Engineered Transparency
Dresden / New York, 9. Oktober 2007. Am 27. und 28. September trafen sich Architekten und Ingenieure im Rahmen der internationalen Tagung "Engineered Transparency" an der Columbia University in New York City, um gemeinsam die aktuellen Trends und zukünftige Entwicklungen im Konstruktiven Glasbau zu diskutieren. Glas als transparenter Baustoff fasziniert und fordert offenkundig beide Disziplinen gleichermaßen. Die interdisziplinäre Tagung wurde erstmalig durch die enge Zusammenarbeit zwischen Prof. Bernhard Weller vom Institut für Baukonstruktion der Technischen Universität Dresden und Prof. Christian Meyer vom Department of Civil Engineering and Engineering Mechanics sowie Prof. Michael Bell von der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation (GSAPP) der Columbia University ins Leben gerufen.
Die zweitägige Veranstaltung eröffnete am Vorabend die japanischen Architektin Kazuyo Sejima (SANAA) mit einem Vortrag über aktuelle Projekte ihres Büros, wobei sie unter anderem den Glaspavillion für das Museum of Art in Toledo, Ohio/USA und die hochtransparente Glasfassade für den Novartis Campus in Basel, Schweiz ausführlich vorstellte. Eindrucksvoll wurden an beiden Tagen aktuelle Bauvorhaben, Forschungsschwerpunkte und auch architekturtheoretische Gesichtspunkte im Glasbau durch das internationale Aufgebot der Vortragenden präsentiert. So sprachen unter anderem James Carpenter (James Carpenter Design Associates), Steven Holl (GSAPP), Werner Sobek (Werner Sobek Ingenieure), Hans Schober (Schlaich Bergermann und Partner), Ulrich Knaack (TU Delft), Matthias Schuler (Transsolar) und Graham Dodd (ARUP) zu den Teilnehmern.
Prof. Bernhard Weller erläuterte zwei Kernthemen aktueller Forschung zum Konstruktiven Glasbau am Institut für Baukonstruktion in Dresden. Der erste Vortrag berichtete von adhäsiven Verbindungen im Glasbau, die einen Beitrag zu materialgerechten Glaskonstruktionen und höherer Transparenz leisten. Im zweiten Vortrag wurden anschaulich erste Photovoltaikelemente aus der innovativen Dünnschichttechnologie vorgestellt, welche die Energiegewinnung trotz teilweiser Transparenz in Fassadenkonstruktionen ermöglichen.
Die jedem thematischen Vortragsblock folgenden Podiumsdiskussionen zeigten das sich entwickelnde Spannungsfeld in dem sich Architekten und Ingenieure insbesondere im Glasbau bewegen. Es bleibt zu wünschen, dass diese anregende Veranstaltung in den nächsten Jahren fortgeführt wird.
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