Forschungsdossiers
Die Forschungsstelle hat gerade erst ihre Arbeit aufgenommen, das heißt wir beginnen gerade erst Transferformate zu entwickeln und Studien für das Feld der außerschulischen Jugend- und Erwachsenbildung durchzuführen oder sekundär auszuwerten. Um in dieser ersten Übergangszeit aber trotz allem zu zeigen, welche Studien für das Feld und die Forschungsstelle relevant sind, haben wir kurze Forschungsdossiers zu unterschiedlichen Themen für Sie angefertigt:
Dossiers liegen zu folgenden Themenstellungen vor:
INKLUSIVE POLITISCHE BILDUNG
Politische Bildung ist für alle Menschen - das ist nichts Neues. In der politischen Bildung geht es uns schon immer darum, Bildungsangebote für ganz normale Bürger:innen zu entwickeln - Aber gelingt uns das? In diesem Dossier haben wir zentrale Texte zu der Frage zusammengestellt, wie politische Bildung für alle gelingen kann.
POLITISCHE UND BERUFLICHE BILDUNG
Auch in der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung wird in jüngster Zeit verstärkt über die Verbindung politischer und beruflicher Bildung nachgedacht. Aber wie lässt sich dieses Verhältnis beschreiben und was wissen wir über die Chancen und Potentiale von politischer Bildung im Kontext beruflicher Bildungsprozesse?
POLITISCHE BILDUNG IN AKTION ODER IN BEWEGUNGEN
Darf man Adressat:innen politischer Bildung im Rahmen von Bildungsprozessen zu realem politischem Handlen "verführen"? Zu dieser Frage wird in der Disziplin seit vielen Jahren gestritten. Insbesondere die schulbezogene politische Bildung tut sich in diesem Zusammenhang schwer - schließlich besteht die manifeste Gefahr der Überwältigung. Aber auch in außerschulischen Bildungskontexten ist der Zusammenhang ambivalent. In jüngster Zeit sind einige wichtige Studien zu diesem Thema erschienen, auf die wir Sie gerne aufmerksam machen möchten.
KOOPERATIONEN ZWISCHEN SCHULISCHER UND AUSSERSCHULISCHER POLITISCHER BILDUNG
Mit Blick auf die Projektlandschaft der außerschulischen politischen Jugendbildung wird sichtbar, dass eine hohe Zahl von Trägern im Rahmen von Projekten sehr selbstverständlich mit Schulen kooperieren. Manche Träger der außerschulischen politischen Jugendbildung, wie beispielsweise der NDC (Netzwerk Demokratie und Courage), sind sogar auf die Zusammenarbeit mit Schule spezialisiert. Gleichwohl wird diese der Zusammenarbeit im Rahmen der fachdidaktischen oder auch erziehungswissenschaftlichen oder soziologischen Forschung kaum in den Blick genommen.
BILDUNGSZIEL ZIVILCOURAGE
Zivilcouragierte Bürger:innen sind elementar für eine starke demokratische Gesellschaft. Als individueller Ausdruck gelebter Zivilgesellschaft, sind es Menschen, die in ihrem Alltag und Umfeld für demokratische Werte eintreten, sie verteidigen, sich für sie einsetzen - sich dabei auch hinsetzen? Wenn sie zum Beispiel Teil einer Sitzblockade sind und sich im zivilen Ungehorsam üben? Inwiefern kann politische Bildung helfen Zivilcourage zu entwickeln und welche Formen von Zivilcourage haben wir dabei vor Augen?
RASSISMUSKRITISCHE POLITISCHE BILDUNG
Sich mit der Allgegenwärtigkeit von Rassismus kritisch und selbstkritisch auseinanderzusetzen – in allen Bereichen unseres Zusammenlebens, in unserem Denken, in unserem Handeln – das ist Arbeit und das kostet Kraft. Politische Bildung kann und muss einen Beitrag dazu leisten, Rassismus als das zu thematisieren, was er ist: Eine gewaltvolle Machtstruktur, ein System der Ungleichwertigkeit und ein permanenter Prozess der Ausgrenzung und Abwertung.
Politikdidaktische Forscher:innen suchen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nach Antworten auf die Frage, wie gute rassismuskritische politische Bildung aussehen kann - mehr dazu erfahren Sie in unserem Dossier.
