Internationale Wochen gegen Rassismus 2022
Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ sind bundesweite Aktionswochen der Solidarität mit den Betroffenen sowie Gegner:innen von Rassismus. Sie finden jährlich rund um den 21. März, dem „Internationalen Tag gegen Rassismus“, statt.
Das Motto der diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus lautet „Haltung zeigen“. Auch die TUD spricht sich entschieden gegen Rassismus aus und setzt sich für gegenseitigen Respekt, Weltoffenheit, Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Um zum Thema „Rassismus“ in Dialog zu treten, werden während der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022 folgende Veranstaltungen durchgeführt:
Inhaltsverzeichnis
- Kritische Stadtrallye
- Digitaler Lunchtalk zu Sprachkritik aus antirassistischer Perspektive
- Digitaler Workshop für Beschäftigte zu weißer Rassismuskritik in meiner Organisation
- Fremd im eigenen Land? Aufwachsen in der ostdeutschen Provinz
- Digitaler Empowermentworkshop für Menschen mit Rassismuserfahrungen
- Mythen erkennen und kontern – Das Asyl- und Aufenthaltsrecht erklärt
- Filmscreening „Das Kolonialinstitut“ mit Regisseur Daniel Kulle
Kritische Stadtrallye
14.3.2022 |12–14 Uhr | Dresdner Innenstadt
Stadtrallyes gibt es viele. Meist werden dabei prominente historische Plätze angesteuert und die Teilnehmenden werden mit allerlei barockem Klatsch und Tratsch wie Anekdoten zum Bierkonsum der sächsischen Könige erheitert. Geschichten aus dem aktuelleren Stadtgeschehen, oder gar kritische Hintergründe zu den Orten einer Stadt, kommen oft zu kurz. Nicht so bei der kritischen Stadtrallye! In einer etwa zweistündigen Tour lernen die Teilnehmenden bekannte Orte aus einer antirassistischen und kritischen Perspektive kennen und werden an Orte geführt die besonders für Minoritäten in Dresden relevant sind. Trotz der ernsten Themen gibt es an den Stationen kleine Rätsel zu lösen, wodurch auch echte Rallye Fans auf ihre Kosten kommen.
Anmeldung und weitere Informationen auf den Webseiten des Zentrums für Integrationsstudien
Digitaler Lunchtalk zu Sprachkritik aus antirassistischer Perspektive
21.3.2022 | 11:30–12:30 Uhr | online, Link zur Teilnahme
Rassistische Denkfiguren haben in Europa eine lange und unselige Tradition. Häufig genug verfestigen sie sich in sprachlichen Strukturen, mit denen wir in westlichen Kulturen aufwachsen. Sie zu hinterfragen, zu problematisieren und damit die eigene Haltung zu Rassismus und Kolonialismus zu beleuchten, wird öffentlich genau so oft gefordert, wie kritisiert – im LunchTalk diskutieren die Teilnehmer:innen darüber.
Referent: Prof. Dr. Alexander Lasch, Professor für Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte
Digitaler Workshop für Beschäftigte zu weißer Rassismuskritik in meiner Organisation
24.3.2022 | 9:30–12:30 Uhr
Rassismuskritisches Handeln aus weißer Position im Arbeitskontext
Im Workshop beschäftigen die Teilnehmer:innen sich mit Blick auf den Arbeitsalltag damit, was es bedeutet, als weiße Person privilegiert zu sein und rassismuskritisch zu handeln. Es wird Raum gegeben, um das eigene Handeln zu überprüfen und verspürte Unsicherheiten zu reflektieren.
Der Workshop richtet sich an weiße Akteur:innen, die ihr Handeln gegen Rassismus im Arbeitskontext hinterfragen möchten.
Referentin: Dr.in Jule Bönkost, Amerikanistin und Kulturwissenschaftlerin, langjährig erfahrene Trainerin und Autorin im Bereich diskriminierungskritische Bildung, www.diskriminierungskritische-bildung.de
Fremd im eigenen Land? Aufwachsen in der ostdeutschen Provinz
26.3.2022 | 16–18 Uhr | online
Wie ist es für People of Color in Ostdeutschland aufzuwachsen? Was ist mit Rassismus und dem Gefühl der Unsichtbarkeit?
Auf dem Podium sprechen:
- Katharina Warda (Autorin, Soziologin)
- Rasha Nasr (Bundestagsabgeordnete der SPD für Dresden und den südlichen Teil des Landkreises Dresden)
- Kassem Taher Saleh (Bundestagsabgeordneter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im 20. Deutschen Bundestag und für den Wahlkreis 159 Dresden-Süd)
Anmeldung und weitere Informationen auf den Webseiten des Zentrums für Integrationsstudien
Digitaler Empowermentworkshop für Menschen mit Rassismuserfahrungen
28.03.2022 | 13–16 Uhr
Durch wiederkehrende, oft subtile rassistische Erfahrungen ist der Alltag von BIPoC im Studium ode am Arbeitsplatz oft mühsam und zerrt an den eigenen Kraftquellen. Das Erleben von rassistischen Mikroaggressionen kann dabei nicht nur die Arbeits- und Studienzufriedenheit und die allgemeine Atmosphäre negativ beeinflussen, sondern wirkt sich auch auf die psychische und körperliche Gesundheit sowie auf das professionelle Selbstbild von rassismusbetroffenen Personen aus. Der ressourcenorientierte Workshop wird von folgenden Fragestellungen begleitet: Was sind rassistische Mikroaggressionen? Was macht Rassismus mit mir? Wie kann ich mich stärken und für mich sorgen?
Referentin: Josephine Apraku, Afrikawissenschaftlerin, langjährig erfahrene Trainerin und Autorin im Bereich diskriminierungskritische Bildung
Mythen erkennen und kontern – Das Asyl- und Aufenthaltsrecht erklärt
29.3.2022 | 18–19 Uhr | Online-Workshop
Die Refugee Law Clinic Dresden lädt zu einem Online-Workshop ein. Rechtsberater:innen der RLC Dresden geben am Beispiel weit verbreiteter Mythen im Zusammenhang mit dem Thema Flucht und Migration einen Einblick in die Grundlagen des Asylrechts. Wer erhält in Deutschland eigentlich Asyl? Wie viel Geld erhalten Asylbewerber:innen vom deutschen Staat? Darf man beim Familiennachzug wirklich seine ganze Familie nachholen?
Anmeldung und weitere Informationen auf den Webseiten des Zentrums für Integrationsstudien
Filmscreening „Das Kolonialinstitut“ mit Regisseur Daniel Kulle
30.03.2022 | 17 Uhr | Zentralkino
Das Hamburgische Kolonialinstitut, direkter Vorläufer der Universität Hamburg, war 1909 gegründet worden, um den Kolonialismus auf eine „wissenschaftliche“ Basis zu stellen. Es steht damit beispielhaft für die enge Vernetzung zwischen Wissenschaft und Kolonialismus um die Jahrhundertwende, die in der Handelsstadt Hamburg auch von wirtschaftlichen Interessen bestimmt war. Der Film rekonstruiert die Geschichte aus der heutigen Perspektive, durchzieht die Archive und Sammlungen der Universität, ihre Gewächshäuser und Labore, um die Spuren des Kolonialismus in ihnen zu finden. Zum Vorschein kommen dabei auch jene Stimmen, die die Wissenschaft zum Verstummen gebracht hat. Das Sammeln und Beobachten, Registrieren, Kartografieren, Ordnen und Hierarchisieren der Wissenschaft war immer auch Herrschaftstechnik, ohne die der Kolonialismus nie seine Macht hätte ausüben können.
Im anschließenden Gespräch begegnen sich Regisseur Daniel Kulle (http://www.danielkulle.de/) und Christopher A. Nixon, Philosoph, Komparatist und freier Kurator.
Der Eintritt ist frei. Der Zugang zum Kinosaal ist barrierearm möglich.
Wir möchten unsere Veranstaltungen weitestgehend barrierearm gestalten. Bitte geben Sie uns eine Rückmeldung bei entsprechenden Bedarfen.