TU Dresden im Dialog
Wissenschaft und Gesellschaft
Als gesellschaftliche Akteurin verfolgt die TUD das Ziel, die Wirkung und Sichtbarkeit ihrer Forschungsleistungen in der Gesellschaft zu erhöhen und zum öffentlichen Diskurs beizutragen. Mit der Exzellenz-Maßnahme „TUD im Dialog“ fördert sie daher eine innovative, adressatengerechte und zeitgemäße Wissenschaftskommunikation. Ein besonderer Akzent liegt dabei auf Themen wie Demokratieförderung und demokratischen Werten, gesellschaftlichem Zusammenhalt, Partizipation, Antirassismus, Diversität und Inklusion sowie Nachhaltigkeit.
Mehr Gespräche auf Augenhöhe und mehr Teilhabe
Mit der Exzellenz-Maßnahme schafft die TUD Räume für niedrigschwellige Dialog- und Partizipationsformate zwischen Forschenden und Bürger:innen in Dresden und seiner Region. Ziel der zumeist aufsuchenden Formate ist es, eine konstruktive Debattenkultur zu fördern und zum Abbau von Skepsis gegenüber Wissenschaft beizutragen.
Ausschreibung
TUD-Struktureinheiten, die ein entsprechendes Vorhaben planen, können eine „TUD im Dialog“-Förderung beantragen. Die Ausschreibung und Informationen zur Antragstellung finden sie im internen Bereich (mit ZIH-Login).
Geförderte Projekte
Im aktuellen Jahr fördern wir die folgenden Projekte:
Projektleitung:
- Stefanie Schroeder, Dezernat 8, ServiceCenterStudium, Mentoring-Programm.
Das Projekt Architecture Talks lädt an Architektur und Landschaftsarchitektur interessierte Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 12 zu einer Projektwoche ein. Gemeinsam soll an einer Vision zu einer nachhaltigen Umgestaltung des Schulgeländes bei gleichzeitger Erhöhung der Aufenthaltsqualität arbeiten. Gesucht sind Ideen zu Bewegungsangeboten, Sitz- oder Spielmöglichkeiten, Kühlung und Verschattung, Biodiversität und Bepflanzung.
Projektleitung:
- Dr. Doreen Pretze (Carus Lehrzentrum der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus)
- Stephan Wiegand (Medizinische Fakultät der TU Dresden, Pressestelle
Mit dem Projekt „YOU ASK we explain“ wird die Gesellschaft die Möglichkeit haben, Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen ihre Fragen zu kritischen medizinischen Themen zu stellen. Themen wie geschlechtersensible Medizin, Strahlentherapie, Palliativmedizin, KI im OP-Saal oder Fehler in der Medizin rufen bei vielen Menschen Angst hervor und regen zum Nachdenken an. In einem von Studierenden moderierten 60- bis 90-minütigen Podcast werden eingesendete Fragen von einem Team aus Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen diskutiert. Nicht immer steht dabei die eindeutige Antwort im Vordergrund, sondern die Fähigkeit, sich kritisch mit einem Thema auseinander setzen zu können.
Projektleitung:
- Nadja Bauer (Dezernat 8, ServiceCenterStudium, Schulkontaktstelle)
Schüler:innen von sächsischen Klimaschulen werden Klima-Mutmacher:innen! Dieses neue Format bietet den Raum für engagierte Schüler:innen, ihre Handlungsideen und ein Wirkungsbewusstsein weiter zu entwickeln, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und so sich und ihr Engagement als wirksam wahrzunehmen. Dabei werden sie von Wissenschaftler:innen der TUD aus geeigneten Fachrichtungen unterstützt, motiviert und mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen begleitet.
2021 startete das Dezernat Universitätskultur die Veranstaltungsreihe TUD Lectures, in der Expert:innen verschiedener Disziplinen der TU Dresden aktuelle Themen unter die Lupe nehmen. In bis zu 1 1/2-stündigen Vorträgen präsentieren die Expert:innen ihr Wissen anschaulich und verständlich. Die TUD Lectures richten sich an die TUD-Gemeinschaft und alle Interessierten.
