Jerusalem
In der sogenannten London-Turiner Fortsetzung des Chanson de Jerusalem, das die Ereignisse des ersten Kreuzzuges verarbeitet, werden - anachronistisch - der Templer Harpin de Bourges und der zum Christentum konvertierte Abilan von Damaskus während der Belagerung von Ascalon von einer muslimischen Adligen gefangen gesetzt. Während der Gefangenschaft ermutigt der Templer seinen Kameraden, festen Glauben in Christus zu haben, denn wenn er das Martyrium erleide, würde er im Himmel neben jenem sitzen.
Anke Napp
Quellen
- Nelson, Jan, Mickel, Emanuel (Hrsg.): The Old French Crusade Cycle: The Jerusalem Continuations : The London-Turin Version, Bd. VIII, Alabama 1977.
- Nicholson, Helen: Love, War and the Grail, Leiden-Boston-Brill 2001, S. 70.
Chanu (Komturei, Frankreich)
Chanu gehört heute zur Gemeinde Villiers-en-Désoeuvre. Leider sind alle Urkunden aus Templerzeit verloren, so daß sich keine Aussage über Entstehung und Erweiterung des Besitzes treffen läßt. Anhand des architektonischen Befundes der Kapelle muss die Gründung vor 1190 stattgefunden haben.
Die noch vorhandenen Bauten der einstigen Niederlassung befinden sich südlich von Pacy-sur-Eure, integriert in ein Bauerngut, das den Namen 'La Commanderie' trägt. Sie wurden größtenteils im 15. Jahrhundert unter den Johannitern errichtet. Die auf rectangulärem Grundriss mit flachem Chorschluss errichtete Kapelle stammt jedoch noch aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die noch erhaltene Kapitelldekoration veweist in ihrer Einfachheit auf stilistische Einflusse der Cistercienser.
Komture:
um 1295 Simon de Quincy
Anke Napp
- Quelle
Lascaux, M.: Les Templiers en Normandie, Rennes 1983.
Charny, Geoffroi de
Der Templer Geoffroi de Charny, der immer wieder mit der Familie des späteren Besitzers des berühmten Turiner Grabtuches in Verbindung gebracht wird, taucht in drei während des Prozesses aufgenommenen Protokollen auf. In seiner Aussage vor dem Inquisitor von Frankreich im November 1307 ist Geoffroi de Charneio, Provinzmeister der Normandie, als etwa 56jährig beschrieben - was ein Geburtsjahr von ca.1251 bedeutet. Er war adlig und entstammte einer legitimen Ehe, denn er war Ritterbruder. Geoffroi erklärte dem Inquisitor, vor etwa 38 Jahren - also ca. 1269 - von Bruder Amaury de La Roche in der Komturei Etampes in den Orden aufgenommen worden zu sein. Damit ergibt sich ein Geburtsjahr um 1251. In der Niederlassung von Villemoison in Burgund) amtierte 1294 ein „Gauffridus de Charney“ als Komtur – vielleicht handelte es sich um den späteren Provinzmeister der Normandie. 1307 war Geoffroi de Charny in Paris und wurde gemeinsam mit Jacques de Molay und den übrigen Templern auf Befehl König Philipps IV. verhaftet. Er blieb Gefährte des Ordensmeisters bis zu ihrem gemeinsamen Tod auf dem Scheiterhaufen 1314.
Zu welcher Familie der Provinzmeister Geoffroi de Charny gehörte, ist nicht bekannt. Viele Orte in Frankreich, besonders im burgundischen Raum, tragen den Namen Charny oder Charnay: Charny-le-Bachot, Dép. Aube (die Quellen geben die Schreibweise Charni, Charneium, Charney), Charny, Dép. Yonne (Caarnetum, Charniacum), Charny, Dép. Seine-et-Marne, Kanton Quincy-Ségy (Charniacum, Charneyum), Charny, Dép. Seine-et-Marne, Kanton Claye-Souilly (Charniacum, Charneyum), Charny in der Nähe von Beaune, Dép. Côte d'Or (Charney), Charney, Dép. Côte d'Or, Kanton Sussey (Charné) und Charny, Dép. Côte d'Or, Kanton Vitteaux (Charneium, Charnetum, Charni, Charney), außerdem Charnay-les-Chalons (Charneium) und Charnay-lès-Mâcon.
Die Familie des Grabtuchbesitzers war in Charny, Côte d’Or, beheimatet. Sie hat zahlreiche Urkunden hinterlassen, so dass die Genealogie relativ gut nachvollziehbar ist. Ein Geoffroi taucht im fraglichen Zeitraum nicht auf. Auch Beziehungen der Familie zum Templerorden, wie Schenkungen oder Verkäufe, sind urkundlich nicht nachweisbar.
Anke Napp
Quellen:
- Urkundenoriginale: Dijon, A.d. Côte d'Or 13 H 194. Auxerre, A.d. Yonne H 1582. Dijon, A.d. Côte d'Or Inventar F, 201. Dijon, A.d. Côte d'Or 15 F 11. Dijon, A.d. Côte d'Or 13 H 194. Dijon, A.d. Côte d'Or B 11684. Dijon, A.d. Côte d'Or 15 F 14,1. Abschrift einer Urkunde von 1205. Dijon, A.d. Côte d'Or 12 H 103. Dijon, A.d. Côte d'Or 15 F 19.
- Urkundenoriginale: Auxerre, A.d. Yonne H suppl. 2268.
- Cartulaire de l'église d'Autun, ed. A. de Charmasse, Autun 1865, Neudruck Genf 1978, Nr. LXII.
- H. Finke, H.: Papsttum und Untergang des Templerordens, 2 Bde., Münster 1907, Bd. II, S. 325f.
- J. Michelet, Le procès des Templiers, 2 Bde., Paris 1848, Bd. II, S. 295.
Sekundärliteratur
- E. G. Léonard, E. G.: Introduction au Cartulaire manuscrit du Temple, constitué par le Marquis d'Albon, Paris 1930, S. 114.
- Th. Boutiot (Hg.), Dictionnaire topographique du département de l'Aube, Paris 1874, S. 40.
- A. Napp, Vom Ketzerprozess zur Metaverschwörung. Die Mythen um den Templerorden, Baden-Baden 2020, S. 104-106.
- A. Rozerot (Hg.), Dictionnaire topographique du département de la Côte d'Or, Paris 1924, S. 89.
- H. von Stein (Hg.), Dictionnaire topographique du département Seine-et-Marne, Paris 1954, S. 107.
