Kooperatives Air Traffic Management - Safety Korrelator Flughafen Frankfurt
Mit der Integration des Handlungsfeldes „Luftverkehr“ als ein Programmschwerpunkt des dritten Luftfahrtforschungsprogramms der Bundesregierung wird ausdrücklich der sozioökonomischen Bedeutung des Gesamtsystems Luftverkehr sowie den damit verbundenen Problemen und Herausforderungen Rechnung getragen werden. Nur durch eine systemweite Betrachtung und unter Beteiligung aller wesentlichen Luftverkehrsträger kann ein entscheidender Fortschritt erzielt werden, der über die bisherigen, zumeist auf Teilsysteme begrenzte Lösungsansätze hinausgeht. Eine auf das Gesamtsystem ausgerichtete Vorgehensweise, spiegelt sich in den inhaltlichen Vorgaben des Leitkonzeptes „Effiziente Prozesse im Luftverkehr“ wider und liegt dem Verbundprojektvorschlag Kooperatives Air Traffic Management (K-ATM) zugrunde.
Bedingt durch die immer stärkere Verzahnung der Prozesse der verschiedenen, an der Abwicklung des Luftverkehrs beteiligten Partner, kann die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems nur durch eine übergeordnete Systembetrachtung unter Einbindung aller beteiligten Luftverkehrsträger entscheidend beeinflusst werden. Im Vordergrund steht dabei die Bereitstellung ausreichender Systemkapazität unter Aufrechterhaltung bestehender Sicherheitsstandards und unter Berücksichtigung von Umweltfragen. Entscheidende Kriterien für die Wettbewerbsfähigkeit aller Luftverkehrsträger sind dabei eine hohe Servicequalität sowie die effiziente Erbringung der Dienstleistungen. Eine besondere Herausforderung stellt die Erfüllung der genannten Anforderungen an internationalen Großflughäfen mit Drehkreuzfunktion und entsprechend hohem Luftverkehrsaufkommen dar:
- bezüglich der Kapazitätsproblematik sind Großflughäfen im zentraleuropäischen Luftraum die taktgebenden Engpässe, wobei idR. die Kapazität des Start- und Landebahnsystems den zu- und abfließenden Verkehrsstrom bestimmt,
- die überwiegende Anzahl von Vorfällen und Unfällen ereignen sich während der Startund Landephase, so dass dem Flughafen selbst (z. B. runway incursions) sowie dem „erweiterten“ Flughafennahbereich (Extended Terminal Manoeuvering Area) im Hinblick auf die Thematik Sicherheit besondere Aufmerksamkeit zukommen muss,
- Umweltfragen werden insbesondere zum einen im Zusammenhang mit der Lärmproblematik, zum anderen im Kontext langer Flugzeugverweildauern in niedrigen Flughöhen (Warteschleifen) und damit hohem Treibstoffverbrauch diskutiert. Dies macht den Flughafen sowie den umgebenden Luftraum auch im Hinblick auf die Umweltproblematik zu einem vordringlichen Handlungsfeld,
- Pünktlichkeit als offensichtlichstes Kriterium für die Servicequalität des gesamten Luftverkehrsprozesses manifestiert sich in der Anschlusssicherheit für den Passagier am Flughafen sowie die Einhaltbarkeit der Flugzeugumlaufplanung seitens der Airlines. Da die Großflughäfen idR. an ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten, führen bereits geringe Kapazitätsengpässe zu deutlichen negativen Auswirkungen in der Pünktlichkeit. Grundlage der für den Endnutzer sichtbaren Servicequalität stellt hierbei die Dienstleistungsqualität von Flughafenbetreiber (stellvertretend für alle Bodendienstleister) und Flugsicherung dar.
Auftraggeber: | Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit |