TU Dresden im Dialog
Wissenschaft und Gesellschaft
Als gesellschaftliche Akteurin verfolgt die TUD das Ziel, die Wirkung und Sichtbarkeit ihrer Forschungsleistungen in der Gesellschaft zu erhöhen und zum öffentlichen Diskurs beizutragen. Mit der Exzellenz-Maßnahme „TUD im Dialog“ fördert sie daher eine innovative, adressatengerechte und zeitgemäße Wissenschaftskommunikation. Ein besonderer Akzent liegt dabei auf Themen wie Demokratieförderung und demokratischen Werten, gesellschaftlichem Zusammenhalt, Partizipation, Antirassismus, Diversität und Inklusion sowie Nachhaltigkeit.
Mehr Gespräche auf Augenhöhe und mehr Teilhabe
Mit der Exzellenz-Maßnahme schafft die TUD Räume für niedrigschwellige Dialog- und Partizipationsformate zwischen Forschenden und Bürger:innen in Dresden und seiner Region. Ziel der zumeist aufsuchenden Formate ist es, eine konstruktive Debattenkultur zu fördern und zum Abbau von Skepsis gegenüber Wissenschaft beizutragen.
Ausschreibung
TUD-Struktureinheiten, die ein entsprechendes Vorhaben planen, können eine „TUD im Dialog“-Förderung beantragen. Die Ausschreibung und Informationen zur Antragstellung finden sie im internen Bereich (mit ZIH-Login).
Geförderte Projekte
Im aktuellen Jahr fördern wir die folgenden Projekte:
Projektleitung:
- Dr. Doreen Pretze (Carus Lehrzentrum der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus)
- Stephan Wiegand (Dezernat Universitätskultur, SG Campusleben)
- Gwendolin Kremer (Kustodie der TUD)
Die Veranstaltungsreihe TUD Lectures (Dezernat Universitätskultur) und die Podcastreihe YOU ASK we explain (Medizinische Fakultät) führen zusammen mit der Kustodie die TUD Lectures+ durch. Dieses Format schafft Räume, in denen gesellschaftliche Fragen wissenschaftlich fundiert diskutiert werden können: Die Themen werden verständlich aufbereitet. Auf dem Podium sitzen Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis, die die Themen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Das Publikum kann mit den Expert:innen in Austausch treten, indem es im Vorfeld Fragen einreicht oder während der Aufzeichnung mitteilt.
Aufgenommen wird bei Präsenzveranstaltungen, die wie Talkrunden stattfinden. Fragen aus dem Publikum werden bei den Veranstaltungen auf die Bühne gebracht, da mit der Reihe mit der Allgemeinheit interagiert werden soll. Die Veranstaltungen finden an thematisch-gewählten Locations in Dresden und Umgebung statt, z.B. im Kulturpalast Dresden, auf Marktplätzen, in Kirchen oder Biergärten.
Egal wo die Expert:innen Platz nehmen; der Podcast wird nicht inhaltlich nachbearbeitet oder retrospektiv zusammengebaut, sondern eine Gesprächsrunde aufgezeichnet und veröffentlicht, wie sie stattfindet.
Die Podcasts sind auf den gängigen Plattformen verfügbar.
Projektleitung: Dr. Johannes Schütz, Institut für Geschichte
Der 13. Februar 1945 hat sich in die Stadtgeschichte Dresdens sprichwörtlich eingebrannt, genauso trifft das Datum international auf breite Resonanz. Die Erinnerung an den Luftangriff der Alliierten auf Dresden ist geprägt von unzähligen Perspektiven, Deutungen und Deutungskämpfen. Eine Vielzahl an internationalen Akteur:innen aus Wissenschaft, Literatur, Kunst und Zivilgesellschaft beschäftigt sich mit den Erinnerungen an diese Ereignisse. Das Spektrum reicht von selbstkritischer Reflexion bis zu rechtsextremer Indienstnahme. Sie haben Romane, Essays, Sachbücher, Musik und Tanzstücke, Malereien und Monumente, Hilfsangebote und konkrete Aufbauunterstützung hervorgebracht.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Welche Rolle spielte und spielt Transnationalität für die Erinnerung an den 13. Februar? Mit dieser Kernfrage setzt sich das interaktive Forum 13. Februar transnational umfassend und systematisch auseinander.