Chapel, Rosslyn
Die schottische Schlosskapelle (Roslin Castle), die in der Populärkultur einen zentralen Rang als Hort der Symbolik von Templern und Freimaurern einnimmt, wurde im 15. Jahrhundert als Familiengrablege begonnen. Bauherr war William Sinclair (1410-1480). 1486 wurde der Chor der Kapelle geweiht. Anschließend kamen die Bauarbeiten zum Erliegen. Vom geplanten Langhaus stehen nur die Fundamente. Im 16. Jahrhundert wurde das unvollendete Bauwerk bereits nicht mehr genutzt und verfiel. Ab 1862 wurde mit der Restaurierung begonnen, wobei zahlreicher Bauschmuck frei ergänzt wurde.
Der 1774 veröffentlichte Account of the Chapel of Roslin und der Kirchenführer von 1892 (der bis in die 1970er Jahre verkauft wurde) zeigen, dass die Ausgestaltung der Mythen jüngeren Datums ist. Noch 1892 wird zwar die Legende von der „Prentice Pillar“ berichtet und auf die „erbliche Großmeisterwürde der Sinclairs“ verwiesen. Der Bauherr sei wohl sein „eigener Architekt“ gewesen, da er hervorragende Kenntnisse in der Maurerkunst gehabt habe und seine Kapelle als „Bibel in Stein“ konzipierte.
Neuere detaillierte Untersuchungen von Freimaurerseite (durch R. L. D. Cooper, Curator der Grand Lodge of Scotland) zeigen, dass es keine spezifisch freimaurerischen oder dezidiert nicht-christlichen oder anti-christlichen Symbole in der Kapelle gibt.
Historischer Hintergrund des Mythos
Dass die Kapelle Eingang in der Templermythologie fand, liegt in der Rolle der Familie Sinclair in der schottischen Freimaurerei begründet. Die 1738 publizierten New Constitutions der Freimaurer beschäftigen sich zum ersten Mal mit der Geschichte der Maurerei in Schottland – die keinesfalls mit den Templern oder Templerflüchtlingen nach dem Prozess beginnt. Unter den Maurer-Meistern wird im 15. Jahrhundert auch ein „William Sinclair, Earl of Orkney“ genannt, der die Kapelle in Auftrag gab:
„In this reign William Sinclair the great Earl of Orkney and Caitness was Grand Master, and built Roslin Chapel near Edinburgh, a Master Piece of the best Gothic, A.D. 1441.”
1761 erklärt eine Ausgabe des Pocket Companion (=Kopie der Constitutions), Mitglieder der Sinclairs hätten den Vorsitz über die Großloge seit Ende des 13. Jahrhunderts ausgeübt. William Saint Clair (1700-1778) war zu dieser Zeit (seit 1736) erster Großmeister der Edinburgher Großloge. Mit der Fiktion einer bis ins 13. Jahrhundert zurück reichenden Tradition suchte die schottische Großloge ihren Vorrang vor der eigentlich älteren Londoner Großloge zu untermauern. Historischer Hintergrund der sich entfaltenden üppigen Mythologie sind zwei Bittbriefe von einer Steinmetzbruderschaft an das Familienoberhaupt der Sinclairs aus dem 16. Jahrhundert.
Populärkultur
1982 erschien The Holy Blood and the Holy Grail von Michael Baigent, Henry Lincoln und Richard Leigh. In ihrer dort ausgestalteten Verschwörungstheorie wird die “nur in geringer Entfernung zum ehemaligen Templerhauptsitz in Schottland” gelegene Rosslyn Chapel zu einem “seit langem mit Freimaurern und Rosenkreuzern assoziierten Gebäude“. Im Nachfolgebuch The Temple and the Lodge von 1989 geht es um die Flucht der Templer nach Schottland, ihre Flotte und die Geburt der Freimaurer aus den Resten des Ordens. Die gesamte Gegend wird hier mystifiziert und die Kapelle steht im Zentrum des Konstrukts. Einzelne Elemente des Bauschmucks werden mit neuen Bedeutungen versehen und angeblicher freimaurerischer Legende angeglichen: die Lehrlingssäule, ein „Kopf mit einer Wunde“… Die Autoren konstatieren, dass der Zweck der Kapelle die Tradierung bestimmter Geheimnisse gewesen sei. Andrew Sinclair bringt 1994 in The Sword and the Grail die angebliche Entdeckung Amerikas durch Henry Sinclair ins Spiel.
2003 erschien Dan Browns The Da Vinci Code (deutsch: Sakrileg), der weiträumig aus The Holy Blood and the Holy Grail schöpft. Der Weltbestseller wurde 2006 verfilmt und sorgte für einen Touristenboom in der Rosslyn Chapel. Dort wurden werbewirksam Details an das, was die Besucher zu sehen wünschten, angepasst. So verkündet der moderne Sockel einer Grabplatte „William de St. Clair, Knight Templar“. Wer dort bestattet ist, ist unbekannt.
Anke Napp
Quellen:
- R. Forbes, An Account of the Chapel of Roslin, 1774.
- J. Thompson, The Illustrated Guide to Rosslyn Chapel and Castle, 1892: URL (Edition von 2006)
Sekundärliteratur:
- R. L. D. Cooper, The Rosslyn Hoax. Viewing Rosslyn Chapel from a New Perspective, Hersham 2006.
- A. Napp, Vom Ketzerprozess zur Metaverschwörung. Die Mythen um den Templerorden, Baden-Baden 2020, S. 182-185.
Charta Transmissionis
Die „Charta“ dient zahlreichen Neutempler-Filiationen als Grundlage. Sie enthält die Namen der Meister eines fiktiven Templerordens nach Jacques de Molay. Die älteste Charta wurde vermutlich um 1705 durch den italienischen Jesuiten Bonnami für den Regenten von Frankreich, Philipp von Orleans, hergestellt. Dieser versuchte damit, den von ihm begründeten „Templerorden“ durch den Christusorden von Portugal anerkennen zu lassen. Anfang des 19. Jahrhunderts kam Raimond Fabré-Palaprat, Begründer der Pariser Neutempler auf unbekanntem Weg in den Besitz der Charta. Die Charta gibt vor, im Jahre 1324 durch den unmittelbaren Nachfolger von Jacques de Molay, einen gewissen Johannes Markus Larmenius von Jerusalem, geschrieben worden zu sein, der die Exkommunikation gegen die „Templer von Schottland, die den Orden verlassen haben“ ausspricht. Weiterhin erklärt er, dass man Geheimsymbole eingeführt habe, mittels derer sich die „wahren Templer“ erkennen könnten. Die Charta legt den Wahlmodus der künftigen Meister fest. Dass sie eine Fälschung ist, beweist das Latein der angeblich mittelalterlichen Charta ebenso wie die Verwendung des Titels „supremus magister“ für den Ordensmeister, ein Titel, der durch den Templerorden des Mittelalters niemals benutzt wurde. Außerdem folgt die angegebene Liste der mittelalterlichen Ordensmeister – mit falschen Amtsdaten! – der 1789 in Paris publizierten Liste der Histoire critique et apologetique des Chevaliers du Temple. Die Liste der neuen Meister enthält so berühmte Namen wie Bertrand Duguesclin und Louis de Bourbon-Condé, nicht nur „Großmeister“ der Templer, sondern auch der Grand Loge de France von 1743–1771, und endet zunächst mit Raymond FabréPalaprat. Später angefügt wurden der Name des britischen Seehelden Sir William Sidney Smith, der angeblich durch den Erzbischof von Zypern 1799 in die Templertradition eingeführt wurde, und der des Portugiesen Antonio Campello Pinto de Sousa Fontes, Begründer eines anderen Neutemplerordens im Jahre 1942.
