Lehrveranstaltungen
Table of contents
Sommersemester 2021
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"Zwischen Schmähung und Bewunderung. Geschichte der räumlichen Mobilität und ihrer gesellschaftlichen Resonanz im 19. und 20. Jahrhundert"
Proseminar von Dr. Stephanie Zloch
Wintersemester 2020/21
- "Invektivität im politischen Machtkampf des Kaiserreichs"
Seminar von Dipl. Soz. Dorothea Dils B.A.
Im Kaiserreich wurden politische Auseinandersetzungen mitunter scharf ausgetragen. Besonders während Wahlen und Wahlrechtsfragen verschärfte sich der Ton der Abgeordneten, da sie von politischen Akteuren als Machtfragen gehandhabt wurden. Beleidigungen und Herabsetzungen des politischen Gegners waren Teil des politischen Machtkampfs. In diesem Seminar sollen verbale und symbolische Formen der Herabsetzung in politischen Konstellationen untersucht werden. Das Konzept der „Invektivität“ des SFB 1825 der TU Dresden bietet hierfür einen geeigneten Anknüpfungspunkt. Im Zentrum steht die Recherche geeigneter Fälle, die in ihrer Dynamik und herabsetzenden Wirkung untersucht werden sollen. Die Ergebnisse des Seminars sollen bis Ende des Semesters in die Erstellung eines Podcasts fließen. Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet und kann als Grundlage für die Abschlussarbeit genutzt werden.
Zur Lehrveranstaltung bei OPAL
- "Emotionsgeschichte im Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik"
Übung von Dr. Silke Fehlemann an der HHU Düsseldorf
Gefühle werden in den Kulturwissenschaften nicht nur als physiologische Vorgänge verstanden, sondern gelten als sozial und kulturell geprägte Praktiken. „Doing Emotion“ nennt etwa die Kulturwissenschaftlerin Monique Scheer den Prozess des Fühlens. In jüngster Zeit sind zahlreiche neue Ansätze entwickelt worden, um die kulturbasierte Entstehung von Gefühlen zu erfassen. Im vorgesehenen Seminar sollen grundlegende Texte zur Emotionsgeschichte gelesen und diskutiert werden. Anhand der Geschichte des Ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik sollen emotionshistorische Methoden diskutiert und angewendet werden. Mögliche Themenfelder sind: Trauer und Gedenken, Gewalt, Hassrede und Beleidigung, Liebe und Sexualität, Kindheit und Jugend sowie Protest. Das Online-Seminar wird auf sechs Termine à 3 Stunden verteilt. Da das Seminar größtenteils auf gemeinsamer Lektüre und deren Diskussion beruht, ist eine Bereitschaft zum Lesen deutsch- und englischsprachiger Texte sowie zur aktiven Mitarbeit unerlässlich.
Link zum Vorlesungsverzeichnis
Sommersemester 2020
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FLiK-Modul „Invektivität“
Forschungsseminar im Rahmen des Moduls "Forschung und Lehre im interdisziplinären Kontext" (FLiK) von Silke Fehlemann et al.
FLiK steht für „Forschen und Lernen im interdisziplinären Kontext“. Das Ziel eines solchen Modules liegt darin, einen bestimmten Untersuchungsgegenstand multiperspektivisch zu untersuchen und dazu zu ermuntern, über die eigenen Fachgrenzen hinweg zu schauen. Außerdem soll eine Reflexion über Chancen und Grenzen des interdisziplinären Arbeitens angeregt werden.
Wintersemester 2019/20
- "Invektivität und Scham in historischer Quellenexegese"
Oberseminar von Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock
Invektivität und Beschämung gelten als zentrale Phänomene sozialer Ordnung. Wesentlich für Ihre Wirkung ist ihre emotionale Qualität. Wie aber sind die Emotionen in historischen Quellen auffindbar? Das Seminar führt in den Dresdner Neologismus der Invektivität und Texte der neueren Emotionsfor-schung ein. Fortgeschrittene Studierende sind aufgefordert, Quellenbeispiele mitzubringen und erste Beispiele „invektiver Quellenexegese“ vorzustellen. Diese werden wir gemeinsam diskutieren und weiterführen.
Zu den Lehrveranstaltungen des Masterstudiengangs Geschichte
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FLiK-Modul „Invektivität“
Vorlesung im Rahmen des Moduls "Forschung und Lehre im interdisziplinären Kontext" (FLiK) von Silke Fehlemann et al.
FLiK steht für „Forschen und Lernen im interdisziplinären Kontext“. Das Ziel eines solchen Modules liegt darin, einen bestimmten Untersuchungsgegenstand multiperspektivisch zu untersuchen und dazu zu ermuntern, über die eigenen Fachgrenzen hinweg zu schauen. Außerdem soll eine Reflexion über Chancen und Grenzen des interdisziplinären Arbeitens angeregt werden.