Das Projekt „Ostdeutsche Migrationsgeschichte im Museum: ausstellen, vermitteln, intervenieren“ (OMiM) dient zur Erweiterung und Überarbeitung der bestehenden Ausstellung des Stadtmuseums Cottbus. Das Ziel ist eine Ausstellung, die migrantische Perspektiven und Themen der jüngeren Cottbuser Vergangenheit und Gegenwart zeigt. Das Konzept für die neue Ausstellung wurde gemeinsam mit den Teilnehmenden der MigOst-Stadtlabore entwickelt.
Projektleitung: Prof. Dr. Wolfgang E. Nagel, Center for Interdisciplinary Digital Sciences (CIDS)
Das Interactive Science Lab plant eine Pilotausstellung zum Thema "//DataSpaces. Wissenschaft erleben". Die Ausstellung bringt dabei aktuelle Forschung des CIDS und der TU Dresden mit interaktiven Elementen und der historischen Rechen- und Computertechnik der TU Dresden zusammen.
Die digitale Transformation verändert unsere Gesellschaft in vielerlei Hinsicht. Sie erleichtert den Alltag durch smarte Technologien, verbessert den Informationszugang und fördert globale Vernetzung. Gleichzeitig birgt sie jedoch Gefahren in Bezug auf Sicherheit und Manipulation. Forschungsgebiete wie künstliche Intelligenz beschleunigen nicht nur Prozesse im Wissenschaftsbetrieb, sondern auch gesellschaftliche Entwicklungen. Wissenschaft spielt eine Schlüsselrolle, um tiefgreifenden Wandel zu verstehen und positiv mitzugestalten.
Das Center for Interdisciplinary Digital Sciences (CIDS) der TU Dresden widmet sich der Forschung zu diesen Themen. Die Ausstellung bietet Einblicke, indem sie komplexe Zusammenhänge verständlich vermittelt. Sie erlaubt Perspektivwechsel, die auch eine kritische Sicht auf die Forschung ermöglichen.
Kontakt an der TUD:
- Dr. André Lindner, Bereichsverwaltung Bau und Umwelt
Seit zehn Jahren wird der Tag der Vereinten Nationen begangen. Dabei steht ein Schlüsselthema der Vereinten Nationen im Fokus; dieses Jahr ist es das Nachhaltigkeitsziel (SDG) Nr. 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ sowie SDG 17 „Partnerschaften für die Ziele“, und hier speziell „Messungen des Fortschritts bei der nachhaltigen Entwicklung, die das Bruttoinlandsprodukt ergänzen“.
- Kuratiert von: Philippe Fanghänel und Dr. Anna Kraft (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)), Gwendolin Kremer (Kustodie der TUD)
In Zeichnungen, Gemälden, Bildobjekten sowie installativen bildhauerischen Arbeiten und einem Film-Essay reflektieren Künstler:innen therapeutische Verfahren und innovative Ansätze in der Krebsmedizin und -forschung. Die Kunstwerke laden auf sehr persönliche Weise dazu ein, sich mit den Möglichkeiten und Fortschritten der onkologischen Forschung und Therapie auseinanderzusetzen. Darüber hinaus bietet die Ausstellung Einblicke in die 20-jährige Historie des UniversitätsKrebsCentrums und heutigen NCT/UCC.
- In Kooperation mit dem DFG-Forschungsprojekt „Bildproteste in den Sozialen Medien“, kuratiert von Tanja-Bianca Schmidt (Philosophische Fakultät, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft)
Das Projekt bearbeitet das Thema der europäischen (Außen-)Grenzen als von Gewalt geprägte Räume. Im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsprojektes „Bildproteste in den Sozialen Medien“ organisieren Prof. Dr. Schankweiler und Tanja-Bianca Schmidt eine Ausstellung in Kooperation mit dem Kunstverein Dresden e.V. Sie versammeln drei künstlerische Positionen, die sich mit Bildern aus den Grenzzonen Europas auseinandersetzen. Die ausgewählten Arbeiten eröffnen eine neue Perspektive auf Migration und auf die Fragen, wer Grenzen überschreiten kann, wie sich Grenzen konstituieren und welche Funktionen Bilder dabei erfüllen.
- Projektkoordination: Prof. Dr. Markus Tiedemann (Professur für Didaktik der Philosophie und für Ethik)
Vom 03. bis 07.06. 2024 befahren Prof. Tiedemann und Studierende der TUD in Kanus die Elbe von Königstein bis Torgau. An jeder Station werden „Themenabende“ angeboten. Didaktisch sind die Abende so vorbereitet, dass radikale Positionen zwar im Diskurs geäußert werden können, aber a) Widerspruch ertragen müssen und b) keine Bühne erhalten. Am jeweils folgenden Tag sind bis zu vier Personen eingeladen, die Gruppe von der TUD im Kanu zu begleiten. Auflagen sind das Einhalten von Gesprächsregeln und die Bereitschaft dezidiert mit einer Person im selben Kanu zu fahren, die eine andere Meinung vertritt.