Anke Napp
Sekundärliteratur
- Cl.-A. Thory, Acta Latomorum ou Chronologie de l'histoire de la Franche-Maçonnerie française et étrangère (227-1814), 2 Bd., Paris 1815, Bd. II, S. 143–148. (Abdruck des transkribierten Textes)
- W. M. Bown, Highlights of Templar History, 1944, Neuauflage San Diego 2003, S. 50–55.
Chartres, Guillaume de (M)
Guillaume stammte aus der Adelsfamilie De Ver, die Besitzungen südlich von Chartres hatte, nicht aus der Familie der Grafen von Chartres. Er trat kurz vor 1193 in den Orden ein und kam sehr bald ins Heilige Land. Ein Beispielfall in der Ordensregel nennt ihn Komtur von Safed, dass zu dieser Zeit aber in Händen der Muslime war. Möglicherweise liegt eine Verwechslung mit Chastel Blanc (=Safitha) vor.
1210 wurde Guillaume zum Meister gewählt. Zu dieser Zeit waren die militärischen Ressourcen des Ordens sehr begrenzt. König Leo von Armenien plünderte und verwüstete die Besitzungen der Templer in seinem Land. Während einer dieser Kampagnen wurde auch Guillaume de Chartres verletzt. 1212 besiegelte der armenische König seinen Frieden mit den Templern, aber erst 1216 gab er die Burg Gaston an den Orden zurück. Zur gleichen Zeit verloren die Templer viele ihrer Besitzungen in Griechenland, deren sich Kaiser Heinrich VI. und dessen Vasallen bemächtigten. Grund für diese Aktion war möglicherweise die Weigerung der Templer, den Kaiser als Oberlehnsherr in Thessalien anzuerkennen. 1218 belagerten die Templer mit ihrem Meister an der Spitze Damietta, gemeinsam mit den übrigen Kreuzrittern. Während einem der Kämpfe wurde Guillaume de Chartres schwer verwundet und war gezwungen, sein Amt niederzulegen. Er starb drei Wochen später. Unter seiner Herrschaft wurde das Château de Pélerin erbaut.
Anke Napp
Quelle
- Papstbrief zu den Ereignissen in Armenien: Patrologia Latina 216, Sp. 430f.
Sekundärliteratur:
- M. L. Bulst-Thiele: Sacrae Domus Militiae Templi Hierosolymitani Magistri, Göttingen 1974, S. 159-169.
Chastellet (=Vadum Jacob, Mezad Ateret, Burg, Israel)
Geschichte
Die Burg wurde an der sogenannten Jakobsfurt - der im Mittelalter sichersten Passage durch den Jordan auf der Handelsstraße von Akkon nach Damaskus (Via Maris) - , 20 km südlich des Sees Genezareth, und östlich von Safed errichtet. Balduin IV., König von Jerusalem, beauftragte die Templer nach der Schlacht von Montgisard im Jahre 1177 zum Bau der Burganlage, die damals allerdings noch im muslimischen Territorium lag. Das bedeutete einen Bruch des Waffenstillstandsvertrages mit Saladin. Den Beginn der Bauarbeiten im Oktober 1178 beaufsichtigte der König persönlich. Schon ein halbes Jahr später war die erste Bauphase abgeschlossen und in der ersten Hälfte des Jahres 1179 die Burg in die Hände der Templer übergeben, die mit dem weiteren Ausbau fortfuhren. Etwa 80 Ritter und 15 Dienende Brüder plus Knappen, hunderte Mann Fußtruppen und Handwerker waren in Chastellet stationiert. Hinzu kamen muslimische Gefangene, die für die Bauarbeiten eingesetzt wurden. Die Burgbesatzung belief sich bei voller Stärke auf etwa 1500 Personen. Saladin versuchte zunächst, König Balduin mit der Zahlung einer hohen Geldsumme zur Aufgabe der Bauarbeiten und der Burg zu bewegen. Nachdem dies gescheitert war, befahl er im Frühjahr 1179 eine erste Belagerung, die aber bald aufgegeben werden musste und erst im Sommer fortgesetzt wurde. Kurz bevor das königliche Entsatzheer eintraf, gelang es Mineuren Saladins, einen Teil der Mauern zum Einsturz zu bringen. Die Templer versuchten, den Feind durch große Feuer am Eindringen zu hindern, aber beim Einsturz der Mauern geriet der Brand außer Kontrolle und erfasste das Innere der Burg. Etwa 800 Verteidiger (unter ihnen der Seneschall der Templer) starben, durch das Feuer oder hingerichtet nach der Eroberung durch Saladin. Die noch Verbleibenden wurden gefangen genommen und als Sklaven verkauft. Saladin ließ anschließend die Burg systematisch zerstören und die Brunnen vergiften. Den bei der Verteidigung gefallenen Templern wurde im Zisterzienserorden als Märtyrer stellvertretend für die vielen in den Schlachten gefallenen Ordensbrüder gedacht.
Architektonische Überreste
Die auf einer ungefähr 120x32 m großen Grundfläche errichtete Anlage war von einer zehn Meter hohen Ringmauer umschlossen, die aus 20.000 Steinblöcken von nahezu zwei Metern Seitenlänge errichtet wurde. Archäologische Grabungen seit 1993 legten zahlreiche Grundmauern im Inneren des Areals frei.
Das Grabungsprojekt: URL.
Anke Napp
Quellen
- Abu Shama, Le livre des Deux Jardins (Arab/French), RHC, Historiens orientaux vol. 4 (Paris 1872), pp. 203-211.
- Guillaume de Tyr: Chronique, R. B. C. Huygenes (Hg.) CCCont.Med 63A (Turnhout 1986), S. 1003.Ch. Henriquez,: Menologium Cistertiense notationibus illustratum, Antwerpen 1630, S. 194, Inkunabel in der Österreichischen Nationalbibliothek 43.Q.5: URL.
Sekundärliteratur
- M. Barber, Frontier Warfare in the Latin Kingdom of Jerusalem: The campaign of Jacob's Ford 1178-9, in: G. France / W. G. Zajac (eds.), The Crusades and their Sources. Essays presented to Bernard Hamilton, Aldershot 1998, pp. 9-22: URL.