Sommersemester 2019
- "History of Emotion in the Age of Transformation. From Violence to Peace in modern European History" Graduate Seminar von Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock an der University of Toronto.
- "Die Weimarer Republik. Alltag –Gesellschaft –Kultur"
Vorlesung von PD Dr. Silke Fehlemann
Die Weimarer Republik stößt in der medialen Öffentlichkeit seit einigen Jahren wieder auf großes In-teresse. Fernsehserien wie ‚Babylon Berlin‘ erfreuen sich hoher Einschaltquoten, zeichnen aber ein düsteres Bild dieser Gesellschaft. Dagegen nahmen neuere historische Analysen eine andere Perspek-tive ein und betonen verstärkt das Potential dieser ersten deutschen Demokratie. Man dürfe sie nicht nur von ihrem Ende her betrachten, das ist die Forderung dieser neueren Ansätze. Dennoch, das kann kaum übersehen werden, stand die junge Republik vor erheblichen Herausforderungen, ihre Bürgerin-nen und Bürger waren durch den Krieg geprägt und nicht nur die Gründungsjahre waren unruhig und gewalttätig. In der Vorlesung sollen die verschiedenen Interpretationen der Weimarer Republik an-hand der Geschichte des Alltags, der Familien und ihrer gesellschaftlichen Lebenslagen sowie von Kunstund Literatur überprüft werden. Welche Auswirkungen hatten Kriegsniederlage und Revolution, Hyperinflation und Stabilisierung, Avantgarde und Massenkultur auf das Leben von Männern und Frauen? Wie repräsentierten Filme und Literatur den Alltag in einer fragilen Demokratie? Wie warb die NSDAP um Anhänger? In diesem Zusammenhang sollen auch ganz neue Fragestellungen nach in-vektiven Konstellationen der Weimarer Republik Berücksichtigung finden, welche im Rahmen des Son-derforschungsbereichs 1285 „Invektivität“an der TU Dresden entwickelt werden.
Zu den Lehrveranstaltungen der Neuen und Neueren Geschichte
Wintersemester 2018/19
- "History of Emotions: New Perspectives for contemporary historians?"
BA Seminar von Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock an der University of Toronto.
Sommersemester 2017
- "Sprache im Nationalsozialismus: Semantiken und Praktiken"
Seminar von Prof. Dr. Joachim Scharloth und Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock
Welchen Beitrag leistete die Sprache zur Erlangung und Festigung politischer Macht der Nationalsozialisten? Welche Semantiken lagen der nationalsozialistischen Ideologie zugrunde und welche sprachlichen Praktiken trugen dazu bei, dass sie in Alltag und Politik Realität wurde? In welchen Verhältnis stehen sprachliche und andere kulturelle und politische Faktoren?
Diese Fragen wollen wir aus linguistischer und geschichtswissenschaftlicher Perspektive im Seminar diskutieren. Ziel ist es, die Studierendenmit jeweiligen fachspezifischen Modellen vertraut zu machen, die unterschiedlichen disziplinären Zugänge im interdisziplinären Dialog und im invektiven Gegeneinander der Seminarleiter_innen zu erproben. Neben der Lektüre und Diskussion grundlegender theoretischer Texte zur historischen Semantik, Diskurssemantik und Praxeologie sollen konkrete Fragestellungen und Zugänge am Beispiel von selbstgewählten historischen Quellen erörtert werden. Diese Quellen werden teils als digitale Textkorpora bereitgestellt und ihr Gebrauch im Rahmen einer Einführung in Methoden der maschinellen Korpusanalyse eingeübt.
- "'Angst, Scham und Ohnmacht': Gefühlsgeschichtliche Einblicke in die Stasigeschichte"
Praxisseminar/Theaterwerkstatt von Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock und "die Bühne"
Ein studentisches Projekt am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Technischen Universität Dresden nähert sich 2016/17 forschend der Gefühlsgeschichte der Stasi. Die Ergebnisse werden in einer szenischen Lesung präsentiert. Mit ihrem Geheim- und Überwachungswissen wurde die Stasi im Verlauf der Revolution in der DDR zum Symbol der verhassten politischen Herrschaft. Die Besetzung der Stasizentralen und die Verhinderung der Aktenvernichtung sind zum Inbegriff der Überwindung von Diktatur und Terror geworden.
Durch die Bespitzelungsaktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit war der SED-Staat tief in die Privatsphäre seiner Bürgerinnen und Bürger eingedrungen, in ihre Wohnungen, in Familien und Freundeskreise. Doch welche Rolle spielen Intimität und Grenzüberschreitungen, Scham und Beschämung in der Geschichte der Stasi Aktivitäten?
Die Veranstaltung fragt aus einem emotionsgeschichtlichen Blickwinkel, welche Gefühle im Kontext der Stasi auf allen Seiten relevant waren, bei Tätern und Opfern, bei Zuschauern und Unbeteiligten.