Ziel der Initiative ist es, der zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Immer größere Teile der Gesellschaft ziehen sich in abgeschottete soziale und politische Blasen zurück. Austausch und produktiver Streit verarmen. Ziel der Themenabende ist es, einander zuzuhören, Argumente auszutauschen, eigene Überzeugungen zu hinterfragen und den Diskurs zu pflegen.
- Projektkoordination: Erik Vollmann, Stefanie Gerstenberger (Institut für Politikwissenschaft)
Am 5. November 2024 veranstalten die Professur für Internationale Politik und die Professur für Politische Systeme und Systemvergleich eine Election Night anlässlich der US-Präsidentschaftswahl. Die Election Night bringt wissenschaftliche Expert:innen, Stimmen aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zusammen. Neben spannenden Vorträgen und interdisziplinären Workshops umfasst das Programm eine Podiumsdiskussion sowie Liveschalten in die USA. Den Abschluss bildet ein Public Viewing der ersten Hochrechnungen.
- Projektkoordination: Dr. Christin Baumgärtel (Fakultät Biologie, Professur für Allgemeine Mikrobiologie)
Im Rahmen des DFG-geförderten Schwerpunktbereichs des SPP 2389 „Emergente Funktionen der bakteriellen Multizellularität“ wurde die Wanderausstellung „Bakteriopolis: Die verborgene Welt der Mikroben“ erstellt. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die Welt der Bakterien. Sie verwandelt einen bereits vorhandenen Überseecontainer der TU Dresden in ein interaktives Erlebnis, das Besucher:innen jeden Alters anspricht. In Zusammenarbeit mit der Professur für Multimedia-Technologie (Interactive Media Lab) entstand eine Augmented Reality App, die eine interaktive Erkundung der einzelnen bakteriellen Bestandteile ermöglicht. Die Ausstellung hebt die Allgegenwärtigkeit von Bakterien hervor und präsentiert ihre vielfältigen Fähigkeiten.
Mit der „TUD im Dialog“-Förderung konnten in Dresden und Leipzig Lesungen mit der Autorin und Mikrobiologin Susanne Thiele zum Thema der Ausstellung durchgeführt werden.
- Projektkoordination: Anne Bruder, Nadja Bauer (Dezernat 8, ServiceCenterStudium, Schulkontaktstelle), Monique Rust (Dezernat 9, Sachgebiet Universität und Gesellschaft)
Für Schüler:innen der Klassen 9 bis 11 verschiedener Schulen liest der Schriftsteller Dr. Renatus Deckert aus den Tagebüchern Victor Klemperers. Die Lesung bietet einen eindrucksvollen Blick auf die Zeit und das Leben Klemperers, der eng mit der TUD verbunden war. Er lehrte und forschte hier als Professor für Romanistik, bevor er 1935 aufgrund seiner jüdischen Herkunft von der damaligen Technischen Hochschule relegiert wurde. Den Schüler:innen wird neben den Auszügen aus Klemperers Werk auch eine geschichtswissenschaftliche Einordnung geboten. Dr. Hagen Schönrich, Historiker und wissenschaftlicher Koordinator des Forschungsprojekts „Die TH Dresden im Nationalsozialismus“, gibt den Schüler:innen einen Überblick zu Geschichte und Rolle der TH Dresden zu Zeiten Klemperers.
- Veranstaltungsorganisation: Liane Drößler (Dezernat 9, Sachgebiet Universität und Gesellschaft), Anja Wiede (TUD-Ansprechperson bei Belästigung, Diskriminierung und Gewalt)
Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ sind bundesweite Aktionswochen der Solidarität mit den Betroffenen sowie Gegner:innen von Rassismus. Sie finden jährlich rund um den 21. März, dem „Internationalen Tag gegen Rassismus“, statt.
„Menschenrechte für alle“ lautet das Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024. Der diesjährige Themenfokus der TU Dresden liegt auf anti-asiatischem Rassismus.
Monique Rust
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Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.