- H. W. Kessler / K. Kessler, Ritter im Heiligen Land. Kreuzfahrerstätten in Israel, Mainz, 2013.
Chastel Blanc (= Castrum Album / Safitha / Bordj-Safita, Burg, Syrien)
Die kleine Stadt mit ihrer Burgruine ist etwa 20 km vom Meer entfernt gelegen, auf einem über 300 Meter hohen Bergausläufer und in Sichtverbindung zu Tortosa/Tartus. Sie gehört heute zu Syrien, zur Zeit der Templer zur Grafschaft Tripolis, einem der Kreuzfahrerstaaten.
Bauliche und territoriale Entwicklung
Im frühen 12. Jahrhundert war das strategisch bedeutsame Safitha Teil des weltlichen Lehens von Tripolis bzw. Antiochia. 1152 wird die Burg in einem Vertrag des Bischofs von Tortosa/Tartus mit Meister Everard des Barres (betreffend die Übereignung der Zitadelle von Tartus) erstmalig im Besitz des Templerordens bezeugt.
Die Burg bestand ursprünglich aus einem Bergfried mit rechteckigem Grundriß (Länge 31 m, Breite 18 m, Höhe 28 m), der von zwei turmbekrönten Ringmauern umgeben war. Der zweigeschossige Bergfried barg im unteren Teil die Kirche, im oberen Geschoss einen säulengestützten Saal. Die Kapelle besitzt eine halbkreisförmige Apsis, die aber rechteckig ummantelt und ebenfalls mit Schießscharten versehen ist. Unter dem Donjon befand sich eine aus dem Fels gehauene Zisterne.
Zur Burg gehörte auch Acker- und Weideland mit Dörfern und den zugehörigen Einnahmen, auf die bereits in der Urkunde von 1152 verwiesen wird. Die dortigen Einkünfte sollten sogar in Gänze dem Orden gehören, ohne Teilabgaben (Zehnt) an den Bischof von Tortosa, in dessen Diözese die Burg lag. Im Strafenkatalog der Regel, entstanden in den 1260er Jahren, ist unter § 556 von einem Bruder aus Chastel Blanc die Rede, der die Aufsicht über den Viehbestand hatte und bei der Inventur ein Butterfass unterschlug. Der Schuldige wurde aus dem Orden ausgestoßen.
Beziehungen und Konflikte
Die Befestigungsanlage gehörte zu einer Verteidigungslinie gegen die Assassinen. Fast alle Nachrichten zu ihr stammen aus muslimischen Quellen. 1167 und 1171 wurde die Burg laut Ibn al-Atir von Nur ad-Din erobert, von den Templern aber offenbar jedes Mal zurück gewonnen und wieder auf- und ausgebaut. Beschädigt wurde die Anlage auch durch Erdbeben 1170 und 1202.
In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts war die Anlage noch immer in Templerbesitz. Ibn al-Furat berichtet in seinem Geschichtswerk Tarikh al-Duwal wa’l-Muluk, wie Sultan Baybars auf seinem Feldzug 1271 auch Safitha bedroht. Die „Franken“ hätten daraufhin beschlossen, die Burg lieber zu zerstören, da von ihr aus die ganze Gegen von Tripolis hätte beherrscht werden können. Die Besatzung habe um Schonung gebeten, dann aber die Übereinkunft gebrochen, so dass mit der Belagerung begonnen wurde. Der „Komtur von Tortosa“ habe daraufhin eine Botschaft zu Baybars geschickt, in der er versprach, die Brüder in Chastel Blanc zur Übergabe der Burg an die Belagerer aufzufordern. Burgtorf (2018) vermutet, es könnte sich bei dem ungenannten Templerkomtur um Matthieu Sauvage handeln, der in anderen Quellen als „Herr von Safitha und Tortosa“ bezeichnet wird, und dem in einer Aussage aus dem Prozess „Blutsbrüderschaft“ mit den Sarazenen vorgeworfen wurde.
In Safitha ergaben sich 700 Männer, sowie Frauen und Kinder – offenbar Bewohner des Umlandes, die Zuflucht in der Burg gesucht hatten – und wurden zum Krac des Chevaliers geführt, wo sich Baybars gerade aufhielt. Zunächst hatte dieser ihre Hinrichtung beschlossen, wurde aber von seinem Sohn al-Malik überzeugt, die Gefangenen doch gehen zu lassen. Safitha war damit in muslimische Herrschaft übergegangen.
Architektonische Überreste
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden große Anteile der Burg von der wachsenden Stadt begraben. Der Donjon ist aber noch immer prägendes Motiv der Stadt. Bis heute dient die Kapelle der griechisch-orthodoxen Gemeinde als Kirche. 1925 wurden die noch nicht überbauten Reste der Anlage bei einem Erdbeben schwer beschädigt. Ende der 1930er Jahre fand eine umfangreiche Restaurierung durch den französischen Architekten Pierre Coupel statt.
Komture oder Kastellane:
1243 Richard de Bures
1271 Matthieu Sauvage (?)
Anke Napp
Quellen
- H. de Curzon (Hg.), La règle du Temple, Paris 1886, S. 290f.
- U. Lyons / M. C. Lyons (Hg.), Ayyubids, Mamlukes and Crusaders. Selections from the Tarikh al-Duwal wa’l-Muluk of Ibn al-Furat, 2 Bde., Bd. II Translation, Cambridge 1971, S. 143.
- D. S. Richards, The Chronicle of Ibn al-Athir for the Crusading Period from al-Kamil fi’l-Ta’rikh, 2 Bde., Band II: The Years 541–589/1146–1193: The Age of Nur al-Din and Saladin, Abingdon / New York 2007, S. 165, 200, 344.
Sekundärliteratur
- T. Biller, Templerburgen, Darmstadt 2014, S. 68-72.
- J. Burgtorf, „Blood-Brothers“ in the thirteenth-century Latin East? The Mamluk Sultan Baybars and the Templar Matthew Sauvage, in: I. Shagrir / B. Z. Kedar / M. Balard (Hg.), Communicating in the Middle Ages. Essays in Honor of Sophia Menache (Crusader Subsidia 11), Abingdon / New York 2018, S. 3–14.
- C. Enlart, Les monuments des croisés dans le Royaume de Jérusalem: architecture religieuse et civile. Texte et planches, 2 Bde., Paris 1925–1929, Bd. II, S. 89–93.
- M. Piana, The Castle of Safita (Chastel Blanc) in Syria: Insights into its Design Gained by a Tentative Three-Dimensional Reconstruction, in: P. Ettel u. a. (Hg.), Château et commerce: actes du colloque international de Bad Neustadt an der Saale, Caen 2016, S. 243–252.