Projektkoordination:
- Claudia Haack (Dezernat 8, ServiceCenterStudium, Schulkontaktstelle)
- Monique Rust (Dezernat 9, Sachgebiet Universität und Gesellschaft)
Für Schüler:innen der Klassen 9 und 11 verschiedener Schulen liest der Schriftsteller Dr. Renatus Deckert aus den Tagebüchern Victor Klemperers. Die Lesung bietet einen eindrucksvollen Blick auf die Zeit und das Leben Klemperers, der eng mit der TUD verbunden war. Er lehrte und forschte hier als Professor für Romanistik, bevor er 1935 aufgrund seiner jüdischen Herkunft von der damaligen Technischen Hochschule (TH) relegiert wurde. Den Schüler:innen wird neben den Auszügen aus Klemperers Werk auch eine geschichtswissenschaftliche Einordnung geboten. Dr. Hagen Schönrich, Historiker und wissenschaftlicher Koordinator des Forschungsprojekts „Die TH Dresden im Nationalsozialismus“, gibt den Schüler:innen einen Überblick zu Geschichte und Rolle der TH Dresden zu Zeiten Klemperers.
Projektleitung: Prof.in Melanie Humann (Professur für Urbanismus und Entwerfen, Fakultät Architektur)
Der „Flächennutzungs-Action-Plan“ (FNAP) Johanngeorgenstadt baut auf dem bereits 2023 geförderten Projekt „Erzgebirge Atlas“ auf. Das konsekutive Projekt greift die entstandenen Netzwerke auf und überführt den erfolgreich begonnenen Dialog über die Gegenwart der Region in eine Zukunftsperspektive. Der Fokus liegt auf Johanngeorgenstadt im Westerzgebirge.
Johanngeorgenstadt hat aus Perspektive der Stadtentwicklung eine einzigartige und beeindruckende Geschichte aufgrund hoher Wanderungsdynamiken, ausgelöst durch die Bergbauaktivitäten bis in das letzte Jahrhundert. Die Kommune möchte einen Flächennutzungsplan (FNP) für die nachhaltige Verteilung von Flächen und zur klimaneutralen Versorgung der Stadt entwickeln. Mit dem Projekt FNAP wird die Professur für Urbanismus und Entwerfen die Kommune dabei unterstützen, den Prozess zur zukünftigen Entwicklung der Gemeinde als breiten und öffentlichen Zukunftsdialog zu gestalten. Die Wissenschaftler:innen können transdisziplinär sowohl ihre fachliche Expertise als Stadtplaner:innen als auch ihre praktischen Erfahrungen in Partizipationsprozessen einfließen lassen. Das Projekt ist abgestimmt eingebettet in den übergeordneten langfristigen Planungsprozess der Kommune (2023 bis 2026).
Veranstaltungsorganisation:
- Liane Drößler (Dezernat 9, Sachgebiet Universität und Gesellschaft)
- Anja Wiede (TUD-Ansprechperson bei Belästigung, Diskriminierung und Gewalt)
Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ sind bundesweite Aktionswochen der Solidarität mit den Betroffenen sowie Gegner:innen von Rassismus. Sie finden jährlich rund um den 21. März, dem „Internationalen Tag gegen Rassismus“, statt.
„Menschenwürde schützen“ lautet das Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025.
Projektleitung: Stefanie Schroeder, Dezernat 8, ServiceCenterStudium
Das Projekt Architecture Talks lädt an Architektur und Landschaftsarchitektur interessierte Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 12 zu einer Projektwoche ein. Gemeinsam soll an einer Vision zu einer nachhaltigen Umgestaltung des Schulgeländes bei gleichzeitiger Erhöhung der Aufenthaltsqualität gearbeitet werden. Gesucht sind Ideen zu Bewegungsangeboten, Sitz- oder Spielmöglichkeiten, Kühlung und Verschattung, Biodiversität und Bepflanzung. Die Schüler:innen werden von Wissenschaftler:innen und Studierenden der Architektur und Landschaftsarchitektur unterstützt.
Monique Rust
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.