POLITISCHE BILDUNG MIT GEFÜHL
Insbesondere die deutsche politische Bildung neigt dazu, Emotionen in Bildungsprozess zu vernachlässigen und sich allein die rationale Vermittlung politischer Zusammenhänge auf die Fahnen zu schreiben. Damit wird sie allerdings der Bedeutung, die Emotionen für die politische Bildung spielen, nicht gerecht. Dankenswerter Weise ist in den letzten Jahren eine erste Debatte zu dieser Frage entstanden.
THEATER UND POLITISCHE BILDUNG
Das Theater ist ein Ort, an dem wir uns über gegenwärtige Fragen verständigen. Theater ist oft - wenn nicht immer - politisch und deshalb auch ein hochinteressanter Ort politischer Bildung. In diesem Dossier haben wir einige Studien zum Thema "Politik und Theater" für Sie zusammengestellt.
POPULÄRKULTUR UND POLITISCHE BILDUNG
An der TU Dresden forschen wir seit geraumer Zeit zum Verhältnis von Populärkultur und politischer Bildung. Nicht nur, weil politische Bildung ein bisschen Pop vertragen könnte, sondern, weil in populärkulturellen Erscheinungen oft Fragestellungen sichtbar werden, die viele Menschen gerade interessieren. Popkultur kann damit als Seismograph dienen, mit dem wir den gegenwärtigen Fragen und Herausforderungen auf die Schliche kommen und sie als Ausgangspunkte für die politische Bildung nutzen können.
KI ALS HERAUSFORDERUNG FÜR POLITISCHE BILDUNG
Über die Herausforderungen, die sich durch digitale Medien in der politischen Bildung ergeben, wurde in den letzten beiden Jahrzehnten viel nachgedacht. Aber was ist eigentlich mit Künstlicher Intelligenz? Fällt das einfach in dieselbe Rubrik oder sind die Herausforderungen, die sich in diesem Zusammenhang ergeben, grundsätzlich anders gelagert? Wir glauben letzteres und haben begonnen, das in den Blick zu nehmen
POLITISCHE BILDUNG IM STRAFVOLLZUG
Lange Zeit hat sich niemand wirklich mit politischen Bildungsangeboten in geschlossenen Räumen beschäftigt. Strafvollzug, Psychiatrie und Krankenhäuser schienen keine geeigneten Ausgangspunkte für Bildungsprozesse dieser Art. Erst der 16. Kinder- und Jugendbericht macht sichtbar, dass es sich lohnt hier näher hinzuschauen - und tatsächlich: aktuell befassen sich einige Forschungsprojekte mit politischer Bildung in Strafvollzug und Jugendarrest. Auch im Rahmen der Diskussion um Präventions- und Deradikalisierungsangebote rückt der Strafvollzug in den Fokus.
SPRACHSENSIBLE POLITISCHE BILDUNG Sprache ist das Vermittlungsinstrument der außerschulischen politischen Bildung. Gleichzeitig zeigt sich aber auch immer wieder, wie ausschlussreich Sprache gerade in der Politik, aber auch in Bildungsangeboten ist. Zentrale Fragestellungen sind demnach: Wie kann Sprache in der politischen Bildung ausschlussarm gestaltet werden? Was sind gelingende und hemmende Faktoren bei der Betrachtung von Sprache in der politischen Bildung? Ein Blick auf die Forschungsansätze im Bereich Sprache in der außerschulischen politischen Bildung erscheint daher besonders interessant.
POLITISCHE BILDUNG ALS INTEGRATIONSANGEBOT? Über Integration wird besonders dann nachgedacht und diskutiert, wenn es um Menschen mit sogenanntem "Migrationshintergrund" geht. Sie werden als eine spezielle Gruppe von Personen angesehen. Unter ihnen scheinen v.a. diejenigen „integrationsbedürftig“, die fremder Herkunft sind und eine andere politische, kulturelle sowie religiöse Sozialisation durchlaufen haben, als es in Deutschland durchschnittlich üblich ist. Um dazu zu gehören, müssen Zugewanderte und ihre Nachkommen – so die herrschende Vorstellung – bestimmte Bedingungen erfüllen: Sie sollen zum Beispiel an Integrationskursen teilnehmen. Aber was wir dort überhaupt vermittelt?