- M. Piana, Die Templerburg Chastel Blanc (Burğ aṣ-Ṣāfītā), in: M. Piana (Hg.), Burgen und Städte der Kreuzzugszeit, (Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte, 65) Petersberg 2008, S. 293–301.
- G. Rey, Étude sur les monuments de l'architecture militaire des croisés en Syrie et dans l’ile de Chypre, Paris 1871, S. 85–92.
- J. Riley-Smith, The Templars and the Castle of Tortosa in Syria: An unknown document concerning the acquisition of the fortress, in: The English Historical Review Bd. 84, Nr. 331 (April 1969), S. 278–288 (zur Urkunde von 1152): URL.
Château de Pelerin (=Atlith, Komturei, Israel)
Der Bau dieser Festung wurde von den Templern und den Deutschordensrittern unter der Führung des flämischen Ritters Walther von Avesnes (den die Templer aus muslimischer Gefangenschaft befreit hatten) 1217 oder 1218 auf einer felsigen Halbinsel zwischen Haifa und Caesarea begonnen. Später wurde die Anlage den Templern allein übergeben. Man umgab das Bauwerk mit einem Graben von 6 Metern Tiefe und einer äußeren Mauer von 16 m Höhe und 6,5 m Stärke mit drei Türmen, die "auf Lücke" zu den Türmen der Hauptmauer gesetzt waren. Die innere Mauer war über 30 m hoch und teilweise mehr als 10 m stark. Mehrere Türme von einer Höhe von über 35 m und einer Grundfläche von 27x21 m verstärkten die innere Mauer. Vorbild für dieses Verteidigungssystem war vielleicht die Landmauer von Konstantinopel (Biller). Die Burg besaß außer den notwendigen Verteidigungselementen natürlich auch alle für das Ordensleben nötigen Gebäude, wie ein kreuzrippengewölbtes Refektorium und eine große Kirche auf zentralem Grundriß mit einem polygonen Annexbau. In dieser Kirche wurden die Reliquien der Hl. Euphemia verwahrt. Einer der Altäre steht heute (vermutlich) in der Kirche All Hallows in London (Undercroft Chapel). Drei Brunnen sicherten die Wasserversorgung. Die Versorgung der Besatzung konnte auch über den Hafen erfolgen. Bis zu 4000 Mann konnte das Pilgerschloss beherbergen.
Bereits 1219 und erneut 1220 muss die Burg der Belagerung von Mu'azzam widerstehen. Ringsum begann sich eine kleine Stadt zu entwickeln, die ihrerseits mit einer Mauer umgeben wurde. 1228 war es Kaiser Friedrich II., der umsonst versuchte, sich in Besitz des Pilgerschlosses zu bringen. Er wurde von den Templern gefangengesetzt und musste auf sein Vorhaben verzichten. Während des ersten Kreuzzuges König Louis des Heiligen residierte seine Gemahlin Margarete hier und brachte sogar ihren Sohn zur Welt. 1265 hatte die Burg den Angriff des Sultans Baibars zu ertragen. Die gesamte umwärts gelegene Stadt wurde zerstört, doch die Burg widerstand. Sie hielt selbst noch nach dem Fall von Akkon 1291 aus -- die Garnison wurde ohne Kampf nach Zypern evakuiert. Einige Wochen später wurde die Burg durch moslemische Truppen besetzt. In den folgenden Jahrhunderten verfiel das Bauwerk langsam.
Heute befinden sich die Reste der Burg innerhalb eines israelischen Militärstützpunktes und sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Anke Napp
Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
- Benvenisti, M.: The crusaders in the holy Land, 1970, 175-185.
- Biller, T.: Templerburgen, Darmstadt 2014, S. 84-88.
- John, C. N.: Excavations at Pilgrims Castle, in: Quarterly of the department of the Antiquity of Palestine 1 (1931), 111f; 2 (1933), 41ff; 3 (1934), 137ff; 4 (1935), 122ff; 5 (1936), 145ff; 6 (1938), 121ff.
- Kessler, H. W., Kessler, K.: Ritter im Heiligen Land. Kreuzfahrerstätten in Israel, Mainz, 2013
- Müller-Wiener, W.: Burgen der Kreuzritter, 1966.
- Oliver Scholasticus: Historia Damiatana, 1894, 169.
- Pringle, D.: The churches of the Crusader Kingdom of Jerusalem, A-Corpus, Vol. I, Cambridge 1993, S. 69-75.
Chieri (Komturei, Italien)
Die Niederlassung wurde vermutlich vor 1157 gegründet, dem Jahr, in dem die Templer in der Region erstmalig erwähnt werden. Die S. Leonardo-Kirche wurde dem ORden vermutlich durch den Bischof von Turin im Austausch gegen eine jährlich zu zahlende Miete übergeben. Eine eindeutige urkundliche Nennung des Ordenshauses erfolgt erst 1190, in einem Akt, der die Beziehungen zwischen den Templern und den Kanonikern der Hl. Maria, den vormaligen Rechteinhabern der Kirche S. Leonardo, regelt. Mitte des 13. Jh.s hatte die Komturei einen erheblichen Grundbesitz angesammelt, wie Landregister von 1253 und 1263 erweisen.
Die Niederlassung hatte außerdem eine Dependance in Gorra, deren Besitz jedoch zu Beginn des 13. Jh.s veräußert wurde. Der Verkauf stand in Zusammenhang mit dem Plan der Kommune Chieri, in Gorra eine Neusiedlung zu errichten, was schließlich zwischen 1228 und 1236 umgesetzt wurde.
Gute Beziehungen bestanden zur nahen Stadt Asti, das Neusiedlungsprojekt von Chieri sorgte aber für einen erbitterten Konflikt mit den Templern, der erst 1245 gelöst werden konnte. Zu neuen Auseinandersetzungen kam es in den 80er Jahren, als ein dem Orden gehörendes Bauernhaus durch Feuer zerstört wurde. Die Regelung des Streitfalles 1285, in der die Stadt unter anderem zum Neubau des Hauses verurteilt wurde, legt den Verdacht nahe, dass die Brandstiftung im Auftrag der Kommune klar beweisbar war. Der Orden wurde in diesem Konflikt übrigens durch die Komture von Asti und Pavia vertreten, wohl weil der Komtur und die Brüder von Chieri selbst bereits zu parteiisch gestimmt waren. Als Schiedsrichter fungierte ein Kanoniker und päpstlicher Kaplan aus Asti.
Die Komturei und Kirche S. Leonardo befanden sich außerhalb der Stadtmauern, kurz hinter der Porta San Domenico, an der Straße nach Asti. Nach dem Ende des Ordens ging die Komturei an die Johanniter, in deren Besitz sie 1336 vermerkt ist. Im 15. Jh. wurde der ganze Komplex neu gebaut; von der ursprünglichen Anlage ist nichts mehr übrig.
