Safety
Der Luftverkehr gehört seit Jahrzehnten, trotz ungebrochenem Wachstum, zu den sichersten Verkehrsträgern der Welt. Statistisch ereignet sich ein Unfall nicht häufiger als alle 10 Millionen Starts weltweit. Die EU setzt sich in ihrem Großvorhaben "Single European Sky" dennoch zum Ziel, die Unfallrate um den Faktor 10 zu senken trotz der bis zum Jahr 2020 erwarteten durchschnittlichen Verdreifachung des Verkehrs sowie Zuwachsraten im zweistelligen Bereich in Ballungszentren (High Density Areas). Damit bleibt die uneingeschränkte Gewährleistung von Sicherheit auch in Zukunft eine beständige Herausforderung. Dies verlangt jedoch die Abkehr von nach wie vor stark Experten-geprägten Sicherheitsbewertungen hin zu objektiven, quantitativen Methoden, um Risiken auszuweisen und Effekte (vergleichend) zu quantifizieren.
Die mittlerweile langjährigen Bemühungen der Professur in diesem Forschungsschwerpunkt fokussieren auf die Entwicklung von quantitativen, simulationsgestützten Risikoanalyseverfahren, die eine Bewertung von Navigationsverfahren speziell für den komplexen Flughafennahbereich (TMA) hinsichtlich inhärenter Risiken erlauben. Eine große Herausforderung besteht hierbei in der Vorhersage und Modellierung von - glücklicherweise - sehr seltenen Sicherheitsereignissen.
Der hohe Qualitätsstandard im Luftverkehr wird u.a. auch erreicht durch die Einführung einer Sicherheitskultur bei Stakeholdern des Luftverkehrssystems im Rahmen des gesetzlich vorzuhaltenden Safety Management Systems (SMS). Speziell für Luftverkehrsgesellschaften entwickelte die Professur hierfür bereits geeignete Leistungsindikatoren zur Bewertung von sicherheitskritischen Prozessen.
Aktuelle Forschungsprojekte
- S-AMAN: Sicherheitsoptimierte Anflugsteuerung auf große Flughäfen
- OBSERVATOR: Entwicklung eines digitalen Zwillings für sensorarme, hochbelastete Flugzeugbauteile im Rahmen der prädiktiven Instandhaltung: Diagnose und Prognose der Bauteilbeanspruchung durch Bodenprozesse
Abgeschlossene Forschungsprojekte
- LiDAR II: Sicherer Flughafenvorfeldbetrieb mittels automatisierter Gefahrenerkennung unter Verwendung eines (wetter-)robusten LiDAR (Light Detection And Ranging)-Objekterkennungssystems
- FUTURE: Fluglotsen-Unterstützung Endanflug
- CRM: Collision Risk Modelling Capability for Independent Parallel Approaches
- Airline SMS: Methodische Ermittlung von Safety Performance Indikatoren für die LCAG im Rahmen einer SMS Implementierung
- CAATS: Cooperative Approach to Air Traffic Services
- FPVZ: Flugplatzverkehrszentrale - Unterstützung der Towersicht unter widrigen Bedingungen
- INTECO: Intelligentes Cockpit für Hubschrauber - Entwicklung eines neuartigen, leistungsfähigen Symbolgenerators für Displayanwendungen in Helikoptern im Rahmen des Projektes WFF
- K-ATM: Kooperatives Air Traffic Management
- S3: Security from Seat to Seat
- DFG Safety I: Quantitative, simulationsgestützte Risikoanalyseverfahren des Luftverkehrs auf Basis technischer, verfahrensbedingter und menschlicher Leistungsmerkmale
- DFG Safety II: Makro- und mikroskopisch kombinierte Risikoanalyseverfahren im Luftverkehr auf Basis technischer, verfahrensbedingter und menschlicher Leistungsmerkmale mit minimiertem Parameterraum