Komture:
~1203 Roland Bergognino
~1227 Andrea
~1244 Isnardo
~1268 Alberto di Canelli (gleichzeitig Oberhaupt von Asti und Gorra)
Anke Napp
Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
- Bellomo, Elena: The Templar Order in North-West Italy, 2007, S. 243ff.
Chinon
Siehe Graffiti
"Chinon-Pergament" (Chinon-Paper)
Seit einem Daily Telegraph-Artikel von 2007 wurde ein in den Vatikanischen Archiven entdecktes Dokument, bekannt als „Chinon-Pergament“ oder „Chinon-Paper“, als angeblicher Beweis für die Unschuld des Templerordens und seine Rehabilitierung vermarktet und vor allem von diversen Neutempler-Filiationen rezipiert. Der wesentlich durch die Historikerin Barbara Frale (der Entdeckerin des Dokuments) entfachte Medienhype ist nicht gerechtfertigt, da das Dokument keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse ans Licht gebracht hat und keine „Rehabilitierung“ beinhaltet, die ein „Umschreiben der Geschichte“ fordern würde.
Das besagte Dokument ist das Original des während des Prozesses in Chinon aufgenommenen Verhörprotokolls der Würdenträger des Ordens. Die Verhöre endeten mit dem Schuldbekenntnis der Würdenträger, die daraufhin dem kanonischen Recht zufolge die Absolution erhielten und mit der Kirche versöhnt wurden. Dies war das gewöhnliche Vorgehen in Ketzerprozessen und ist auch während des Templerprozesses in zahlreichen Fällen geschehen. Nur wenn die Zeugen sich weigerten, die Anklagepunkte zu bestätigen, galten sie als „verstockte Ketzer“, denen die Absolution verweigert wurde und die mit weiterer Haft und Folter mürbe gemacht werden sollten bzw. die bei standhafter Weigerung verbrannt wurden. Der Inhalt der Verhöre von Chinon und die erteilte Absolution („per predictos cardinales reconciliatus et ecclesie unitati reincorporatus, abiurata omni heresi“, FINKE, Bd. II, S. 328) waren der Forschung bekannt, da eine Zusammenfassung der Verhöre im päpstlichen Register zu finden war. Die dortige Version wurde von H. FINKE, Papsttum und Untergang des Templerordens, 2 Bd., Münster 1907, editiert. Auch die (allerdings rückdatierte) Bulle Faciens Misericordiam erwähnt die Ergebnisse der Verhöre der Würdenträger. Nicht bekannt war das Original des Verhörprotokoll-Transkripts und damit einige Details. Insofern ist der Fund in der Tat zu würdigen, auch wenn er keine fundamental neuen Erkenntnisse bereithält.
Anke Napp
Zeitungsartikel zum Hype über das "Chinon-Pergament"
- The Daily Telegraph Online, 05.10.2007
- Der Standard Online, 6.10.2007: URL.
- Spiegel Online, 06.10.2007: URL.
Quellen
- H. Finke, Papsttum und Untergang des Templerordens, 2 vols. Münster 1907, vol. II, pp. 324-329.
- B. Frale, Il Papato e il processo ai Templari, Rom 2003, pp. 200ff (Wiedergabe des lateinischen Originals mit ital. Übersetzung).
Sekundärliteratur:
- B. Frale, The Chinon chart. Papal absolution to the last Templar, Master Jacques de Molay, in: Journal of Medieval History 30 (2004), pp. 109-134.
- S.-M. Hassemer, Eine Sensation mit Abstrichen. Zur Einschätzung des Pergaments von Chinon im Kontext des Templerprozesses. Seminararbeit am Historischen Seminar der Universität Freiburg, eingereicht 2008.
- M. Heiduk, Die Chinon-Charta von 1308 - die Wende im Templerprozeß? Ein archivalischer Fund und sein publizistisches Echo, in: A. Speer / D. Wirmer (eds.), 1308. Eine Topographie historischer Gleichzeitigkeit (Miscellanea Medievalia 35), Berlin/New York 2010, pp. 140-157.
Chronicon Aulae Regiae / Königssaaler Chronik
Die Chronik wurde von zwei Äbten des bei Prag gelegenen Zisterzienserklosters Aula Regia – Otto von Thüringen und Peter von Zittau - in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts verfasst und noch einmal überarbeitet. Nur sechs zumeist nicht vollständige Handschriften des für die böhmische Geschichte bedeutenden Werkes sind erhalten.
Die Chronik berichtet in Kapitel 121 im Zusammenhang mit dem Tod Papst Clemens V. im Jahr 1314 kurz über das Konzil von Vienne und in diesem Zusammenhang auch über den Prozess gegen die Templer. Der Papst habe den „Kreuzträgerorden der Templer (ordinem cruciferorum Templariorum)“, der in der ganzen Welt berühmt war, diverser Ketzereien bezichtig, aus der Kirchengemeinschaft getilgt und vernichtet. Der Meister des Ordens sei durch den König verbrannt worden, ohne dass der Papst Widerstand leistete. Nach Meinung vieler sei der Orden nicht aufgrund seiner Häresie vernichtet worden, sondern sein großer Grundbesitz und die Habgier schlechter Menschen („non pestis heretica, sed ipsorum possessio latissima et malorum hominum avaricia“) hätten sein Ende herbei geführt. Mit deutlichem Missfallen kommentiert der Autor auch, dass „unter dem Vorwand der Frömmigkeit (sub praetextu pietatis)“ und dem Vorwand eines neuen Kreuzzuges die Besteuerung des Klerus festgelegt wurde. Der König von Frankreich habe mit seinen beiden Söhnen das Kreuz genommen, damit der Papst ihm den besagten Zehnten des Klerus zugestehe (ed. Emler, S. 212). An späterer Stelle wird in der Chronik die päpstliche Bulle Ad providam zitiert, die nochmals die Aufhebung des Templerordens rekapituliert und seine Güter – mit Ausnahme jener auf der iberischen Halbinsel und Mallorca - den Johannitern zuspricht.
Das Chronicon Aulae Regiae diente in großem Umfang als Grundlage für das Chronicon Francisci Pragensis. Letztere Chronik wurde durch einen Prager Geistlichen im Auftrag des Bischofs Johannes IV. von Drasice bis ins Jahr 1342 fortgeführt und in den fünfziger Jahren des 14. Jahrhunderts einer Redaktion unterzogen. Die Chronik ist in drei Handschriften aus dem 14. und 15. Jahrhundert überliefert, die ebenfalls die Passage über das Konzil enthalten (ed. Emler, S. 212 u. 380).
Anke Napp
Quellen
- J. Emler (Hg.), Chronicon Aulae Regiae – Excerpta de diversis chronicis additis quibusdam Aulae Regiae memorabilibus – Chronicon Francisci Pragensis – Chronicon Benessii de Weitmil, in: Fontes rerum Bohemicarum Bd. 4, Prag 1884, 347-456: URL.
- A. Pumprová / J. Libor (Hg.), Die Königsaaler Chronik (MGH Scriptores Bd. 40), Wiesbaden 2022.
- J. Zachová (Hg.), Chronicon Francisci Pragensis. Kronika Františka Pražského (Fontes rerum Bohemicarum, Series nova, 1), Prag 1997.
Sekundärliteratur
- J. Zachová, Die Chronik des Franz von Prag, in: J. Wenta (Hg.), Die Geschichtsschreibung in Mitteleuropa. Projekte und Forschungsprobleme, Torún 1999, S. 331-338.
Chronisten und Theologen
Zahlreiche mittelalterliche und nachmittelalterliche Geschichtswerke berichten über die Gründung der Templer, ihre Einsätze in den Kreuzfahrerstaaten und den Prozess. Theologen setzten sich mit der Vereinbarkeit von Mönch und bewaffnetem Kampf auseinander. Die Autoren üben zum Teil harsche Kritik am Orden, loben aber auch seinen Opfermut. Am nachhaltigsten bis in die moderne Zeit wirkten Wilhelm von Tyrus und die Fortführer/Übersetzer seines Werkes, sowie Matthäus Paris.
- Chronicon Aulae Regiae/Königssaaler Chronik
- Cocharelli-Codex
- De Laude Novae Militae (Bernard de Clairvaux)
- Ernoul
- Estoire d’Eracles/Roman d‘Eracles
- Bernard Guy
- Hájeks Böhmische Chronik
- Hypatianchronik/Hypatian-Codex
- Isaac d‘Etoile/Isaak von Stella
- Jean de Joinville
- Johannes von Hildesheim
- Leontios Makhairas
- Walter Map
- Guillaume de Nangis
- Österreichische Reimchronik
- Matthäus Paris
- Humbert de Romans
- Templer aus Tyrus
- Thomas Archidiaconus/Thomas von Split
- Wilhelm von Tyrus
- Petrus Venerabilis
- Giovanni Villani
- Matthäus von Winchester/Fortführer von Matthäus Paris
Cocharelli (Autor) / Cocharelli-Codex
Der Autor ist Enkel eines angesehenen Bürgers von Akkon namens Pellegrino Cocharelli, der vielleicht Augenzeuge der Eroberung der Stadt 1291 gewesen ist. Eine Person dieses Namens taucht in Urkunden der 1270er Jahre bis ins 14. Jahrhundert als Jurist und Finanzier in Akkon, Zypern und Genua auf. Pellegrino hatte enge Beziehungen zum Johanniterorden: im Auftrag dessen Meisters reiste er nach England, um eine Schuldrückzahlung entgegen zu nehmen.
Nur wenige, in mehreren Bibliotheken verstreute Blätter des Werkes über Tugenden und Laster anhand historischer Exempla haben sich erhalten, darunter einige ganzseitige, prächtige Miniaturen. Die Handschrift entstand vermutlich zwischen 1314 und 1325.
Der Autor berichtet „nach Erzählung seines Onkels“ vom Fall der letzten Christenbastionen im Heiligen Land, Tripolis und. Akkon habe im Grunde den Templern und Johannitern gehört, die beständig in Streit lagen. Die auf den Hilferuf aus der Stadt rasch aus Europa gesandten Truppen hätten zahlreiche Verbrechen begangen, darunter muslimische Händler ermordet und Frauen belästigt, was den berechtigten Zorn des Sultans herausforderte. Die Führung der Stadt – impliziert sind hier die vorher genannten Templer und Johanniter – habe jegliche Verantwortung für die Missetaten bestritten. Der Autor macht aus seiner Verachtung für Kleriker, insbesondere die Ritterorden keinen Hehl:
„[…] civitates rectores breviter responderunt, sicut est religiosorum consuetudo qui, proferentes verba dulcia, ut plurimum nequissima operantur, dicentes nunciis […] quod isti qui de novo venerant non erant sub eorum dominio […] (die Führer der Stadt antworteten den Gesandten (=des Sultans) kurz – eben wie es die Art von Klerikern ist, die süße Worte von sich geben, doch zahlreiches Allerübelstes tun – dass die Neuankömmlinge nicht unter ihrem Kommando stünden“, ed. Concina, übers. Napp)“.
Diese Reaktion habe den Sultan letztlich zur finalen Belagerung veranlasst, bei der Akkon so gründlich zerstört wurde, dass später kaum mehr ein Christ oder auch Sarazene dort lebte. Der Streit zwischen Templern und Johannitern habe den Untergang verursacht, wobei – nach Aussage der Johanniter – die Templer als „sehr schlechte Christen“ die Hauptschuld trügen:
„Dicebant enim fratres Sancti Iohannis quod fratres Templi erant pessimi christiani, et per ipsorum opera fides nostra erat malignissime usurpata [….] (die Brüder des Heiligen Johannes erzählten, die Templer seien sehr schlechte Christen und durch deren Taten sei unser Glauben sehr in Verruf gekommen“, ed. Concina, übers. Napp).
Hier endet das in der British Library vorhandene Manuskriptfragment. Auf jenem in Cleveland ist der Rest des Abschnitts zu finden, der das eben Gesagte relativiert. Gott wisse die Wahrheit über die Templer, und vielleicht seien diese Gerüchte ja auch nur aus dem Neid erwachsen, vor dem sich der Adressat des Buches hüten solle.
Auf der zugehörigen Miniatur sind die Templer (in weißem Gewand mit rotem Kreuz) und Johanniter (in schwarzem Gewand mit weißem Kreuz) zu sehen, wie sie vor Akkon die gegnerischen Truppen bekämpfen.
Eine weitere ganzseitige Miniatur illustriert Ereignisse am Ende der Regierungszeit Philippes IV. von Frankreich. Unter anderem sind Templer zu sehen (diesmal in einem schwarzen Klerikergewand), die in Richtung eines lodernden Scheiterhaufens gedrängt werden, sowie weiter unten im Bild der Tod des Königs. Das Ende des Ordens schreibt der Autor trotz seiner zuvor deutlich gewordenen Animositäten jedoch nicht dem Verhalten der Templer zu, sondern der Habgier des französischen Königs, den die göttliche Strafe durch seinen Jagdunfall ereilt.
Anke Napp
Quellen
- London, British Library, MS Add. 27695, fol. 6v-7v: URL.
- Florenz, Bargello, MS 2065. (Miniatur mit Eroberung von Akkon)
- Cleveland, Museum of Art, J.H. Wade Fund n. 1953.152.
Sekundärliteratur
- Ch. Concina, The Cocharelli Codex as a Source for the History of the Latin East: The Fall of Tripoli and Acre, in: Crusades 18 (2019), S. 93-128: URL.
- Ch. Concina, Unfolding the Cocharelli Codex: some preliminary observations about the text, with a theory about the order of the fragments, «Medioevi. Rivista di letterature e culture medievali», 2 (2016), S. 189-265.
Courval (Komturei, Frankreich)
Courval gehört heute zur Gemeinde Vassy, Canton Vire und befindet sich in Privatbesitz. Die Templerniederlassung wurde um 1150 aufgrund einer Schenkung Philipp de Vassys gegründet. Die Originalurkunde ist verloren, doch wird die Gründung in einer Schlichtungsurkunde aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die zwischen den Templern und den Cisterciensern der Abtei Aunay-sur-Odon aufgesetzt wurde, bestätigt. Die Liegenschaften (Anfang des 14. Jh.s ungefähr 80 Ha) und zugehörigen Besitztümer umfassten einen Fischteich, 5 Wassermühlen und mehrere Dependancen, unter anderem in Viessoix und Courson. Zum landwirtschaftlichen Betrieb gehörte auch eine Apfelplantage, die wohl der Cidreherstellung diente, und ein kleiner Weinberg.
1309 wurde der Landbesitz durch die königlichen Kommissare in Pacht gegeben und alle beweglichen Güter der Komturei verkauft, gelangte später aber doch an die Johanniter, die die Niederlassung in 'L'Hôpital' umbenannten.
Den Hundertjährigen Krieg überlebte nur die Kapelle, die jedoch schon 1457 als einsturzgefährdet beschrieben wird. Der hölzerne Dachstuhl, der ein älteres Steingewölbe ersetzte, stammt aus dem 15./ 16. Jh., weitere Veränderungen wurden im 18. Jh. durchgeführt. Reste des ursprünglichen Bauschmucks sind noch sichtbar. Die Kapitelle sind einfach gestaltet und orientieren sich an cisterciensischer Formensprache. Die Fresken, die aufgrund ihrer starken Zerstörung kaum zu datieren sind, zeigen ornamentale Muster, fünfblättrige Blumen, Lilien und falsches Mauerwerk. Die alte Kapelle dient heute als Scheune.
Komture:
1307 Stephan de Noefcastel, Servient
Anke Napp
Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
- Lascaux, M.: Les Templiers en Normandie, Rennes 1983.
- Miguet, M.: Templiers et Hospitaliers en Normandie, Paris 1995, S. 183-199.
Craon, Robert de (M)
Er entstammte dem französischen Hochadel. Um 1125 verließ er seine Verlobte, um nach Palästina zu ziehen. Dort trat er in den Templerorden ein. 1135 taucht er in einigen Urkunden als Seneschall des Ordens auf, und 1136 oder 37 wurde er zum Meister gewählt. Ein Jahr darauf reiste er zu Papst Innozenz II, um ihm die grossen Schwierigkeiten darzulegen, in denen sich der Orden und die Christen im Heiligen Land befanden. Seine Anstrengungen erreichten im Jahre 1139 das große päpstliche Privileg "Omne datum optimum" für die Templer. Robert de Craon ließ die lateinische Regel ins Französische übersetzen. Während seiner Amtszeit etablierte sich der Orden in Aragon, Kastilien und Portugal. Vielleicht nahm er am Zweiten Kreuzzug und der Belagerung von Damaskus teil. Die Belagerung scheiterte, und einige Chronisten beschuldigten die Templer des Verrates und der Korruption. Robert de Craon starb im Januar 1149.
Anke Napp
Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
- Bulst-Thiele, M. L.: Sacrae Domus Militiae Templi Hierosolymitani Magistri, Göttingen 1974, S. 30-40.
Cremona (Komturei, Italien)
Der älteste Hinweis auf die Anwesenheit von Templern in Cremona stammt aus dem Jahr 1165, als ein missus des Ordens hier Land erwarb. Bereits im Vorjahr wird eine Templerkirche im nahegelegenen Mezzano Chiantolo. 1193 gewährte Bischof Sicard von Cremona den Templern des städtischen Ordenshauses die Pfarr-Rechte.
Die Einkünfte der Komturei bestanden im Wesentlichen aus den Pachtgeldern von etwa 150 Pächtern - wie aus dem zur Zeit des Prozesses aufgestellten Inventar der Inquisition hervorgeht. Zum weiteren Besitz gehörten auch Weinberge und Felder. Nach Aufhebung des Ordens kamen das Haus von Cremona und seine Besitzungen an die Johanniter.
Nach dem heutigen Stand der Forschungen befand sich die Templerniederlassung an der heutigen Via Bernardino Gatti, in der damaligen Vorstadt, in der Nähe des Allerheiligenklosters (heute Via Luigi Voghera). Das nahegelegene Stadttor trug die Bezeichnung "del Tempio". Eine Urkunde von 1283 erwähnt auch eine "strata Templi".
Komture (nach Bellomo):
~1193 Martino
~1244 Ugo Gosio
Anke Napp
Quelle
- Bellomo, Elena: The Templar Order in North-West Italy, 2007, S. 257ff.
Cressac (=Le Dognon/Blanzac, Komturei, Frankreich)
Die Mitte des 12. Jahrhunderts durch die Herren von Châtigners gegründete Komturei lag am Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Nach dem Prozess gegen die Templer Anfang des 14. Jahrhunderts gelangten die Gebäude und das zugehörige Land an die Johanniter, die die Niederlassung als ihre Komturei weiter betrieben.
Von den Gebäuden blieb lediglich die Kapelle erhalten. Die berühmten Wandmalereien der Kirche zeigen unter anderen einen Kampf der christlichen Ritter (Templer) gegen die Sarazenen im Heiligen Land, eingerahmt von den Vorbildern christlicher Ritterschaft: dem Heiligen Georg als Verteidiger der Schutzlosen bzw. der Kirche und dem Heiligen Kaiser Konstantin, ebenfalls als Ritter zu Pferde dargestellt. Der Heilige Michael als Seelenwäger befindet sich im Chor. 1872 fertigte Eugène Sadoux Aquarelle der Wandmalereien an, die heute helfen, die unterdessen fehlenden Teile zu ergänzen.
Anke Napp
Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
- Curzi, Gaetano: Crociate, ordini militari e santi guerrieri: culto e iconografia in Italia centromeridionale, in: Damien / Dehoux, Esther (Hrsg.): Images et ornements autour des ordres militaires au Moyen Âge, Toulouse 2016, S. 145-154.
- Dehoux, Esther: Vaincre le dragon. Saint Georges et les Templiers, in: Damien / Dehoux, Esther (Hrsg.): Images et ornements autour des ordres militaires au Moyen Âge, Toulouse 2016, S. 181-194.
- Les fresques de Cressac, in: Études charentaises 7 (1968), S. 319-325, Online.